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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wie liberal sind evangelikale Freikirchen



studi777
03.09.2009, 18:08
...diese Frage stellte sich mir letztens als ich einen Gottesdienst einer freikirchlichen Gemeinde besuchte, welche einem der großen freikirchlichen
Gemeindeverbände angehört....
..es wurde dort die "Volxbibel" verwendet und auch verkauft(nein, es waren nicht die jesus freaks)

In vielen Bereichen scheint es so als wollten sich die Freikirchen dem zeitgeist anpassen, ..
z.B. bei der Sprache oder dem Lobpreis, bei welchem in erster Linie versucht wird cool und modern zu sein, manchmal schon fast auf eine aufdringliche Art und Weise

Oder es wird übertrieben versucht menschlich um der menschen willen zu sein,
das Heilige kommt zu kurz, z.B. bei den gebäuden, in welchen der Gottesdienst
stattfindet


ich will wirklich NICHT anklagen, ich gehöre ja selbst keiner gemeinde an, bloß etwas zum nachdenken anregen...

..und bin zur Erkenntnis gelangt dass freikirchen oft genauso liberal sind wie die landeskirchen, bloß eben auf einer anderen Ebene....

poetry
03.09.2009, 18:24
Also sind Landeskirchler sozusagen die Spreu vom Weizen? Oder was ganz Schlimmes?

Jetzt nur mal so interessenhalber ...

studi777
03.09.2009, 23:01
Weder noch...


worauf wollte ich hinaus?

Dass der deutsche Protestantismus weichgespült und zeitgeistorientiert ist,
sei es durch eben genanntes wie softe worship-musik einerseits oder liberal-politische, diesseitsorientierte Theologie anderseits...

und freikirchliche Evangelikale sind eben alles andere als "(ultra)konservativ"...
...zumindest äußerlich... ,
aber müssen Form und Inhalt -obgleich das eine nicht das andere ist-nicht auch irgendwie zusammenpassen?...ich besuchte häufig eine Pfingstgemeinde, in der alle wild durcheinander beteten,
aber Gott ist doch nicht ein Gott des Chaos, sondern ein Gott der ordnung...

Landeskirchliche Evangelikale haben häufig auch mehr Niveau....bloß sie werden in ihrer Kirche nicht ernstgenommen und schlimmstenfalls rausgeekelt...

Pilger
04.09.2009, 06:48
Hi Studi,

dieses durcheinander beten wie du es nennst ist kein chaos. Es gehört zur Gottesdienstordung. Es ist nicht so das die Pfingstkirchen keine Ordung hätten. Es ist eine Ordnung die aber im Rahmen Freiheiten zulässt.
1.Ein Lied
2.Einleitung und ein Gebet
3.Drei Lieder
4.Gebete von Einzelnen
5. 1-2Lieder
6. Lasst uns den Herrn gemeinsam anbeten ( das meinst du warscheinlich die ganze Gemeinde betet gleichzeitig zu Gott jeder wie er grad will)
7. noch ein Lied
8. Predigt

So läuft es doch im allgemeinen ab in den Pfingstgemeinden. Sag mir mal das das keine Ordnung ist. Und denk an die Apostelgeschichte: Sie beteten inbrünstig heist es dort oft. Wie stellst du dir das vor?

Zum Lobpreis kann ich nur sagen. Mh also der ist ja auch nicht wirklich modern :) Ich bin 26 und meine Generation hört bestimmt nicht so einen musikstill wie in den Pfingstgemeinden. Der ist doch so im Still der 80er. Aber stimmt schon sicher flotter als in der Landeskirche.

Na wie auch immer ich muss ins Bett hatte Nachtschicht und bin ziemlich müde. Schlaft alle schön.

bb

Kisu
06.09.2009, 09:09
Ich erwarte von einer Gemeinde nur eines - Menschlichkeit. Da ist es mir egal wie die Gemeinde heißt oder wie ihr Gottesdienstablauf vonstatten geht. Wenn Menschlichkeit nicht mehr zu finden ist, dann ist auch Gott nicht mehr in den "heiligen Hallen" zu finden.

Shomer
08.09.2009, 21:23
Mich interessiert nicht, was Freikirchen von der einen heiligen Mutterkirche in Rom unterscheidet, sondern das, was sie mit dieser Kirche verbindet. Und das ist, bei Licht betrachtet, leider sehr, sehr viel.

studi777
09.09.2009, 19:45
Ich erwarte von einer Gemeinde nur eines - Menschlichkeit. Da ist es mir egal wie die Gemeinde heißt oder wie ihr Gottesdienstablauf vonstatten geht. Wenn Menschlichkeit nicht mehr zu finden ist, dann ist auch Gott nicht mehr in den "heiligen Hallen" zu finden.

"Geh weg Satan, denn du meinst nicht was göttlich, sondern was menschlich ist"......
also ich gehe nicht mit dieser Meinung konform, im NT sind "göttlich" und "menschlich" oft Gegensatzpaare....aber dennoch ist Gott in Christo Mensch geworden....



Mich interessiert nicht, was Freikirchen von der einen heiligen Mutterkirche in Rom unterscheidet, sondern das, was sie mit dieser Kirche verbindet. Und das ist, bei Licht betrachtet, leider sehr, sehr viel.

