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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bekehrung auf dem Sterbebett



Koyonaz
20.04.2009, 18:07
An die Christen: Ist das eurer Meinung nach theorethisch möglich? Haltet ihr es für schwierig, wenn Menschen ihr Leben lang nur Scheiße gebaut haben, dann aber bereuen und genauso wie ihr in den Himmel kommen? Ich frage, weil mein Großvater derzeit im Sterben liegt, ich wollte das nur mal theorethisch abklären.

KindGottes
20.04.2009, 21:16
Da sich sonst noch niemand gemeldet hat, will ich es mal versuchen.

Meiner Meinung nach besteht ein freier Willen im Diesseits wie im Jenseits.
Niemand wird von Gott zu irgendetwas gezwungen.
Das Jenseits, das wir uns erschaffen, entspricht unseren Seelenzustand.
Das hören manche Christen nicht gerne, denn sie wünschen sich, dass das Jenseits eben nicht ihrem Seelenzustand entspricht, sondern dass Gott sie weit über ihren Seelenzustand hinausträgt, denn sie haben ja das "richtige" Bekenntnis.

Grundsätzlich ist unser Seelenzustand eine reine Privatsache.
Da greift auch kein Gott ein.
Und sicherlich: man kann sich plötzlich entscheiden, liebevoller und hilfsbereiter zu sein.
Wenn aber Intoleranz, religiöses Elitendenken, Selbstsucht und der gleichen sich bereits tief in die Seele eingenistet haben, dann kann solch eine Entscheidung einfach wenig ausrichten.
Es ist so etwas wie sähen und ernten.
Man muss einfach lange Zeit eine gute Saat gesäht haben, um eine gute Ernte zu bekommen.

Aber da, wie gesagt, beim Eintritt in den Himmel wohl kaum der Freie Wille an der Garderobe abgegeben werden muss, ist dies ja auf der anderen Seite wohl ebenso möglich.

Nette
20.04.2009, 21:18
hi...

...wenn dein Opa aus vollem Herzen bereut und Gott um Verzeihung bittet, dann wird er auch SEINE Barmherzigkeit erhalten, daran glaube ich...für mich ist das keine Theorie...

Alles Gute für deinen Opa

bb Nette

P.S. ...allerdings sollte man nit denken, dass man sein Leben lang Mist bauen kann unter der Voraussetzung: "Wenn ich mal im sterben liege, dann kann ich ja immer noch bereuen..." ...Gott durchschaut alles...

KindGottes
21.04.2009, 07:00
Ich glaube nicht, dass es im Diesseits wie im Jenseits ein objektives "fern von Gott" geben kann.
Dies würde voraussetzen, dass Gott nicht allgegenwärtig wäre.
Klar mag es uns so vorkommen, als wären wir fern von Gott, aber dies ist immer ein subjektives Gefühl und unterliegt der Illusion, dass Gott nicht allgegenwärtig sei.
Nichts und niemand hält uns in dieser Illusion fest, wir selbst tuen das.
Und nichts und niemand kann uns aus dieser Illusion heraushelfen, nur wir selbst können das.

Soll heißen:
Wenn wir eine "Gemütsbrille" tragen, die uns überall nur das schlechte sehen lässt, so ist unsere eigene Schlechtigkeit daran schuld.
Dies ist dann die selbst geschaffene Hölle (im Diesseits wie im Jenseits).

Kennst Du das Gleichnis des persischen Arztes und Psycho-therapeuten Nossrat Pesechkian? Ich finde, das trifft die Sache sehr gut:

