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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auswertung: wie weit kann man die Bibel reduzieren?



herold
25.02.2009, 15:52
hallo zusammen
ich möchte hier noch zusammenfassen, was mir aufgefallen ist bei der bibelreduktion.
es war zu erwarten, dass eine grosse einigkeit hervorgehen würde. und so ist es auch gewesen, wenigstens in bezug auf den vers, welchen man nehmen könnte. die liebe! ja, was gibt es edleres? zumal ja gott selbst liebe ist. so hiess es denn am meisten:
«Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.»
Das zweite aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»

warum wurde wohl ein vers aus dem alten testament genommen? im neuen testament steht dieser vers nämlich nicht als gebot für christen, sondern auch als gebot für die unter dem gesetz. christen müssten eigentlich ein anderes gebot wählen:
Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch <ihr> einander liebt.

das at-gebot wird übrigens genauer umschrieben:
Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele,
indem du die Gebote des HERRN und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe, hältst, dir zum Guten?

die liebe zu gott solle sich im halten seiner gebote zeigen. auch diese gebote gehören dazu:
Dies sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es in Besitz zu nehmen, all die Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:
Ihr sollt all die Stätten vollständig ausrotten, wo die Nationen, die ihr vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen Baum.
Und ihr sollt ihre Altäre niederreißen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim mit Feuer verbrennen und die Bilder ihrer Götter umhauen. Und ihr sollt ihren Namen von jener Stätte ausrotten.
Den HERRN, euren Gott, dürft ihr so nicht verehren.

Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder die Frau an deinem Busen oder dein Freund, der dir wie dein Leben ist, dich heimlich verführt, indem er sagt: Laß uns gehen und anderen Göttern dienen! die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter,
von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde,
dann darfst du ihm nicht zu Willen sein, und du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, nicht auf ihn hören und nicht schonen noch Mitleid mit ihm haben, noch ihn decken;
sondern du sollst ihn unbedingt umbringen.

man sollte sich bewusst sein, dass das gebot der liebe zu gott bedeutet, seinen gesetzen zu folgen. die ihr nun diesen vers der liebe wähltet:seid ihr auch bereit, seine gebote zu halten?
damit das niemand falsch versteht:die beispiele oben sind aus der zeit mose. und sie sind an israel gerichtet. mir geht es dabei nur um das prinzip, wie wir liebe verstehen, und was gott darunter verstehen kann. ich selbst sehe mich nicht in der mosaischen dimension.


mir ist aber noch etwas anderes aufgefallen. warum wählt man ein gebot als den wichtigsten vers? warum geht es zuerst um das tun? und warum geht es zuerst um das tun des menschen?
wieso soll der wichtigste vers einer sein, der doch wieder den menschen in seinem eigenen werk zum zentrum macht? wo ist hier die gnade? wo ist hier die barmherzigkeit? ja, wo ist hier gott?
ich finde, wenn es schon einen wichtigsten vers in der bibel haben soll, dann müssten dabei die attribute gottes im zentrum sein und nicht der mensch. daher würde ich nie ein gebot wählen, sondern etwas das SEIN TUN aufzeigt und doch auch gleichzeitig uns den weg weist. es ist unter diesem aspekt schwierig, einen einzelnen vers rauszusuchen, aber wenn....., dann würde ich diesen nehmen:
Gott hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in seinem Messias,
für den Heilsplan bei der Vollendung aller Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Messias, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist; in Ihm.

mir gefällt diese stelle so gut, weil sie vom willen gottes für uns redet, und nicht von einem tun unsererseits für gott. hier ist weisheit und gnade verborgen!

aber eigentlich glaube ich überhaupt nicht an die bibelreduktion. dies daher, weil die bibel selber aussagt:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.

Und so besitzen wir das prophetische Wort um so fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht,
indem ihr dies zuerst wißt, daß keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung geschieht.
Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist.

das sind schon zwei gewichtige gründe, warum man die schrift nicht einschränken sollte. man kann dadurch in gott hineinwachsen, und man kann sie prophetisch auslegen.

wenn jemand also meint, er könne in der schrift nichts lernen, ausser "liebe", dann hat er noch nicht gelernt, wie man in gott wachsen kann.

so sei es.

KindGottes
26.02.2009, 16:14
das at-gebot wird übrigens genauer umschrieben:
Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele,
Furcht und Liebe sind unvereinbar.
Entweder man fürchtet Gott oder man liebt Gott.
Wenn man Gott fürchtet, dann regiert die Angst, Gott könnte einem Menschen etwas Böses antun, um Rache zu nehmen oder Vergeltung zu üben.
Wenn jemand Gott liebt, so fürchtet er keine Rache und keine Vergeltung, sondern nimmt Prüfungen als Angebote Gottes an, um daran zu wachsen.


wenn jemand also meint, er könne in der schrift nichts lernen, ausser "liebe", dann hat er noch nicht gelernt, wie man in gott wachsen kann.
Dann hast Du noch nicht ansatzweise erfahren, was es heißt, bedingungslos zu lieben.
Ist dies erreicht, so hat der Weg seinen Zweck erfüllt.
Klar kann man sich auch zum Ziel nehmen, möglichst viel Kopfwissen über die Bibel in sich hineinzustopfen.
Bringen wird einem das aber wenig.
Man kann dann zwar gut schöngeistige Diskussionen führen, aber eine Verwirklichung bringt einem Kopfwissen nicht.
Es gibt ein Sprichwort, das nicht immer passt, hier aber meiner Meinung nach anwendbar ist:
"Weniger ist mehr"
Dies gilt insbesondere dann, wenn etwas verwirklicht werden soll.
Verwirklichung ist zum Beispiel: "ich Vergebe anderen", "ich liebe meine Feinde", "ich verurteile nicht" etc.
Vor lauter diskutieren über den Sinn einer Botschaft geht einem doch oft das Eigentliche ab: die Botschaft in sich aufzunehmen und zu verwirklichen.

Lior
27.02.2009, 12:39
Ich glaube Goethe war es, der schon sagte: "Ehrfurcht besteht zu einem Drittel aus Ehr und zu zwei Drittel aus Furcht" &breitgrins

Fisch
28.02.2009, 17:53
Ich glaube Goethe war es, der schon sagte: "Ehrfurcht besteht zu einem Drittel aus Ehr und zu zwei Drittel aus Furcht" &breitgrins

Und wir sollten anstreben, dass unsere Ehrfurch zu zwei Drittel Ehr und einem Drittel Furcht besteht.

