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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chronologie 1 Werden der Christenheit/tum



tomex
16.11.2006, 23:05
Chronologie 1


63 v.Chr. Die Römer erobern das Land - Eretz - Israel

19 v.Chr. König Herodes läßt den Tempel in Jerusalem umbauen.

4 v.Chr. Geburt von Jeshua/Jesus

6 n.Chr. Beginn der Regierung von Herodes Antipas.

8 n.Chr. Die führende Pharisäische Schule gibt 18 Edikte heraus, um das Judentum vor heidnischen Einflüssen zu Schützen
Die Edikte bilden später die Grundlage für die Opposition der Juden und der Pharisäer gegen Jesus und die Apostel

14 n.Chr. Kaiser Augustus stirbt. Sein Nachfolger wird Tiberias.

26 - 36 n.Chr. Pontius Pilatus römischer Prokurator von Judäa.

27 n.Chr. Beginn des Wirkens Jesu: Predigt einer spirituellen Erneuerung des Judentums auf dem Boden der Torah.

29 n.Chr. Enthauptung Johannes des Täufers auf Befehl von Herodes Antipas.

um 30 n.Chr. Jesus wird von den Römern gekreuzigt. Nach drei Tagen ist er auferstanden und über 500 Menschen erschienen.
Christen betrachten Jesus als den von den Propheten verheißenen Messias (= Christus). der für die Sünde der Welt gestorben ist und und als König von Israel in Herrlichkeit wiederkommen wird.

36 n.Chr. Pontius Pilatus lässt eine große Gruppe Samaritaner umbringen. Dieses Verbrechen wird einer der Gründe für seine Absetzung.

37 - 41 n.Chr. Kaiser Caligula. Er erklärt sich selbst zur Gottheit.

44 n.Chr. Paulus (gest. um 65) beginnt seine Prdigt vom auferstandenen Christus.

Zwischen etwa 50 und 65 entstehen die Paulusbriefe, die ältesten erhaltenen Schriften des Evangeliums.

49 n.Chr. Das Konzil von Jerusalem beschließt, dass die nichtjüdischen Anhänger Jesu nur einen kleinen Teil des Gesetzes halten müssen - dabei entfällt auch die Beschneidung.

Nach Konflikten zwischen Juden und Christen lässt Claudius alle Juden aus Rom vebannen.

54 n.Chr. Claudius seit 41 Kaiser wird vergiftet.
Sein Nachfolger wird Nero.

64 n.Chr. Rom wird in Brand gesetzt. Nero beschuldigt die Christen undlässt sie verfolgen.

65 n.Chr. Anfang des jüdischen Aufstandes gegen die römischen Besetzer von Eretz Israel. Die Judenchristen fliehen aus Jerusalem.

um 65 n.Chr. Entstehung der Petrus - Briefe.

68/69 n.Chr. Nero begeht Selbstmord.
Nach Galba, Vitellius und Otho wird Vespasian Kaiser.

70 n.Chr. Die Römer unter Vespasian erobern zuerst West-Galiläa und dann die jüdische Bergstadt Gamla (Golan), wo sie einen großen Teil der Bevölkerung niedermetzeln. Aus Furcht begehen Tausende Selbstmord.
Jerusalem wird von Titus, Sohn des Vespasian, erobert. Die traurige Bilanz: Etwa eine Million Tote unter der jüdischen Bevölkerung.
Zehntausende von Juden werden in die Sklaverei geführt. Der Tempel und ein großer Teil der Stadt werden vernichtet.

um 70 n.Chr. Entstehung des Markus-Evangeliums.

73 n.Chr. Die Römer erobern Qumran, wo die Verteidiger ihre religiösen Manuskripte vor den Angreifern verstecken können. Im Jahre 1947 werden diese Rollen entdeckt.
Als letztes jüdisches Bollwerk fällt die Bergfestung Massada durch die Römer. Die Verteidiger begehen alle Selbstmord.

79 n.Chr. Kaiser Vespasian stirbt. Ihm folgt sein Sohn Titus.

81 n.Chr. Domitian wird Kaiser.
Nach einem Anschlag auf sein Leben leitet Domitian eine Christebverfolgung an.

