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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Katholizismus, Meine Meinung zum



Gerhardt
28.09.2006, 08:32
Obwohl ich weder katholisch bin noch zum katholischen Glauben übertreten will, habe große Sympathie für katholische Kirche und das Papstamt. Da ist einmal die klare Stellungnahme in verschiedenen Fragen wie Abtreibung, Gentechnik, Sexualmoral oder der Zulassung zum Abendmahl. Dann gefällt mir, das man Glaube und Vernunft in Einklang bringen zu bringen versucht. Auf protestantischer Seite höre ich nicht vergleichbares. Dort scheint man lieber dem Zeitgeist hinterher zu laufen. Weshalb ich meine, dass die katholische Kirche näher an der Bibel ist als manche Freikirche.

Wer Gewaltanwendung mit der Berufung auf Gott begründet, begeht Blasphemie. Hier hat J. Ratzinger bei seinem Vortrag in Regensburg klare Worte gesprochen. Insofern bin ich im dankbar dafür. Spätestens die Reaktionen in der islamischen Welt (gewalttätige Demonstrationen, brennende Kirchen in Palästina, eine ermordete Nonne in Somalia) haben mir die Augen geöffnet. Der Islam ist eben nicht die friedensstiftende Religion als der er sich gerne ausgibt. Eine fromme Legende, an die auch ich lange geglaubt habe.

Nun könnte man mich zu Recht fragen, warum ich nicht zu Katholizismus konvertiere. Der entscheidende Grund liegt im "allgemeinen Priestertum". In diesem Punkt unterscheiden sich Katholiken und Protestanten. Leider scheinen die Protestanten eben dieses allgemeine Priestertum aufzugeben, was mich mit Sorge erfüllt.

Soweit meine Gedanken zum Katholizismus.
Gruss Gerd

JC-Freak
28.09.2006, 13:06
Hallo Gerd!

Dann will ich mal versuchen, ein paar Gedanken geordnet aufzuschreiben...
Also um eins vorwegzunehmen:
Ich war 23 Jahre lang (d.h. von Geburt an) katholisch und bin vor einem Jahr ausgetreten.
Insgesamt bin ich nicht 100% gegen alles in der katholischen Kirche. Aber ich würde schon sagen, so gegen 70%.

Fangen wir mit dem Positiven an.
Womit du größtenteils Recht hast ist, dass die katholische Kirche oft nicht mit dem Strom schwimmt wenn sie meint, dass das gegen Gottes Willen wäre.
Es ist auf jeden Fall gut, mit seinen Taten und Aussagen nicht den Leuten gefallen zu wollen sondern Gott!
Wie das in der evangelischen Landeskirche da aussieht, weiß ich nicht, die halten sich ja ofteher ruhig. Über Freikirchen kann man so allgemein nicht "urteilen", dazu gibt es zu viele völlig unterschiedliche.

Entgegen vieler bin ich der Meinung, dass es richtig ist, dass das gemeinsame Abendmahl abgelehnt wird. Denn es ist doch technisch gar nicht möglich: Die röm. kath. Kirche glaubt an die Realpräsenz Christi im Abendmahl (d.h. aus dem Brot wird echtes mensclich-göttliches Fleisch), die evangelischen Gläubigen in der Regel nicht. Würde man nun gemeinsam Abendmahl feiern, so müsste doch einer von beiden seinen Glauben "verstecken" oder heucheln...