Grüßle
Fischi

Lior
01.03.2009, 02:06
Naja, zumindest was die Anzahl der Buchstaben angeht wirst du das nicht hinbekommen. &breitgrins Dennoch die Ambition ist gut.
Vielleicht liegt es auch an der Gewichtung der "Bestandteile" wie Ehrfurcht wahrgenommen wird - und meist sind es ja zwei grundverschiedene Arten.

Zeuge
01.03.2009, 06:28
In den zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es zimlich oft vor, daß man nicht den Mensch liebt, sondern seine eigene Phantasie von diesem Mensch. Dann werden viele Seiten oder Eigenschaften des Menschen nicht wahrgenommen oder gerne Übersehen.
Später, wenn man aus seiner Phantasie erwacht, und endlich sieht, wie der Mensch, den man "liebt", in Wirklichkeit ist, kommt es zur Trennung.

So geht es vielen Menschen mit Gott. Sie lieben ihre eigene Phantasie von Gott. Daher auch der Wunsch, die Bibel zu reduzieren, denn der Gott der Bibel stimmt mit dem "Gott" ihrer Phantasie nicht überein.
Nun, was soll man dazu sagen?

"Zwar wißt ihr alles ein für allemal; aber ich will euch dennoch daran erinnern: Obwohl der Herr das Volk aus Ägypten gerettet hatte, hat er später alle vernichtet, die nicht glaubten.
Die Engel, die ihren hohen Rang mißachtet und ihren Wohnsitz verlassen haben, hat er mit ewigen Fesseln in der Finsternis eingeschlossen, um sie am großen Tag zu richten.
Auch Sodom und Gomorra und ihre Nachbarstädte sind ein Beispiel: In ähnlicher Weise wie jene trieben sie Unzucht und wollten mit Wesen anderer Art verkehren; daher werden sie mit ewigem Feuer bestraft.
Genauso beflecken sich auch diese Träumer, ..." (Jud. 5-8.)

"Ohne prophetische Offenbarung verwildert das Volk; wohl ihm, wenn es die Lehre bewahrt." (Spr. 29:18.)

KindGottes
02.03.2009, 13:35
Und wir sollten anstreben, dass unsere Ehrfurch zu zwei Drittel Ehr und einem Drittel Furcht besteht.

Grüßle
Fischi
Wenn die Furcht aber völlig überwunden ist, dann ist es erst eine Gottesliebe.

KindGottes
02.03.2009, 17:54
Sie lieben ihre eigene Phantasie von Gott. Daher auch der Wunsch, die Bibel zu reduzieren, denn der Gott der Bibel stimmt mit dem "Gott" ihrer Phantasie nicht überein.
So weit ich dieser Diskussion gefolgt bin, sagte hier niemand, man müsse die Bibel reduzieren.
Es ging darum, was man aus der Bibel als Inspiration übernimmt und was nicht.
Brief an die Hebräer 10:30 Wir kennen doch den, der gesagt hat: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, und ferner: Der Herr wird sein Volk richten.
Dies zum Beispiel muss man ja nicht wegretuschieren, wie es gemacht werden würde, wenn man die Bibel reduziert.
Aber man sollte einfach in der Lage zu sein, in Frage zu stellen, ob diese Stelle wirklich von Gott durch einen Menschen gechannelt wurde, oder ob dieser Mensch beim channeln nicht vielleicht auf dem dritten Auge geschielt hat.

Ich meine, die Liebe zu Gott würde es nicht vertiefen, an einen rachsüchtigen Gott zu glauben.
Man sollte sich also nicht auf die Phantasie anderer Menschen von Gott verlassen.

Lior
04.03.2009, 14:04
In den zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es zimlich oft vor, daß man nicht den Mensch liebt, sondern seine eigene Phantasie von diesem Mensch. Dann werden viele Seiten oder Eigenschaften des Menschen nicht wahrgenommen oder gerne Übersehen.
Später, wenn man aus seiner Phantasie erwacht, und endlich sieht, wie der Mensch, den man "liebt", in Wirklichkeit ist, kommt es zur Trennung.

So geht es vielen Menschen mit Gott.

Lieber Zeuge, da sprichst du ein Problem an, dass auch ich persönlich so sehe, und dem ich nur absolut zustimmen kann. Aber ich glaube auch hier spielt die Furcht des Einzelnen eine große Rolle. Zum einen sehe ich sehr oft das Problem, dass viele ihren Partner nicht enttäuschen wollen. Dabei ist dieser Gedanke eigentlich befremdlich, wenn man bedenkt, dass der enttäuschende die Klarstellung ablehnt um seinem Partner die bequeme aber falsche Illusion zu lassen. Aus diesen Gründen aber glaube ich auch, dass viele Menschen sich selbst gegenüber unehrlich sind bis hin zur Selbstverleugnung, weil sie Angst haben dem Anspruch des anderen nicht gerecht zu werden oder weil sie glauben bestimmte Vorgaben erfüllen zu müssen und es ihnen leichter fällt eine Phantsie lieben zu lassen, als ihre wahre Natur mit dem Gegenüber zu konfrontieren (ganz abgesehen davon, dass es auch leichter ist jemanden an eine Fiktion seiner selbst heranzulassen als an das wirklichste Selbst).
Auf der anderen Seite denke ich, dass viele Religionen mit sehr strengen moralischen Forderungen ihre Gläubige in eine ähnliche Situation bringen, in denen sie eher ihr eigenes Selbst bzw. sich selbst gegenüber ihre eigenen Wünsche verleugnen, als Gefahr zu laufen Gott vermeintlich nicht zu genügen. Solange aber jemand mit Blick auf einen umfangreichen Verhaltenskatalog in der Furcht lebt Gott nicht gerecht zu werden, ist es m.E. schwer eine offene Beziehung zu Gott zu führen. Man kann natürlich behaupten, dass in Bezug auf Gott solch ein Verhalten nicht vorkommt, weil wir rational betrachtet ja wissen, dass Gott sich nicht täuschen läßt. Angst ist aber ein emotionales Phänomen und läßt sich durch solche rationalen Überlegungen nicht beirren und wir stehen m.E. auch nicht so deutlich unter rationalem Diktat, wie wir es gerne hätten. Die naheliegenste Konsequenz wird also sein, dass in einem solchen Fall viele dazu neigen sich selbst in noch viel stärkerem Mase zu verleugnen, als sie es in einer Beziehung zu einem Mitmenschen tun würden. Und insofern kann ich persönlich hier auch KindGottes nur recht geben (ohne ihm diese Gedanken in den Mund legen zu wollen), solange wir uns vor Gott fürchten, ist es schwierig Gott wirklich zu lieben - und zwar nicht weil wir Gott nicht annehmen könnten, sondern (man verzeihe mir die etwas kindliche Umschreibung) weil wir es "nicht aus ganzem Herzen" tun. Und abgesehen davon, warum sollte es überhaupt von Vorteil sein, sich vor Gott zu fürchten?

