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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was bedeutet Gott?



tiffi74
03.10.2009, 09:59
Heute morgen so im Halbwachzustand hatte ich so diese Frage in mir, die bei Licht betrachtet schon wieder ein bisschen doof aussieht...naja...


Aber was ich mich gefragt hab ist -

Was macht einen Gott aus? Welche Auswirkungen hat er in meinem Leben?
Welches Verhältnis hab ich zu einem Gott? Welche Bilder?
Was schreib ich ihm zu und wie bestimmt es auch das Verhalten das Selbstbild, die eigene Identität?

Das mein ich erstmal so grundsätzlich, also nicht den Einen, aber auch....

Ich frage mich das auch weil ich denke, man hat vielleicht Götter in sich bzw in seinem Leben wirksam, die sich so verhalten oder etwas gibt man die Stellung und man hat sie nicht identifiziert,
man betet etwas an und das vielleicht ziemlich unbewusst.
Dann gehts aber eher um Götzen, also Dinge die die für Gott angedachte Stellung einnehmen.


So erste Ideen die mir so kommen, noch unsortiert, sind z B

- Gott beinhaltet eine übergroße Kraft
- Gott ist eine Person, für manche Menschen auch ein Prinzip, ein Bild oder
nicht existent
- Gott ist der Schöpfer des Lebens, und auch der Schöpfer des Menschen
- Es gibt eine Beziehung zu ihm....für die einen eine liebevolle, für die anderen
eine oben-unten Bezieung, für andere eine sado-masochistische, für wieder
andere gar keine
- diese Beziehung bestimmt einen Teil meiner Identität
- Er gibt Werte und eine Ordnung vor
- Dies bestimmt einen Teil meiner Orientierung und meines Handelns

Also so als praktisches Beispiel - wenn ich sag ich hab keinen Gott,
dann hab ich vielleicht so als Lebensgefühl - die Welt macht nicht ganz soviel Sinn oder ich interessiere mich stark für Wissenschaftliche Thesen (muss sich ja nicht so ausschließen, nur als Beispiel),
ich bin alleine hier und wurstel mich 80 Jahre so durch, dabei orientiere ich mich an mir selber, meinem Gewissen oder dem was mein Umfeld mir so vorgibt, vielleicht finde ich solche Werte wie Macht Durchsetzen und Geld toll, vielleicht aber auch den Rückzug die Stille,
vielleicht habe ich zu den Menschen dann ein eher gleichgültiges Verhältnis oder ich nutze sie,
vielleicht weil es sonst wenig Sinn macht und ich sensibler bin und Not wahrnehme nehme ich das Helfen als Dreh und Angelpunkt in meinem Leben,
ich schaffe mir ein Lebenskonzept dass Sicherheiten aufbaut und mich definierte und die Welt definiert um mich rum, und meine tägliche Orientierung, Handeln, Lebensziele mit beinhaltet

(hmm, vielleicht ist genau das die Frage mit dem - worauf ist das Leben gebaut - auf Fels? - ist es stabil oder schwankend?)

Boah, irgendwie bin ich in der Frage noch voll verknotet &brett

Also hat vielleicht jemand Lust sich hier mit zu beteiligen oder ist die Frage n bisschen zu abstrakt?

LG tiffi

luxdei
03.10.2009, 16:37
Nein, Tiffi,

es ist nicht zu abstrakt. Aber gerade diese Abstraktheit verweist auf etwas. Abstrakt nennen wir doch in erster Linie das, was unseren fünf Sinnen nicht direkt zugänglich ist.
Das Bild, das Menschen sich von Gott oder den Göttern mach(t)en, wandelte sich im Laufe der Geschichte. Und spiegelte wohl meistens die gesellschaftliche, oder allgemeiner die Lebenswirklichkeit der Menschen wieder. Ebenso das Verständnis der Menschen.
Im AT finden wir neben einem leiblichen Gott (Genesis), der durch den Garten Eden spazieren geht, auch einen Gott, den kein menschliches Auge sehen kann/darf (Gott zieht in einem Unwetter vorüber, Gott erscheint als brennender Dornenbusch). Ein Gott also, der keine feste Form hat. Bishin zur Gleichung Gott=Geist im NT.
Aber gerade das AT ist reich an Bildern. Gott erscheint als Kriegsgott, der für oder mit seinem Volk kämpft, als Wettergott (Großteile Palästinas sind sehr trocken), als Herr und Gott der Tiere (Hiob) etc. Mal ist er gerechter Gesetzgeber (assyrischer Einfluß auf das jüdische Volk während des Exils), mal Despot. Mal liebevoll, mal blutrünstig.
Jesus predigte einen liebevollen Vatergott, und hätte er nicht in einer patrichalen Gesellschaft gelebt, hätte er sicherlich von Gott als Mutter gesprochen. Auch fehlt dem Gottesbild Jesu das Archaische und die Grausamkeit eines Gottes der z.B. Steinigungen fordert.
Das Gottesbild wandelte sich mit dem Weltbild und dem Verständnis seiner Verehrer.
Deshalb läßt sich auch schlecht sagen, wo der Unterschied zischen (einem) Gott und einem Götzen liegt.

Ein grundlegender Irrtum ist es meines Erachtens nach, zu meinen, man könnte Gott vollständig verstehen, oder gar in Worte oder Bilderfassen. Unser Verständnis ist begrenzt, Bilder und Worte noch viel mehr. Wir können uns Gott nur mehr und mehr anzunähern versuchen. Eine Aussage über Gott jedoch können wir nicht treffen.
Wenn wir sagen, Gott sei eine übergroße Kraft ... Steckt Gott denn nicht auch im kleinesten und subtilsten Kräftchen? Wenn wir sagen, Gott sei Kraft ... Ist er dann keine Weisheit? Wenn wir sagen, Gott sei gut ... Woher kommt das Böse? Wenn wir sagen, Gott sei gut und böse ... Ist Gott nicht mehr als nur dieses? Wenn wir sagen, Gott sei mehr als dieses ... Was ist dieses "mehr"? Und so weiter und so fort.
Es ist ein grundlegendes Problem.Wenn wir sagen etwas sei A, dann kann es nicht gleichzeitig das Gegenteil B sein.Damit ist dieses Etwas beschränkt auf A oder B. Kann Gott aber beschränkt sein?
Die Yogis, die Sufis, die christlichen Mystiker sag(t)en uns, daß Gott weder in Worten,noch in Bildern ausgedrückt werden könne. Gott sei schlicht und einfach nur erfahrbar.
Ein Yogi sagte mal darüber: "Natürlich ist das Wort "Gott" nur ein Name, der jener Wirklichkeit gegeben wurde, der wir viele Namen gegeben wurden. Sie ist namen- und formlos. Aber sie ist die einzige Wirklichkeit, und wir sind Teil von ihr."

