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tomex
19.11.2006, 10:21
von Chaim FRANK

Die Chasaren

Im 8. Jahrhundert kam es gerade in dieser Gegend, in der nordöstlichen Schwarz-Meer-Region zu einem interessanten Ereignis: das jüdische Volk, das bisher biblisch aus 12 Stämme bestand, gewann sozusagen plötzlich einen 'weiteren Stamm' hinzu. Das war etwa zwischen 786-809, als die gesamte Oberschicht der Chazaren, einschließlich ihres Chagans (König) zum Judentum übertraten. (siehe u.a. Arthur KOESTLERs Roman: Der 13. Stamm).

Wie es dazu kam, oder welche Gründe sie dazu bewogen haben mochten, unterliegt etlichen Vermutungen, wobei die eine Erklärung wahrscheinlich plausibel klingt:

Die Chazaren, eigentlich ein Turkvolk, waren im östlichen Schwarzmeer-Gebiet und im Kaukasus bereits seßhaft. Sie waren ein angesehenes Volk, die byzantinischen Fürsten hegten enge freundschaftliche Beziehungen, brachten ihnen Geschenke und versuchten sogar durch Verehelichungen mit chazarischen Prinzessinnen engere Bande zu knüpfen.

Hebräer jüdische Kaufleute aus Kleinasien, aus dem byzantinischen Raum sowie aus dem Kaukasus siedelten sich seinerzeit unter dem Schutz der mächtigen Chagane im Chazaren-Reiche an und belebten den Handel und die Wirtschaft. Pelze, Baumwollstoffe, Honig und Wachs, Gewürze, Tiere, Häute und Fische bildeten das Gros des Warenhandels.

Einige dieser Juden, die zwischen diesen Chasaren lebten - das ist nachweislich - genossen große Achtung und wurden im Laufe der Zeit sogar zu königliche Berater und Leibärzte. Es ist daher naheliegend, daß sie dadurch einen fruchtbaren Einfluß auf die Chasaren und ihre Herrscher ausgeübt haben könnten, was letztens zu deren Übertritt geführt haben dürfte.

Eine bloße Vermutung...

Der Legende nach, sollte einer der großen Chagane, namens BULAN, vom Götzendienst überdrüssig geworden sein. Angeregt durch einen Traum, der ihm überdies einen Sieg verspräche, veranstaltete Bulan eine Unterredung mit den Vertretern dreier Religionen. Im Verlauf des Gespräches ließ sich der Chagan von der Vorzüglichkeit des Judentums überzeugen und faßte den Entschluß mit seinem Anhang übertreten (siehe auch: Jehudah haLevi 'Sefer haKusari' / Khazaren / Erez Khazar).

Die Zahl der 'Bekehrten' belief sich angeblich auf etwa 4000 Menschen, an denen die obligatorische Beschneidung vollzogen wurde und so drang die jüdische Lehre auch ins gesamte Volk.

Durch verschiedene Veröffentlichungen (vor allem durch Salomon SCHECHTER und Simcha ASSAF) wurde der Übertritt der Chazaren bestätigt, wenn auch nicht in dieser Form, wie es die Legende wissen will.

Unwiderlegbare Tatsache ist jedoch, daß die Juden, die im Chazaren-Reich Zuflucht gesucht hatten, sich im Verlauf der Zeit mit der einheimischen Bevölkerung vermischten.

Durch den Einfall der Russen nach Transkaukasien (944), aber auch durch innere Zwistigkeiten zerbrach das Chazaren-Reich.

Als schließlich SWJATOSLAW (957-972) das bereits geschwächte Reich angriff und die später zum Christentum bekehrten Russen sich mit den Byzantinern verbanden, brach endgültig die Chazaren-Herrschaft zusammen.

In der Folgezeit gab es auf christlicher Seite, zunächst durch die Slavenapostel CYRILLUS und METHODIUS - und dann, etwa um 860, durch den Bischof von Kerch - die ersten größeren Versuche Juden und Chazaren zum Christentum zu bekehren.