Einst kam ein Mann zum Propheten Elias. Ihn bewegte die Frage nach Himmel und Hölle, wollte er doch seinen Lebens-weg bewusst gestalten.
Da nahm ihn der Prophet bei der Hand und führte ihn durch dunkle Gassen in einen großen Saal, wo sich viele ausgemer-gelte Gestalten um die Feuerstelle drängten. Dort brodelte in einem großen Kessel eine köstlich duftende Suppe. Jeder der Leute besaß einen gusseisernen Löffel, der so lang war wie er selbst. Der Löffel war aufgrund seiner Größe zu schwer, um allein damit die Suppe zu schöpfen, und zu lang, um damit Nahrung zum Mund führen zu können. So waren die Menschen halb wahnsinnig vor Hunger und schlugen aufeinander ein vor Wut. Da fasste Elias seinen Begleiter am Arm und sagte: „Siehst du, das ist die Hölle!”
Sie verließen den Saal und traten bald in einen anderen. Auch hier viele Menschen. Auch hier wieder ein Kessel Suppe. Auch hier die riesigen Löffel. Aber die Menschen waren wohlge-nährt, und man hörte in dem Saal nur das zufriedene Summen angeregter Unterhaltung. Männer und Frauen hatten sich zusammengetan. Einige tauchten gemeinsam die schweren Löffel ein und fütterten die Gegenübersitzenden. Umgekehrt geschah es ebenso. Auf diese Weise wurden alle satt. Und der Prophet Elias sagte zu seinem Begleiter: „Siehst du, das ist der Himmel!“

Zeuge
21.04.2009, 07:52
Kennst Du das Gleichnis des persischen Arztes und Psycho-therapeuten Nossrat Pesechkian? Ich finde, das trifft die Sache sehr gut:

Einst kam ein Mann zum Propheten Elias. Ihn bewegte die Frage nach Himmel und Hölle, wollte er doch seinen Lebens-weg bewusst gestalten.
Da nahm ihn der Prophet bei der Hand und führte ihn durch dunkle Gassen in einen großen Saal, wo sich viele ausgemer-gelte Gestalten um die Feuerstelle drängten. Dort brodelte in einem großen Kessel eine köstlich duftende Suppe. Jeder der Leute besaß einen gusseisernen Löffel, der so lang war wie er selbst. Der Löffel war aufgrund seiner Größe zu schwer, um allein damit die Suppe zu schöpfen, und zu lang, um damit Nahrung zum Mund führen zu können. So waren die Menschen halb wahnsinnig vor Hunger und schlugen aufeinander ein vor Wut. Da fasste Elias seinen Begleiter am Arm und sagte: „Siehst du, das ist die Hölle!”
Sie verließen den Saal und traten bald in einen anderen. Auch hier viele Menschen. Auch hier wieder ein Kessel Suppe. Auch hier die riesigen Löffel. Aber die Menschen waren wohlge-nährt, und man hörte in dem Saal nur das zufriedene Summen angeregter Unterhaltung. Männer und Frauen hatten sich zusammengetan. Einige tauchten gemeinsam die schweren Löffel ein und fütterten die Gegenübersitzenden. Umgekehrt geschah es ebenso. Auf diese Weise wurden alle satt. Und der Prophet Elias sagte zu seinem Begleiter: „Siehst du, das ist der Himmel!“


Da haben wir ja die Gesellschaft (den Kapitalismus) als die Hölle, und die Gemeinschaft (den Kommunismus) als den Himmel!

Und hier was die Schriften zum "Bekehren auf dem Stebebett" sagen:

"Seht zu, daß niemand die Gnade Gottes verscherzt, daß keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden,
daß keiner unzüchtig ist oder gottlos wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkaufte.
Ihr wißt auch, daß er verwofen wurde, als er später den Segen erben wollte; denn er fand keinen Weg zur Umkehr, obgleich er unter Tränen danach suchte." (Hebr. 12:15-17.)

"Täuscht euch nicht: Gott läßt keinen Spott mit sich treiben; was der Mensch sät, wird er ernten." (Gal. 6:7.)

"Gott vergibt nur jenen, die in Unwissenheit sündigen und es bald bereuen; diesen wendet sich Gott wieder zu, denn Gott ist allwissend und allweise.
Aber keine Versöhnung wird denen gewährt, welche Böses tun, bis der Tod ihnen naht, die dann sprechen: Ich bereue; auch jenen nicht, die als Ungläubige sterben. Für diese ist schwere Strafe bestimmt." (Koran 4:18,19.)