Verstehe ich nicht ganz....also was Sexualethik oder Ablehnung liberaler Theologie betrifft haben Freikirchler einiges mit röm.-Katholischen gemein, aberbei Ekklesiologie und Verhältnis zu Tradition liegen Welten zwischen beiden(abgesehen von alt-Konfessionellen)

Shomer
09.09.2009, 22:05
Pro Memoria: Ich schrieb: "Bei Licht betrachtet". Ich erinnere nur einmal an ein katholisches Weihnachtsfest, von dem weniger als nichts in freikirchlichen Bibeln steht - aber alle Freikirchler feiern es. Oder weisst du, wo das Wort 'Weihnachten' in der Bibel vorkommt? Ich habe bereits als Kind gelernt, dass Weihnachten gleich Lukas Kapitel 2 ist. Aber Lukas 2 beschreibt die Geburt eines jüdischen Knaben, der sieben Tage später (am 8. Tag) beschnitten wurde. Was hat das mit dem babylonischen Sonnenwendfest zu tun?

Die heilige Nacht ist ungefähr so heilig wie die heilige Kuh. Jeder Freikirchler lernt, dass an Weihnachten Jesus geboren ist. In Tat und Wahrheit ist der römische Götze Mithras alias Sol Invicuts alias Thammuz am 25. Dezember auf die Welt gekommen und alle Heiden im babylonischen Sonnenkult feiern diesen Geburtstag der Wiedergeburt der Sonne. Dass der christliche Jesus ein Sonnengott ist, das haben wir ja schon hundertmal im Choral gesungen: "Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ...." (von Paul Gerhardt)

Dabei könnte ja jeder sehen, dass der katholische Jesus in den Armen der heiligen Gottesmutter oder am Kruzifix ein Götzenbild ist - wenn er will. Ich hätte in der ganzen Bibel keinen Hinweis darauf gefunden, dass ein derartiger Götze biblischer wird, wenn man seine heilige Gottesmutter oder sein Kruzifix geflissentlich ignoriert.

Freikirchliche Denkweise gleicht Beton. Dieses Leiden des Betondenkens hat mich nahezu mein ganzes Leben und fast untherapierbar begleitet. Erst als ich lernte, mich freikirchlicher Indoktrination zu entziehen, konnte ich gewisse Lehren bei Licht betrachten, nicht vorher. Ich bin keinem böse, der dies nicht kann oder will.

Während der Reformation verschwanden die okkulten babylonischen Kreuze von den Kirchtürmen - damit die Freikirchen sie heute vermehrt vorne neben der Kanzel positionieren? Wo, bitte sehr, steht etwas vom "Symbol vom Kreuz" im NT? Wo steht das Wort "Kreuz" überhaupt im NT? Ich griechischen Grundtext steht ausschliesslich "Pfahl", niemals aber "Kreuz". Oh, der Beispiele wären noch viel mehr, aber vielleicht beginnt ja der eine oder andere ob dieser ein, zwei Fakten einmal in sich zu schlagen und weiter zu suchen. ....Würde mich echt freuen.

Shomer

tiffi74
09.09.2009, 23:06
hallo Shomer,

ich finde diese gedanken interessant.

Zumal ich nach ein paar Jahren Freikirche eine schleichende innere Rebellion erlebt habe....nicht mehr weihnachten feiern wollen z B, weils nur ein süßliches familienfest ist und eine götzenwahrheit...
mit medien und kreativelementen verfeinert, mit königskindergesängen im schwarzlicht und aschenputtelgeschichten....da kann man nur noch staunen...

aber glauben?
nachdenken und lesen kann aber helfen.

lg tiffi

Shomer
10.09.2009, 10:20
Guten Morgen tiffi

Ich sehe, du hast den Kern meiner Aussagen gut erkannt. Nun steht aber im Neuen Testament, dass aus demselben Brunnen nicht salziges und süsses Wasser fliessen kann. Mir wurde dadurch z. B. bewusst, dass alles andere aus derselben (katholischen) Quelle auch Salzwasser sein muss, ja, sogar die "heilige Schrift".

Jak 3:12 Kann auch, liebe Brüder, ein Feigenbaum Ölbeeren oder ein Weinstock Feigen tragen? Also kann auch ein Brunnen nicht salziges und süßes Wasser geben.

Okay, was das "Alte Testament" (Hebr.: Tenach) anbelangt, da könnte man sich ja bei denen schlau machen, die da die grösseren Kompetenzen besitzen: bei den Juden nämlich. Aber da wird man bereits von der katholischen wie auch der protestantisch-freikirchlichen Seite vor den (bösen) Juden gewarnt.

Die grösste freikirchliche Sünde ist die sogenannte Gesetzlichkeit und sie wissen auch warum: Der Schmuh, der in der Vergangenheit mit der Bibel gemacht wurde (beim Abschreiben, Übersetzen und Auslegen) könnte ja auffallen. Wenn ich aber bedenke, dass der Jude Jeshua nichts anderes lehrte als die jüdische Tenach (Das NT gab es ja noch gar nicht), muss ich Juden mehr glauben als Christen. Was diese Infos dann aber zutage fördern - da hört jeder Wahrheitssucher auf, Christ zu bleiben.

