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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abstimmung zum Wochenthema 20.04.09-27.04.09



Lior
17.04.2009, 16:19
Eure Meinung ist gefragt. Vorzugsweise natürlich von denjenigen, die auch am Chat teilnehmen. Die etwas ausführlicher formulierte Themenvorschläge und Inhalte sind hier zu lesen:

http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=6130

Apokalypse
17.04.2009, 16:27
ich habe gevotet for all, weil ich auch will votings from all fuer meine vorschlag theme apocalypse

minni
19.04.2009, 03:52
ich hab fürs dritt gestimmt weil mmir diese frage schon seit tagen durch den kopf schwirrt liebe grüße

anonym004
19.04.2009, 12:07
ich hab auch das dritte abgestimmt

absalom
19.04.2009, 23:45
Ich habe für den dritten Punkt abgestimmt. Alles andere ist für mich schlüssig nachvollziehbar.

Absalom

Lior
25.04.2009, 14:49
Hallo zusammen,

hier also der Versuch einer kurzen Zusammenfassung des Themenchats vom 20.04.09 – ich hoffe das ich der Diskussion damit gerecht werde.

Wir haben verschiedene Fragen diskutiert und dabei zeigte sich, dass wir zwar alle bisher von einer individuellen Erfahrung von Leid ausgegangen sind (das Opfer), welches zudem stark in seiner Würdigung als Leid von der individuellen Zuschreibung abhängig ist (z.B. würde – um auf das gestrige Thema bezug nehmend - manch einer den sexuellen Verkehr seines Partners mit einem anderen als Leid empfinden, andere wieder nicht). Die wesentliche Frage nach der Ursache des Leides aber war anfangs nicht ganz klar zu klären. Zu diesem Zweck zeigte sich eine Differenzierung sinnvoll.

Leid als Folge individuellen Fehlverhaltens: Z.B. ein Autofahrer der sich betrunken in ein Auto setzt.
Leid als Folge kollektiven Fehlverhaltens: Bestimmte Katastrophen oder Krankheiten, die aus menschlichem Fehlverhalten als Spezies bzw. Interessensgruppe erfolgt, z.B. Klimawandel oder Depressionen in Folge eines zu hohen Leistungsdruck
Leid in Folge scheinbarer Willkür: Darunter fassen wir Beispiele wie den Tsunami, welche zwar scheinbar nicht vom Menschen beeinflusst sind, bei denen wir aber komplexe (und uns zur Zeit vielleicht noch unbekannte) Zusammenhänge nicht erkennen können.
Leid in Folge wahrscheinlicher Willkür: Hierunter fallen alle Katastrophen, deren Ursache aktuell betrachtet mit ziemlicher Sicherheit nicht an menschlichem Fehlverhalten liegen, z.B. Meteoriteneinschläge (insgesamt alle Katastrophen nicht-globaler Herkunft).

Dabei zeigt sich, dass die Grenzen gerade in der Ebene von individueller und kollektiver Schuld sehr unklar sind. Z.B. das Leiden der Dritten Welt in Folge der Ausbeutungspolitik westlicher Industrienationen (was wir alle als Individuen womöglich durch unseren Anspruch an Lebensstandart begünstigen) oder terroristische Übergriffe als individuelle Tat, die aber durch eine einseitige Ausbeutungspolitik durch ein Kollektiv provoziert wurde.

Neben den Ursachen für Leid hat uns dann beschäftigt, wie sich dieses Leid durch Gott erklären lässt. Dabei zeigte sich, dass fast ausschließlich wahrscheinlich willkürliches Leid uns in gewisse Erklärungsnöte bringt, da sämtliches auf Menschen zurückführbares Leid über den freien Willen(der jedoch nicht von allen akzeptiert wurde) und der aus Liebe geborene Verzicht auf Manipulation und Kontrolle durch göttliches Eingreifen erklärt werden könnte. Zwar muss diese Zurückhaltung dem Kollektiv gegenüber gelten und begünstigt damit individuelles Leid, aber durch das Versprechen einer jenseitigen Wiederauferstehung (oder einer anderen Form der Existenz) wird dieses zumindest für die Todesopfer relativiert. In Hinblick auf Hinterbliebene und z.B. Kranke haben wir weiter festgestellt, dass Leid keine endgültige Sache sein muss, sondern ihr Erleben sehr stark auch von der Einstellung abhängen kann, die über das direkte und nicht kontrollierbare Gefühl des Schmerzes und des Leidens hinweg mit Hilfe des Verstandes (und dem Glauben) in der Lage ist weiter zu blicken, und aus dem Leiden eine positive Bereicherung für das eigene Leben zu finden.

Einige Kritikpunkte die genannt aber noch nicht erschöpfend diskutiert wurden:

1. Haben wir überhaupt einen freien Willen? Denn wenn nicht, würde es bedeutend, dass wir zu Leiden gezwungen werden.

2. Gibt es auch Leid, dem absolut gar nichts positives abgewonnen werden kann oder ist dies eine Frage mangelnder Einstellung oder Erfahrung.

3. Was kann man tun, um Leid besser zu bewältigen.

4. Haben wir überhaupt das Recht diese Frage zu stellen, oder müssen wir (wenn wir Gott akzeptieren) nicht davon ausgehen, dass alles was Gott tut automatisch auch richtig und positiv ist? Was bedeutet das für uns? Ist Leid mit dieser Einstellung einfach nicht länger existent, oder ist das Gefühl von Leid eine gerechte Strafe, selbst wenn es um ein gerade Neugeborenes geht?

5. Können wir bei nicht-global verursachten Katastrophen davon ausgehen, dass es Willkür ist, oder müssen wir uns nicht als Teil eines noch größeren Kollektivs (nämlich dem Kollektiv der Schöpfung) sehen und – wenn wir davon ausgehen, dass alle in einem System eingebundene Faktoren sich über das System gegenseitig beeinflussen – damit auch die Möglichkeit einräumen, dass wir über uns unbekannte Mechanismen ein (Mit)verantwortlicher Faktor sind?

Ich hoffe ich habe das wesentliche bedacht.
Gruß Kasper

Jungtroll
25.04.2009, 16:47
ich war nich dabei aber klingt interesant und danke für die zusamenfassung so kann man sich auch als forenschreiber drüber gedanken machen und vielleicht noch was zum thema beitragen nur weiss ich grad nich wo ich da anfangen sollte weils eine menge themen sin da könnt man für jeden punkt einen thread aufmachn

Blizzard
28.04.2009, 17:51
Klingt nach einem interessanten Abend.

Danke für die umfassende Zusammenfassung.


&kopflos