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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "gehet hin!"



Sandkorn
26.10.2006, 16:15
Maxi und Benjamin sind Brüder.
Sie leben, lachen, weinen, freuen sich gemeinsam. Sie haben ein gemeinsames Zuhause und die gleichen Eltern. Sie gehen in die gleiche Schule, jeder für sich aber seinen eigenen Weg.

Doch eines Tages geschieht etwas, was ihnen tief ins Herz gebrannt bleibt für lange Zeit.
Maxi steigt nach der Schule verträumt und von der Gewohnheit des Alltages gesteuert in den Schulbus. Er denkt wohl noch ein wenig an das, was er heute gelernt hat oder an das, was er in den Pausen mit seinen Freunden gespielt hat...
Der Motor des Busses, der ihn nach Hause bringen wird, so wie an jedem Tag, brummt erwartungsvoll an der Haltestelle. Noch steht der Schulbus, doch Maxi freut sich auf zu Hause; auf sein Zimmer, das warme Mittagessen, seine Bastelsachen und seine Brüder...

Zur gleichen Zeit, in dem Bus, der in der gleichen Haltestelle hinter Maxis Bus steht, sitzt Benjamin. Auch er denkt über all das Neue und die Fußballturniere in der Pause nach.
Plötzlich springt Benjamin, der ältere der beiden Brüder, auf.
Hitze schießt ihm in den Kopf- hat er gerade da vorne in dem anderen Bus seinen Bruder gesehen?
Aber das kann doch... der fährt doch in die ganz andere Richtung, nicht zu den Eltern nach Hause, nein, in die entgegengesetzte Richtung, weg vom Zuhause...
Benjamin hört den Motor brummen.
Er springt nach vorn zum Fahrer- schreit "Halt, bitte noch nicht fahren!"

Was passiert, wenn der falsche Bus mit seinem Bruder losfährt? Nein, Benjamin rennt los, das darf nicht passieren, auf keinem Fall...

Die Türen des vorderen Busses sind schon verschlossen, als Benjamin sie völlig außer Atmen erreicht. Die Angst um seinen Bruder hat ihn das verstauchte Bein ganz und gar vergessen lassen.
Seine Fäuste trommeln wie wild an die Glasscheibe der Bustür.
Ob der Fahrer hören wird? Und wird der richtige Busfahrer hinter ihm warten?
Doch seinen Bruder will er holen, alles andere ist ihm nicht wichtig.
"Hilf mir, Jesus, hilf meinem Bruder!"
....
Mit einem zischenden Geräusch schiebt sich schließlich die Tür auf, ein genervter Busfahrer schaut bitter in Benjamins tiefrotes Gesicht.
"Meinen Bruder will ich, meinen Bruder...!"
mehr bringen seine Stimmbänder nicht hervor aus Angst.
Maxi, der noch immer nicht gemerkt hat, was sich inzwischen abspielte, wird aufgerüttelt.
Das ist doch die Stimme seines großen Bruders?
"Der falsche Bus, steig mit mir aus, Maxi komm, bitte komm!" schreit Benjamin durch den Lärm von 50 Schulkindern im Businneren hindurch in der Hoffnung, dass sein Bruder ihn hören wird.

Maxi springt auf, jetzt ist er sich sicher, das ist sein Bruder- sein großer Bruder ruft nach ihm.

Als beide Brüder sich in die Arme nehmen auf der Straße vor den beiden Bussen, erst da erkennt Maxi die Gefahr, in der er war- er hatte nicht aufgepasst, in welchen der Busse er eingestiegen war.

Benjamin nimmt ihn an die Hand und zieht ihn erleichtert in den blauen "Bubble- Bus", jener Bus, der sie immer nach Hause, immer an das richtige Ziel bringt, Tag für Tag, Monat für Monat...
Gemeinsam stehen sie vor dem Fahrer, der sie anlächelt.
"Danke fürs Warten, wir sind doch Brüder."

Bist du schon einmal in den "falschen Bus" gestiegen?
Hast nicht aufgepasst, warst zu beschäftigt? Hast auf Dinge vertraut, deren du dir vermeintlich sicher warst?
Oder bist du schon einmal im "richtigen Bus" gesessen und hast plötzlich vor dir jemanden gesehen, der sich verirrt hat? Bist du dann hinaus gesprungen, aus solch einer Liebe, dass du nicht mehr darüber nachgedacht hast, ob du vielleicht dadurch etwas verlierst?
"Der falsche Bus, steig aus!"- "der falsche Weg,steig aus!"- schau dich um, vor dir im falschen Bus, auf dem falschen Weg, da gehen viele, die es nicht einmal bemerken.
Oder gehst du noch diesen Weg?
Es gibt nur einen Bus, der dich wirklich "nach Hause" bringt; nur einen Weg, der richtig ist- ruft es euch zu, auf dass viele noch aussteigen, umsteigen...
übrigens, der Fahrer des richtigen Busses wartet, bis der letzte da ist, erst dann schließt er die Türen und wird losfahren, das ist sein Versprechen

GK.

Sandkorn
27.10.2006, 09:25
Warum Christen immer "evangelisieren" "müssen"?- :wink:
Nun, vielleicht, weil Jesus uns den Auftrag gab, oder weil ....

Aber das stärkste, was Chrsiten treibt, vom "richtigen Weg" zu erzählen, ist, die Liebe zu denen, die noch nicht entdeckt haben, wer oder was der richtige Weg zum richtigen Ziel ist

:wink: "Meinen Bruder will ich, meinen Bruder"

Alles Liebe
Sandkorn