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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : War der Führer von Gott eingesetzt?



albi2000
29.03.2009, 00:13
&untergeben

Paulus hat vor bald 2000 Jahren an die Römer mehrere Briefe geschrieben. Hier ein Vers von Römer 1: „Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. 2 Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu“.

Dazu hätte ich zwei Fragen: auf Grund von was sind diese Briefe auch für die Leute in Deutschland verbindlich und war der "Führer" im letzten Krieg wirklich von Gott eingesetzt worden?
www.allenbach-ufo.com
&brett

absalom
29.03.2009, 21:16
Eine wirklich gute Frage! Ich hole mir einmal &kaffeepause

poetry
29.03.2009, 21:28
Ich versuche mal darauf zu antworten:

Betrachten wir Zeit und Ort des Geschehens:

Rom wird absolut geführt und jegliche Aufruhr, jegliche Kritik an den damaligen römischen (noch nicht katholischen *kleiner Scherz*) Glaube wird im Keim erstickt, die Aufrührer werden gefoltert und bestialisch ermordet.

Die damalige römische Gemeinde ist klein und nicht mächtig, aber ich denke sie klagt dem Herrn Paulus ihr Unbehagen. Und hier tut Paulus mal was richtiges, er beruhigt die Gemeinde, auch wenn er dies mit falschen Mitteln, einer Lüge tut. Er schreibt den römischen Glaubensleuten dies, damit diese nicht rebellieren, täten sie es, wäre auch nur der Keim des Christentums in Rom dahin. Das wollte er mit allen Mitteln vermeiden. Scheint auch geklappt zu haben. Naja, fast - nun sitzt ein anderer Absolutist auf dem goldenen Thron ...

Grüße,
Poe

poetry
29.03.2009, 21:31
Kleiner Nachsatz:

Somit denke ich, dass A.H. nicht von Gott eingesetzt war.

Wir sehen - Paulus Wort ist nicht Gottes Wort!

Poe

PS: Prost Abs ;-)

Ragamuffin
29.03.2009, 23:59
Der gedanke, das staatsoberhäupter von Gott eingesetzt werden und das nicht gegen diese der aufstand geprobt werden soll, ist ja nicht erst seit seit Paulus bekannt:

Aus Sprüche:
21Mein Kind, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer.

1Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche, und er neigt es wohin er will.

Aus diesen beiden versen könnte man schliessen, das Gott die entscheidungen der könige lenkt und das es untersagt sei, dagegen vorzugehen.....hmmm...

manlovi
30.03.2009, 00:37
..... hmm, war König Nimrod von Gott eingesetzt?

Mich stört es, wenn laufend irritierende Werbung auf einer Website mich am Lesen hindert! (allenbach-ufo usw.)

absalom
30.03.2009, 13:20
PS: Prost Abs ;-)

Danke Poetry, bei dem Thema braucht man wirklich starken Kaffee, denn hier offenbart sich, wenn man die Hintergründe beleuchtet, ein System, dass in der weiteren Geschichte, bis in unsere Zeit hinein, wahrlich grauenhafte Folgen hatte.



Der gedanke, das staatsoberhäupter von Gott eingesetzt werden und das nicht gegen diese der aufstand geprobt werden soll, ist ja nicht erst seit seit Paulus bekannt:

Lieber Rega, die Zitate bezogen sich auf Könige Israels und nicht - in aller Regel auf Herrscher der umliegenden Reiche (Ausnahmen gibt es auch da: z.B. Kyrios).
Würde ich deiner Aussage folgen, dann impliziert diese Aussage, das es Gott gefällt, dass Götter neben ihm existieren, ja sie sind erwünscht und gewollt. Das wäre mir neu! Oder wusste Gott nicht, dass seid frühen Zeiten schon Menschenkönige sich selbst Gott nannten? War Gott Förderer des Gehorsams gegenüber diesen, was zugleich dann bedeuten würde, dass durch Gehorsam auch Götzenanbetung erwünscht wäre?

Ich habe ernsthafte Bedenken gegenüber dieser Sicht.

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Eventuell finden wir eine Antwort des Paulus in seiner Herkunft und seiner gelebten und praktizierten Civitas Romana. Die Berührungspunkte sind bis hin zur Wörtlichkeit sicher kein Zufall.

Die Mos Maiorum hatten in den Lehren des Paulus erheblichen Stellenwert und mehr noch die Grundlagen des Ius Gentium: Das Ius Gentium (Recht der Völker) ist von Anbeginn des Menschengeschlechtes von Gott bestimmt worden. (Gaius / Augustus) Darin schließt sich der Obrigkeitsgehorsam unbedingt ein.