Unter dem Großfürst WLADIMIR I. (980-1015; er wurde 988 getauft), der vor seiner Bekehrung zur byzantinischen Kirche ebenfalls mit jüdischen Abgesandten eine Glaubensdisputation führte, kam es bald - wie man weitläufig sagte - zur 'Taufe Rußlands. Die Erinnerung daran, aber auch die Diskrepanz zu den jüdischen Chazaren, ist in der durch Legenden gefärbten Erzählung, der 'Nestor-Chronik' (? 1113), aus dem Beginn des 12. Jahrhundert, verankert.


Quelle HaGalil

Fortsetzung Folgt

tomex
20.11.2006, 13:39
von Chaim FRANK

Kiew um das Jahr 1000

Etwa um 1040 lebten in Kiew eine große Anzahl Juden und jener sogenannten jüdischen Chazaren, die in dieser Stadt sogar ein eigenes Viertel bewohnten, wohin sie, nach der Vernichtung ihres Reiches, (um 1016) geflohen waren.

Die Juden genossen hier weitgehende Freiheiten -von denen sie auch reichlich Gebrauch machten. Daher galt Kiew über längere Zeit hinweg gar als 'Jerusalem des Ostens'. Es wurde zweimal erobert - einmal durch Tataren im Jahre 1240, und 1340 durch den Prinz GEDIMIN von Litauen.

Inzwischen wuchs die Feindschaft der byzantinischen Geistlichkeit enorm. So fand eines der ersten Pogrome - es war im Zuge der Erhebung WLADIMIRS (der Monomach; 1113-1125) - gerade in Kiew statt. Es kam zu Plünderungen jüdischer Häuser und schließlich erfolgte auch noch die Ausweisung der Juden aus der Stadt.

Aber auch schon früher hatte es bereits antijüdisches Verhalten gegeben. Vor allem waren es die Hetzkampagnen, die der später heilig gesprochene Mönch FEODOSIJ (1057-1074) aus dem Kiewer Höhlenkloster betrieb, der durch seinen eigenwilligen asketischen Lebenswandel allseits bekannt wurde. In seinen Predigten mahnte er seine gläubigen Anhänger, daß sie mit allen und jedem friedlich zusammen leben sollten, nur bloß nicht mit den Juden. Was sie denn auch befolgten...

Nach der Einnahme Kiews 1240 durch die Tartaren, was wie ein Schock wirkte, verlagerte man den Hauptort des russischen Reiches in den als sicher scheinenden Nordosten.

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Quelle HaGalil

tomex
21.11.2006, 10:08
von Chaim FRANK

Das Moskauer Reich (1300)

Hier, im Moskauer Staat war es den Juden hingegen nicht oder kaum gestattet sich niederzulassen. Denn mit der Verlagerung des Staatswesens wurde (1300) auch die gesamte kirchliche Orthodoxie samt der antijüdischen Polemik der Kiewer Periode nach Moskau getragen und strikt beibehalten.

Unter WASSILI Iwanowitsch (1505-1533) war es nur wenigen jüdischen Kaufleuten, vor allem aus Polen und Litauen, nicht aber für andere Juden gestattet, die Grenzen des Moskower-Reichs zu überschreiten und sich hier niederzulassen.

Davon abgesehen mußten die Juden den Weg nach Moskau über Nowgorod und dem damals noch litauischen Smolensk nehmen. Das sprach sich bald herum und so häuften sich die Überfälle, so daß immer häufiger der polnische König intervenieren mußte.

Obwohl es im Moskowiter-Reich so gut wie keine Juden gab, ereiferten sich immer wieder einige Mönche mit judenfeindlichen Texten.

Einer von jenen Mönchen war der Klosterbruder SAWWA, der 1488 ein 'Sendschreiben gegen die Juden und Häretiker' verfaßte, in der auch eine gekürzte Fassung einer Predigt des Metropoliten ILARION (um 1040-50 entstanden) enthalten war.

Ein anderer Mönch, das war MAKSIM vom Athos-Kloster (1470-1556), der sich seit 1518 wegen Übersetzungsarbeiten in Moskau aufhielt, auch er verfaßte polemische Schriften gegen das Judentum.

Dies alles scheint heute eher noch harmlos, als jenes, was unter IWAN IV. (1533-84) geschah. Nicht umsonst wurde er auch 'Grosny', also der Schreckliche genannt. Er ließ nämlich nicht nur Juden wegen - so die Anschuldigung - ihrer angeblichen 'Polenfreundlichkeit' erneut aus seinem Reich vertreiben, sondern Iwan nahm verschiedene haarsträubende Anlässe als Vorwand um die jüdische Bevölkerung sogar ermorden zu lassen.