Wie mir scheint vermischen sich hier zwei Fragen... 1. Ist es möglich die Bibel zu reduzieren (so lautete die Themenüberschrift) und 2. ist es möglich Gottes Erwartung an den Menschen "auf den Punkt zu bringen". Ein Zusammenziehen dieser beiden Fragen ist m.E. nur dann zulässig, wenn ich die Bibel als alleinige Autorität in Hinblick auf Gottes Erwartungen sehe - und diese Grundannahme würden sicherlich nicht alle hier mitgehen wollen. Ich empfehle daher eine getrennte Beantwortung.

KindGottes
04.03.2009, 15:47
Danke Kasper, Du hast mir nichts in den Mund gelegt, sondern nur meine Gedanken (die auch Deine Gedanken zu sein scheinen) in Deine Worte gefasst.

herold
04.03.2009, 18:55
Man sollte sich also nicht auf die Phantasie anderer Menschen von Gott verlassen.

Man sollte sich also nicht auf die Phantasie seines eigenen denkens von Gott verlassen.

es gibt die weisheit der welt und die weisheit gottes. was unterscheidet die beiden wohl?

herold
04.03.2009, 19:04
hallo kasper

das ist für mich das erste mal, dass ich höre, selbstverleugnung sei eine gesteigerte form von unehrlichkeit.
dann wäre jeschua ja unehrlich gegenüber gott gewesen. und er würde dasselbe ja auch von uns verlangen, unehrlich zu sein. wie mag das denn zusammenpassen, wenn die schrift einerseits sagt, ohne selbstverleugnung kann man jeschua nicht nachfolgen, aber gleichzeitig verspricht, dem aufrichtigen werde es gelingen. die göttlichen vorstellungen zwischen aufrichtigkeit und selbstverleugnung sind aber nicht im widerspruch, sondern das eine ergibt sich aus dem anderen. wo aber diese dinge im widerspruch gesehen werden, ist es daher, weil man sie mit menschenweisheit betrachtet.

gruss.

Zeuge
04.03.2009, 20:16
Lieber Zeuge, da sprichst du ein Problem an, dass auch ich persönlich so sehe, und dem ich nur absolut zustimmen kann. Aber ich glaube auch hier spielt die Furcht des Einzelnen eine große Rolle. Zum einen sehe ich sehr oft das Problem, dass viele ihren Partner nicht enttäuschen wollen. Dabei ist dieser Gedanke eigentlich befremdlich, wenn man bedenkt, dass der enttäuschende die Klarstellung ablehnt um seinem Partner die bequeme aber falsche Illusion zu lassen. Aus diesen Gründen aber glaube ich auch, dass viele Menschen sich selbst gegenüber unehrlich sind bis hin zur Selbstverleugnung, weil sie Angst haben dem Anspruch des anderen nicht gerecht zu werden oder weil sie glauben bestimmte Vorgaben erfüllen zu müssen und es ihnen leichter fällt eine Phantsie lieben zu lassen, als ihre wahre Natur mit dem Gegenüber zu konfrontieren (ganz abgesehen davon, dass es auch leichter ist jemanden an eine Fiktion seiner selbst heranzulassen als an das wirklichste Selbst).

Dieses Problem hat im Garten Eden angefangen. Wie wir wissen, waren die Menschen vor dem Sündenfall nackt, und sie schämten sich nicht. Daß heißt, daß keiner von ihnen seine Schwächen verbarg, denn ihm wurde mit Verständnis entgegengekommen. (Gemeinschaft)
Seit dem Sündenfall aber wurde der Mensch sich seiner Schwächen bewußt, und versucht sie zu verbergen. Seine Stärken dagegen stellt er übertrieben zur Schau. (Gesellschaft)

Wenn dann eine romantische Natur, die ihren Wunschpartner "geliebt" hat lange bevor sie sich kennengelernt haben, jemanden trifft mit dem es knistert, dan werden die Eigenschaften des Wunschpartners unbewußt auf diese Person projeziert.
Die betreffende Person sonnt sich dann in dieser "Liebe", denn es ensprich der Natur des gefallenen Menschen, in den Augen Anderer besser angesehen zu werden als man in Wirklichkeit ist.


Auf der anderen Seite denke ich, dass viele Religionen mit sehr strengen moralischen Forderungen ihre Gläubige in eine ähnliche Situation bringen, in denen sie eher ihr eigenes Selbst bzw. sich selbst gegenüber ihre eigenen Wünsche verleugnen, als Gefahr zu laufen Gott vermeintlich nicht zu genügen. Solange aber jemand mit Blick auf einen umfangreichen Verhaltenskatalog in der Furcht lebt Gott nicht gerecht zu werden, ist es m.E. schwer eine offene Beziehung zu Gott zu führen. Man kann natürlich behaupten, dass in Bezug auf Gott solch ein Verhalten nicht vorkommt, weil wir rational betrachtet ja wissen, dass Gott sich nicht täuschen läßt. Angst ist aber ein emotionales Phänomen und läßt sich durch solche rationalen Überlegungen nicht beirren und wir stehen m.E. auch nicht so deutlich unter rationalem Diktat, wie wir es gerne hätten. Die naheliegenste Konsequenz wird also sein, dass in einem solchen Fall viele dazu neigen sich selbst in noch viel stärkerem Mase zu verleugnen, als sie es in einer Beziehung zu einem Mitmenschen tun würden.

