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maiby
14.07.2009, 16:07
Schon mal ein Teil voraus für einen speziellen Leser!

Kennedy Space Center

Wie jeden Morgen war der Himmel blau und die Temperatur viel zu heiß. Wir stiegen in das Auto. Die dunklen Sitze glichen Kochplatten. Bis zum Kennedy Space Center (KSC) brauchten wir nicht lange fahren. Die Wegbeschreibung hatten wir in einem Prospekt. Trotzdem schafften wir es, uns zu verfahren. Eine Abfahrt verpassten wir und standen auf einmal vor einem Sicher-heitsbereich. Wir waren aber nicht die Einzigen. Die Polizisten, die den Zugang bewachten winkten uns zu und schickten uns zurück. Diese wenigen Meilen im Auto waren lange genug. Bei der Hitze sah Jana sah schlapp aus. Ihre Nase lief und sie hatte Kopfschmerzen. Mein Körper arbeitete nur auf halber Kraft. Mir fehlte sämtliche Energie und ich bewegte wie eine Schnecke. Die ewigen Temperaturschwankungen waren nichts für das deutsche Immunsystem. Allerdings wahrscheinlich nur für das der Frauen, denn Peter war fit wie Turnschuh! Er strotze vor Begeisterung und fuhr mit Schwung in die Parklücke. Noch war es ruhig auf dem gigantischen Parkplatz. Weltraum, Astronauten, was es da wohl zu sehen gibt? Diese Frage stellte ich mir. Je mehr Bilder ich sah, je skeptischer wurde ich. Nie hatte ich den Traum, einmal zum Mond zu fliegen. Jana erzählte manchmal, dass sie das gerne machen würde. Vielleicht entwickelt sich die Technik ja so schnell? Auch Astronaut wollte ich nie werden, vielleicht war es einmal Peters Wunsch? Viel war es nicht, was mir zu diesem Thema einfiel. Da gab es einen Hund Laika. Typisch. Diesen „Wauwi“ haben sie an Bord eines sowjetischen Raumflugkörpers ins All geschickt. Aber wer weiß schon, dass das arme Tier schon einige Stunden nach dem Start im Jahre 1957 starb? Den Namen „Juri Gagarin“ hat wohl jeder Mal gehört. Sogar ich. Der erste Mensch im Weltall. Gleich sind meine Gedanken allerdings bei R2D3. Dieses komischen astronautenähnli-chen Roboters aus dem Film „Star Wars“. Diesen Film in dem sie wie wild hin und her fliegen und schießen hat Peter sich oft angeschaut. Das Erlebnis der Schwerelosigkeit im Weltall übt auf viele eine große Faszination aus.
Am Eingang schossen wir Fotos neben dem Schild der NASA. Die Kassen für die Eintrittskarten waren unter einem riesiges Bauwerk. Das unförmige Dach sorgte nicht nur für Schatten, sondern auch für angenehme Temperaturen. Irgendwo versteckt waren Düsen, die uns mit gekühlter Luft anpusteten. Es war angenehm. Doch ich äußerte nicht den Wunsch, den Rest des Tages an dieser Stelle zu verbringen.
Meine beiden Kundschafter lasen die Plakate mit der neusten Attraktion „Shuttle Launch Simulation“, die es seit Mai 2007 gab. Jana war begeistert und dass sie diese Sensation tatsächlich im Preis enthalten war. Der Spaß kostete für jeden dreißig Dollar, das war es uns wert. Die Eintrittskarten waren schnell gekauft. Wir passierten die Kontrolle, die ähnlich wie am Flughafen war.