80 - 90 n.Chr. Die Evangelien von Lukas und Matthäus so wie die Apostelgeschichte entstehen.

90 n.Chr. Die Rabbiner Jochanan ben Zakkai, Gamalliel II. und Sjimonsetzen das Sanhedrin neu ein und verbannen die Judenchristen aus den Synagogen.

um 90 n.Chr. Der Hebräerbrief entsteht.

90 - 100 n.Chr. Entstehung des Johannes-Evangeliums, der Briefe und Apokalypse des Johannes sowie des Jakobus-Briefes.

111 n.Chr. Rom verbietet das Christentum.

115 n.Chr. Der römische General Lucius Quietus bezwingt neue jüdische Aufstände in Mesopotamien und Judäa. Er lässt die Leiter exekutieren und stellt einen Götzen auf den Tempelberg in Jerusalem.

117 n.Chr. Der neue römische Kaiser Hadrian schlägt die jüdischen Aufstände nieder.
Darauf ordnet er ein Verbot der Beschneidung und anderer jüdischer Gebräuche an.

125 n.Chr. Erste registrierte Meldung von Heiden-Christen, die zu Maria beten.

132 n.Chr. Beginn des zweiten jüdischen Aufstandes gegen Rom unter der Leitung von Simon bar Kochba (Sternensohn), der von Rabbiner Akiva "Messias" genannt wird.
Zahlreiche Christen werden von bar Kochba massakriert.

135 n.Chr. Rom bezwingt den jüdischen Aufstand auf grausame Weise:
Auf jüdischer Seite sind mindestens 600.000 Tote zu beklagen. Zahllose andere werden in die Sklaverei geführt; viele jüdische Leiter, darunter Rabbi Akiva, werden hingerichtet.
Jerusalem wird völlig zerstört, im römischen Stil wieder aufgebaut und in "Aelia Capitolina" umbenannt.
Judäa erhält den Namen "Palestina", damit nichts mehr an die Juden erinnern soll. Der teilweise wieder hergestellte Tempel wird Zeuss geweiht.
Auch nachfolgend werden Christen von den Juden angefeindet und manchmal verfolgt. Zudem wird auch Jesus immer wieder von Juden gelästert.

138 n.Chr. Hadrian stirbt. Sein Nachfolger Antonius Pius nimmt die antijüdischen Maßnahmen zurück. So wird die Beschneidung wieder erlaubt.

um 160 n.Chr. Justin der Märtyrer verurteilt die Juden u.a. als "Dirnenkinder".
Bei ihm findet sich bereits die Theologie, die Niederlage des jüdischen Volkes und ihre Zerstreuung sei die Strafe Gottes für ihre Verwerfung und Kreuzigung Jesu.

175 n.Chr. Der Ausdruck "Altes Testament" erstmals bezeugt.

um 200 n.Chr. Tertullian schreibt die erste systematische Kampfschrift gegen die Juden von christlicher Seite ("Adversus Judäeos").
Nachfolgend entwickelt sich eine ganze Reihe antijüdischer Schriften von Kirchenvätern. Der Kanon der christlichen Bibel steht weitgehend fest.

201 n.Chr. In Syrien wird ide erste christliche Kirche gebaut.

um 250 n.Chr. Der Kirchenvater Cyprian schreibt u.a.: "Der Teufel ist des Juden Vater".
Auch diese Verurteilung findet sich später immer wieder im christlichen Antijudaismus.

301 n.Chr. Armenien wird die erste christliche Nation.

ab 303 n.Chr. Größte Christenverfolgung in der Kirchengeschichte durch Diokletian.

306 n.Chr. Konzil von Elvira: Christen wird es verboten mit Juden zu essen und zu leben.

311 n.Chr. Ende der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius.

312/313 n.Chr. Der neue Kaiser Konstantin bekennt sich zum Christentum. Er gewährt Freiheit des Gottesdienstes und hebt damit auch das Verbot des Christentums auf. Er bleibt jedoch bis zu seinem Tod Anhänger der Vielgötterei.

315 n.Chr. Konstantin gibt eine Reihe antijüdischer Edikte heraus.