Solange der gefallene Mensch die Stimme Gottes nicht hört, ist er ganz zufrieden mit seiner Feigenblättergerechtigkeit, und meint, sie müsse auch Gott genügen. Er schafft sich sozusagen ein Bild von seinem Wunschgott, und liebt es.
Wenn dann plötzlich die Stimme Gottes erschallt, b.z.w. wird das Wort Gottes zitiert, läuft er weg und versteckt sich. Er will es nicht hören. Wird er aber dennoch ertappt, sucht er Ausreden für sein Verhalten.

Der Mensch verleugnet gerne seine Schwächen, um besser dazustehen. Hat aber Angst die Feigenblätterschürze fallen zu lassen. Denn dann werden die Menschen ihn sehen wie er ist, und nicht wie er in ihren Augen sein möchte.
Aber genau das hat Jesus gemeint, als er sagte: "Wer mein Jünger sein will, verleugne sich selbst." Vor allem heißt das, seine Vorstellung von sich verleugnen, also die Feigenblätterschürze fallen lassen. Denn dann zieht Gott uns an. Und zwar viel besser als wir es jemals in der Lage sein werden.


Und insofern kann ich persönlich hier auch KindGottes nur recht geben (ohne ihm diese Gedanken in den Mund legen zu wollen), solange wir uns vor Gott fürchten, ist es schwierig Gott wirklich zu lieben - und zwar nicht weil wir Gott nicht annehmen könnten, sondern (man verzeihe mir die etwas kindliche Umschreibung) weil wir es "nicht aus ganzem Herzen" tun. Und abgesehen davon, warum sollte es überhaupt von Vorteil sein, sich vor Gott zu fürchten?

Die Furcht vor Gott versteht der Mensch meistens als die Anstrengung, die Feigenblätterschürze besser zu machen.
Daß das sinnlos ist, muß ich wohl nicht erklären.

KindGottes
04.03.2009, 21:17
Man sollte sich also nicht auf die Phantasie seines eigenen denkens von Gott verlassen.

es gibt die weisheit der welt und die weisheit gottes. was unterscheidet die beiden wohl?
Nun, die Weisheit Gottes wohnt in unseren Herzen.
Die Weisheit der Welt ist das, was uns andere verklickern.

Aber Du hast recht, es ist nicht das Denken, was uns Gott näher bringt.
Es ist die Liebe in unseren Herzen.
Und zwar jene Liebe, die bedingungslos ist, denn Gott ist bedingungslose Liebe.
Diese Liebe ist schwer zu erreichen.
Der Weg aber ist lohnenswert.

Das Denken sollte dennoch nicht vergessen werden.
Man sollte die Dinge mit dem gesunden Menschenverstand betrachten.

KindGottes
04.03.2009, 21:29
Solange der gefallene Mensch die Stimme Gottes nicht hört, ist er ganz zufrieden mit seiner Feigenblättergerechtigkeit, und meint, sie müsse auch Gott genügen. Er schafft sich sozusagen ein Bild von seinem Wunschgott, und liebt es.

Wir sind keine gefallenen Menschen, wir sind einfach nur Menschen, ob wir mal hinfallen oder nicht.

Wir müssen auch nichts tun, um Gott zu genügen, denn Gott liebt uns so, wie wir sind.

Jeder Mensch erschafft sich ein Bild von Gott.
Denn niemand kann ernsthaft behaupten, das wahre Bild von Gott zu kennen.
Und das ist auch kein Problem.
Wenn uns unser Gottesbild hilft, liebevoller, toleranter, hilfsbereiter, selbstloser zu sein, dann ist das Gottesbild gut.
Uns selbst wenn wir Gott als eine Ameise ansehen, das ist doch egal.
Wenn andere daran Anstoß nähmen, dann ist das doch deren Problem.

Was wäre das denn für ein Gottesbild, wo Gott auf unser Bild vom Göttlichen Wert legt? Gott schaut vorwiegend in die Herzen und nicht vorwiegend in die Hirne.
Überzeugungen sind zweitrangig und ich verstehe nicht, wie sie hier so wichtig erachtet werden.


Wenn dann plötzlich die Stimme Gottes erschallt, b.z.w. wird das Wort Gottes zitiert, läuft er weg und versteckt sich. Er will es nicht hören. Wird er aber dennoch ertappt, sucht er Ausreden für sein Verhalten.
Das ist korrekt!
Genau das passiert, wenn man glaubt, Gott sei so und so, und somit haben sich Gottes Worte an uns gefälligst dem Gottesbild anzupassen, das uns vermittelt wurde.
Ansonsten wird auf taub umgestellt.
Aber Gott lässt sich nicht in Schablonen pressen.
Gott lässt sich nicht in Büchern einsperren.
Gott ist mehr und größer, als es ein Buch auszudrücken vermag.
Gott ist Eigenschaftsreicher, als dass man Gott nur einzelne Eigenschaften zuschreiben könnte.

herold
04.03.2009, 22:50
Nun, die Weisheit Gottes wohnt in unseren Herzen.
Die Weisheit der Welt ist das, was uns andere verklickern.

und gott selbst sagt, dass seine gedanken anders sind als unsere, und dass unser verstand nicht soviel taugt, um ihn zu erkennen. wir sind verdorben und abgefallen in unserem ganzen tun. wie soll da noch gottes weisheit in uns wohnen? glaubst du wirklich gott sei menschlich? wie kann man uns mit gott vergleichen? wir sind so weit entfernt von seinem wesen, wie es galaxien voneinander sind. verseuchte wesen der bosheit! und da soll gottes weisheit in uns wohnen?

KindGottes
05.03.2009, 08:39
und da soll gottes weisheit in uns wohnen?
und gott selbst sagt, dass seine gedanken anders sind als unsere, und dass unser verstand nicht soviel taugt, um ihn zu erkennen.
Gott ist die Liebe, aber das schrieb ich doch bereits.
Wir verwirklichen Gott in uns je mehr wir die bedingungslose Liebe verwirklichen.


wir sind verdorben und abgefallen in unserem ganzen tun.
Deine Sicht der Dinge.
Du hast Die Freiheit dazu, die Dinge mit Deiner "Gemütsbrille" zu sehen.


wie soll da noch gottes weisheit in uns wohnen
Denn Gott ist allgegenwärtig.


glaubst du wirklich gott sei menschlich?
Umgekehrt:
Im Menschen wohnt ein Funken des Göttlichen.
Es ist eine lohnenswerte Aufgabe, diesen Funken zum Feuer werden zu lassen.


wie kann man uns mit gott vergleichen?
Gott schuf den Menschen als Sein Ebenbild. Als Mann und Frau schuf er ihn.(Genesis)
Man muss auch keinen Vergleich anstellen.
Wir sind Kinder Gottes und somit Nachkommen des Göttlichen.
Aber vom Kind zum Erwachsenen, das ist noch ein langer Weg.


wir sind so weit entfernt von seinem wesen, wie es galaxien voneinander sind.
Erstens: Dann wir es höchste Zeit uns dem inneren Gott anzunähern und aus dem Funken ein Feuer werden zu lassen.