Dies fand beispielsweise am 15.2.1563 statt, bei der Eroberung von Plozk, wo er befahl die Juden dieser Stadt in dem Fluß Düna zu ertränken und ihr Vermögen einzuziehen. Es kamen etwa 300 Juden dabei um.

Unter Zar FEODOR Ivanowicz (1676-82) wurden jüdische Händler erneut aus Moskau verbannt. Und diejenigen, die bleiben durften, begann man unter Zwang zu taufen, die sich dann im Geheimen aber weiterhin an die Gesetze des Judentums hielten.

Schließlich, als 1648 im Süden, von der Ukraine aus der Aufstand unter der Führung des Bogdan CHMELNIZKIs ausbrach, und der sich eigentlich gegen die polnische Herrschaft richtete, kam es zu den bis dahin blutigsten Pogromen in der Geschichte der Ostjuden, wo im Verlauf einer kurzen Zeit rund 120.ooo Juden den Tod fanden.

Auch unter den beiden nachfolgenden Zarinnen hatte sich die Lage der Juden kaum gebessert.

Während ihrer Regentschaft, 1725-27, befahl Catharina I. Juden erneut aus allen russischen Städten zu verbannen, was von ihren Nachfolgern beibehalten wurde.

Unter der Herrschaft KATHARINA II., (1762-1796) fiel mit der Teilung Polens, 1772, nicht nur auch Weißrußland ans Zarenreich, sondern es kamen noch neben der christlichen Bevölkerung rund 500.000 Juden an Rußland einschließlich des dort befindlichen unabhängigen Kahals (Polen).

Der bis dahin gewissermaßen homogene jüdische Bereich Polens wurde mit dieser Aufteilung zwischen Preußen, Österreich und Rußland im Wesentlichen zerstört, da er gleichfalls in drei Teile zerstückelt worden war.

Das eigentliche Gros der polnischen Judenheit, jene Region also, wo die typische Schtetl-Welt zu finden war, fiel fast gänzlich ans Zarenreich.

Dadurch entflammte erneut ein kirchliche Antijudaismus, diesmal unter dem Moskauer Metropolit PLATON (Lewschin; 1737-1812), der später vom Erzbischof LAWRENTIJ (1776-1838) vehement weiter geführt wurde

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Quelle HaGalil

tomex
22.11.2006, 19:13
von Chaim FRANK

haTchum

Hinzu kam noch ein - von der Kaufmanns- und Kleinbürgerschaft geforderter - Ukas, den Katharina II. am 21.12.1791 erließ, und der die Juden zwang in den sogenannten ''TCHUM'', einem ihnen zugewiesenen Ansiedlungsrayon an der Westgrenze des Zarenreichs, zu übersiedeln.

http://www.hagalil.com/galluth/tchum.gif

Als TCHUM galten nun die neuen russischen West-Provinzen: das war halb Polen, Weißrußland und Litauen, - sowie der südliche Teil: die Ukraine, Bessarabien und Podolien. Die Einreise ins zentrale russische Zarenreich blieb jedoch für Juden lange Zeit versperrt.

Hier (in Bessarabien, Provinz Kiew, Czernigow, Poltava, Minsk, Volhynia, Podolien, Krim, Litauen, Polen, Weißrußland und Ukraine) mußten sie fortan wohnen - allerdings nur in Städten und und größeren Dörfern; und hatten als Juden eine doppelt so hohe Steuerlast zahlen als die übrige, christliche Bevölkerung.

Der Widerruf dieses Ukas erfolgte erst zur Revolution, und zwar durch die provisorische Regierung, im November 1917.

In diesem Ansiedlungsrayon entwickelte sich, während der zunehmenden PAUPERISIERUNG - der allgemeinen Verarmung -, ein eigenes, tiefreichendes religiöses Empfinden und es entfaltete sich gleichzeitig auch ein spezifisch jiddisches Kulturleben. Vornehmlich war es der Chassidismus der sich im 18. Jahrhundert von Podolien (Ukraine) ausbreitete und bald die anderen Länder Osteuropas ergriff.