KindGottes
21.04.2009, 09:56
Da haben wir ja die Gesellschaft (den Kapitalismus) als die Hölle, und die Gemeinschaft (den Kommunismus) als den Himmel!
Diese Gesellschaft ist kein Kapitalismus, sondern eine soziale Marktwirtschaft.
In einem Kapitalismus würden alleine die Geldinteressen im Mittelpunkt stehen, alles andere wäre bedeutungslos.
So ist es aber nicht: wir haben Obdachlosenheime, Behinderteneinrichtungen, Altenheime, Hospizen und viele kulturelle Angebote, die kein Finanzielles Interesse haben.
Ein Kommunismus kann auch nicht erzwungen werden.
Bereits eine kleine Anzahl von Schmarotzern würden anderen die Sinnlosigkeit ihres Tuns vor Augen führen. Die Arbeitsbereitschaft sinkt und das Ganze endet in einen System, das nur noch minimales leistet.
Das haben wir ja bereits gesehen.


Seht zu, daß niemand die Gnade Gottes verscherzt, ...
Herrjeh, was für ein Gottesbild!
Wenn schon ein Vater und eine Mutter es schaffen kann, ein Kind zu lieben, das sich ganz und gar nicht liebenswert verhält, um wie viel mehr wird Gott es dann schaffen?
Unterstellen wir Gott doch nicht die Bedingtheit seiner/ihrer Liebe.

Ragamuffin
21.04.2009, 12:08
An die Christen: Ist das eurer Meinung nach theorethisch möglich? Haltet ihr es für schwierig, wenn Menschen ihr Leben lang nur Scheiße gebaut haben, dann aber bereuen und genauso wie ihr in den Himmel kommen? Ich frage, weil mein Großvater derzeit im Sterben liegt, ich wollte das nur mal theorethisch abklären.
Ich glaube ja. Aber ich finde es sehr schade, das dein im sterben liegender Großvater für eine theoretische betrachtung herhalten soll.

Der User Zeuge offenbart seine weltanschauung und herzenskälte.

Zeuge
21.04.2009, 16:26
Diese Gesellschaft ist kein Kapitalismus, sondern eine soziale Marktwirtschaft.

Der Motor der Maktwirtschaft ist die Habgier, die die Wurzel aller Übel (1Tim. 6:10.) und ein Götzendienst ist (Kol. 3:5.).


Ein Kommunismus kann auch nicht erzwungen werden.

Das stimmt.


Herrjeh, was für ein Gottesbild!
Wenn schon ein Vater und eine Mutter es schaffen kann, ein Kind zu lieben, das sich ganz und gar nicht liebenswert verhält, um wie viel mehr wird Gott es dann schaffen?
Unterstellen wir Gott doch nicht die Bedingtheit seiner/ihrer Liebe.

Bekehren ist ein Umdenken, ein Sinneswandel. Der Mensch will fortan für Gott leben. Ein solches Bekehren begrüßt Gott immer.
Wenn der Mensch aber bewußt mit dem "bekehren" bis zum Sterbebett gewartet hat, und erst dann sich "bekehrt" nur um der wohlferdienten Strafe zu entgehen, dann ist kein wirklicher Sinneswandel geschehen.
Solches "Bekehren" predigen viele Christen, was aber ein Betrug ist, denn Gott sieht das Herz.

"Aber der Frevler lernt nie, was gerecht ist, auch wenn du ihm Gnade erweist. Selbst im Land der Gerechtigkeit tut er noch Unrecht, doch er wird den erhabenen Glanz des Herrn nicht erblicken." (Jes. 26:10.)

KindGottes
21.04.2009, 19:15
Der Motor der Maktwirtschaft ist die Habgier, die die Wurzel aller Übel (1Tim. 6:10.) und ein Götzendienst ist (Kol. 3:5.).
Du hast ein Wörtchen vergessen, das einen großen Unterschied macht:
S O Z I A L E Marktwirtschaft


...nur um der wohlferdienten Strafe zu entgehen...
Gott straft nicht, Gott liebt!

Koyonaz
21.04.2009, 19:36
@ Ragamuffin, naja, ich frage darum:
1) Wenn die christliche Lehre tatsächlich bibelgetreu zutreffen würde, dann müsste ich jetzt aus Verbundenheit zu meinem Opa alles daran legen, ihn noch zur Bekehrung zu bringen. Denn ansonsten wäre ich unter anderem mitverantwortlich für seine ewigen Höllenqualen.
2) Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie manche Christen mit ihrer Realität leben können, dass Familienmitglieder, Freunde und andere nahe Menschen, eines Tages furchtbare Qualen ertragen müssen, während man selbst im Himmel eine Riesenparty feiert.
Ansonsten, wie gesagt, ich glaube an keine Hölle in dem Sinne, ich lebe dieses Leben, und dann mal sehen, was kommt bzw was nicht kommt.