Alle Unterlagen der Chronologie wurden mir mit freundlicher Genehmigung vom Herausgeber
"Israel Heute - Christen ander Seite Israels e.V."
Berlinerstraße 12, D-34289 Zierenberg
zur Verfügung gestellt.

Zweiter Teil folgt in kürze..

märki
16.11.2006, 23:39
Danke Tomex

Das werde ich ausdrucken und griffbereit halten.

Es sind Daten die immer wieder hilfreich sind.

märki

tomex
18.11.2006, 18:00
Danke Märki,

und weiter geht es:

Chronologie 2


321 n.Chr. Konstantin erklärt den Sonntag zum Ruhetag.
Erste Erwähnung einer jüdischen Gemeinde.

325 n.Chr. Konzil von Nicäa: Erstmals bei einem Konzil sind Judenchristliche Bischöfe nicht eingeladen. Es werden Beschlüsse gefasst gegen die zunehmenden Ketzereien, ein Verbot für Juden, christliche Sklaven zu halten. Das Osterfest wird auf den Sonntag nach Passah gelegt:
"Denn es wäre ausser jedem Maßstab ungebührlich, wenn wir in dem heiligsten alles Feste den Gewohnheiten der Juden nachfolgten. Lasst uns nichts gemeinsam haben mit dem abscheulichen Volk".

337 n.Chr. Taufe und Tod Kaiser Konstantins. In den Jahren zuvor hatte er mit seiner Mutter damit begonnen, im heiligen Land Kirchen bauen zu lassen. Das Christentum wird die offizielle Staatsreligion des römischen Reiches. Jedoch entfernt sich die römische Kirche immer mehr von der apostolischen Glaubens- und Lebenspraxis und wird dabei zunehmend antijüdisch. Dagegen strebt nur noch ein Teil der Christen die Lebenserneuerung in der Liebe Jesu und im Gehorsam gegenüber Gottes Geboten an.

338 n.Chr. die Kirche ersetzt den jüdischen Kalender durch den Sonnenkalender.

351 n.Chr. Ein jüdischer Aufstand in Galiläa wird unterdrückt: Vernichtung jüdischer Zentren.

362/363 n.Chr. Der antichristliche Kaiser Julian verspricht den Juden, dass der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut wird. Darauf beginnen Juden, die Christen aus Jerusalem zu vertreiben. Nach dem Tode Julians verliert sich dieser Plan.

364 n.Chr. Das Konzil von Laodicäa führt die Todesstrafe für Christen ein, die den Sabbat halten.

385 n.Chr. Erste Staatskirchliche Ketzerverbrennung (in Trier).

387 n.Chr. Der in Antiochien (Syrien) wirkende Kirchenvater Johannes Chrisostomos beginnt die heftigste christliche Hetze gegen die Juden in der Antike. So spricht er z.B. von der Synagoge als "Lasterstätte, Teufelsasyl, Satansburg".

388 n.Chr. Aufgehetzt von ihrem Bischof stecken Christen (vor allem Mönche) die Synagoge von Callinicum/Euphrat in Brand. Kaiser Theodosius I. befiehlt dem Bischof, die Synagoge wieder aufzubauen und die Täter zu bestrafen. Dagegen setzt Ambrosius, der Bischof von Mailand, den Kaiser unter Druck, diesen Befehl zu widerrufen. Daraufhin zieht Theodosius seine Anordnung wieder zurück. Dieser Vorfall symbolisiert den Sieg des kirchlichen Antijudaismus über die christliche Liebe zum Volke Israel.

395 n.Chr. Das römische Reich zerfällt in zwei Teile; der östliche Teil wird Byzantinum genannt.

414 n.Chr. Bischof Cyrill von Alexandrien vertrieb die Juden aus der Stadt.

415 n.Chr. Durch kaiserliches Gesetz wird der Bau neuer Synagogen verboten.
Buschof Augustinus von Hoppe schreibt; dass die Juden für ewig die Schuld tragen für den Tod Jesu.