Gruß
LD

tiffi74
05.10.2009, 14:04
hallo luxdei,

mir wird auch mehr und mehr bewusst wie geprägt wir (Menschen) sind,
durch geschichtliche Entwicklung, Sitten, die derzeitige Kultur, Machtinteressen, Dogmen, familären Hintergrund, eigenes Denken, Wünsche, Phantasiegebilde.

Das alles ist leider unsichtbar und nicht so einfach greifbar.
Weder sind diese Prozesse für uns sichtbar und für die 5 Sinne erfassbar noch ist es "der Urgrund unseres Seins", also die Frage nach unserer Herkunft, Schöpfung, Sinn, (einem) Gott - auch wenn wir ihn beantworten mit - es gibt keinen.

Bleibt es alles unbewusst sind wir evtl glücklich unfrei, leben und sterben einfach so.
Wird es bewusst, geschieht häufig eine Erkenntnis die sicherlich auch mit ein paar Geburtswehen begleitet ist und einer gewissen Orientierunglosigkeit,
Wahrheit wird plötzlich relativ und abhängig.


Unser Verständnis ist begrenzt, Bilder und Worte noch viel mehr. Wir können uns Gott nur mehr und mehr anzunähern versuchen. Eine Aussage über Gott jedoch können wir nicht treffen.

Deinen Gedanken dass unser Verständnis zu begrenzt ist um das unfassbare zu fassen finde ich auch sehr treffend und gut.

Annähern ist evtl möglich als Prozess, ein Lernprozess um einen Standpunkt zu finden,
aber eine totale Festlegung würde uns irgendwie auch um die Wirklichkeit betrügen. hmmm....

lg, tiffi



&spinne (nur mal so aber hat was....)

luxdei
05.10.2009, 19:20
Wesentlich für Deine Frage, Tiffi, ist, ob Du Gott als außerhalb oder (auch) innerhalb verstehst.
Johannes Tauler - um mal bei den Christen zu bleiben - riet dazu, "hinter" das Gebet in die Stille zu gehen. Daß wir Gott mit unserem Verstand nicht fassen können, heißt nicht, daß wir ihn gar nicht fassen könnten. Daß wir seine Tiefen nicht auszuloten vermögen, heißt nicht, daß wir in ihn nicht eintauchen könnten.

Gruß
LD

Zeuge
06.10.2009, 08:46
Es gibt vier Stufen der Gotterkenntnis (1Joh. 2:12-14.)
1. Kleinkinder (Säuglinge), die nichts anderes wissen als daß ihnen um seines Namens willen die Sünden vergeben sind.
2. Kinder (Teenager), die Gott als den Vater erkannt haben.
3. Jünglinge (junge Männer), die den Bösen besiegt haben, denn sie sind stark, weil das Wort Gottes in ihnen bleibt.
4. Väter, die den erkannt haben, der von Anfang an, b.z.w. ohne Anfang ist.

Bis wir den wahren Gott wirklich erkennen (Stufe 4), bedarf es noch mehrere Stufen der Gotterkenntnis, denn zur Zeit befinden wir uns im Säuglingsalter. (1Kor. 3:1,2; Hebr. 5:12-14.)
Selbst die Stufe 3, ein Leben ohne Sünde (1Joh. 3:9; 5:18.), scheint vielen unerreichbar. Weil sie noch nicht mal in die Stufe 2 gekommen sind. Es ist die Stufe, in der mal zur Schule geht und eifrig lernt. Aus dem Lehrbuch! Und nicht mehr spielt, als wäre man erwachsen.

Seleiah
06.10.2009, 13:30
Was bedeutet Gott? Gottheiten erschuf man damit man den Sonnenaufgang erklaeren kann. Da wir mittlerweile wissen dass die Sonne aber nicht aufgeht und was die Sonne ist, brauchen wir auch keinen Gott mehr

tiffi74
06.10.2009, 17:22
Es gibt vier Stufen der Gotterkenntnis (1Joh. 2:12-14.)
1. Kleinkinder (Säuglinge), die nichts anderes wissen als daß ihnen um seines Namens willen die Sünden vergeben sind.
2. Kinder (Teenager), die Gott als den Vater erkannt haben.
3. Jünglinge (junge Männer), die den Bösen besiegt haben, denn sie sind stark, weil das Wort Gottes in ihnen bleibt.
4. Väter, die den erkannt haben, der von Anfang an, b.z.w. ohne Anfang ist.


Hallo Zeuge,
ich denke auch dass Erkenntnis ein Wachstumsprozess ist, mittlerweile denk ich das,
dass nicht über Nacht im Traum die volle Erkenntnis über einen kommt und man dann mit 100 % Gottbewusstsein herumrennt und eine Sekte gründen kann.

Ob das jetzt vier Stufen sind - also eigentlich bin ich total der Einteilungsfetischist und liebe Ordnungen,
aber vier Stufen halte ich jetzt für ziemlich willkürlich.
Woraus leitest du diese vier Stufen ab?

Diese Phase Schulzeit und lernen, kindlich, die spricht mich irgendwie besonders an. Ich meine auch irgendwo gelesen zu haben, dass die ersten Jünger auf ganz "normale" Art gelernt haben also nicht so wie heute Schule organisiert ist mit steifem Sitzen Lehrplan Leistungskontrolle.
Vielleicht irgendwo bei jemandem zuhause zwischen Essen, anderen alltäglichen Dingen, Spielen, in freundschaftlichen Banden,
der eine saß dem anderen zu Füßen, fragte nach bei Interesse usw...



Was bedeutet Gott? Gottheiten erschuf man damit man den Sonnenaufgang erklaeren kann. Da wir mittlerweile wissen dass die Sonne aber nicht aufgeht und was die Sonne ist, brauchen wir auch keinen Gott mehr

Hallo Seleiah,
wenn ich das richtig verstehe sagst du Gott ist nur ein menschlisches Bedürfnis udn hat eine Funktion um Erklärungen zu suchen.