(Wie kommt es nur, dass ich sogar keine Lust habe das römische Rechtsverständnis des Paulus zu erörtern. Wahrscheinlich, weil ich die „Nase“ voll habe von Paulus und seinem römischen Gehorsamsaffinitäten. Nun ja, er zeigte und praktizierte ja, wie gut es sich hinter der Obrigkeit verstecken lässt.)

Absalom

Sahara
30.03.2009, 13:42
Eine gute Frage....

Wenn es so wäre, dass A.H. von Gott eingesetzt wurde, hieße dass für uns, dass wir seinem Treibe geduldig zuzusehen und auf das Ende seiner Ära zu warten hatten? Getreu dem Motto jeder wie er es verdient? Jeder der im Widerstand war, hat falsches getan?

Oder war es vielmehr eine Probe, ob wir uns als echte Menschen, mitfühlend und als unseren Nächsten liebend erweisen? Andererseits: Hätten wir Menschen Mitgefühl und Nächstenliebe praktiziert, wäre es womöglich nie zu diesem Krieg gekommen?

Welchen Gedanken ich auch verfolge, immer ergibt sich ein "Aber".

Sagte nciht Jesus zu Pilatus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre.

Ist das nur auf die Situation anzuwenden (Erfüllung der Schrift) oder allgemein? Wo bleibt dann der freie Wille?

Denkbar wäre auch, dass Gott die äußeren Umstände herbeiführt, damit sich der Mensch auch unter widrigen Umständen beweise.

Ragamuffin
30.03.2009, 15:10
Lieber Rega, die Zitate bezogen sich auf Könige Israels und nicht - in aller Regel auf Herrscher der umliegenden Reiche (Ausnahmen gibt es auch da: z.B. Kyrios).
Würde ich deiner Aussage folgen, dann impliziert diese Aussage, das es Gott gefällt, dass Götter neben ihm existieren, ja sie sind erwünscht und gewollt. Das wäre mir neu! Oder wusste Gott nicht, dass seid frühen Zeiten schon Menschenkönige sich selbst Gott nannten? War Gott Förderer des Gehorsams gegenüber diesen, was zugleich dann bedeuten würde, dass durch Gehorsam auch Götzenanbetung erwünscht wäre?

Ich habe ernsthafte Bedenken gegenüber dieser Sicht.

Lieber Absalom,

auch wenn die zitate sich nur auf die könige Israels beziehen...wie sah es nun bei vielen der besagten könige aus? Nehmen wir mal Ahab, ein könig Israels. Ein König, der gleichzeitig als ein ziemlich übler typ beschrieben wird.

Wurde sein herz von Gott gelenkt, als seine gattin die propheten töten lies?
Wurde sein herz von Gott gelenkt, als er über Naboth grämte?
Wurde sein herz von Gott gelenkt, als er den Baalskult förderte?

Würde man die aussagen von Sprüche folgen, könnte man ohne weiteres daraus folgern, das Gott das so wollte....was natürlich eine bedenkliche sichtweise ist, wenn man den Elijah-Ahab konflikt betrachtet.

herold
30.03.2009, 15:28
Paulus hat vor bald 2000 Jahren an die Römer mehrere Briefe geschrieben.
wieviele denn?


Hier ein Vers von Römer 1:
was ist das jetzt? römer1.? der erste römerbrief? oder was zeigt diese zahl an?


2
.....und diese zwei, ist das vom zweiten brief? oder was?


Dazu hätte ich zwei Fragen: auf Grund von was sind diese Briefe auch für die Leute in Deutschland verbindlich
kann ich nicht sagen, kenne "diese briefe" nicht.


und war der "Führer" im letzten Krieg wirklich von Gott eingesetzt worden?
....schon möglich..................

Ragamuffin
30.03.2009, 15:55
Ganz schön patzig, der herold....&weißnicht

KindGottes
30.03.2009, 17:06
und war der "Führer" im letzten Krieg wirklich von Gott eingesetzt worden?

....schon möglich..................
so so...

__________________
Spr 23:9 Zu den Ohren eines Toren rede nicht, denn er wird deine klugen Worte verachten!
Was müssen wir doch für Toren sein, gegenüber Herolds klugen Worten?

Robert
03.04.2009, 03:34
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Paulus hat vor bald 2000 Jahren an die Römer mehrere Briefe geschrieben. Hier ein Vers von Römer 1: „Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. 2 Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu“.