Die russische Verfassung war den Juden nie wohlgesonnen. Sie versuchte ihre neue, also vorwiegend jüdische Bevölkerung, in ihr zaristisch-bürgerliches System einzubinden und hob gleichzeitig die bis zu diesem Zeitpunkt in Polen bestandene jüdische Kultur-Autonomie auf.

Im Zusammenhang einer wachsenden Judeo-Phobie gaben sich, zumindest seit 1820, immer wieder Streitigkeiten und Pogrome abwechselnd die Hand, oder lösten das eine mit dem anderen ab.

Und doch erlaubte eine gewisse Auslesepolitik es, in späterer Zeit, einigen wenigen Familien aus der gebildeten russisch-jüdischen Großkaufmannschaft sich wieder in städtischen Kulturzentren des Zarenreichs niederzulassen. Sie übernahmen die Führung im kurzlebigen Emanzipations-Kampf, besonders unter der Regentschaft des liberal gesonnenen Zaren ALEXANDER I. (1801-25). Alexander I. hegte nämlich die Hoffnung, auf Judenbekehrung und hob in diesem Zusammenhang gewisse alte diskriminierende Zwangsmaßnahmen auf. Deshalb wurde er auch in weiten Kreisen des russischen Judentums gerne als 'Wohltäter' gesehen; was er jedoch keineswegs war.

Unter Zar NIKOLAUS I.(1825-55) gingen alle Hoffnungen der Juden auf verbesserte Lebensbedingungen schnell unter. Während seiner Regentschaft wurden über 600 judenfeindliche Verordnungen erlassen, darunter auch - seit 1827 - die Zwangsrekrutierung 12-jähriger jüdischer Knaben für eine 25 Jahre dauernde Dienstzeit. Betroffen waren von dieser Massnahme rund 70.ooo Jugendliche. Oft wurde damit - oder gegen Ende der Militärzeit - der Übertritt zum Christentum erzwungen, oder zur Bedingung gestellt. Dieses Gesetz wurde 1850 sogar noch verschärft und bis 1874 beibehalten.

Zahlreiche bedeutende Juden der westlichen Welt haben - jedoch mit nur wenig Erfolg - zu intervenieren versucht, wenigstens in einigen Bereichen die auswegslose Lage der russischen Juden zu lindern. Eines der großen Fürsprecher war z.B. Moses MONTEFIORE während seines Russland-Besuchs im Jahre 1846; (auch der britische Staatsmann Benjamin DISRAELI und die ROTHSCHILDs setzten sich für ihre Glaubensbrüder ein.)

1825 kam es erstmals in Odessa zu Ausschreitungen gegen Juden, die sich 1841 und 1871 wiederholten; sie können als Vorboten der Pogrome von 1881-1882 gesehen werden. Sie waren vorwiegend von kirchlicher Seite geschürt, wie jene Ritualmordprozesse die in Welisz (Gouverment Witebsk) 1823/24 und Sartow 1857 schließlich, wegen nicht erwiesener Schuld, zu Freisprüchen führten.

Eine leichtere Verbesserung der Verhältnisse trat erst unter Alexander II. (1855-81) mit der Abschaffung des Kantonismus ein, in dem er die strengen Verordnungen seiner Vorgänger teilweise aufhob oder weitgehend sogar zurücknahm.

Jedoch schon gleich nach der Ermordung von Zar Alexander II, 1881 und in in den ersten Regierungsjahren Alexander III. (1881-94), dem sogenannten 'Pogrom-Zar', kam es 1881-1882 zu den bis dahin blutigsten Ausschreitungen.

Der Haß schwelte unterschwellig rund zehn Jahre und führte 1891 erneut zu einer Vertreibung der Juden aus Moskau. Es kam zu weiteren harten antijüdischen Gesetzen, die letztlich zur ersten großen Emigration in den Westen, vor allem nach Amerika führte.

Die Revolutionäre sahen diese blutigen Ausschreitungen als Zeichen der ''Volks-Gärung'', und die Beamten schürten sie als Ventil. Nicht minder war an den Pogromen - zumindest ideologisch - auch der bekannte Schriftsteller Dostojewski an Provokationen beteiligt, bei denen er gerade mit seinen Schriften 'Tagebuch eines Schriftstellers' (geschrieben ab 1845 bis zu seinem Tod im Jahre 1881) kräftig mitschürte.