Zweitens ist die Entfernung Mensch-Gott von Mensch zu Mensch ja auch unterschiedlich.

Drittens ist mancher Atheist Gott näher als mancher Dogmatiker, denn Dogmen blockieren und machen den Glauben starr.


verseuchte wesen der bosheit!
Herold, aber Du musst doch nicht so sein!
Andere schaffen es doch auch!


und da soll gottes weisheit in uns wohnen?
Gott mit Seiner/Ihrer Weisheit und Liebe wohnt in uns.
In manchen Menschen muss Gott darauf warten, entdeckt zu werden.

herold
05.03.2009, 10:42
kein böses ohne gutes, und kein gutes ohne böses.
oder: kein licht ohne schatten.
dies trifft wohl für unsere welt zu, das sieht man ja. aber für den schöpfer aller dinge trifft es nicht zu.
den funken zum feuer werden zu lassen? wieso hat sich der schöpfer selbst in feuer geoffenbart? und warum ist er ein verzehrendes feuer?

es ist immer überlustig, wenn da leute kommen, und das fundament der bibel verleugnen, diese aber zu ihrem eigenen gebrauch schamlos zitieren. dort ein bisschen dazu, da ein bisschen weg, hier ein wenig umgedeutet.
wer aber das fundament selbst abschaffen will, der wird sowieso verkehrt aufbauen.

gerade dein genesis zitat: er hat dfen menschen nach seinem bilde geschaffen. was heisst denn das? ist gott ein meuchelmörder? ein dieb? ein menschenschänder? ein betrüger und lügner? ein hinterlistiger? ein eigensinniger? ein rachsüchtiger? ein weichei?
wenn nicht.............wieso ist dann dies alles der nach seinem bild gemachte mensch? wieso sagt jeschua zu gewissen menschen, dass sie aus dem teufel seien? und gar nicht gott zum vater haben? warum sagt denn dieselbe schrift, dass alle des ruhmes ermangeln, den sie bei gott haben sollten? warum kann gott seine geschöpfe halsstarrig nennen und ihnen ein herz aus stein vorwerfen? weil er es selbst so hat?
du gebrauchst die schrift doch nur dort, wo es deiner selbstsucht passt. damit du deine "liebesvorstellungen" begründen kannst.
nun, es gibt einen user, der gerne immer wieder jeschua zitiert, dass die schrift nicht aufgelöst wird, nicht in kleinster weise. betrachte dich doch also mal im spiegel des schöpfers und nicht in dem deiner eigenen gottheit. nicht in deinem eigenen "egodogma".

Lior
06.03.2009, 00:17
hallo kasper

das ist für mich das erste mal, dass ich höre, selbstverleugnung sei eine gesteigerte form von unehrlichkeit.
dann wäre jeschua ja unehrlich gegenüber gott gewesen. und er würde dasselbe ja auch von uns verlangen, unehrlich zu sein. wie mag das denn zusammenpassen, wenn die schrift einerseits sagt, ohne selbstverleugnung kann man jeschua nicht nachfolgen, aber gleichzeitig verspricht, dem aufrichtigen werde es gelingen. die göttlichen vorstellungen zwischen aufrichtigkeit und selbstverleugnung sind aber nicht im widerspruch, sondern das eine ergibt sich aus dem anderen. wo aber diese dinge im widerspruch gesehen werden, ist es daher, weil man sie mit menschenweisheit betrachtet.

gruss.

Lieber Herold,
ich verstehe durchaus das Problem, welches du umreißt. Tatsächlich muss ich der Vollständigkeit halber gestehen, dass die Bibel für mich keine Autorität ist, dieser scheinbare Widerspruch mich also so oder so nicht belasten würde. Aber das ist natürlich keine Antwort, die für dich befriedigend sein kann. Ich glaube vielmehr, dass wir hier dem Problem begegnen, dass man bestimmte Formulierungen in verschiedener Hinsicht gebrauchen kann und ich denke Selbstverleugnung gehört hier dazu. Ich sehe hier nämlich zwei verschiedene Arten von Selbstverleugnung. Um das Beispiel mit dem menschlichen Paar noch einmal zu gebrauchen, gibt es Menschen die "exklusiv" (ich möchte damit das Wort treu umgehen) zu ihrem Partner stehen, dabei aber offen zugeben, dass sie manchmal auch "ihren Blick schweifen lassen". Andere wiederum sprechen immer davon, dass mit der einen wahren Liebe solche Bedürfnisse gar nicht mehr existieren. Nun sagt uns aber die Biologie (und entsprechend durchgeführte Befragungen) dass viele Menschen durchaus sich der Versuchung durch andere bewußt sind. Ich will jetzt nicht etwa behaupten, dass es nicht auch Menschen gibt, denen der eigene Partner vollauf genügt bis zu einem Punkt, dass keine andere Bedürfnisse entstehen, aber ich bin persönlich davon überzeugt, dass viele von ihnen sich ihre Bedürfnisse vor sich selbst verleugnen. Oder um es noch einmal kurz zu formulieren. Zum einen kann Selbstverleugnung bedeuten, dass ich meine eigenen Bedürfnisse verleugne indem ich sie zurückstelle, also z.B. aus moralischem Empfinden einen Ehebruch unterlassen, obwohl ich durchaus die Versuchung verspüre. Die andere Form von Selbstverleugnung ist gegeben, wenn ich mir dieses Bedürfnis bzw. diese Versuchung gar nicht eingestehe, weil ich in der (unbewußten) Furcht lebe, mit dieser Empfindung einem Anspruch nicht gerecht zu werden. Ich denke die Selbstverleugnung von der die Bibel spricht ist die erstere, eine Selbstverleugnung die uns leicht fällt, wenn wir uns der Liebe bewußt sind. Die Selbstverleugnung die ich problematisch finde, ist die zweitere, die m.E. aus Furcht vor den Konsequenzen entsteht - und diese lehne ich ab. An anderer Stelle haben wir z.B. über Homosexualität gesprochen. Meinem Verständnis der Bibel nach wäre eine homosexuelle Neigung keine Sünde, nur das Ausleben derselben. Auch hier haben wir zwei Arten von Selbstverleugnung und ich will an dieser Stelle darauf verzichten mich darüber auszulassen, zu welcher Form der Selbstverleugnung es eher führt, wenn ich Homosexualität als Krankheit stigmatisiere.
Wie KindGottes es dann wohl doch auch sieht, Gottes Liebe ist für mich eine unbedingte Liebe, d.h. sie ist an keine Bedingung geknüpft. Und das wieder heißt, ER SIE oder ES akzeptiert uns wie wir sind, auch wenn wir Schwächen haben und zu diesen Schwächen stehen. Denn (und ich bin mir sicher zumindest hierin kannst du mir zustimmen) dieses Verhalten ist definitiv besser als jenes, dass uns in Matthäus 7, 1-5 beschrieben wird.
Ich hoffe diese Antwort bringt uns auf einen gemeinsamen Nenner.