Keiner der Verfasser des NT war ein Christ; sie waren ausnahmslos Juden oder "Judengenossen" (Lukas), der sich jüdischem Denken verpflichet sah. Wer einerseits ein wenig Ahnung von der (blutigen) Kirchengeschichte hat und andererseits weiss, wie heiss geliebt in Freikirchen das katholische NT ist, wird sich hüten, alles im NT für bare Münze zu nehmen. Gewisse sogenannte biblische Wahrheiten mussten mit der Schärfe des Schwertes durchgesetzt werden - es hätte sie sonst niemand "geglaubt"; diese "Wahrheiten" haben sich nicht einfach so zum "Christentum" entwickelt. Das NT kommt bekanntlich aus der katholischen Quelle und lehrt ja selbst, dass man analog zu Weihnachten (Salzwasser) nichts anderes als Salzwasser in diesem Brunnen antreffen kann.

Oder hätte der katholische Prof. Dr. theol. Martin Luther ein authentisches jüdisches oder freikirchliches NT ins Deutsche übersetzt? Nein, das NT, das ihm vorlag, war unbestritten ein katholisches NT. Und da die Kirche die alleinige Wächterin über Rechtgläubikeit und Häresie ist, darf sie selbst am NT verändern, was sie für nötig befindet. Man muss nur ein wenig in die Denkweise des Vatikans abtauchen, um diese Haltung zweifelsfrei zu erkennen.

Einerseits wurde das NT von Juden abgefasst, andererseits aber von der "einen heiligen katholischen Kirche" sowie ihren Kirchenvätern ihren eigenen Bedürfnissen angepasst. Und dieses NT wird natürlich in Freikirchen "geglaubt". Bei diesem "Glauben" aber werden unliebsame (jüdische) Gedanken ausgefiltert oder christlich umgedeutet. Dies hat natürlich zur Folge, dass heute kein Christ mehr das verstehen kann, was der Jude Jeshua Ben Josef von Nazaret meinte - bei Licht betrachtet.

Wenn man sich geringfügig mit der Schreibkultur damaliger Literatur befasst, erkennt man unschwer, dass im NT mindestens zwei Paulusse geschrieben haben müssen: Der jüdische Rabbiner und Pharisäer Shaul und auch eine gewisse Anzahl von Autoren, die sich als Paulus ausgaben. Dies war seinerzeit Usus. Die Folgen davon erkennen wir heute in einer Fülle von Widersprüchen zwischen Paulus und Paulus.

Die in Beröa haben geprüft und befunden, "dass es sich also verhält". Wehe aber dem Freikirchler der heute genauso prüft! An was haben die Beröaner geprüft? An der Tenach natürlich, denn das katholische NT gab es noch gar nicht. Wenn ich nun freikirchliche Dogmen inkl. NT an der Tenach prüfe, komme ich persönlich zum Schluss, dass es sich nicht also verhält. Bin ich nun auch "edler"? 'Gott'-lob werde ich heute nicht mehr von Freikirchlern beurteilt, sondern von jemand anderem.

Ich musste also lernen, jüdisches Gedankengut aus dem NT auszufiltern und anzuwenden und das katholisch-protestantisch-freikirchliche Gedankengut auszufiltern und zu verwerfen. Ob ich damit jemals fertig werde, das ist aber eine andere Frage.

Wie liberal sind evangelikale Freikirchen? Ich sehe, wie sie sich von Rom wieder vereinnahmen lassen. "Wer dem Teufel den kleinen Finger gibt, von dem nimmt er die ganze Hand". Das ist ein deutsches Sprichwort und steht nicht in der Bibel - zumindest nicht so. Und so hat sich das Freikirchentum durch das NT an Rom gebunden (kleiner Finger). Das Symbol des Kreuzes und Weihnachten - wen wundert es da, dass die Rekatholisierung heute voll greift? 2Pe 2:22 Es ist ihnen widerfahren das wahre Sprichwort: "Der Hund frißt wieder, was er gespieen hat;" und: "Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot." - Das steht geschrieben; das kommt nicht von mir.

Lieberale Theologie in Freikirchen - das ginge eigentlich noch, aber leider ist das Gegenteil der Fall: man kehrt eher wieder zu denen zurück, die sich der Juden, "Hexen" und Reformatoren auf Scheiterhaufen entledigten.

Weihnachten ist heidnisch - das leuchtet noch vielen Freikirchlern ein, aber dann machen sie "zu". Hier aber darf die freikirchliche Reformation nicht aufhören. ....Dicke Kost, zugegeben, aber dies ist nur ein weiteres Beispiel für die "freikirchliche Rechtgläubikeit". Das freikirchliche Dogma vom "unfehlbar geoffenbarten Wort Gottes", welches es nicht erlaubt, sich objektiv mit nachträglichen Veränderungen am NT zu befassen, trägt das seine zur "freikirchlichen Rechtgläubigkeit" bei. Ich hätte aber noch mehr Beispiele für die freikirchliche De-Formation auf Lager, dieses "Kaugummi" hier z. B.



http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (evangelisch: christliche) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.