Wesentlich für Deine Frage, Tiffi, ist, ob Du Gott als außerhalb oder (auch) innerhalb verstehst.
Johannes Tauler - um mal bei den Christen zu bleiben - riet dazu, "hinter" das Gebet in die Stille zu gehen. Daß wir Gott mit unserem Verstand nicht fassen können, heißt nicht, daß wir ihn gar nicht fassen könnten. Daß wir seine Tiefen nicht auszuloten vermögen, heißt nicht, daß wir in ihn nicht eintauchen könnten.

hallo Luxdei,

gut dass du eine Perspektive aufzeigst - weil irgendwie war ich dabei stehengeblieben: dann gehts eben wohl nicht alles voll kompliziert, verlogen und wääh.

mit dem "dahintergehen" da kamen mir noch andere Gedanken.


Ich hol mal etwas aus:

Und zwar dachte ich dass man den Begriff Fetisch viel weiter fassen kann als einen Gegenstand mit Gefühlen zu versehen die eigentlich zwischenmenschlisch abgehen, so laut Volksverständnis dann ausschließlich erotische Gefühle.

Es gibt ja auch andere zwischenmenschlische Gefühle, Affekte, Leidenschaften, Zuneigungen, das am höchsten entwickelte die Liebe.

Und ich denke ein Mensch sucht ja auch im Erkennen von Gott einen Bezug,
eine Beziehung,
vermutlich kennen ziemlich viele Menschen tief im Inneren eine Sehnsucht die aus sich selber herausreicht, eine Transzendenz, ein Wunsch nach Einheit -
also es gibt auch religiöse Empfindungen.

Nun läuft es ja beim Fetisch insofern quer,
dass kein Bezug zu einem realen Gegenüber aufgebaut ist und die Gefühle einen bestimmten Menschen betreffen,
sondern vielmehr einen Gegenstand, ein Reiz, ein Material, oder eine bestimmte Abfolge, eine Dramaturgie -

und an der Stelle möchte ich dies für meinen Gedankengang auch weiter fassen in der Definition -
"Liebesobjekte" können ja auch abstrakte Dinge sein wie Bilder, Vorstellungen, Gedankengänge, Phantasien,
die dann, ebenfalls weitgefasst, bestimmte Emotionen auslösen und kultivieren,

Der Vorgang ist im Prinzip allein in diese Menschen wirklich, bzw zu einem anderen Menschen nur indirekt wenn er auf ähnliche Muster abgeht,

was nicht stattfindet ist eine Begegnung und Offenheit für einen Menschen, das externe unbekannte, das fremde, für die Realität.
(naja irgendwelche unbekannten fremden Sachen kann man da bestimmt auch erfahren, aber es ist doch irgendwie eine manipulierte Realität)


Keine Begegnung mit der Realität, der Wirklichkeit, einem echten Gegenüber bedeutet, in sich selber isoliert bleiben,
aber sich doch glücklich zu fühlen, weil die Empfindungen die Mensch hat und haben will ja doch ausgelebt werden.
Darum denke ich dass viele psychisch kranke Menschen sich dessen gar nicht bewusst sein müssen oder sich auch ihrer Einschätzung nach wohl und erfüllt fühlen, in ihrer Welt, ihrem Konstrukt, ihrer Interpretation.

Eigentlich ist das eine traurige Sache - von außen betrachtet,
weil es keine Nähe gibt,
keine Liebe zu einem Gegenüber, keine Erkenntnis der Wirklichkeit.
Über richtig oder falsch mag ich nicht urteilen, und traurig meine ich in dem Sinne - unterhalb der Fülle der Lebensmöglichkeiten und Liebesmöglichkeiten die Mensch hat

(vergleichsweise erinnert mich das an jemand der glücklich mit seiner Droge ist - das aber auch nicht falsch oder traurig findet)


Jetzt der Schlenker zu manchem Glaubensleben:
Ich hatte in meiner freikirchlichen Zeit oft den Eindruck, dass mit schönen Bildern gehandelt wird, diese schönen Bilder schöne Emotionen auslösen und diese "Beziehung" dann für eine Gottesbeziehung gehalten wird.
Also quasi eine Art von Glaubensfetischismus.

Mir wurde ernsthaft und mit dem freudigsten Lächeln mehrfach gesagt, ich wäre ja nicht alleine, egal ob Partner oder nicht, weil ich ja jetzt Jesus hätte,
und der wohnt ja im Herzen oder sitzt mit am Frühstückstisch und mit dem kann man auch Autofahren, er ist auch der Held auf dem weißen Pferd,
und kuscheln kann man dann mit Papi. (JHWH)

Und plötzlich macht es für mich auch Sinn dass ich bei meiner eigenen Taufe überhaupt kein stimmiges, ein fast schon depressives Gefühl hatte als wäre ich im falschen Film.
Denn ich habe mich auf ein Bild hin taufen lassen, auf ein Konstrukt was nicht existiert, die Taufe war keine pesönliche Sache sondern ein Event bei dem der Pastor plötzlich marktschreierisch auftrat,
es hatte nichts mit mir, dem Leben, der Wirklichkeit zu tun - einer Annäherung an den Einen Gott.
Manchmal betrügen Gefühle eben nicht.

Normalerweise bin ich ja gerne für Selbstbetrügereien zu haben und suche auch frohmachende Situationen auf, aber soweit reichte meine Imagination dann nicht.


Und doch ist das gerade eine wichtige Erkenntnis die ich in diesem Thread jetzt habe:
dass unser Gottesbild von außen manipuliert wird was die Erkenntnis erschwert und das einlassen in Gott,

dass wir aber auch uns selber manipulieren durch Bilder und Phantastereien und dann auch "vergeblich anbeten",
nicht aus uns selber herausreichen und offen sind für eine Begegnung mit dem wahren Gott, hinter den falschen Namen und Bildern


und das zu erkennen ist einerseits schon hammer,
also erschütternd, macht aber auch irgendwie ein Stück freier, offener für die Wirklichkeit und für eine echte Begegnung, oder man ahnt zumindest dass es dahinter etwas gibt, etwas echteres bessers -
in dem ich gerade sehen und stehen kann, mit meiner eigenen Wahrheit, mit anderen Menschen, mit dem Leben- und vielleicht dann auch -mit Gott.