Waren es zunächst noch die arbeitslosen Scharen großrussischer Bauern, die als hauptsächliche Träger dieser Pogrome galten, so kann in späteren Jahren die beachtliche Mitwirkung der Gesamtbevölkerung - vornehmlich bei den groß angelegte Plünderungen - beobachtet werden, die mit den kleinrussischen Bauern gemeinsame Sache machten.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt, also ab 1881, erfolgte die erste große Fluchtwelle hin zum Westen - und schließlich nach Amerika.

Immer wieder folgten etliche Ritualmordfabeleien in den nachfolgenden Jahren, wie jene von Kutajsi (Georgien), der 1879, und der Kiewer-Prozeß (Fall Mendel BEJLIS) der 1913 ebenfalls in einem Freispruch endete.

Ferner ist 1835 die berüchtigte 'Linie der hebräischen Ansässigkeit' gezogen worden, was der damalige Metropolit FILARET mit seiner antijüdischen Haltung begrüßte.

Fortsetzung Folgt

Quelle HaGalil

tanuki
22.11.2006, 21:04
Lieber Bruder!
Ich finde deine Beitragsreihe hier total spannend. Ganz, ganz toll!!!!
DANKE DIR...du postest es wirklich mit Begeisterung und das teilt sich mit...super!!!
Dein Schwesterchen tanuki :37

märki
23.11.2006, 13:23
Danke Tomex. Das ist wirklich sehr interessant das mal zu lesen.

Zumal vor ca.2-3 Monaten in den Nachrichten gemeldet wurde das der russische Staatsoberste Vladimir Putin ein russisch-orthodoxes Kloster in Griechenland besuchte und danach an der Pressekonferenz sagte, das er ein russisch-orthtodoxes Reich von Russland bis nach Griechenland unterstützen werde.
Könnte es sein das der König des Nordens , Hesekiel 38, sich schon ein wenig geoutet hat?

tomex
23.11.2006, 15:01
:shock: :shock: :shock: :shock: wie Bitte!!! Das die Religionen immer wieder von diesen Machthungrigen ausgebeutet werden...

Tip Spiegel Spezial Weltmacht Religion

@Tanuki

vielen Dank mache ich doch gerne..es freut mich wenn es euch gefällt..

Segen euch beiden..

Thomas


Danke Tomex. Das ist wirklich sehr interessant das mal zu lesen.

Zumal vor ca.2-3 Monaten in den Nachrichten gemeldet wurde das der russische Staatsoberste Vladimir Putin ein russisch-orthodoxes Kloster in Griechenland besuchte und danach an der Pressekonferenz sagte, das er ein russisch-orthtodoxes Reich von Russland bis nach Griechenland unterstützen werde.
Könnte es sein das der König des Nordens , Hesekiel 38, sich schon ein wenig geoutet hat?

poetry
23.11.2006, 15:07
Ich lese es auch gerade mit großem Interesse, mein Vater stammte aus der Nähe des früheren Königsee, heute Grenzgebiet zwischen Litauen und Polen.

Nach seiner Gefangenschaft sah er seine Heimat nie wieder ...

tomex
23.11.2006, 15:11
Nach seiner Gefangenschaft sah er seine Heimat nie wieder ...

Wer nahm ihn gefangen? Die Russen?

tomex
23.11.2006, 15:35
von Chaim FRANK

Der Einbruch der Moderne

Der Einbruch der Moderne in die russisch jüdische Lebenswelt begann spät, wobei man hier etwa die Zeit zwischen 1870/1880 dafür ansetzen kann. Der Aufbruch setzte sich gewissermaßen gewaltsam durch und brach tief in die jüdischen Gesellschaft und Shtetls ein.

http://www.hagalil.com/galluth/image2.jpg
Russische Holzsynagoge

Über Jahrhunderte hinweg blieb die jüdische Masse unpolitisch, denn die Stellung im Staat - nämlich Leibeigenschaft und allgemeines Untertanentum - machte eine politische Haltung unmöglich.

Nun kam die Moderne, wie ein Tauwetter, ja schlug wie ein Paukenschlag, über das starre Land, das bis dahin in mittelalterlicher Form vor sich vegetierte. Es war wie ein neues Aufatmen, aber nicht nur das, so führten die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts gleichzeitig, gerade wegen der unzähligen Verfolgungen, auch einen jüdischen Nationalismus mit sich.