KindGottes
06.03.2009, 00:32
kein böses ohne gutes, und kein gutes ohne böses.
oder: kein licht ohne schatten.
dies trifft wohl für unsere welt zu, das sieht man ja. aber für den schöpfer aller dinge trifft es nicht zu.
den funken zum feuer werden zu lassen? wieso hat sich der schöpfer selbst in feuer geoffenbart? und warum ist er ein verzehrendes feuer?

es ist immer überlustig, wenn da leute kommen, und das fundament der bibel verleugnen, diese aber zu ihrem eigenen gebrauch schamlos zitieren. dort ein bisschen dazu, da ein bisschen weg, hier ein wenig umgedeutet.
wer aber das fundament selbst abschaffen will, der wird sowieso verkehrt aufbauen.

gerade dein genesis zitat: er hat dfen menschen nach seinem bilde geschaffen. was heisst denn das? ist gott ein meuchelmörder? ein dieb? ein menschenschänder? ein betrüger und lügner? ein hinterlistiger? ein eigensinniger? ein rachsüchtiger? ein weichei?
wenn nicht.............wieso ist dann dies alles der nach seinem bild gemachte mensch? wieso sagt jeschua zu gewissen menschen, dass sie aus dem teufel seien? und gar nicht gott zum vater haben? warum sagt denn dieselbe schrift, dass alle des ruhmes ermangeln, den sie bei gott haben sollten? warum kann gott seine geschöpfe halsstarrig nennen und ihnen ein herz aus stein vorwerfen? weil er es selbst so hat?
du gebrauchst die schrift doch nur dort, wo es deiner selbstsucht passt. damit du deine "liebesvorstellungen" begründen kannst.
nun, es gibt einen user, der gerne immer wieder jeschua zitiert, dass die schrift nicht aufgelöst wird, nicht in kleinster weise. betrachte dich doch also mal im spiegel des schöpfers und nicht in dem deiner eigenen gottheit. nicht in deinem eigenen "egodogma".
Du irrst Dich!
Das Fundament der Bibel ist eben die Nächstenliebe und die Liebe zu Gott.
Was anderes denkst Du denn, ist das Fundament der Bibel?
Inwiefern soll ich es denn verbogen haben?
Nur weil ich sagte, dass Atheisten auch von Gott geliebt werden, oder was?
Ich nutze die Bibel eben als eine Inspirationsquelle.
Ich nenne Gott nicht einen Mörder etc., wie Du es oben tatst.
Ich zitierte Genesis, weil dort steht, dass das Göttliche unser Ebenbild ist.
Vergessen wir dies, so verfallen wir der Selbstsucht, denn wir verleugnen damit unsere wahre Natur.
Erkennen wir es wieder und verwirklichen wir es, so steigen wir wieder zu der Größe auf, zu der Gott uns geschaffen hat.
Ich sehe nicht, warum dies Selbstsüchtig sein soll.
Inwiefern meist Du das?

Ich kann Dir noch mehr Bibelzitate nennen, bitteschön:


Gott ist Liebe & Liebe führt zu Gott

Johannes 1, Kap. 4, Vers 8: Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe.

Buch der Weisheit Kap 11, Vers 24-26: Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehaßt, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens.
Kap. 12, Vers 1: Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist.

Matthäus, Kap. 5, Vers 8: Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Johannes, Kap 14, Vers 20: An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.

Einheit mit Gott:

Psalm 82, Vers 6 - 7: „Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, ihr alle seid Söhne des Höchsten. Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, sollt stürzen wie jeder der Fürsten.“

Johannes , Kap 10, Vers 34 Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?

Johannes, Kap 10, Vers 30: Ich und der Vater sind eins.

Es gibt mehr als einen Sohn Gottes (wo jedoch bleiben die Töchter?):

Römer, Kap 8, Vers 14: Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes.

Matthäus, Kap 5, Vers 9: Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

herold
06.03.2009, 12:07
hallo kasper
das hast du jetzt gut aufgetrennt mit der selbstverleugnung. so kann ich es nun auch verstehen und bejahen.


Gottes Liebe ist für mich eine unbedingte Liebe, d.h. sie ist an keine Bedingung geknüpft. Und das wieder heißt, ER SIE oder ES akzeptiert uns wie wir sind, auch wenn wir Schwächen haben und zu diesen Schwächen stehen.
dazu sage ich ein zitat:
er kam in das seine, und die seinen nahmen ihn nicht an.
warum eigentlich nicht? wenn er doch bedingungslos liebt, dann wäre das doch das logischste, dies anzunehmen? es heisst aber dazu, dass sie nicht zum licht kommen wollten, weil ihre werke böse waren. worin denn das? sie liebten das eigene mehr als gott.
es gibt ein sehr böses sprichwort: kann denn liebe sünde sein?
genau damit rechtfertigen die menschen ihre gottlosigkeit: mit liebe. oder was sie als solches bezeichnen.
ein psalmvers gibt eine wunderbare aussage:
Ps 85:10 (85–11) Gnade und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküßt.
das haben wir einfach noch nicht begriffen. ohne diese obige wirklichkeit werden wir gott niemals teilhaftig werden.
wer gottes wesen auf die liebe eingrenzt, der versucht den einfarbigen regenbogen zu erschaffen!

gruss

herold
06.03.2009, 12:22
Du irrst Dich!
ich irre mich schon immer. das weiss ich schon lange. daher vertraue ich ja auch nicht auf mein denken.