Und außerdem stimmt mich das ganze auch etwas versöhnlicher mit den Menschen die diesen Bildern hinterherlaufen und sie proklamieren und vergeblich hinterherlaufen,
immer in der Anstrengung das Glücksgefühl aufrecht zu erhalten und durch ähnlich denkende und deren Zustimmung die Sicherheit,
wie mühselig, im Hintergrund die Angst dass das schillernde Gebäude höchst wackelig ist, eine Leere -

da stellt sich ein Mitgefühl ein, da sehe ich einen Mangel, eine Armut, eine Desorientierung, eine falsche Sicherheit -
und das stimmt mich warum auch immer milder,
hinter dem Zorn um die Wirklichkeit betrogen zu werden und im falschen Film zu sein als wären alle um einen herum auf Drogen und sich einig dass überall grüne Hasen rumlaufen.

*Gedanken rotieren heute viel geschrieben sorry*

LG tiffi

Seleiah
06.10.2009, 23:13
Hallo Seleiah,
wenn ich das richtig verstehe sagst du Gott ist nur ein menschlisches Bedürfnis udn hat eine Funktion um Erklärungen zu suchen.

Ist doch ein factum. Schau dir nur mal die Keltische Mythologie an, oder die Aegyptische.. Die Griechische. Gottheiten stehen meistens fuer irgendwelche eigenschaften und sind demnach einfach metaphern um gewisse symboliken zu erklaeren; nicht umsonst gibt es soviele Todesgoetter, weil irgend eine Gottheit muss ja, zumindest nach logik eines solchen glaeubigen, dahinter stecken. Das ganze personifiziert sich in einem Kult welchem irgend einem ritual erfolgt.. So hat man den Toten in Griechenland eine Muenze in den Mund (Nicht auf die augen) gelegt damit sie die Fahrt ueber die Styx bezahlen konnte, um in den Hades zu kommen (Hades ist nicht wie die christliche hoelle zu verstehen) ansonsten muessen sie ewig auf der Erde als Geister wandeln. Solche aehnlichen erklaerungen fuer die allgemeine weltmechanik findet man in fast allen religionen und kulturen; in den einen ist es poly in den anderen mono. Christentum ist monotheistisch und da ist eine gottheit fuer alles verantwortlich, urspruenglich aber war Jahwe wohl mehr oder weniger kein wirklicher Allmachtsgott da soweit ich weiss er nur eine Babylonische abkupferung ist. Nicht umsonst findet man assyrische oder babylonische elemente in der BIbel oder anderen Juedischen schriften wieder - google mal nach Lilith, die erste Frau Adams und laut Assyrischer mythenvorstellung noch eine menge mehr.. Oder such mal nach Aschera; eine fruchtbarkeitsgoettin und ehemalige Frau Jahwes. Warum ehemalig? Weil vermutlich die damalige religioese elite einen einzigen Gott haben wollten, oder schlichtweg Machos waren. Gott ist einfach ein maerchenkonstrukt, hat tausende entwicklungen durchlebt und selbst heute findet es keine vollendung, denn durch selbsternannte pseudoprediger die meinen einen auftrag ihres Gottes zu haben erschaffen sie eine ganz neue mythenwelt mit neuen metaphern und Symboliken. So wird man in 1000 jahren nichts mehr vom Christentum sehen oder hoeren; oder, wenn sie bis dahin noch bestand hat dann als Sekte die verdammt wenig mit der heutigen Bibel zutun haben wird...

Zeuge
07.10.2009, 08:38
Woraus leitest du diese vier Stufen ab?

Zunächst der unterschiedliche vierstufige Schätzwert der Person. (Lev. 27:1-7.)
Dann die vierstufige Tiefe des Wassers. (Hes. 47:1-9.) Es ist das Wasser des Lebens. (Joh. 7:37,38; Off. 22:1,2.)
Und, wie schon gesagt. (1Joh. 2:12-14.)


Diese Phase Schulzeit und lernen, kindlich, die spricht mich irgendwie besonders an. Ich meine auch irgendwo gelesen zu haben, dass die ersten Jünger auf ganz "normale" Art gelernt haben also nicht so wie heute Schule organisiert ist mit steifem Sitzen Lehrplan Leistungskontrolle.
Vielleicht irgendwo bei jemandem zuhause zwischen Essen, anderen alltäglichen Dingen, Spielen, in freundschaftlichen Banden,
der eine saß dem anderen zu Füßen, fragte nach bei Interesse usw...

In der ersten Phase (Säuglingalter) kann der Mensch noch nicht selbst geistige Nahrung zu sich nehmen, sondern ist auf die angewiesen die ihn futtern (Pastore, Prediger u.s.w.).

In der zweiten Phase (Schulzeitalter) ist selbstständiges Nachdenken und Interpretieren des Gehörten oder Gelesenen gefragt. Wobei der "Schüler" Jesus und die Aposteln als Vorbilder hat, denen er nachahmt.

Erst wenn das Wort Gottes einen festen Platz im Denken des Menschen einnimmt, so daß er immer mehr in biblischen Kategorien denkt, redet und handelt, kommt er in die dritte Phase, den siegreichen Kampf.

In der vierten Phase gibt es übewiegend göttliches Denken, Reden und Handeln. Es ist die Phase, in der der Mensch weniger auf sich und mehr auf andere bedacht ist. Er ist gegenüber anderen vorsorglich, väterlich eingestellt. Ihm ist ihr Erfolg, ihr Vorwärtskommen im geistigen Leben, wichtiger als sein eigener. Was sich wiederum positiv auf sein eigenes Vorwärtskommen auswirkt.

poetry
07.10.2009, 08:53
Ich bin immer wieder erstaunt , zu welchen Gedankengängen die Bibel manche Menschen inspiriert.

poe

tiffi74
07.10.2009, 13:51
Ich bin immer wieder erstaunt , zu welchen Gedankengängen die Bibel manche Menschen inspiriert.

poe
wie und was und wen meinst du denn konkret?

lg tiffi

tiffi74
07.10.2009, 23:54
Zunächst der unterschiedliche vierstufige Schätzwert der Person. (Lev. 27:1-7.)
Dann die vierstufige Tiefe des Wassers. (Hes. 47:1-9.) Es ist das Wasser des Lebens. (Joh. 7:37,38; Off. 22:1,2.)
Und, wie schon gesagt. (1Joh. 2:12-14.)