Auch für Juden brach der Beginn eines nationalen Erwachens an, jedoch mit dem 'uralten' Ziel: Dem Wunsch nach Heimkehr ins gelobte Land der Väter.

Theodor Herzl, selbst dem Ostjudentum angehörend, legte den Samen für das Projekt der Heimführung. 1897 fand der erste Zionistenkongreß statt und 50 Jahre später, 1948, wurde sein Werk: ''Wenn-Ihr-Wollt-Ist-Es-Kein-Traum'', lebendige Wirklichkeit.

Während und nach dem Russisch-Japanischen Krieg hatten Juden erneut Erniedrigungen und Ausschreitungen zu erdulden.

Der zweite große Pogrom fand Ostern 1903 unter der Agitation der 'Schwarzen Hundert' in Kischinjew statt, schwappte im selben Jahr nach Gomel über.

http://www.hagalil.com/galluth/Image3.jpg
Nach dem Pogrom in Kischinjew 1903

Unterschwellig flammte es immer wieder weiter, bis die Pogrome 1905 Hunderte von Ortschaften erfaßte. Sie verliefen weitaus blutiger als jene der vorangegangenen Jahre (1881 - 1882).

Der damalige Innenminister W.K. PLEWE (1846-1904) stellte diese Pogrome als Racheakte der christlich-patriotischen russischen Menschheit gegen die jüdischen Revolutionären hin.

Nach den Pogromen 1906/07 verstieg sich die Wochenzeitung >Potschajewskij Listok< sogar in die Behauptung, daß die Juden diesen Pogrom selbst veranstaltet hätten.

Es kam aber auch die Zeit der ''Protokolle der Weisen von Zion'' über angebliche Pläne zur Errichtung einer ''jüdischen Weltherrschaft'', dessen eigentliche Herkunft weitgehend unbekannt blieb.

Sie erschienen 1905 als Anhang in einer Schrift von Sergej NILUS in Moskau. NILUS Buch diente zur Bekämpfung liberaler Ideen und der Festigung des zaristischen Systems, sowie dem Kampf gegen das russische Judentum. Der Echtheitsbeweis für die 'Protokolle' konnte nie erbracht werden, war aber millionenfach verbreitet und spielte als Kampfmittel der Antisemiten während der Pogrome 1918-20 (und später auch für die Nazi) eine unheilvolle Rolle.

Kurz vor dem I. WK waren in vier Wahlen 12 liberale jüdische Abgeordnete in die Duma entsandt worden. Mit Ausbruch des Krieges, wurde aber das erste Zeichen zur Emanzipation zunichte gemacht.

Vor dem Ersten Weltkrieg machte der jüdische Anteil unter der Gesamtbevölkerung etwa 4.07%, also annähernd 6 Millionen, aus. Davon waren 2.5% in der Landwirtschaft, 33% in Industrie und Handwerk, und 37% im Handel tätig.

Der Weltkrieg, unter dem auch die Revolution stattfand, brachte erneut unerträgliches Leid. 500.000 Juden wurden aus hunderten von Städten und Shtetln der Rand-Provinzen evakuiert und verloren aus 'militärischen Gründen' oft ihre Häuser, ihr Gut und kleinen Äckerchen von denen sie sich ernährt hatten. Sie lebten entweder am Rand des Existenzminimums und nach dem Waffenstillstand war die Not bereits so groß, daß annähernd 1 1/2 Millionen Juden durch Wohlfahrts-Organisationen, besonders der jüdisch-amerikanischen Organisation mit Spenden unterstützt werden mußten.

Täglich sahen sie sich dem ständig heftiger werdenden Druck ihrer Umgebung ausgeliefert. Pogromwellen und größere Übergriffe, von Seiten der christlichen Bevölkerung, zwangen sie dem Übel zu entfliehen. Ausreise Ströme brachten sie nach Westeuropa, nach Nord- oder Süd-Amerika und natürlich ins Land der Väter, nach Palästina. Nach der Oktoberrevolution sind zwar 140 antijüdischen Gesetze aufgehoben worden, bis zur Festigung der Sowjetmacht hatten Juden allerdings noch einige tragische Pogromwellen über sich ergehen lassen müssen.