KindGottes
21.04.2009, 19:45
Ja manche Christen glauben an einen Bloß-nicht-hinschauen-da-geht-es-Einem-schlecht-Himmel.
Dieser Himmel ist dann ein Scheuklappenhimmel und gründet nicht auf Wissen und Erkenntnis.

KindGottes
22.04.2009, 05:44
Mal abgesehen davon, dass es ja eine Frage der Seelenreife ist, den Himmel zu verwirklichen.
Wer aber schadenfroh sagt: "He He, ihr habt den Himmel nicht erreicht", oder wer glücklich sein kann, angesichts des Leides von anderen, der hat eben diese Seelenreife nicht.

Zeuge
22.04.2009, 06:14
Du hast ein Wörtchen vergessen, das einen großen Unterschied macht:
S O Z I A L E Marktwirtschaft.

Ein Make-up, das die wahre Natur des Kapitalismus verschleiern soll.


Gott straft nicht, Gott liebt!

Den Verbrecher oder das Opfer? Und wo bleibt seine Gerechtigkeit?

Ragamuffin
22.04.2009, 09:23
@ Ragamuffin, naja, ich frage darum:
1) Wenn die christliche Lehre tatsächlich bibelgetreu zutreffen würde, dann müsste ich jetzt aus Verbundenheit zu meinem Opa alles daran legen, ihn noch zur Bekehrung zu bringen. Denn ansonsten wäre ich unter anderem mitverantwortlich für seine ewigen Höllenqualen.
2) Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie manche Christen mit ihrer Realität leben können, dass Familienmitglieder, Freunde und andere nahe Menschen, eines Tages furchtbare Qualen ertragen müssen, während man selbst im Himmel eine Riesenparty feiert.
Ansonsten, wie gesagt, ich glaube an keine Hölle in dem Sinne, ich lebe dieses Leben, und dann mal sehen, was kommt bzw was nicht kommt.
Nunja...

1) Du bist weder Gott noch bist du dein opa. Jeder mensch ist letztendlich für sich selbst vor Gott verantwortlich.

Als christ wäre es dein wunsch das dein opa den liebenden Gott kennenlernt, den du auch kennst. Weniger der drang zum bekehrungszwang wegen drohender ewigkeitsschicksal wäre der antrieb, sondern das was du hier und jetzt erlebst mit Gott und was dein opa davon wahrnimmt. Die entscheidung für oder gegen Gott liegt immer noch bei ihm.

2) Weil jeder mensch für sich entscheidet ob er mit Gott leben will oder nicht. Als christ kann ich höchstens menschen dazu ermutigen zum JA zu Gott und anhand dessen, wie ich mich anderen gegenüber verhalte einen kleinen hinweis geben, das es Gott gibt.

Wenn sich jemand sein leben lang gegen Gott entscheidet und nichts mit ihm zu tun haben will...warum sollte er nach dem tod gezwungen sein mit ihm zusammen zu sein?

KindGottes
22.04.2009, 09:55
Ein Make-up, das die wahre Natur des Kapitalismus verschleiern soll.
Genau das sagte ich doch schon:
Hätten wir einen Kapitalismus in Deutschland gäbe es keine Fürsorge für Menschen, die der Produktion und den Dienstleistungen nichts bzw. nichts mehr beitragen können.
Da wir aber Behinderteneinrichtungen und Altenheime etc. haben (und das ist für die Betroffenen eben kein Make-up, sind wir eben kein oder kein reiner Kapitalismus.


Den Verbrecher oder das Opfer? Und wo bleibt seine Gerechtigkeit?
Die Gerechtigkeit ist von vorneherein gegeben:
Die Bestrafung für ein schlechte Tat ist die Dunkelheit in der Seele, von der diese Tat ausging.
Die Belohnung für eine gute Tat ist das Lichte in der Seele, von der diese Tat ausging.