418 n.Chr. Bischof Serverus von Mallorca fordert unter Androhung der Todesstrafe, dass die Juden auf der Insel sich zum Christentum bekehren.
Hieronimus, der Übersetzer der christlichen Bibel ins Latein (Vulgata), vergleicht die Synagoge mit einem Versteck des Teufels.

419 n.Chr. Der Mönch Barsauma beginnt eine Hetze gegen die Juden im Heiligen Land: Zahlreiche Synagogen werden zerstört.

438 n.Chr. Kaiser Theodosius II. bestätigt das Verbot für den Bau von Synagogen und vebietet außerdem, dass Juden öffentlich Ämter bekleiden, damit sie das Christentum nicht beleidigen.

451 n.Chr. Das Konzil von Chalcedon verleiht den Bischöfen von Konstantinopel und von Rom dieselbe Autorität.

491 n.Chr. Die Armenische Kirche erklärt sich unabhängig von Rom und Konstantinopel.

500 n.Chr. Der Titel Papst, der früher von allen Bischöfen getragen wurde, gilt ausschlieslich für den Bischof in Rom.

527 n.Chr. Justinian wird Kaiser des byzantinischen Reiches und leitet strenge antijüdische Maßnahmen ein.

538 n.Chr. Es wird Juden überall verboten, christliche Arbeiter oder Sklaven zu halten. Demzufolge wird es für Juden nahezu unmöglich, Landwirtschaft zu betreiben. Ihr Zutritt zu Gilden wird später ebenfalls veboten, wodurch für die meisten Juden nur der (Geld-)Handel bleibt.

543 n.Chr. Die Juden werden von den byzantinischen Machthabern vertrieben.

576 n.Chr. Christen zerstören die Synagogen in der französischen Stadt Clermont-Ferrand. Der örtliche Bischof zwingt mehr als 500 Juden, sich taufen zu lassen. Die anderen fliehen nach Marseille.

582 n.Chr. Der fränkische König Chilperich I. wendet ohne viel Erfolg fast alle Mittel an, Juden in seinem Reich zur christlichen Taufe zu bewegen.
Schlieslich lässt er den nicht geflohenen Juden die Wahl zwischen dem Ausstechen ihrer Augen oder der Taufe.

589 n.Chr. Der katholische Rat der spanischen Stadt Toledo ordnet an, dass Kinder aus jüdisch-christlichen Ehen getauft werden. Später tritt diese Praxis auch in anderen Orten in Kraft.

600 n.Chr. Papst Gregor I. führt ein neues System ein, um Juden zur Annahme des Christentums zu bewegen: Bekehrten werden politische und wirtschaftliche Vorteile versprochen.

613 n.Chr. In Spanien wird allen Christen ein Ultimatum gestellt: Taufe oder Verbannung.

614 n.Chr. Jüdische Einheiten helfen der persischen Armee bei der Eroberung von Galiläa, Judäa und Jerusalem. Die heilige Stadt wird daraufhin unter jüdische Verwaltung gestellt. Christen werden verjagt und Kirchen zerstört.
Drei Jahre später gewinnen Christen die Kontrolle über Jerusalem zurück - Tausende Juden werden umgebracht, die Überlebenden vertrieben.

638 n.Chr. Jerusalem wird von den Moslems erobert: Juden dürfen sich wieder in der Stadt niederlassen.
Die Synode von Toledo beschliest, dass in Spanien nur Katholiken leben dürfen. Viele Juden werden verbrannt.

653 n.Chr. Die Synode von Toledo fordert den Scheiterhaufen für "rückfällige" getaufte Juden.

660 n.Chr. Die byzantinische Kirche auf dem Tempelplatz in Jerusalem wird zur Al-Aksa Moschee umgebaut.

691 n.Chr. Kalif Abd al-Malik beginnt mit dem Bau der Felsendomkuppel - auf der Stelle, wo früher der zweite Tempel stand.

694 n.Chr. Die Synode von Toledo erlässt einen schafen antijüdischen Kanon.

700 n.Chr. Im Gebiet nördlich des schwaren Meers und des kaspischen Meers entsteht das jüdische Königreich der Khazaren, nachdem ihr König Bulan sich zum Judentum bekehrt hat.
Die Befölkerung des jüdischen Königreiches bleibt jedoch eine Mischung von Christen, Moslems, Heiden und Juden. Ihre religiöse Toleranz zeigt sich in der Besetzung ihres obersten Gerichts: hier sind 2 Juden, 2 Christen, 2 Moslems und ein Heide.