Dann gibt es aber einiges an der Lehre der der röm.kath. Kirche, was ich stark bemängle:

- Marienverehrung (und Heiligenverehrung). Sie wird ja oft wortwörtlich "Miterlöserin" genannt oder "Mittlerin". Das entbehrt meiner Meinung nach jeglicher biblischer Grundlage und artet in Götzendienst aus. Die Bibel sagt klar: es gibt nur einen Erlöser und nur einen Mittler

- Papsttum. Dass es ein Oberhaupt in so einer großen Kirche geben muss, ist völlig klar. Aber dass er sich Stellvertreter Christi auf Erden nennt und das mit Petrus begründet halte ich schon für sehr weit her geholt. Desweiteren nennt man ihn "Heiliger Vater", obwohl Jesus wörtlich sagt, wir sollen niemenden auf der Erde unseren Vater nennen, denn wir haben einen Vater, den im Himmel. Auch wenn der Papst sagt, alle seine Entscheidungen kommen von Gott... da oft ein Papst etwas anders entscheidet als sein Vorgänger hieße das, dass Gott alle paar Jahre seine Meinung ändert...

- Taufe / Erstkommunion / Firmung. Dass die Taufe durch zwei spätere Rituale bestätigt werden muss, zeigt ja schon, dass sie sich selbst darüber bewusst sind, dass eigentlich ein willentlicher Akt der Bekehrung notwendig ist. Leider wird hier den Leuten auch nicht Zeit gegeben, bis sie glaubensmäßig soweit sind, sondern nur, bis sie ein bestimmtes Alter haben. Zwar könnte ein nichtgläubiger Jugendlicher rein technisch ablehnen, da mit zu machen, aberin der Regel sind die Erwartungen der Familie, die versprochenen Geschenke und Aussagen wie "ohne Firmung darfst du später nicht in der Kirche heiraten" zu stark.

- Abendmahl. Auch hier wird nicht zugelassen, wer wirklich glaubt, sondern wer formal Mitglied der Kirche ist. Da hab ich meine Probleme mit.

- Riten. Es wird so viel nur runtergerattert, es werden so viele Handlungen vollzogen, die eigentlich völlig entleert sind. Es sind genau die rituellen Opfer- oder um-Gande-bitt-Riten, die Gott in der Bibel verurteilt

- Bitte für Tote / Das Bild übers Fegefeuer. Dass es noch einen Unterschied macht, ob wir jetzt für einen Toten beten oder nicht (sprich, ob sie dann mehr Gnade erhalten) ist völlig unbiblisch und entwertet den Opfertod Christi...



Ja, soviel mal für heute. Vielleicht fällt mir später noch was positives oder negatives ein ;-)

Liebe Grüße!

James
07.10.2006, 10:40
Vorschlag:

1.
Wir suchen nicht auf as viertel, was uns trennt sondern das was uns vereint

2. wir werfen uns nicht zu Chefsensoren auf, über andere Konfessionen

3. Wir ehren alle Schwestern und Brüder. Auch Josef Ratzinger

4. Wir beten heute Abend und bitten Gott um Vergebung für unseren geistlchen Hochmut

5. Wir hören mal auf das Thema kath, Kirche dauernd zu erörtern.

6. Die Admins verkneifen sich künftig schon aus Gehorsam, dem Wort gegenüber: Es IST ein Ärgernis. Es ist MIR ein Ärgernis. Es spaltet, Es IST LIEBLOS UND VERLETZT MICH!!!!!!!!!!!!!!!!!

Danke

James

Fisch
07.10.2006, 11:09
Vorschlag:

1.
Wir suchen nicht auf as viertel, was uns trennt sondern das was uns vereint

Ja James, da muss ich dir recht geben.


2. wir werfen uns nicht zu Chefsensoren auf, über andere Konfessionen

Jeder betrachte mal seinen eigenen Balken im Auge, bevor er über andere herzieht.


3. Wir ehren alle Schwestern und Brüder. Auch Josef Ratzinger

Zumindest versuchen nicht übereinander herzufallen über die Brüder und Schwestern.
Und doch übe ich an bestimmten dingen Kritik, aber ohne mit dem Wort aus meinem Munde zu töten.


4. Wir beten heute Abend und bitten Gott um Vergebung für unseren geistlchen Hochmut


Ich nehme dich da beim Wort James!