Bei der Hitze hatten wir keine Lust lange und weit zu laufen und so entschieden wir uns, an der ersten Bus –Tour durch das ganze Areal teilzunehmen. Diese Rundreise sollte zwei Stunden dauern und wir waren sicher, dass wir so alles auf dem ein-fachsten Wege sehen würden. Nach einer kleinen Wartezeit wurde der erste Bus bereitgestellt und wir durften einsteigen. Die Luft war angenehm kühl. Überall waren kleine Bildschirme und wir erfuhren viel Wissenswertes. In diesem 56 700 Hektar großen Sperrgebiet leben Alligatoren, Gürteltiere, Seekühe und rund 260 Arten von Wasservögeln. Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten fanden dort Zuflucht. Die Sümpfe und Lagunen wurden zum größten Naturschutzgebiet im Osten der USA erklärt, dem „Merritt Island National Wildlife Refuge“. Wirklich links und rechts vom sieben Meilen langen Blackpoint Wildlife Drive, sah alles romantisch grün aus. Einen kleinen Alligator entdeckten wir im Wasser, der sich in der Sonne treiben ließ. Jede Menge interessante Vögel und Pflanzen gab es zu bewundern.
Der erste Busstopp wurde bei der Lauch Complex 39 eingelegt. Die Menschengruppe wurde in den Kinosaal gebeten. Klasse, dachte ich. Schön in den USA zu sein und einen Film an zu schauen. Wenn mich das interessiert hätte, könnte ich mir auch zu Hause ein Video ausleihen. Es wurde “The Dream Is Alive – Der Traum ist Wirklichkeit” gezeigt. Doch der Inhalt, der Beginn des Shuttle Programms, riss es mich nicht vom Hocker. Allerdings hatte ich keine Chance mich dieser hochwertigen Bildung zu entziehen, was sicher so geplant war.
Im Anschluss kletterten wir die Stufen hinauf um den hervorragenden Überblick zu genießen. Die zwei Startrampen des Space Shuttles befinden sich wenige Meter hinter dem Atlantikstrand, ungefähr drei Kilometer voneinander entfernt. Das hundertsech-zig Meter hohe Gebäude der NASA ist eines der größten der Welt und dient jetzt der Vorbereitung für den Start der Space Shuttle. Dort werden die Booster montiert, um anschließend zu den Abschussrampen transportiert.
Wir verzichteten auf das Lesen der zahlreichen Schilder über die Geschichte, denn wir wollten es nicht übertreiben. Langsam schlenderten wir nach draußen. Dieser große Komplex war überdacht, so dass überall Schatten und eine angenehme Tempera-tur war. Einige unserer Gruppe stürmten den kleinen Kiosk. Im Anschluss sammelten sich alle an der Bushaltestelle. Wir setzten uns auf die Bank und warteten. Bei einer kleinen Obstmalzeit beobachteten wir die Vögel. Irgendwie schien es nicht die richti-gen Spatzen, wie wir sie aus Deutschland kennen zu geben. Wie das Land waren auch die Vögel eine Nummer größer. Die zutraulichen Vögel waren hier so eine Mischung aus Star und Rabe. Ihr Federkleid war schwarz und schimmerte metallic blau. Sie schlichen überall herum und verhielten sich genauso frech wie unsere Spatzen.
Da kam unser Bus. Schnell packte ich alle Sachen zusammen. Na ja, eben gerade nicht alles. Meinen Fotoapparat hatte ich in der Eile auf der Bank liegen gelassen. Wenige Minuten später rief eine Frau, in Uniform, durch die Tür herein und winkte mit dem Gerät. Schnell sprang ich hin und bedankte mich bei ihr. Peter schüttelte den Kopf und sparte sich die Worte. Aber als Ergebnis fragte er, wenn wir irgendwo aufstanden, um unseren Weg fortsetzten: „Habt ihr alles? “ Mit einen Lächeln antworteten wir Frauen gerne mit „Ja“ und waren froh einen männlichen Aufpasser bei uns zu haben.
Im Besucherzentrum geht es rund um das Thema Mondlandung. Mann konnte eine Raumkapsel, das Mondfahrzeug sowie Raumanzüge besichtigen. In einer riesigen Halle standen wir vor dem Nachbau von Apollo 11. Von allen Seiten und von Innen konnte man sich dieses riesige Blechrohr anschauen. Das war wirklich beeindruckend.