Hallo Zeuge,

ich denke mal der Schätzwert einer Person hatte einen damaligen Hintergrund, Kontext?
Ebenso wie die Einschätzung zur Tiefe des Wassers?
Aus diesen Stellen den Zusammenhang zu Jesus als Wasser des Lebens und zum geistigen Wachstum herzustellen finde ich etwas eigenwillig.

Trotzdem finde ich, das prozesshafte und das Lernendürfen, wachsendürfen,
nicht gleich perfekt sein müssen,
das kann man in der natürlichen Entwicklung eines Menschen schon auch sehen und kann es übertragen dass auch das geistige wachsen darf.

Ich denke dass der Mensch auch Mensch sein darf, also auch im geistigen, und nicht irgendwelchen perfekten oder gottähnlichen Schablonen entsprechen muss oder sich irgendwie unnatürlich verhalten muss - dauernd krampfhaft heilige gedanken hegen, ständig als Licht der Welt herumlaufen, in Sprachen reden und mit wundersamen Wundern rechnen.
Also ich finde die Welt wie sie ist und alles was existiert auch schon auf einfache existentielle Art wundersam genug *ähm ja das mal am rande*



Ist doch ein factum. Schau dir nur mal die Keltische Mythologie an, oder die Aegyptische.. Die Griechische. Gottheiten stehen meistens fuer irgendwelche eigenschaften und sind demnach einfach metaphern um gewisse symboliken zu erklaeren; nicht umsonst gibt es soviele Todesgoetter, weil irgend eine Gottheit muss ja, zumindest nach logik eines solchen glaeubigen, dahinter stecken. Das ganze personifiziert sich in einem Kult welchem irgend einem ritual erfolgt.. So hat man den Toten in Griechenland eine Muenze in den Mund (Nicht auf die augen) gelegt damit sie die Fahrt ueber die Styx bezahlen konnte, um in den Hades zu kommen (Hades ist nicht wie die christliche hoelle zu verstehen) ansonsten muessen sie ewig auf der Erde als Geister wandeln. Solche aehnlichen erklaerungen fuer die allgemeine weltmechanik findet man in fast allen religionen und kulturen; in den einen ist es poly in den anderen mono. Christentum ist monotheistisch und da ist eine gottheit fuer alles verantwortlich, urspruenglich aber war Jahwe wohl mehr oder weniger kein wirklicher Allmachtsgott da soweit ich weiss er nur eine Babylonische abkupferung ist. Nicht umsonst findet man assyrische oder babylonische elemente in der BIbel oder anderen Juedischen schriften wieder - google mal nach Lilith, die erste Frau Adams und laut Assyrischer mythenvorstellung noch eine menge mehr.. Oder such mal nach Aschera; eine fruchtbarkeitsgoettin und ehemalige Frau Jahwes. Warum ehemalig? Weil vermutlich die damalige religioese elite einen einzigen Gott haben wollten, oder schlichtweg Machos waren. Gott ist einfach ein maerchenkonstrukt, hat tausende entwicklungen durchlebt und selbst heute findet es keine vollendung, denn durch selbsternannte pseudoprediger die meinen einen auftrag ihres Gottes zu haben erschaffen sie eine ganz neue mythenwelt mit neuen metaphern und Symboliken. So wird man in 1000 jahren nichts mehr vom Christentum sehen oder hoeren; oder, wenn sie bis dahin noch bestand hat dann als Sekte die verdammt wenig mit der heutigen Bibel zutun haben wird...


Hallo Seleiah,
an der Stelle das Gott ein Konstrukt ist meinen wir eigentlich das gleiche - also das eben Menschen oft eigene Wünsche haben oder MAchtinteressen oder Ängste oder jede Kultur das Bild von Gott prägt.

Der Unterschied ist, dass ich sage hinter dem Konstrukt gibt es für mich einen wirklichen unveränderbaren Gott, der hat was mit der Existenz von allem was ist zu tun - und so richtig werden den Menschen wohl nie erfassen und begreifen, benutzen können sie ihn auch nicht.
Und du sagst - denke ich mal - es gibt keinen, es gibt andere Ursachen dass alles existiert, Zufall, Urknall, oder was auch immer.

Ich weiß nicht ob das so im Raum schwebt dass jeder der nicht an einen Gott glaubt von einem der an Gott glaubt bekehrt werden muss oder deswegen ein minderwertiger falsch denkender Mensch wäre, für den der an Gott glaubt.
Also ich denke nicht so, den Stress hab ich und auch meine Umgebung zum Glück schon hinter mir *hihi*

lg tiffi

Zeuge
08.10.2009, 08:13
ich denke mal der Schätzwert einer Person hatte einen damaligen Hintergrund, Kontext?
Ebenso wie die Einschätzung zur Tiefe des Wassers?

Das ganze mosaische Gesetz war nur ein Schatten der künftigen Gütter. Die Wirklichkeit aber ist in Christus. (Kol. 2:17; Hebr. 10:1.)
Es muß geistlich beuteilt, b.z.w. interpretiert werden. (1Kor. 2:6-16.) Hier ein Beispiel wie Paulus es tat: (Gal. :22-26.)

Und die Visionen der Propheten haben sowieso einen tieferen Sinn. (2Pet. 1:19-21.)
Das Wasser, das Hesekiel sieht, fließt aus Jerusalem. Welches Wasser fließt denn aus Jerusalem, wenn nicht das Evangelium? Und wie soll mann jetzt die Tiefe dieses Wassers deuten?


Trotzdem finde ich, das prozesshafte und das Lernendürfen, wachsendürfen,
nicht gleich perfekt sein müssen,
das kann man in der natürlichen Entwicklung eines Menschen schon auch sehen und kann es übertragen dass auch das geistige wachsen darf.

Dazu werden wir direckt aufgerufen: "Wachset in der Gnade und Erkenntnis unsees Herrn und Retters Jesus Christus!" (2Pet. 3:18.)