5. Wir hören mal auf das Thema kath, Kirche dauernd zu erörtern.


siehe Punkt 3 konstruktive Kritik


6. Die Admins verkneifen sich künftig schon aus Gehorsam, dem Wort gegenüber: Es IST ein Ärgernis. Es ist MIR ein Ärgernis. Es spaltet, Es IST LIEBLOS UND VERLETZT MICH!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gehorsam dem Wort gegenüber??? Das musst mir mal näher erörtern was du damit meinst.


Fischi

James
07.10.2006, 11:39
zu 6:

weil es mich verletzt,

JC-Freak
07.10.2006, 11:49
Ist es geistlicher Hochmut, wenn man seine Sicht der Dinge darstellt, als persönliche Meinung, nicht als allgemeingültigen Fakt?

Muss man, wenn man glaubt Götzendienst zu erkennen, das stillschweigend bejahen, aus Angst, jemand könnte sich auf den Schlips getreten fühlen? Tat Jesus das? Nickte er den Pharisäern freudig zu, damit diese blos nicht gekränkt waren (wobei diese Gruppe hier als Beispiel, nicht als Vergleich gemeint ist)?

Sind Admins und Mods keine Menschen mit eigener Meinung und Recht, diese zu äußern?

Wird in diesem Forum nur an der kath. Kirche Kritik geübt?
Wie oft wurden von anderer Seite Freikirche kritisiert?

Solange dies auf sachlicher Ebene und als persönliche Meinung geschieht: nur zu, ich diskutiere auch gerne über die Stärken und Schwachpunkte der FeG und Jesus Freaks.

Hier geht es ja nicht um ein Runtermachen und Beleidigen sondern lediglich um das äußern der persönlichen Sicht.

Grüße!

James
07.10.2006, 14:39
ich gebs auf

macht was ihr wollt

JC-Freak
07.10.2006, 14:54
ich gebs auf

macht was ihr wollt

Es tut mir ehrlich leid, wenn du dich angegriffen fühlst.
Aber warum darf jeder alles kritisieren, teils auf beleidigende Art, nur die Mitarbeiter nicht?

tomkat
07.10.2006, 20:05
hallo James,

kannst du bitte einmal aufführen, welche punkte genau, dich in diesem thread verletzt haben?

wäre nett,

tomkat

Bernardo
29.11.2011, 10:59
Vorschlag:

1.
Wir suchen nicht auf as viertel, was uns trennt sondern das was uns vereint

2. wir werfen uns nicht zu Chefsensoren auf, über andere Konfessionen

3. Wir ehren alle Schwestern und Brüder. Auch Josef Ratzinger

4. Wir beten heute Abend und bitten Gott um Vergebung für unseren geistlchen Hochmut

5. Wir hören mal auf das Thema kath, Kirche dauernd zu erörtern.


Danke

James

Gute Worte! &klasse

catholic
12.12.2011, 23:44
Nun könnte man mich zu Recht fragen, warum ich nicht zu Katholizismus konvertiere. Der entscheidende Grund liegt im "allgemeinen Priestertum". In diesem Punkt unterscheiden sich Katholiken und Protestanten. Ähm wir ghaben das allgmeine Priestertum, in der Firmung bekommen wir anteil an diesem.

Bernardo
13.12.2011, 19:17
Marienverehrung (und Heiligenverehrung). Sie wird ja oft wortwörtlich "Miterlöserin" genannt oder "Mittlerin". Das entbehrt meiner Meinung nach jeglicher biblischer Grundlage und artet in Götzendienst aus. Die Bibel sagt klar: es gibt nur einen Erlöser und nur einen Mittler


Also ich weiß gar nicht, was ihr immer gegen Maria habt.

Lasst mich singen und sagen:


Ave Maria zart, du edler Rosengart,
lilienweiß, ganz ohne Schaden,
Ich grüße dich zur Stund mit Gabrielis Mund:
Ave, die du bist voller Gnaden.



&feuerchen