Dazu hätte ich zwei Fragen: auf Grund von was sind diese Briefe auch für die Leute in Deutschland verbindlich und war der "Führer" im letzten Krieg wirklich von Gott eingesetzt worden?
www.allenbach-ufo.com
&brett

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[...]
„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind;
[...]


Jetzt stellt sich mir die Frage, hat sich "der Führer" denn Gott unterstellt?




Viele Dinge werden an vielen Stellen wiederholt auch im AT, also mussten diese auch regelmäßig daran erinnert werden, früher gab es keine der heutigen Zeitungen oder gar Fernsehr!




[...]
„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt.
[...]


Gott hat sie eingesetzt!



[...]
Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu“.
[...]


Die Konsequenz bei Nichtbeachtung, Sie ziehen sich die Verurteilung selber zu!


Ich denke, Gott hat "den Führer" schon eingesetzt, er ist Souverän, doch nicht in der Absicht das dieser zu "dem Führer" wird, wie er in die Geschichte einging. Er hat sich gegen Gott gestellt und damit gegen ihn rebelliert. Doch interessanter Weise hat Gott ein Absolutum hinzugefügt, jeder der sich gegen die Obrigkeit stellt, egal ob diese selber korrupt ist oder nicht, jeden trifft die Strafe.

Ich denke das Zitat beantwortet auch die Folge des Anschlag auf "den Führer", so kriminell er war, so war er doch eingesetzt.

Viele könnten damit ein Problem haben, ich hatte auch eins damit, doch Gott sieht die Dinge nicht durch unsere Augen, er sieht das Herz an und ist Gerecht, auch wenn wir das nicht als Gerecht empfinden was wir erleben, vor allem wenn ER trotz himmelschreiender Ungerechtigkeit den Gehorsahm gegenüber IHM einfordert (Tut wohl denen die euch hassen!). Denn sie wurde von ihm eingesetzt und bei Ungehorsam ziehen wir uns auch diese Strafe zu, Gott schaut nicht auf die Umstände, aber schaut ob jemand Gehorsam ist.
(Das es trotzdem geht, das ist Gnade!)

So etwas gab es schon einmal, man erinnere sich an die Geschichte mit Samuel, Saul und David.

Obwohl Gott David als legitimen Nachfolger Sauls festgelegt hatte, lies Saul sich zum König krönen. Samuel hatte Angst das er sich gegen Gott erhob und zögerte doch dann sagte Gott, sinngemäß, - gehe hin und kröne Saul, denn mich haben sie verworfen in ihren Herzen - jetzt hatte er also die Erlaubnis Gottes, er war Gehorsam und hat nicht eigenmächtig gehandelt.

Also hat auch Saul sich eigenmächtig über Gottes Entschluss hinweggesetzt und lebte dann trotzdem noch eine ganze Weile. David hingegen, hatte nicht versucht ihn zu töten, im Gegenteil er hat ihn sogar verschont.

Eine Parallele und ein Widerspruch, David hat als Einzigster diese Situation (im Vergleich) überlebt, weil er Gott gehorchte, die Attentäter (mögliche legitime Nachfolger), "der Führer", aber auch Saul haben ihre Position ausgenutzt oder sich zum Ungehorsam hinreißen lassen.


Persönliche Sicht:
Deswegen finde ich es zwiespältig wenn die Attentäter geehrt werden, immerhin haben sie einen Mord geplant und laut Gesetz gibt es kein ansehen der Person. Damit würde ein Mordversuch zur Ehrentat hochgehoben, was sehr fragwürdig ist.

Mordversuch ist Mordversuch, das ändert nichts an den Opfern, aber es man kann böses nicht durch böses überwinden.

Im heutigen Recht fällt es unter den Tatbestand der Selbstjustiz und ist Strafbar, trotzdem werden Ehrenkränze niedergelegt.





Aktuell heißt das aber auch, das wir uns nicht gegen die Ämter, Behörden, Regierungen, Polizei u.s.w. wehren dürfen, außerhalb des normalen Rechtsweg. Darunter fällt auch Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, denn dann verweigere ich der Obrigkeit das was ihr zusteht (Lohnsteuer), damit mache ich mich dann meinerseits schuldig und da Gott Ungehorsam nicht segnet werde ich mir selber die Strafe zuziehen (Unfall, erwischt werden, familiäre Streiterei wegen Habgier u.s.w.)

Übrigens gehört dahinein auch die Segnung der Obrigkeit, als Akt des Gehorsams.


Doch wie üblich hat es jeder selber in der Hand ob er nun folgt oder es ausprobiert. Gott möchte demütige Diener, nicht jede Menge kleine Fürsten.