Das Fundament der Bibel ist eben die Nächstenliebe und die Liebe zu Gott.
Was anderes denkst Du denn, ist das Fundament der Bibel?
seinen willen und heilsplan zu offenbaren.


Inwiefern soll ich es denn verbogen haben?
Nur weil ich sagte, dass Atheisten auch von Gott geliebt werden, oder was?
Ich nutze die Bibel eben als eine Inspirationsquelle.
eben weil du die bibel benutzt, und nicht die bibel dich!


Ich nenne Gott nicht einen Mörder etc., wie Du es oben tatst.
Ich zitierte Genesis, weil dort steht, dass das Göttliche unser Ebenbild ist.
eben. und weil wir so viel unendlich böses tun und böse sind, darum ist gott als unser ebenbild ja auch so, gemäss deiner auslegung, wir seien gottes ebenbild. kann etwa ein selbsüchtiger brutaler herrscher auch sagen: wer mich sieht, sieht den vater. ??


Vergessen wir dies, so verfallen wir der Selbstsucht, denn wir verleugnen damit unsere wahre Natur.
Erkennen wir es wieder und verwirklichen wir es, so steigen wir wieder zu der Größe auf, zu der Gott uns geschaffen hat.
die bibel lehrt uns zu erkennen, dass wir eben der herrlichkeit gottes ermangeln, und nicht dass wir sie haben.


Ich sehe nicht, warum dies Selbstsüchtig sein soll.
Inwiefern meist Du das?
weil du die bibel, wie du schon oben selbst sagst, zu deiner inspirierung benutzt, aber dich nicht von ihr benutzen lässt. was dir nach deiner weise gefällt, das nimmst du an, was dir nicht gefällt, das lässt du liegen.
man kann es auch so sagen:
du bist der chef über das buch.
ich bin der von unten hörende zu diesem buch.


Ich kann Dir noch mehr Bibelzitate nennen, bitteschön:
man kann fast alles mit der schrift schönreden.

KindGottes
06.03.2009, 13:49
seinen willen und heilsplan zu offenbaren.
Mit missionieren kann man sehr viel Zeit verschwenden!
Am Ende erreichst Du doch nichts.
Gott braucht kein bestimmtes Bekenntnis um einem Menschen zu helfen.


eben. und weil wir so viel unendlich böses tun und böse sind, darum ist gott als unser ebenbild ja auch so, gemäss deiner auslegung, wir seien gottes ebenbild. kann etwa ein selbsüchtiger brutaler herrscher auch sagen: wer mich sieht, sieht den vater. ??
Wenn das Dein Menschenbild ist, dann nicht.
In Unendlichkeiten würde ich menschliche Interaktionen und Affinitäten gar nicht messen wollen.
Es gibt viel gutes in dieser Welt.
Aber wie die Brille, so der Blick.
Und von sich selbst schließt man auf Andere.


die bibel lehrt uns zu erkennen, dass wir eben der herrlichkeit gottes ermangeln, und nicht dass wir sie haben.
Wir tragen sie in uns.
Wer das nicht erkennt, der ist von seiner immanenten Göttlichkeit abgeschnitten.


weil du die bibel, wie du schon oben selbst sagst, zu deiner inspirierung benutzt, aber dich nicht von ihr benutzen lässt. was dir nach deiner weise gefällt, das nimmst du an, was dir nicht gefällt, das lässt du liegen.
Zum Glück!
So käme ich nie auf die Idee, in Dingen wie dem Folgenden Gottes Wort zu sehen:

2. Buch Samuel
7:14 Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein. Wenn er sich verfehlt, werde ich ihn nach Menschenart mit Ruten und mit Schlägen züchtigen.



man kann fast alles mit der schrift schönreden.
umgekehrt natürlich ebenso.

Lior
06.03.2009, 14:12
Lieber Herold,
ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben im Punkt Selbstverleugnung einen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Ich sage das ehrlich und ohne jede Spur von Sarkasmus, es ist mir einfach wichtig auch so etwas positiv zu unterstreichen, weil man oft (und ich will das niemandem zum Vorwurf machen) geneigt ist die trennende Kluft mehr zu betonen als die Brücke, welche man dann doch zu schlagen imstande ist.
Was deine Ausführungen zur Liebe Gottes betrifft, ich denke auch da können wir einen gemeinsamen Nenner finden. Natürlich hast du mit dem einfarbigen Regenbogen ein sehr schönes Bild erschaffen, denn tatsächlich haben wir ja hier die Harmonie eines Lichtstrahls, der im Regenbogen offenbart, dass er unterschiedliche aber gleichberechtigte Qualitäten besitzt. Und natürlich hast du recht, die Liebe Gottes rechtfertigt nicht alles Handeln und Entschuldigt nicht alles Tun. Wenn ich von einer bedingungslosen Liebe spreche, dann meine ich ja nur, dass Gott uns liebt, egal was wir tun. D.h. im Umkehrschluss nicht, dass er nicht auch gerade aus Liebe heraus gerecht handelt und straft! Ganz im Gegenteil. Und wir erleben das auch im menschlichen, dass ein Vater seinen Sohn bestraft, weil dieser nur so erkennen kann, wo notwendige Grenzen bestehen. Der einfarbige Regenbogen wäre ja so etwas wie eine drastische antiautoritäre Erziehung. Strafe, ja selbst Grausamkeit stehen nicht in einem Widerspruch zur Liebe. Einer der meiner Ansicht nach größten Liebesbeweise z.B. ist eng verbunden mit einer gewissen Grausamkeit, nämlich dann wenn eine Mutter ab einem gewissen Punkt nicht länger zum Kind rennt und es von der Gefahr wegzieht mit der Bemerkung "das ist gefährlich", sondern seine Eigenverantwortung und Selbstständigkeit anerkennt und "mit blutendem Herzen" (man sehe mir diesen poetischen Ausdruck nach) zusieht, wie ihr Kind ihre Warnung ignoriert u.U. Schaden nimmt.
Gleichwohl bin ich der Meinung, dass man deshalb Gott nicht fürchten muss, denn wenn man aus Unbedachtheit einen Fehler macht und ehrlich bereut, dann ist es die unbedingte Liebe die verzeiht (und das haben wir ja in der Sündenvergebung). Ich kann also auch sündhafte Gedanken und Wünschen eingestehen und muss sie eben nicht vor mir selbst verleugnen aus Angst dem Anspruch Gottes nicht gerecht zu werden.
Da aber auch zugleich die Hölle hier ein Thema ist, bei der Hölle kann ich diesen Schritt auch nicht mehr mitmachen, denn jede Strafe die von der Liebe mit getragen wird, muss eine Strafe sein, die die Möglichkeit zur Umkehr, zur Besserung gibt. Insofern tät ich mich schwer das Endgericht zu akzeptieren. Aber ich hoffe bis auf diesen letzten Umstand haben wir auch hier eine Gemeinsamkeit.