Mit dem Apollo-Programm sollte ein Mensch auf dem Mond landen und unversehrt wieder auf die Erde zurückgebracht werden. Die bemannte Mondlandung wurde sowohl von den USA als auch von der UdSSR angestrebt. Erst in der Nummer fünf sind Menschen mit geflogen. Apollo 7 war ein bemannter Test des Apollo-Raumschiffs im Erdorbit. Erst die Apollo 11 landete auf dem Mond. Genau dieses Teil hatte sie also für die Touristen zum anschauen aufgestellt. Es folgten weitere Landungen mit erweiterten wissenschaftlichen Experimenten mit Apollo 15 – 17.
Draußen stand dann ein Space-Shattle-Modell „Explorer“ zum Anschauen. Es war echt und kein Nachbau. Dieses Ding sollte also wirklich im Weltall gewesen sein. Das Shattle ist die Verbesserung der Appollos. Denn diese Flieger konnten besser wieder landen. Die meisten kommen im Kennedy Space Center herunter. Dort befinden sich eine 4,4 km lange und 90 Meter breite Landebahn. Nur wenn das Wetter manchmal nicht gut ist streben sie andere Möglichkeiten an.
Richtig spannend war die Erklärung über die Internationale Raumstation. Diese Internationale Kooperation fliegt also jetzt da oben im Weltall herum. An einem Modell wurde uns das ganz genau erklärt. Das Projekt ist noch nicht komplett fertig gestellt. Von der zweiten Etage konnten wir durch eine Glasscheibe auf die Techniker herunterschauen. Sie arbeiteten gerade an den zukünftigen Modulen. Eins davon war die Columbus, es ist ein Wissenschaftslabor. Als wir hörten, dass der Hauptauftragneh-mer aus Deutschland kam, waren wir richtig stolz. Die EADS Space Transortion aus Bremen arbeitete am Endausbau. Die tragende Struktur stammt aus Italien. Im Mai 2006 wurde das Modul übergeben und in die USA geflogen. Geplant ist, dass es am 10.Januar 2008 zur Raumstation gebracht wird.
Vor dem Eingang des „Shuttle Launch Simulation“ warteten wir in einer großen Gruppe. An der Wand waren lauter Hinweis-schilder angebracht. Sie forderten dazu auf, alle Sachen in den Handtaschen zu verstauen. Mann sollte keine Sonnenbrille aufsetzen. Die Türen öffneten sich. Es war die nächste Wartestation. Auf dem Fußboden hatten sie Kreise aufgemalt, auf dem jeweils ein Besucher stehen sollte. Ich kam mir vor, wie eine Setzer im Spiel „Mensch ärger dich nicht“. Jetzt kamen die Ordner. Sie fragten, ob sich unter den Besuchern jemand befand, der über 70 Jahre alt ist. Kurz vor uns meldete sich ein Mann. Er war 72 Jahre alt. Sie wiesen ihn darauf hin, dass er eventuell …. Er winkte ab und ließ sie nicht weiter erzählen. Dann öffneten sich die Türen wie in einem Bus. Wir gingen in den Nachbau eines Shuttles, mit ungefähr sechs Reihen, mit jeweils fünf Sitzplätzen. Sie forderten alle Passagiere auf sich anzuschnallen. Als die Türen sich wieder schlossen und das Licht ausging, waren wir gespannt. Auf dem Bildschirm vor sahen wir ins Weltall die ganze Kiste begann sich etwas zu bewegen und schüttelte uns sanft hin und her. Es sollte eine virtuelle Reise in den Orbit sein. Für fünf Minuten erlebten wir einen „Flug“ mit rund 30.000 Stunden-kilometern. Das Licht schaltete sich wieder an und wir grinsten uns an. Das war alles? So eine riesige Show für nichts! Etwas enttäuscht verließen wir den Simulator.
Dieser Shuttle war schon interessant anzuschauen. Trotzdem waren wir Pflasterlahm, wir mochten nicht mehr laufen und die Klamotten waren durchgeschwitzt. Das Essen war teuer und wir hatten Hunger. Es war Zeit dieses Gelände zu verlassen. Also das Kennedy Space Center ist auf alle Fälle einen Besuch wert, auch wenn man kein Technik- und Raumfahrt-Freak ist.

Jungtroll
15.07.2009, 14:31
weis nich ob ich dieser spezielle leser bin aber danke da hab ich nun was zu lesen