Zum Glück steht nicht alles, was hier geglaubt wird in der Bibel! Ich lese in der Bibel z. B. nichts von einer 'heiligen katholischen, evangelischen oder christlichen Kirche' - und von einer Freikirche sogar noch weniger als nichts.

Shomer

absalom
10.09.2009, 10:58
Lieber Shomer, ich müsste mal wieder herzlich schmunzeln über deine Zeilen. Zustimmung zu deinen Worten, ohne Zweifel.

Was mir besonders ins Auge gefallen ist, waren diese Worte: „…die heilige katholische (evangelisch: christliche) Kirche“

Es ist so suspekt und eigentlich gerade zu schon pervers (Sorry für dieses Wort aber ich empfinde es so), wenn eine – oder mehrere Institutionen sich heilig nennen und zugleich ströme von Blut, Mord und Ungerechtigkeit an ihrem Geschichtswirken kleben. Was für eine Heiligkeit, was für ein Selbstverständnis, was für eine Perversion.

Bin ich froh, dass Gott mit solchen Bekenntnissen und Institutionen nichts zutun hat. Ich wäre wohl ein gewaltiger Feind von einem solchen Gott.
So bin ich aber ein Anhänger und Freund Gottes.

Absalom

poetry
10.09.2009, 11:44
Wobei ich mich aber frage ob ich am Tag meines jüngsten Gerichtes den Fahrstuhl nach unten nehme, nur wil ich Weihnachten ganz gut finde, meinem Kind da auch gern was schenke und ja auch an die Geburt des Narareners denke. Wird mich Gott daür ewig verdammen?

Oder wird ER lächelnd sagen "Ja mei, er hat's halt für seine Seele und sein Wohlbefinden gebraucht"

Irgendwie ist dasGnakiforum wie die Supermärkte , da stehen auch schon die Lebkuchen rum und jedes Jahr ist es das Gleiche ...

Ich freu mich schon auf Ostern, da gibts dann die Fortsetzung &hasi

poe

absalom
10.09.2009, 12:42
Lieber Poetry, Rituale sind wichtig….

Ganz im Ernst. Weihnachten ist ok, die Geschenke, die Bäume, leuchtende Kinderaugen, alljährlicher Geschenkestress und all das Drumherum. Und wenn es hilft, um an den Nazarener zu denken oder gedenken, dann ist es auch in Ordnung. Womit ich meine Probleme habe ist lediglich, dass man behauptet all das hätte was mit Gott zutun. Dem dürfte es ziemlich egal sein, welche Kugeln in diesem Jahr am Baum hängen, ob es mehr oder weniger Süßkram gibt, ob Leute in die Kirche rennen und Kasperletheater (Krippenspiele) spielen oder gar meinen Gott hätte da sich selbst aus einem Mutterleib gezeugt.
Ich denke, Gott hat genug Humor um über all diese menschlichen Prozederen zu lachen und unser einer nicht all zu ernst zu nehmen.
Was ich jedoch denke, Gott nimmt es sehr ernst, wenn man dessen unfassbare Heiligkeit in ein solches Kasperletheater presst und dann noch anderen Menschen als Gotteswahrheit auftischt – ES zum Götzen macht.

Absalom

poetry
10.09.2009, 14:12
Um Himmels Willen nein Abs - ich werd Gott, den ich nicht begreifen kann schon gar nicht in ein "Krippenspiel" pressen. Trinität ist auch meinem Glauben mehr als fremd ebenso wie mancher ofizieller Zinnober im "Kirchenjahr".

Um was es mir geht, ist die gegenseitige Verteufelung. Da erleb ich zu Ostern und Weihnachten jedes Jahr ein Déjà-vu - egal in welchem Forum. Und bei allem soll man lassen oder machen und alles ist irgendwie gottgefällig oder nicht. Kann man Menschen nicht einfach mal machen lassen ohne mit dem Zeigefinger und der Bibel auf alles einzudreschen mit dem ich nicht konform gehen kann?

Viele vorweihnachtliche Grüße *lacht*

poe

absalom
10.09.2009, 14:38
Ich weiß doch Poetry, wie du dazu stehst. &grins

Ich verstehe aber auch Shomer. Es ist eben schon etwas ärgerlich.

Da ich kein Christ bin und mir dieser ganze religiöse "Kram" ziemlich fremd ist und nur als Kulturgut vermittelt wurde (Weihnachtsmann, etc) habe ich kaum eine Beziehung dazu und auch kein religiöses Empfinden. Natürlich kenne ich die religionsgeschichtlichen Hintergründe, welche von der Frühantike bis in unsere Zeit reichen und natürlich weiß ich auch, dass das heutige Christentum nur ein Sammelbecken alter antiker Religionen ist und letztlich ist es auch wichtig solches klar zu benennen.
Aber im Endeffekt, wenn Menschen darin ihre Erfüllung und Passion sehen, dann ist es doch ok. Nur mit dem Absolutheitsanspruch und Wahrheitsbegriff, da werde auch ich grantig.

Ich denke, wenn ein Christ die Berglehre Jesu wirklich ernst nimmt und zu leben versucht, dann ist doch alles Bestens. Gott wird wohl weniger auf unsere Lippenbekenntnisse und Theologien schauen, sondern viel mehr auf das, was aus unserem Herzen getätigt wird. Das lehrte auch einst Rabbi Jeshua. Der Rest ist Gottes Sache und um die mache ich mir keine Gedanken mehr.