Im Jahre 1016 wird Khazaria von einer russisch-byzantinischen Armee zerstört. Die jüdischen Einwohner werden vertrieben.

711 n.Chr. Moslems fallen in Spanien ein und werden bei ihrem Angriff von Juden unterstützt.
Während der Islamischen Besetzung von Spanien blüht die jüdische Kultur in besonderer Weise auf.

755 n.Chr. Den Juden in Spanien wird erlaubt, in allen Berufen tätig zu sein. Daraufhin siedeln viele Juden aus anderen Ländern nach Spanien über.

787 n.Chr. Das 2. Konzil in Nicäa genehmigt nicht nur das ANbringen von geschnitzten Bildern in Kirchen, sondern auch die Verehrung derselben.

Alle Unterlagen der Chronologie wurden mir mit freundlicher Genehmigung vom Herausgeber
"Israel Heute - Christen an der Seite Israels e.V."
Berlinerstraße 12, D-34289 Zierenberg
zur Verfügung gestellt.

poetry
18.11.2006, 20:11
Ich hoffe immer noch, dass hier auch die Christen benannt werden, die sich - entgegen allen damals herrschenden Katholizismus -gegen die Dogmen stellten. Siehe die Täufer im frühen bis zum späten Mittelalter.

tomex
18.11.2006, 20:39
du kannst gerne etwas dagegen machen, dieses hinzufügen welches du vermisst :) Ich glaube man kann nie jedem alles Recht machen..



Ich hoffe immer noch, dass hier auch die Christen benannt werden, die sich - entgegen allen damals herrschenden Katholizismus -gegen die Dogmen stellten. Siehe die Täufer im frühen bis zum späten Mittelalter.

poetry
18.11.2006, 21:08
Ich will nichts "dagegen machen", lieber Bruder. Ich möchte nur , dass jeder auch weiß, dass es zu jeder Zeit Christen gab, die sich ihren Wurzeln bewußt waren und dafür auch gestorben sind.

Shalom,
Poetry

tanuki
18.11.2006, 23:58
@ poetry,
du möchstest nichts dagegen machen, sondern ergänzen, richtig?
Es wäre sicher interessant, solches Material zu ergänzen. Solltest du also Quellen und Texte bezügl. Täufer und ähnlicher Thematik haben (aus dem Net oder von anderen Quellen), so wäre dies für einen extra Thread sicher lohnenswert und bereichernd.
Ich würde mich darüber freuen !
Shalom,
tanuki

Kiki
19.11.2006, 21:32
Lieber tomex, lieber poetry!

Zuerst einmal ein großes Dankeschön für die Aufstellung, lieber Thomas! :)

Poetry, ich schließe mich tanuki an. Auch ich fände so eine Ergänzung interessant. :)

Liebe Grüße an euch beide,
Kiki :24

tomex
19.11.2006, 22:12
So letzter Teil:

Chronologie 3


800 n.Chr. Beginn der großen jüdischen Einwanderung in das Rheintal und die Gebiete ostwärts davon. Das Gebiet wird Ashkenaz gehannt (davon abgeleitet: ashkenazische Juden).

808 n.Chr. Die Judenpolitik des fränkischen Kaisers Karls des Großen ist gespalten: Er hat jüdische Ratgeber an seinem Hof und macht Geschäfte mit Juden, aber er lässt die antijüdische Haltung der Kirche zu.

820 n.Chr. Der fränkische Kaiser Ludwig der Fromme, der Sohn Karls des Großen, ist judenfreundlich eingestellt:
Juden dürfen wieder eigenen Besitz haben und werden aktiv geschützt gegen judenfeindliche Kirchenvertreter.

850 n.Chr. In den ostlichen Teilen der islamischen Welt wird eine jüdische Kleidungsordnung eingeführt.
Diese wird später über die nahezu ganze islamische Welt und weite Teile der christlichen Länder verbreitet: Juden müssen einen gelben Hut oder einen gelben Fleck an ihrer Kleidung tragen.

