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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aus dem Themenchat... Beziehung und Fremdgehen



Lior
03.08.2009, 18:54
Hintergrund dieses Themenchats war die Frage, welche Verantwortung ein Mensch vor Gott haben wird, wenn der Ehepartner mit einer anderen Person zusammen ein Kind zeugt. Gerade auch das Problem der Vergebung, wenn der Partner sich hier keiner Schuld bewusst ist. Obschon es eingangs dabei um die Frage ging, inwiefern das Scheidungsverbot hier zu gelten hat, entwickelte sich die Diskussion sehr schnell in die Richtung der „Schuldfrage“ des Fremdgehens.
Dabei gab es im wesentlichen vier Positionen:

Die Erste ging davon aus, dass beide Partner daran schuld tragen, also auch der „Betrogene“ Partner einen Teil der Verantwortung auf sich nehmen muss, weil er es dem Partner an etwas hat mangeln lassen. (Noch dazu wenn ein Kind dabei das Ergebnis ist)

Die Zweite sah die Schuld alleine bim fremdgehenden Partner, da jeder Mensch seine eigene Entscheidung zu verantworten hat.

Die dritte Position meint, ein Problem ist es erst bei anhaltender Untreue, ein Ausrutscher jedoch sei menschlich.

Die vierte Position schließlich hinterfragte die Möglichkeit, inwiefern es immer zwingend einen Schuldigen geben muss, bzw. ob Fremdgehen immer mit Betrug verknüpft sein muss, oder ob nicht auch ein Fremdgehen ohne Betrug denkbar ist. Dies wurde zumindest für die traditionelle Beziehungsform klar abgelehnt, jedoch wurde auch alternative Beziehungsformen und damit die nicht grundsätzlich auszuschließende Möglichkeit angerissen jedoch nicht weiter diskutiert.

Eine parallele Frage war schließlich, ab wann wir genau von einem Betrug sprechen. Auch hier teilten sich die Ansichten in drei verschiedene Antworten.

Erstens: Schon der Gedanke an Fremdgehen ist Betrug.

Zweitens: Eine flüchtige Intimität ist schon Betrug.

Drittens: Erst die Tat des „vollzogenen“ Fremdgehen ist Betrug

Viertens: Erst explizit die Lüge und nicht das Fremdgehen an sich ist der Betrug. (Z.B. wenn Fremdgehen in der Beziehung „verabredet“ ist)

Daraus resultierend ergab sich natürlich auch die Frage, ob eine außerpartnerschaftliche Aktivität grundsätzlich ein Hinweis auf eine unglückliche Beziehung bzw. ein Problem in der Partnerschaft sein muss oder nicht, bzw. ob man alternativen Lebenskonzepten (Bsp. Offene Beziehung, Polygamie in ihren verschiedenen Formen, Ehe zur Familiengründung ohne sexuelle Partnerschaft, Partnerschaft mit der Unmöglichkeit von sexuellem Kontakt) eine glückliche Beziehung absprechen darf.



Damit sind letztlich vier Punkte gegeben, an denen man hier die Diskussion fortsetzen kann und die wir ggf. (sollte die Resonanz mehr als nur ein paar Beiträge umfassen) in verschiedne eigene Threads aufteilen könnten:

Erstens wie sollen wir mit einem Betrug umgehen? Zusammenbleiben, Vergeben, Trennen....?

Zweitens: Woran liegt es, dass Menschen fremdgehen? Schuld des einzelnen? Schuld der Gesellschaft? Schuld des Partners?

Drittens: Ab wann sprechen wir von Betrug?

Viertens: Ist fremdgehen immer ein betrug und ein Zeichen für eine schlechte Beziehung oder kann es Ausnahmen geben?

Auch hier habe ich aus einigen Fragen eine Umfrage gebastelt, falls sich manche mit einer Stimme aber ohne Text „zu Wort“ melden wollen. Dabei sind die ersten 4 Fragen ein themenkomplex, die nächsten 4 Fragen der zweite und die letzten Fragen der dritte. Um alle Fragen zu beantworten gibt es die Möglichkeit der Mehrfachauswahl.....

Ansonsten ist jeder zur Diskussion eingeladen, schön wären vor allem auch Aussagen und Beiträge, die über die in Foren oft beliebte „das ist totaler Schwachsinn“-Meinungsäußerung hinausgehen. ;-)