Wenn Gott einst dem Nazarener Jesuha (Jesus) seine Barmehrzigkeit erwies und trotz allem Verzeifeln und Zweifeln, Irren und Scheitern von diesem Rabbi in sein Königtum aufnahm, dann muß ich mir wahrlich keine Gedanken machen.

Absalom

poetry
10.09.2009, 14:51
Es geht mir gar nicht um Shomer. Ich kann manchem beipflichten was er schreibt, über anderes lächle ich hinweg, dazu lese ich das schon zu lange.


Nur mit dem Absolutheitsanspruch und Wahrheitsbegriff, da werde auch ich grantig.


Und genau das meine ich. Wer bist Du Mensch, dass Du Gottes Gedanken lesen willst, seinen Willen zu 100% kennst? (Hat mal irgendein kluger Mensch gesagt) . Und das genau stört mich auch am Eingangsposting. Da wird versucht etwas zu verteufeln umd etwas anderes zu vergöttlichen. Bei sowas krieg ich 'ne Krise, weil ich über ein Jahr in solchem Sumpf rumgetappt bin. Andere wollten wissen was mit gut tut - die Härte war als ein User eines uns bekannten Forum mir mitteilte (nachdem ich ihm erzählte ich sei Vegi), dass Jesus will, dass ich Schweinefleisch esse.

Heute kann ich drüber lachen & trotzdem schlägt alles in mir Alarm wenn ein Mensch der großen göttlichen Wahrheit auftritt ....

Beste Grüße,

poe - heute irgendwie gefrustet (Hoffentlich isses kein Frustdämon &geist )

godelind
10.09.2009, 17:47
Ich freu mich schon auf Ostern, da gibts dann die Fortsetzung

Also nun mal langsam, da fehlt noch einiges dazwischen.
Als erstes hätten wir vor Weihnachten noch im Angebot Halloween das wie der Reformationstag auf den 31.Oktober fällt an dem ein mir nahestehendes Menschlein zudem noch Geburtstag hat *hüstel*,dann wären ja auch noch St.Martin(der der angeblich ständig am 10.November Gänse verspeisst&könig),dann haben wird Advent,dann Weihnachten,dann Silvester,gefolgt von Karneval und erst dann 40 Tage nach Aschermittwoch wo ja bekanntlich alles vorbei ist,dann darfst Du Dich lieber Poe auf Ostern freuen&blume,und wieder einige Monate später ( wo noch einige Feste anfallen hier und da) schliesst sich dann wieder der Reigen und wir fangen von vorne an,weil`s so schön ist&affe

Es gibt nix Neues unter der Sonne,das ist wie beim Sommerloch im Fernsehen oder der saueren Gurken Zeit bei der Bild,alles immer schön wieder und wieder und wiederkäuen

Sorry für`s O.T.,mich juckte es grade in den Fingern&suppe

Lg
Gode

Fisch
10.09.2009, 17:51
Also nun mal langsam, da fehlt noch einiges dazwischen.
Als erstes hätten wir vor Weihnachten noch im Angebot Halloween das wie der Reformationstag auf den 31.Oktober fällt an dem ein mir nahestehendes Menschlein zudem noch Geburtstag hat *hüstel*,dann wären ja auch noch St.Martin(der der angeblich ständig am 10.November Gänse verspeisst&könig),dann haben wird Advent,dann Weihnachten,dann Silvester,gefolgt von Karneval und erst dann 40 Tage nach Aschermittwoch wo ja bekanntlich alles vorbei ist,dann darfst Du Dich lieber Poe auf Ostern freuen&blume,und wieder einige Monate später ( wo noch einige Feste anfallen hier und da) schliesst sich dann wieder der Reigen und wir fangen von vorne an,weil`s so schön ist&affe

Es gibt nix Neues unter der Sonne,das ist wie beim Sommerloch im Fernsehen oder der saueren Gurken Zeit bei der Bild,alles immer schön wieder und wieder und wiederkäuen

Sorry für`s O.T.,mich juckte es grade in den Fingern&suppe

Lg
Gode

genial deine ausarbeitung - ich habe herzlich gelacht.

anonym004
10.09.2009, 18:27
Als erstes hätten wir vor Weihnachten noch im Angebot Halloween das wie der Reformationstag auf den 31.Oktober fällt an dem ein mir nahestehendes Menschlein zudem noch Geburtstag hat *hüstel*

ich wünsch mir ne extra portion popcorn

Jungtroll
10.09.2009, 18:29
ich wünsch mir ne extra portion popcorn

da schlies ich mich an da ich bei den balkonies heute noch nichts zu essen fand

anonym004
10.09.2009, 18:32
da schlies ich mich an da ich bei den balkonies heute noch nichts zu essen fand

klar, geburtstagspopcorn für alle. musst aber noch bis Lilyween *hust* Halloween warten jungtroll ;)

Jungtroll
10.09.2009, 18:35
klar, geburtstagspopcorn für alle. musst aber noch bis Lilyween *hust* Halloween warten jungtroll ;)

das dauert ja noch endlos is doch ers ende oktober

anonym004
10.09.2009, 18:38
das dauert ja noch endlos is doch ers ende oktober

jo, so is das...

