PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jesus ist mein alles in allem



Asko
06.10.2006, 17:57
Der glückliche Jakob

Er war ein armer Mann, der mit seinem Kram von Ort zu Ort umherzog. Manche sagten von ihm, dass er nicht ganz bei Verstand sei. Wie dem auch sein mag, seine eigentümlichen Gewohnheiten und seine possenhafte Sprache machten ihn hier zum Gegenstand des Spottes und dort zu einem Lustspiel. Denn er war ein Trunkbold und eine Flucher, der fromme Leute nicht leiden mochte; aber diese beteten für ihn, weil sie seine Rettung wünschten. Nun traf es sich eines Tages, während Jakob auf seiner Tour war, um seine Sachen u verkaufen, dass er hörte, wie ein kleines Mädchen ein Lied sang, welches lautete: „Ich bin ein armer Sünder und weiter gar nichts, aber Jesus Christus ist mein alles in allem.“
Jakob nahm das in sein Gedächtnis auf und fing an zu summen, während er mit seinem Korb umherzog: „Ich bin ein armer Sünder und weiter gar nichts, aber Jesus Christus ist mein alles in allem.“ Da gefiel es Gott, diese einfachen Worte an seiner Seele zu segnen, denn er wurde dahin geführt, sich als einen „armen Sünder und weiter gar nichts“ zu erkennen, und es ist nicht zu verwundern, dass als er das einsah, Jesus Christus sein alles in allem wurde.
So ergriff er denn Christus, und wurde ein anderer Mensch, die Bierschenke verlor einen guten Kunden an ihm, und die, welche gern lästerliche Flüche aus seinem Munde hören mochten, warteten vergeblich darauf.
Jakob fing an, das Haus Gottes zu besuchen und fühlte das Bedürfnis, sich einer christlichen Gemeinde anzuschließen. Aber man betrachtete ihn etwas argwöhnisch, er ging zum Prediger, der ihn um mancherlei befragte; aber auf alle einzelnen Fragen konnte Jakob nur immer antworten: „Ich bin ein armer Sünder und weiter gar nichts, aber Jesus Christus ist mein alles in allem.“
Solche Mitteilung seiner Erfahrung war nicht sehr lang, aber sie schien doch auszureichen, um den Prediger zu befriedigen, und so sagte er: „Ich werde Sie der nächsten Gemeindeversammlung vorschlagen, und einige meiner Diakone werden Sie dann besuchen, um Näheres mit Ihnen zu besprechen.“
Der eine der Diakone war noch von der alten Schule, nach welcher man einem Neubekehrten eine Menge knotiger Fragen vorzulegen pflegte, und mancher war der Meinung, dass niemand aufgenommen werden dürfe, der nicht in allen Punkten vollständig mit ihm einverstanden war. So fragten sie ihn dann nach seinen dogmatischen Anschauungen, und er sagte: „Ich bin ein armer Sünder und weiter gar nichts, aber Jesus Christus ist mein alles in allem.“
Das war ja klare und orthodoxe Lehre. Wer konnte dem widersprechen? Aber nun, wie stand es mit seinen Erfahrungen? Ja, da hatte er keine andere, als die, die er bereits mitgeteilt hatte; alles, was er wusste, war, dass er ein armer Sünder und weiter gar nichts sei, aber auch, dass Christus sein alles in allem war.
Da fragte man ihn, ob er auch zuweilen Zweifel und Befürchtungen habe. „Nein“, sagte er, „die habe ich nicht“.
„Warum denn nicht?“
„Weil“, sagte er, „ich ein armer Sünder bin und weiter gar nichts; aber Jesus Christus ist mein alles in allem. Ich bin ein armer Sünder, das kann ich nicht bezweifeln, denn es ist wahr; aber Jesus Christus ist mein alles in allem. Das hat er gesagt, und so kann ich das auch nicht bezweifeln.“
„Ja, lieber Freund“, sagten sie, „aber zuweilen verlieren wir unsere Tröstungen und Gnadenbeweise.“
„O“, sagte er, „ich verliere meine Beweise nie; ich bin ein armer Sünder, dafür brauche ich keine Beweise; das ist mir völlig klar, und Jesus Christus ist mein alles in allem, er sagt, dass er das ist, und so brauche ich auch da keine Beweise.“
„Jawohl“, sagten sie wieder, „aber wir werden zuweilen von Satan belästigt, und er raubt uns unseren Trost; tut er das bei Ihnen denn nicht?“
„Nein“, sagte er, „denn kann er mir nicht rauben, denn ich bin ein armer Sünder und weiter gar nichts, so dass ich nichts zu verlieren habe, und anderseits ist Jesus Christus mein alles in allem, und ihn kann mir der Teufel nicht rauben.“
Nun, sie wussten nicht, was sie mit ihm machen sollten; er ließ sich aus seiner Festung nicht herausreden, und so wurde er denn aufgenommen und war bei den Mitgliedern beliebt, weil er beständig ein freudiges Gesicht zeigte. Wenn er nach dem Grund seiner Freude gefragt wurde, pflegte der „glückliche Jakob“, wie er nachher stets genannt wurde, zu sagen: „Ich bin ein armer Sünder und weiter gar nichts, aber Jesus Christus ist mein alles in allem.“

(Verfasser unbekannt)

Popcorn
12.10.2006, 18:15
Vielen Dank Asko für diese feine Geschichte. Die Einfachheit darin ist bestechend. Da merke ich, dass ich oft zu viele Worte mache.

märki
13.10.2006, 14:00
Danke Asko für diese schöne Geschichte.
Diese Haltung versuche ich immer mehr zu erreichen: Jesus und nur Jesus!
Meine Losung die mich schon seit langem begleitet ist Philipper 4,13.
"Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt."
Ich kann alles nur durch Jesus Christus, der mir die Kraft gibt dazu.

märki