herold
06.03.2009, 14:12
Mit missionieren kann man sehr viel Zeit verschwenden!
Am Ende erreichst Du doch nichts.
Gott braucht kein bestimmtes Bekenntnis um einem Menschen zu helfen.
was hat diese antwort denn mit dem fundament der bibel zu tun? nämlich dem fundament, dass die bibel selbst die offenbarung des willens gottes und seines heilsplans ist! wer redet denn von missionieren?


Aber wie die Brille, so der Blick.
gott gibt keine brillen, er erleuchtet das auge.
du brauchst natürlich andere hilfsmittel.







Zum Glück!
So käme ich nie auf die Idee, in Dingen wie dem Folgenden Gottes Wort zu sehen:

2. Buch Samuel
7:14 Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein. Wenn er sich verfehlt, werde ich ihn nach Menschenart mit Ruten und mit Schlägen züchtigen.

scheint wohl ein liebling von dir zu sein, diese stelle.
bist du antiautoritär eingestellt?

KindGottes
06.03.2009, 19:54
was hat diese antwort denn mit dem fundament der bibel zu tun? nämlich dem fundament, dass die bibel selbst die offenbarung des willens gottes und seines heilsplans ist! wer redet denn von missionieren?
Wenn Du Bibelzitate willst, bitteschön!
Mat. 10:5 - 10:6: Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Mat. 10:23: Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
Mat. 15:24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.


gott gibt keine brillen, er erleuchtet das auge.
du brauchst natürlich andere hilfsmittel.
Wozu?
Die Welt so negativ zu sehen, wie Du es tust?
Wer sagt Dir, dass ich das will?


scheint wohl ein liebling von dir zu sein, diese stelle.
bist du antiautoritär eingestellt?
Nein, ein Abschreckendes Beispiel.
Eines von mehreren.
Wenn Du Antiautoritär nennst, wenn jemand zum Erziehen keine Ruten einsetzt, dann ja.

herold
06.03.2009, 21:18
hallo kasper

ja, ich sehe die liebe gottes eigentlich auch so in der schrift.


Ich kann also auch sündhafte Gedanken und Wünschen eingestehen und muss sie eben nicht vor mir selbst verleugnen aus Angst dem Anspruch Gottes nicht gerecht zu werden.
auch damit ist die schrift einvestanden, und ich somt auch. doch sie geht dann noch weiter, indem sie den weg anbietet, aus diesen wünschen und gedanken auszubrechen und freizuwerden.


Da aber auch zugleich die Hölle hier ein Thema ist, bei der Hölle kann ich diesen Schritt auch nicht mehr mitmachen, denn jede Strafe die von der Liebe mit getragen wird, muss eine Strafe sein, die die Möglichkeit zur Umkehr, zur Besserung gibt. Insofern tät ich mich schwer das Endgericht zu akzeptieren.
schauen wir mal, für wen die hölle eigentlich erschaffen ist:
Mt 25:41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!
die hölle ist also nicht für menschen geschaffen. warum kommen denn doch solche dahin? dazu gibt die bibel auch antworten. es gibt dabei die rettung aus glauben an gottes gnade. und es gibt die rettung durch barmherzigkeit. nach der bibel gibt es aber menschen, welche die gnade nicht annehmen, noch barmherzigkeit empfangen können, weil sie diese selbst nicht haben.
ich weiss, dass dieses endgericht gerecht sein wird. doch die barmherzigkeit wird über diese vollkommene gerechtigkeit triumphieren.

gruss.

herold
06.03.2009, 21:19
Wenn Du Bibelzitate willst, bitteschön!
Mat. 10:5 - 10:6: Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Mat. 10:23: Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
Mat. 15:24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.


Wozu?
Die Welt so negativ zu sehen, wie Du es tust?
Wer sagt Dir, dass ich das will?


Nein, ein Abschreckendes Beispiel.
Eines von mehreren.
Wenn Du Antiautoritär nennst, wenn jemand zum Erziehen keine Ruten einsetzt, dann ja.

belassen wir es doch einfach dabei, dass wir einander nicht verstehen.

KindGottes
06.03.2009, 22:23
belassen wir es doch einfach dabei, dass wir einander nicht verstehen.
Gehen Dir jetzt die Argumente aus?
So bist Du doch sonst nicht!

herold
07.03.2009, 13:48
Gehen Dir jetzt die Argumente aus?
So bist Du doch sonst nicht!

genau darum belassen wir es lieber. du stempelst zu oft ab.

adieu.




Spr 23:9 Zu den Ohren eines Toren rede nicht, denn er wird deine klugen Worte verachten!

KindGottes
07.03.2009, 14:59
genau darum belassen wir es lieber. du stempelst zu oft ab.
Was heißt denn in deiner Sprache "abstempeln"?
Und wieso bist Du Dir so sicher, dass Du es nicht tust?

herold
07.03.2009, 15:05
Was heißt denn in deiner Sprache "abstempeln"?
Und wieso bist Du Dir so sicher, dass Du es nicht tust?

off topic.
wenn du mir persönlich was sagen willst, benutze die pn-funktion.
ich werde natürlich die freiheit haben, dir zu dort zu antworten oder nicht.

KindGottes
08.03.2009, 07:57
Ach so, wenn Du mir sagst, ich stempele oft ab, dann ist das aber öffentlichkeitstauglich?
Also wiederum Kritik austeilen aber bloß keine einstecken.