Gerhardt
11.09.2009, 13:45
Katholische Glaeubige sind keine Anhaenger einer heidnischen Religion!

Diese Aussage passt nicht zum Thema dieses Thread, sie ist aber notwendig.

Ich finde es nur schwer ertraeglich, wenn hier ein Teilnehmer seine antikatholischen Affekte ausleben will. Zwar bleibt er damit seiner Linie treu - leichter ertraeglich wird es dadurch aber nicht.

Moege sich unser Bruder doch den Zeugen Jehovas oder den "exklusive Brueder" anschliessen. Vielleicht findet er dort sein Seelenheil.
Gruss Gerd

tiffi74
12.09.2009, 10:49
Hallo Shomer


Guten Morgen tiffi
Ich sehe, du hast den Kern meiner Aussagen gut erkannt.
Nun steht aber im Neuen Testament, dass aus demselben Brunnen nicht salziges und süsses Wasser fliessen kann. Mir wurde dadurch z. B. bewusst, dass alles andere aus derselben (katholischen) Quelle auch Salzwasser sein muss, ja, sogar die "heilige Schrift".

Jak 3:12 Kann auch, liebe Brüder, ein Feigenbaum Ölbeeren oder ein Weinstock Feigen tragen? Also kann auch ein Brunnen nicht salziges und süßes Wasser geben.


den Kern den ich erkannt habe ist der,dass viele menschlische Einflüsse in die Religion/Organisation/Glaubensausübung mit einfließen,

wenn man zur Fragetellung des Beitrags hier kommt:



worauf wollte ich hinaus?
Dass der deutsche Protestantismus weichgespült und zeitgeistorientiert ist,
sei es durch eben genanntes wie softe worship-musik einerseits oder liberal-politische, diesseitsorientierte Theologie anderseits...

da kann ich sagen - JA sehe ich auch so.
Effekte, Stimmungen, Strömungen die viel menschlisches haben und meiner Meinung manches Mal in Irrlehre abgleiten ist in den Kirchen zu finden.
Aber pauschal verurteilen kann ich auch nicht, es hängt letzten Endes vom Glauben der Leitenden ab, von der Wachheit der Gemeindemitglieder, von der Ernsthaftigkeit und dem Willen zu prüfen

den zweiten Schritt Shomer da grundsätzlich die Kath. Kirche ins Negative zu ziehen, den mache ich nicht.

auch hier



Der Schmuh, der in der Vergangenheit mit der Bibel gemacht wurde (beim Abschreiben, Übersetzen und Auslegen) könnte ja auffallen. Wenn ich aber bedenke, dass der Jude Jeshua nichts anderes lehrte als die jüdische Tenach (Das NT gab es ja noch gar nicht), muss ich Juden mehr glauben als Christen. Was diese Infos dann aber zutage fördern - da hört jeder Wahrheitssucher auf, Christ zu bleiben.

Erster Teil - Fehler bei den Übersetzungen und der kulturellen Einbindung,
Austausch mit Juden sehr hilfreich um Klarheit reinzubringen, sag ich JA.
Darum nur auf den einen Schluss zu kommen dass es unwahr sein muss ein Christ zu sein - sag ich nein.
Freiheit des Denkens und Entscheidens und der Bewertung von wahrheit, da gibts mehr als eine Möglichkeit.




Oder hätte der katholische Prof. Dr. theol. Martin Luther ein authentisches jüdisches oder freikirchliches NT ins Deutsche übersetzt? Nein, das NT, das ihm vorlag, war unbestritten ein katholisches NT. Und da die Kirche die alleinige Wächterin über Rechtgläubikeit und Häresie ist, darf sie selbst am NT verändern, was sie für nötig befindet. Man muss nur ein wenig in die Denkweise des Vatikans abtauchen, um diese Haltung zweifelsfrei zu erkennen.

Einerseits wurde das NT von Juden abgefasst, andererseits aber von der "einen heiligen katholischen Kirche" sowie ihren Kirchenvätern ihren eigenen Bedürfnissen angepasst. Und dieses NT wird natürlich in Freikirchen "geglaubt". Bei diesem "Glauben" aber werden unliebsame (jüdische) Gedanken ausgefiltert oder christlich umgedeutet. Dies hat natürlich zur Folge, dass heute kein Christ mehr das verstehen kann, was der Jude Jeshua Ben Josef von Nazaret meinte - bei Licht betrachtet.


Ja, ich finde man sollte unbedingt die damaligen Bedingungen, Interessen der ORganisationen, politische Macht hinausfiltern um dann zum Kern der Aussagen vorzustoßen.




Die in Beröa haben geprüft und befunden, "dass es sich also verhält". Wehe aber dem Freikirchler der heute genauso prüft!

Ich musste also lernen, jüdisches Gedankengut aus dem NT auszufiltern und anzuwenden und das katholisch-protestantisch-freikirchliche Gedankengut auszufiltern und zu verwerfen. Ob ich damit jemals fertig werde, das ist aber eine andere Frage.