Ich denke dass der Mensch auch Mensch sein darf, also auch im geistigen, und nicht irgendwelchen perfekten oder gottähnlichen Schablonen entsprechen muss oder sich irgendwie unnatürlich verhalten muss - dauernd krampfhaft heilige gedanken hegen, ständig als Licht der Welt herumlaufen, in Sprachen reden und mit wundersamen Wundern rechnen.

Vor allem muß der Mensch, Mensch bleiben, und nicht durch unnatürliches Verhalten irgendwelchen ausgedachten Schablonen nachjagen. Denn genau solches Verhalten hat Jesus bei den Pharisäer kritisiert.
Solches Verhalten zeigt, daß der Betroffene geistlich noch ein Kind ist, das gerne Erwachsensein spielt. (Und wer von den Kindern hat nicht gespielt, als wären sie erwachsen? Welches Medchen hat nicht in Mamas Schuhen rumstolziert?)
Es ist nur schlecht, wenn dieser Zustand über Jahre anhält. Und noch schlimmer ist es, wenn solches Verhalten zum Musterverhalten erhoben wird.

Ein Wissenschaftler muß nicht so tun, als würde er über wissenschaftliche Fragen nachdenken. Er tut es eh, sonst wäre er kein Wissnschaftler.
Ein Geschäftsmann muß nicht so tun, als würde er über sein Geschäft nachdenken. Er tut es eh, sonst hätte er kein Geschäft.
Genauso verhält es sich im geistlichen Leben. Ein Geistefüllter muß nicht so tun, als wäre er erfüllt mit dem Geist Gottes. Wer so tut, der ist es nicht.
Aber selbst das, daß manche so tun, als wären sie erfüllt mit dem Geist Gottes, zeigt, daß es Menschen sind, die es tatsächlich sind. Wo es kein echtes Geld gibt, da gibt es auch kein Falschgeld.

Da es geschrieben steht: "Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt." (Mt. 4:4.)
Und Jesus sagt: "Der Geist ist es, der lebendig mach; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben." (Joh. 6:63.) - setze ich den Geist Gottes mit dem Wort Gottes gleich, identisch.
Und weiter sagt Jesus: "Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund." (Mt. 12:34.)
So ist es leicht zu erkennen, wer wirklich mit dem Geist, b.z.w. Wort Gottes erfüllt ist. Und wieviel von diesem Geist in seinem Herzen Platz hat.

Natürlich ist es für den, der nur wenig von diesem Geist, b.z.w. Wort in seinem Herzen aufnehmen kann, unbegreiflich: wie kann jemand ständig mit diesem Wort kommen? Für ihn selbst würde es ja eine enorme Anstrengung im unnatürlichen Verhalten bedeuten (da sein Herz mit anderen Dingen voll ist). Und er meint, bei anderen ist es genau so. Darum pauschalisiert er alle, die ein anderes Verhalten an den Tag legen, als er selbst.
Ich sag es mal so: es ist eine Kinderkrankheit, wie Masern. Wer wachsen will, muß da durch.


Also ich finde die Welt wie sie ist und alles was existiert auch schon auf einfache existentielle Art wundersam genug *ähm ja das mal am rande*

Estens kommt es darauf an, durch welche Brille man diese Welt sieht.
Und zweitens, ob wir nur Nutzer, oder auch Gestalter, b.z.w. Mitgestalter sind. Ob wir eine Vision der Zukunft haben: wie unsere Welt Morgen aussehen soll.

tiffi74
08.10.2009, 10:56
Hallo Zeuge,
danke für deine Ausführungen.
Ich sehe dass da doch etwas dahintersteckt, was ich aber zum Teil nicht erfassen kann.


Das ganze mosaische Gesetz war nur ein Schatten der künftigen Gütter. Die Wirklichkeit aber ist in Christus. (Kol. 2:17; Hebr. 10:1.)
Es muß geistlich beuteilt, b.z.w. interpretiert werden. (1Kor. 2:6-16.) Hier ein Beispiel wie Paulus es tat: (Gal. :22-26.)
Und die Visionen der Propheten haben sowieso einen tieferen Sinn. (2Pet. 1:19-21.)
Das Wasser, das Hesekiel sieht, fließt aus Jerusalem. Welches Wasser fließt denn aus Jerusalem, wenn nicht das Evangelium? Und wie soll mann jetzt die Tiefe dieses Wassers deuten?


Vielleicht liegt es daran - geistliche Beurteilung - bedeutet: man hat den Geist, man erkennt daraus Zusammenhänge.
Ich habe für mich erkannt, ich habe ihn (erstmal?) nicht und das ist auch gut.
Mal sehen wohin ich wachse und erkenne - aber mir was vormachen hab ich keine Lust drauf.
Ich sehe du kennst diese Verhaltensweise auch und hast sie mit guten Vergleichen beschrieben.



Vor allem muß der Mensch, Mensch bleiben, und nicht durch unnatürliches Verhalten irgendwelchen ausgedachten Schablonen nachjagen. Denn genau solches Verhalten hat Jesus bei den Pharisäer kritisiert.
Solches Verhalten zeigt, daß der Betroffene geistlich noch ein Kind ist, das gerne Erwachsensein spielt. (Und wer von den Kindern hat nicht gespielt, als wären sie erwachsen? Welches Medchen hat nicht in Mamas Schuhen rumstolziert?)
...



Jetzt weiß ich auch was du im ersten Post meintest mit Kind spielt Erwachsen mit ausgedachten viel zu großen Schabloen.
So kann ich dich jetzt gut verstehen.




Es ist nur schlecht, wenn dieser Zustand über Jahre anhält. Und noch schlimmer ist es, wenn solches Verhalten zum Musterverhalten erhoben wird.


ja, ich denke sogar es kann sein dass manche Gemeinden aus den Kinderschuhen nicht herauskommen, wenn aber jemand mit echtem Geist fehlt und echter Reife machen sich alle vor sie seien erwachsen



Ein Wissenschaftler muß nicht so tun, als würde er über wissenschaftliche Fragen nachdenken. Er tut es eh, sonst wäre er kein Wissnschaftler.
Ein Geschäftsmann muß nicht so tun, als würde er über sein Geschäft nachdenken. Er tut es eh, sonst hätte er kein Geschäft.
Genauso verhält es sich im geistlichen Leben. Ein Geistefüllter muß nicht so tun, als wäre er erfüllt mit dem Geist Gottes. Wer so tut, der ist es nicht.
Aber selbst das, daß manche so tun, als wären sie erfüllt mit dem Geist Gottes, zeigt, daß es Menschen sind, die es tatsächlich sind. Wo es kein echtes Geld gibt, da gibt es auch kein Falschgeld.