873 n.Chr. der byzantinische Kaiser Basil verordnet Maßnahmen, die Juden dazu veranlassen sollen, sich zum Christentum zu bekehren.

900 n.Chr. Beginn der Entwicklung des Jiddischen. Die Sprache entsteht durch die Kontakte zwischen Juden aud Nord-Frankreich und Nord-Italien einerseits sowie deutsch-sprechenden Händlern andererseits.

932 n.Chr. Wie seine Vorgänger ordnet auch der byzantinische Kaiser Romanus I. die Bekehrung aller Juden zum Christentum an - jedoch ohne Erfolg.

1000 n.Chr. In Köln beginnt der Bau einer großen Synagoge, die bis 1426 besteht.

1021 n.Chr. Nachdem Rom am Karfreitag von einem Erdbeben erschüttert wurde, werden Juden festgenommen und beschuldigt, eine Hostie mit einem Nagel durchstoßen zu haben. Die Juden werden gefoltert, worauf sie die Tat gestehen und auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
Der Hostienfrevel wird in den folgenden Jahrhunderten eine oft wiederholte Beschuldigung, die Tausenden von Juden das Leben gekostet hat.

1054 n.Chr. Endgültige Spaltung zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem orthodoxen Christentum (Konstantinopel).
Die zwei Päpste exkomunizieren sich einander.

1060 n.Chr. Der Kirchenreformer Peter Damiani greift das Judentum heftig an. Er unterscheidet einen strengen Gott des Alten Testaments und einen liebenden Gott des Neuen Testaments.
Damians Scgriften liefern später den Kreutzfahrern die theologische Begründung zum Massenmord an den Juden.

1066 n.Chr. Mit Wilhelm dem Eroberer gehen Hunderte von fränkischen Juden nach England. Dort entstehen nachfolgend große jüdische Gemeinschaften in Lodnon und Oxford.

Antijüdische Gewalt im spanischen Granada: Aus Unzufriedenheit über den jüdischen Wohlstand bringen Moslems mehr als 5000 Juden um.

1085 n.Chr. Der spanische König Alfonso VI. ist gegenüber den Juden freundlich eingestellt. Unter politischem Druck nimmt er den Juden jedoch später ihre Privilegien teilweise wieder ab.

1095 n.Chr. Papst Urban der II. ruft zum ersten Kreuzzug auf.
Die christlichen Kreuzfahrer verüben auf ihrem Zug nach Jerusalem Massenmorde unter den jüdischen Gemeinschaften in Frankreich und im Rheinland: Die Juden müssen wählen zwischen der sofortigen Taufe oder dem Tod: Mehr als 12.000 von ihnen werden ermordet, zahllose andere verüben Selbstmord.

1099 n.Chr. Jerusalem wird von den Kreuzfahrern unter Gottfried von Bouillon erobert.
Zehntausende von Juden und Moslems werden rücksichtslos ums Leben gebracht. Alle Juden, die nicht durch das Schwert zu Tode kommen, werden in Synagogen eingesperrt, wonach diese in Brand gesetzt werden.
Abschließend halten die Kreuzfahrer unter Freudentränen einen Dankgottesdienst für ihren Sieg.

Nachfolgend flammen christliche Judenverfolgungen im Heiligen Land immer wieder bis 1291 auf.

1107 n.Chr. In Böhmen wird das erste schriftlich bekundete Geldgeschäft zwischen Juden und Christen abgeschlossen.

Da die Juden immer mehr aus dem Berufsleben ausgeschlossen werden (insbesondere aus Gilden und Zünften), werden sie zwangsläufig in den Handel mit Geld hineingedrängt.
Offiziell wird ihnen 1179 von Papst Alexander III. das Recht zugestanden, Geld gegen Zinsen zu verleihen ("Wucher").

1109 n.Chr. Sofort nach dem Tod des spanischen Königs Alfonso VI. wird die jüdische Gemeinschaft in Toledo Opfer eines Progoms. Die alten antijüdischen Maßnahmen treten kurz danach wieder in Kraft.