....
Weihnachten ist heidnisch - das leuchtet noch vielen Freikirchlern ein, aber dann machen sie "zu". Hier aber darf die freikirchliche Reformation nicht aufhören. ....Dicke Kost, zugegeben, aber dies ist nur ein weiteres Beispiel für die "freikirchliche Rechtgläubikeit". Das freikirchliche Dogma vom "unfehlbar geoffenbarten Wort Gottes", welches es nicht erlaubt, sich objektiv mit nachträglichen Veränderungen am NT zu befassen, trägt das seine zur "freikirchlichen Rechtgläubigkeit" bei.


Einen Widerstand gegen das Prüfen, wo sich doch die Wahrheit so selig anfühlt und man doch eine gute Position innehat (Pastor, Gemeindeältester)- also wieder Macht, und wo man doch nicht seine psychischen Abgründe und Ratlosigkeiten konfrontieren möchte, das habe ich auch beobachtet...
selige Gemeinschaft und gemeinsame Wahrheiten stehen oft über der Wahrheit.

Hm, es hört sich eine große Abwehr oder negative Erfahrung bei dir heraus.
ist auch wirklich keine gute erfahrung suchend und offenen Herzens in die mühlen der menschlischen Verfälschungen Machtinteressen und Verschleierungen zu geraten.
Ich denke - Gott suchen, das ist gut...sein unverfälschtes Wort. Und prüfen, rausfiltern wie es gemeint war.

für mich sind diejenigen Brüder und Schwestern die das eben so aufrichtig tun.
Und ich spüre dass man das eigene Denken und Erkennen wirklich üben muss nachdem man von sovielen Schablonen gefüttert wurde und in der Gemeinde passend gemacht wurde - oder nicht und Außenseiter wurde und Druck verspürte.

In gewisser Weise habe ich nach mehrjähriger Erfahrung in einer Freikirche eine gewisse organisations-allergie.
Gemeinde ist das eine, aber Gemeinschaft mit denen die wirklich die Wahrheit suchen halte ich dennoch für wichtig

lg tiffi

Shomer
13.09.2009, 17:53
Wie liberal sind evangelikale Freikirchen? Oder sollte man nicht vielleicht besser fragen: "Wie biblisch sind sie?" Heute beobachte ich innerhalb der evangelischen Allianz ein "Bäumchen-wechsel-dich-Spiel" nach dem Motto: Mir gefällt es in der anderen Gemeinde viel besser als in meiner aktuellen. Dann wird gewechselt und nach ein paar Jahren klingt es dann wieder völlig anders. Alles was in der "neuen" Gemeinde gut war, ist jetzt in einer noch anderen Gemeinde viel besser - also wird wieder gewechselt.

Eines Tages aber bin ich diesen Gemeinden vom Karussell gefallen und: ich bin für immer draussen. Gemeinschaft habe ich noch heute, allerdings nur noch mit anderen, denen es genau so erging wie mir. Auch sie sind draussen.

Das einzig biblische an den erwähnten Gemeinden ist gemäss meiner Beobachtung der Exodus.... ;-) &tschüss

Shomer

tiffi74
13.09.2009, 23:42
Hallo Shomer

ich frage mich ob das Bäumchen wechsel dich nicht auch gerade ein entworfenes Bild der Freikirchen ist - genauso wie ein drinnen oder draußen.

Bei uns wurde etikettiert - wer sich nicht so und so einbringt oder kritisch ist oder gar die gemeinde wechselt - der...mit dem stimmt was nicht.

und drinnen und draußen...ist auch ein spiel mit der etikette und der angst eines menschen...
und wenn du angst hast - stimmt ja schon wieder was nicht mit dir....
weil du doch mit gott alles grinsend überfliegst

also ich habe entdeckt...das die organisation einige tücken haben kann...vielleicht gut gemeint aber oft nicht gut.
und durch die menschlischen gesetze kommen fehlhaltugen rein, die Schaden anrichten bei anderen....erkennen ist aber oft nicht gewünscht wenn der profit an macht oder geld oder anerkennung größer ist

ich fand es eine zeitlang sehr schmerzvoll aus der gemeinde zu fallen...es war keine "Sekte" die einen verfolgte....nee einfach fallenließ wobei vorher sowas wie persönliche bindung da war, dachte ich.
kein offenes ohr wenn man nicht konform war.

heute, zur zeit, denke ich es ist gut in keiner gemeinde zu sein, und das sage ich gerade nicht mit bitterkeit und schmerz sondern eher mit "muss nicht sein".

drinnen oder draußen entscheidet nicht die organisierte ortsgemeinde.
eher der glauben, die ausrichtung im Leben, liebevolle Begegnungen, Gemeinschaft.

tiffi

Bernardo
08.06.2011, 00:15
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (evangelisch: christliche) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Zum Glück steht nicht alles, was hier geglaubt wird in der Bibel! Ich lese in der Bibel z. B. nichts von einer 'heiligen katholischen, evangelischen oder christlichen Kirche' - und von einer Freikirche sogar noch weniger als nichts.