Dass es sie gibt, hmm. Es wird etwas nachgeeifert, also muss es das geben, ja denke ich schon auch. Geisterfüllte biblische Personen gibt es auf jeden Fall. In der heutigen Zeit habe ich eigentlich so noch keinen getroffen.

Ich kenne z B jemanden, einen Christen, der hat entdeckt dass er heilende Fähigkeiten hat, manchmal. Aber der macht da kein Aufhebens drum und öffentliche Propaganda, sondern erklärt dass eher mit Gesetzmäßigkeiten die existieren die wir aber jetzt als Mensch vielleicht einfach noch nicht durchschauen,
udn vielleicht haben ganz viele - "einfache" - Menschen dieses Potential. Man selber hat ja auch schonmal eine Intution was zu tun ist wenn man diese oder jene Krankheit hat, der Mensch hat Selbstheilugnskräfte usw
Aber diese Bekannte behauptet eben nicht oder sieht sich nicht so als Geistgesalbter mit den Fähigkeiten die die Apostel haben, Tote auferwecken und ein rieisiges nahezu 100 %iges Geistbewusstsein.

Wie würdest du denn das "im Geist sein" verstehen? - also welche Folgen hat das, welches Bewusstsein ist dann vorhanden, gibt es darin ein Wachstum oder ist man nicht irgendwie "schlagartig auserwählt" und sieht dann die Dinge durch den Heiligen Geist - auserwählt zum Teil schon vom Mutterleib an.




Und weiter sagt Jesus: "Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund." (Mt. 12:34.)
So ist es leicht zu erkennen, wer wirklich mit dem Geist, b.z.w. Wort Gottes erfüllt ist. Und wieviel von diesem Geist in seinem Herzen Platz hat.

Natürlich ist es für den, der nur wenig von diesem Geist, b.z.w. Wort in seinem Herzen aufnehmen kann, unbegreiflich: wie kann jemand ständig mit diesem Wort kommen? Für ihn selbst würde es ja eine enorme Anstrengung im unnatürlichen Verhalten bedeuten (da sein Herz mit anderen Dingen voll ist). Und er meint, bei anderen ist es genau so. Darum pauschalisiert er alle, die ein anderes Verhalten an den Tag legen, als er selbst.
Ich sag es mal so: es ist eine Kinderkrankheit, wie Masern. Wer wachsen will, muß da durch.


Hmm. darüber muss ich noch nachdenken.
klar, man sieht die Welt durch die eigenen Brille mit dem eigenen Horizont und teilt die Welt auch so ein.
Ich denke auch dass es Menschen mit mehr oder weniger Bewusstsein gibt, mti mehr oder weniger Reife, auch - mit mehr oder weniger Bindungen an "das weltliche, fleischlische".
Das geistigere ist schwerer zu erkennen wenn das Herz voll ist mit anderen Dingen, soweit kann ich folgen.
Man kann aber das Plagiat erkennen weil es vielleicht eigentlich recht wenig Entwicklung zeigt und so kann man es erfassen.
Ob man bei dem echten, dann auch sagt dass das absurd ist oder doch erkennt und tief berührt ist, oder es auch abwehrt und pauschal verurteilt, weiß ich noch nicht.




Zitat tiffi: Also ich finde die Welt wie sie ist und alles was existiert auch schon auf einfache existentielle Art wundersam genug


Estens kommt es darauf an, durch welche Brille man diese Welt sieht.
Und zweitens, ob wir nur Nutzer, oder auch Gestalter, b.z.w. Mitgestalter sind. Ob wir eine Vision der Zukunft haben: wie unsere Welt Morgen aussehen soll.

Den Zusammenhang verstehe ich noch nicht so ganz -
durch eine Brille betrachten und etwas nachvollziehen auf eine Art -
und den Zusammenhang dazu von aktivsein oder passivsein und Ziel/Vision.
Wie ich etwas sehe heißt ja noch nicht wie ich handle und gestalte mit welchem Ziel - oder gar nicht handle -
hmm oder doch? &hm

lg tiffi

tiffi74
08.10.2009, 12:44
Estens kommt es darauf an, durch welche Brille man diese Welt sieht.
Und zweitens, ob wir nur Nutzer, oder auch Gestalter, b.z.w. Mitgestalter sind. Ob wir eine Vision der Zukunft haben: wie unsere Welt Morgen aussehen soll.

Grad noch ein Nachtrag - mir ist grad mal aufgefallen dass das ja meine Eingangsfrage war -
haben wir nicht - bewusst gewählt oder unbewusst gesteuert - Brillen auf, die unser Handeln und Sein in der Welt beeinflussen?



und außerdem fiel mir so ein, Frage nochmal an dich Zeuge - sind Heilige/Geistgesalbte oder wie man es nennen soll nicht ziemlich einsam??
(zumal ich noch sagen muss der Umkehrschluss gilt sicher nicht - jeder Einsame ist heilig -
es gibt viele Möglichkeiten absonderlich zu sein und jede absonderliche Ausrichtung oder Eigenheiten oder ein Wahn z B macht auch einsam)

Aber wenn man davon ausgeht, Heilige werden nicht erkannt und verstanden in der Regel, weil sie einem pauschalen Verständnis begegnen gerade soweit wie der andere es fassen kann oder wovon er selber gefüllt ist.

Dann gibt es doch auch schon Kommunikationsschwierigkeiten oder Aus-Tauschprobleme und das macht doch irgendwie einsam.
Es kommen auch andere Dinge zurück als gegeben -
also z B - jemand ist von Liebe geleitet und möchte jemand helfen, sich zu entwickeln und er erkennt in dieser Liebe auch einiges und gibt dies aufbauend weiter und ist da -
der andere ist aber eher gefangen und eher unbewusst gesteuert. Dann reagiert der "geholfene" doch wohl eher in der ihm bekannen Form auf das Gute oder?