Wegen ihrer hohen wissenschaftlichen Kenntnisse bleiben viele spanische Juden jedoch in wichtigen Ämtern.

1146 n.Chr. Im englischen Norwich beschuldigen Mönche einen Juden, ein christliches Kind getötet und das Blut in Matzen verarbeitet zu haben. Die Folge davon ist ein Pogrom.

Diese Ritualmord-Beschuldigung widerholt sich in den folgenden Jahrhunderten oftmals und führt zur Ermordung Tausender von Juden.

1171 n.Chr. Die Juden im französischen Rouen werden in ihre Synagoge getrieben, wonach dieselben in Brand gesetzt werden.

1176 n.Chr. In Spanien werden Juden erstmals in Europa zu Leibeigenen des Herrscher erklärt.

In Deutschland werden sie später kaiserliche Kammerknechte.

1179 n.Chr. Das 3.Laterankonzil unter Papst Alexander III. gibt neue Anweisungen für die Beziehungen zu den Juden, z.B.: Juden dürfen kein christliches Personal haben; das Zeugnis eines Christen soll in allen Rechtssachen gegen die Juden angenommen werden; Juden, die zum Christentum übertreten, dürfen nicht enteignet werden.

1182 n.Chr. Die französischen Juden werden von König Phillip August verjagt und ihre Ländereien beschlagnahmt.

1189/90 n.Chr. Nach der Krönung von Richard Löwenherz brechen in England antijüdischen Hetzen aus: Diese führen zum Mord an Hunderten von Juden.

In York begeht eine Gruppe von jüdischer Einwohner vor angreifenden Christen kollektiven Selbstmord.

1191 n.Chr. Die Krezfahrer vertreiben die Juden aus Ashkelon (Israel).

1204 n.Chr. Die Krezfahrer plündern Konstantinopel und setzen das jüdische Stadtviertel in Brand.

1212 n.Chr. 300 Rabbiner und jüdische Gelehrte lassen sich in Jerusalem und anderen Teilen von Israel nieder, um die während der Krezfahrerzeit dezimierten jüdischen Gemeinschaften neu zu beleben.

1215 n.Chr. Das 4.Lateran-Konzil unter Papst Innozenz III. beschließt eine Reihe judenfeindlicher Bestimmungen: Insbesondere, dass Juden Sonderkleidung tragen müssen, damit sie sich äußerlich von den Christen unterscheiden. Zudem haben sie ein Schandmal an der Kleidung anzubringen.

Auch wird es den "verworfenen Juden" verboten, öffentliche Ämter zu bekleiden oder an Universitäten zu studieren.

1222 n.Chr. Der Brite Robert of Reading bekehrt sich zum Judentum und heiratet eine jüdische Frau. Er wird verhaftet und lebendig verbrannt.

Die Juden von Oxford müssen einen gelben Davidsstern an ihrer Kleidung tragen.

1228/29 n.Chr. Zu Beginn des 5. Krezzuges werden 3.000 französische Juden ermordet.

In einem Brief an König Ludwig IX. von Frankreich verurteilt Papst Gregor IX. diese excessive Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung.

1231 n.Chr. Papst Gregor der IX. setzt die Inquisität ein. Diese wird nicht nur gegen die Ketzer, sondern in vielen Fällen auch gegen Juden aktiv.

Die geschätzte Zahl der jüdischen Todesopfer in der Inquisition beträgt etwa 50.000.

1232 n.Chr. Die Werke des berühmten Rabbiners Maimonides werden von Dominikanern verbrannt.

1234 n.Chr. In Nwecastle wird es den Juden verboten, wohnen zu bleiben. Das Verbot folgt in anderen englischen Städten.

annamaria
20.11.2006, 06:14
27 n.Chr. Beginn des Wirkens Jesu: Predigt einer spirituellen Erneuerung des Judentums auf dem Boden der Torah.

Ich meine damit- WO stehen wir??????

Sind wir gläubig im Sinne der Torah?????Können wir umkehren- zum Schabbat- zur Schabbatruhe-oder sind unsere Bedürfnisse abhängig von unseren Umwelteinflüssen?? Ladenöffnungszeiten etc!!??
fragt annamaria