Wie hätte das Credo denn in der Bibel stehen können?

poetry
08.06.2011, 09:44
Es würde gar nicht in der Bibel stehen, denn diese kennt keine "Kirche". Ich kenne auch keine "heilige" Kirche.
Interessant ist, dass diese "Credo" eigentlich ein klarer Widerspruch zur Trinität ist.

poe - der Ignorierte

absalom
08.06.2011, 12:09
Es gibt ein sog. Credo der "Urgemeinde" und dieses findet sich in der Apostelgeschichte. Religionswissenschaftler / und führende N.T. ler gehen davon aus, dass dieses Credo auf eine der ältesten Überlieferungschichten zurück greift.

Dieses Credo hatte der Jerusalemer Urgemeinschaft offensichtlich ca. 40 Jahre ausgereicht, allerdings ließ sich damit weder eine Kirche und schon gar nicht eine Weltreligion begründen. Ganz offensichtlich dachten die Talmidim des Rabbi Jeshua damals noch nicht an soetwas, wie z.B. ganz scharfsinnig der kath. Theologe Wolfgang Feneberg feststellte.

Wie dem auch sei, ein Credo mehr oder weniger wird die Welt auch nicht besser machen...

Absalom

Mirjamis
08.06.2011, 13:20
Es gibt ein sog. Credo der "Urgemeinde" und dieses findet sich in der Apostelgeschichte. Religionswissenschaftler / und führende N.T. ler gehen davon aus, dass dieses Credo auf eine der ältesten Überlieferungschichten zurück greift.

Dieses Credo hatte der Jerusalemer Urgemeinschaft offensichtlich ca. 40 Jahre ausgereicht, allerdings ließ sich damit weder eine Kirche und schon gar nicht eine Weltreligion begründen. Ganz offensichtlich dachten die Talmidim des Rabbi Jeshua damals noch nicht an soetwas, wie z.B. ganz scharfsinnig der kath. Theologe Wolfgang Feneberg feststellte.

Wie dem auch sei, ein Credo mehr oder weniger wird die Welt auch nicht besser machen...

Absalom

Absalom, kannst du bitte noch mitteilen, wo dieses Credo in der Apostelgeschichte steht?

absalom
08.06.2011, 17:27
Absalom, kannst du bitte noch mitteilen, wo dieses Credo in der Apostelgeschichte steht?

Die Apostelgeschichte (Kap. 2) bietet in der „Predigt“ des Petrus ein doch sehr anschauliches Bild darüber was sie glaubten und wie sie die Taten Jesus verkündeten. Apg. 2. Hier spricht Petrus ganz offensichtlich von den großen Taten Gottes, die durch ihren Rabbi Jesus vollbracht wurden. Z.B.: Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst ….. .
Des Weiteren spricht Petrus: Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. Und er spricht: Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört.

Das sind die wesentlichen Stellen, wo auf Jesus Bezug genommen wird. Doch wenn du dir diese Stellen genau anschaust, so siehst du ein ganz klares Bekenntnis dahinter, Gott ist der Handelnde und Jesus der Ausführende des Willen Gottes. Zugleich ist Gott auch selbst der Ausführende.

Was sagt nun das Credo explizit aus?

- Gott hat Jesus beglaubigt (nicht Jesus hat sich selbst beglaubigt!)
- Jesu Wunder geschahen durch Gott (nicht aus sich selbst tat er das!)
- Gott befreite ihn aus den Wehen des Todes (Jesus hat sich nicht selbst befreit!)
- Gott hat ihn aufgeweckt (Jesus konnte sich nicht selbst erwecken!)
- Gottes rechte Hand hat ihn erhöht (Jesus hat sich nicht selbst erhöht!)
- Vom Vater (Gott) kam der Heilige Geist (nicht von Jesus kam er und der Heilige Geist sendete sich auch nicht selbst!)

Die Predigt des Petrus ist ein ganz klares Bekenntnis zum Gott Israels, der für Petrus der eigentliche Ursprung für alles ist! Ursprung für das Dasein Jesu, für seine Wunder, für seinen Tod, für seine Auferstehung für seine Erhöhung, für die Ausgießung des Geistes. Gott ist der Handelnde!

Petrus unterstreicht dies sogar noch indem er David zitiert und sagt: Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm den Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gibt ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaut die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen.

Ganz klar, ein Nachkomme Davids wird auf dem Thron Davids sitzen. Man kann ja nun wirklich nicht behaupten, dass David Gott war, sondern ein Mensch, somit ist auch der Nachkomme Davids ein Mensch und kein Gott.

Gott ist der Handelnde und niemand sonst! Diese „urgemeindliche Predigt“ (wie sie von Theologen bezeichnet wird) stellt zugleich auch das älteste Glaubensbekenntnis der Urgemeinde dar. Hier sehen wir sehr deutlich was geglaubt wurde und was nicht.
Vers 36 unterstreicht dieses Credo in noch besonderer Weise: Gott hat ihn zum Herrn (nicht zum Gott) und Messias gemacht. Gehen wir davon aus, dass Petrus zu jüdischen Menschen sprach und auch in ihren Begriffswelten wandelte, so bedeutet dieser Schlusssatz, Gott hat Jesus erhöht und zum Gesalbten gemacht. Nicht mehr und nicht weniger!

Ich hoffe, es ist aufschlussreich.

Absalom

Mirjamis
08.06.2011, 18:44
Danke