Entweder in Abwehr weil etwas feindlich sein muss - oder in kindlicher Schwärmerei weil etwas gutes und vermisstes da ist und der Wunsch nach Staunen und Seligkeit da ist - oder er möchte sich dem guten bemächtigen
- oder interpretiert es in andere Schablonen, in Dingen die er sich wünscht wenn es z B eine Mann Frau Konstellation ist als verliebt oder sexualisiert oder beziehungstechnisch.
Doch der eine der gibt hat diese Hintergedanken gar nicht, sondern meint die Hilfe wirklich uneigennützig weil er das Leben liebt und die Freiheit, auch von anderen Menschen.
Ist das nicht für denjenigen, der recht reine Motive und Handlungsweisen hat, nicht auch irgendwie "nervig"??
Woraus speist er sich, wenn viele Menschen ihm gar nicht auf einer Ebene antworten können, speist er sich dann aus Gott?

Ist diese Reinheit nicht irgendwie unerreichbar für den anderen, der noch verstrickt ist, mit den bekannten Mitteln jedoch nicht dahinkann und auch nichts was er selber hat zurückgeben kann? Trennt da nicht etwas total?
Ist sie nur erreichbar durch Wachstum und Abwendung vom Alten, Zuwendung - hin zum Guten, zur Gnade, zur Liebe?
Kann das auch ein gültiges Motiv sein zu wachsen und wachsen zu wollen - jemanden erreichen zu wollen der gut ist und von dem mich sonst sehr viel trennt?
ist es irgendwie verständlich was ich meine? Bewegt mich total...

lg tiffi

Zeuge
09.10.2009, 09:44
Wie würdest du denn das "im Geist sein" verstehen? - also welche Folgen hat das, welches Bewusstsein ist dann vorhanden, gibt es darin ein Wachstum oder ist man nicht irgendwie "schlagartig auserwählt" und sieht dann die Dinge durch den Heiligen Geist - auserwählt zum Teil schon vom Mutterleib an.

"Worte von Gelehrten sind wie Ochsenstecken, Sprüche aus Sammlungen aber sitzen wie eingetriebene Nägel - sie sind die Gabe eines einzigen Hirten." (Koh. 12:11.)
"Ich sah, daß alles Vollkommene Grenzen hat; doch dein Gebot kennt keine Schranken." (Ps. 119:96.)

Wie soll man den tieferen Sinn solcher Worte oder die Breite solcher Gebote erkennen, wenn man nicht von dem geleitet wird, der diese Worte inspiriert und diese Gebote gegeben hat? (2Pet. 1:19-21.)
Jesus sagt: "Der Beistand aber, der Heilige Gest, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Joh. 14:26.)
Das ist die Aufgabe des Heiligen Geistes: er öffnet unseren Sinn zum Veständnis des Wortes Gottes.
Je intensiver wir uns mit dem Wort Gottes beschäftigen, desto intensiver ist das Wirken des Heiligen Geistes in uns. Dabei ist seine Stimme wie ein "Flüsten" (Hiob :16.), wie ein "leichtes, sanftes Säuseln" (1Kön. 19:12.). Obwohl es auch wie ein Blitz kommen kann.

Da Jesus (und dann auch Paulus) das ganze Gesetz in einem Gebot - Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst - zusammengefaßt,
und die Gemeinde gegründet hat, in der diese Liebe gelebt werden soll, hat das Wirken zum Aufbau dieser Gemeinde höchste Priorität. Auch für den Heiligen Geist.

Wenn wir also zwecks Aufbau der Gemeinde im Sinne des Wortes Gottes handeln, dann sind wir im Geiste.
Dann haben wir das Bewußtsein der Zugehörikeit, und dessen, daß wir im Auftrage Gottes handeln.


Frage nochmal an dich Zeuge - sind Heilige/Geistgesalbte oder wie man es nennen soll nicht ziemlich einsam??
(zumal ich noch sagen muss der Umkehrschluss gilt sicher nicht - jeder Einsame ist heilig -
es gibt viele Möglichkeiten absonderlich zu sein und jede absonderliche Ausrichtung oder Eigenheiten oder ein Wahn z B macht auch einsam)

Aber wenn man davon ausgeht, Heilige werden nicht erkannt und verstanden in der Regel, weil sie einem pauschalen Verständnis begegnen gerade soweit wie der andere es fassen kann oder wovon er selber gefüllt ist.

Dann gibt es doch auch schon Kommunikationsschwierigkeiten oder Aus-Tauschprobleme und das macht doch irgendwie einsam.

In der Welt schon. Dazu wurde ja die Gemeinde gegründet, die eine Gemeinschaft der Heiligen sein soll. Leider ist auch die Gemeinde verweltlicht worden. Wie ich mal einen Prediger sagen hörte: "Fangen sie an ernsthaft in der Bibel zu forschen, und sie werden sehr schnell auch in der Gemeinde einsam sein."

"Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht." (Joh. 12:24.)
Meistens bekommen die Heiligen Anerkennung erst nach ihrem Tod.


Woraus speist er sich, wenn viele Menschen ihm gar nicht auf einer Ebene antworten können, speist er sich dann aus Gott?

Eben. "Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott." (Jes. 49:4.)


Ist diese Reinheit nicht irgendwie unerreichbar für den anderen, der noch verstrickt ist, mit den bekannten Mitteln jedoch nicht dahinkann und auch nichts was er selber hat zurückgeben kann? Trennt da nicht etwas total?
Ist sie nur erreichbar durch Wachstum und Abwendung vom Alten, Zuwendung - hin zum Guten, zur Gnade, zur Liebe?
Kann das auch ein gültiges Motiv sein zu wachsen und wachsen zu wollen - jemanden erreichen zu wollen der gut ist und von dem mich sonst sehr viel trennt?

Wir haben schon darüber gesprochen daß Kinder Erwachsenen nachahmen. Doch weil sie Erwachsene sein wollen. Den Wachstum aber gibt Gott.
Die menschliche Ungeduld im Erwachsenwerden führt zu Spaltereien und Sektirereien. Wie du auch selbst geschrieben hast:
ja, ich denke sogar es kann sein dass manche Gemeinden aus den Kinderschuhen nicht herauskommen, wenn aber jemand mit echtem Geist fehlt und echter Reife machen sich alle vor sie seien erwachsen

Gott ist es, der einfache Menschen zu Heiligen macht, indem er sie für sein Wort begeistert. Er wird auch, zur gegebener Zeit, die Gemeinde aus ihren Kinderschuhen rauswachsen lassen.