Zwischen 1917 und 1921 fanden rund 1.500 Pogrome in Weißrußland und Ukraine statt, bei denen mehr als 150.000 Juden das Leben verloren.

Nach der Konstitution der Sowjetmacht war es auch nicht besser. Zwischen 1917 bis 1921 waren Juden besonders in den von Weißgardisten besetzten Gebieten Weißrußlands und der Ukraine, mörderischen Verfolgungen ausgesetzt; der große Hunger 1922 tat sein Übriges.


Fortsetzung Folgt

Quelle HaGalil

poetry
23.11.2006, 15:39
Die Briten, nachdem ihn die Deutschen auf einen Seelenfänger geschickt hatten ....

tomex
23.11.2006, 15:43
Die Briten, nachdem ihn die Deutschen auf einen Seelenfänger geschickt hatten ....

Seelenfänger?

poetry
23.11.2006, 16:00
Seelenfänger = maroder Kahn *lacht*

tomex
25.11.2006, 20:38
von Chaim FRANK

Die Sovjetunion

Nach der Konsolidierung der Sowjetregierung wurden jüdisches Gemeindewesen und kulturelle, soziale und religiöse Organisationen verstaatlicht oder aufgehoben, die hebräische Sprache verboten und der Zionismus mit seiner Bewegung untersagt. Anfänglichst fiel das Jiddisch nicht unter diese neuen Bestimmungen, fand sogar in musikalisch und theatralischen Bereichen eine gewisse Förderung, einschließlich in der zensierten Presse.

Wie jene der orthodoxen Kirchen, wurden jüdische Religionslehrer, religiöse Führer des Judentums (z.B. der Ljubawitscher Rebbe J.I. Schneersohn) vor sowjetische Gerichte gestellt und mit harter Zwangsarbeit bestraft.

Unter Stalin wurde unter anderem in Schauprozessen auch dem gelehrten Judentum zugesetzt. Politisch sind alle verfolgt worden, da spielte es keine Rolle ob er ein Jude war, wenn diese nur in Opposition standen. 'Philosophisch' hielt man das traditionsgebundene religiöse Judentum, aber auch andere Religionsgemeinschaften in Schach.

tomex
25.11.2006, 20:39
von Chaim FRANK

Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg brachte weitere tragische Einbrüche für das russische Judentum. Wer sich 1941, vor dem Einmarsch der NS-Truppen, nicht in den tiefen Osten retten konnte, teilte das Todesschicksal wie seine Glaubensbrüder im westlichen Europa. Hier besonders waren Juden der baltischen Staaten, dann die von 1939 und 1940 anektierten Gebieten Ostpolens, Weißrussland, Ukraine, Bessarabiens und nördliche Bukowina betroffen.

Juden sind von Okkupanten in künstliche Ghettos gepfercht worden, den sogenannten 'Wohnbezirke für Juden'; sie führte man an, unter Prügeln von den Opfern ausgehobenen Gruben und erschoß sie, oder deportierte sie in westliche Richtung, in Todeslager, wo sie in Gaskammern umkamen. Blutflecken schrecklicher Art gab es auf westlichem russischem Boden unter deutscher Leitung und lokaler Helferschaft unzählige: Riga, Vilnius, Kovno, Minsk, Charkov, Kiew mit Babi Jar, Maidanek, Bialystok, Sobibor, Lemberg, Belzec und, und, und... Die Zahl der jüdischen Opfer in Rußland werden auf 4 Millionen geschätzt.

Und im Zweiten Weltkrieg waren Juden wieder das Opfer mehrerer Anschuldigungen. So waren sie einmal als 'Kollaboranten' der Deutschen, und von den deutschen Nationalsozialisten, abgesehen ihrer rassistischen Ideologie als 'Verbreiter des Bolschewismus' verfolgt und ermordet worden.

Das Unglück aber, daß auf das Judentum, auf das gesamte ost- wie westeuropäische Judentum hereinbrach: die systematischen Ausrottung durch Nazi-Horden und ihren Kollaborateuren, läßt uns auch heute noch verstummen.


Fortsetzung Folgt

Quelle HaGalil

tomex
26.11.2006, 16:26
von Chaim FRANK

Stalinismus

STALINs Kampf gegen den 'Kosmopolitismus' der Juden (Zionismus, und sogenannten 'Protokolle der Weisen Zions') führte zur Anklage, Verurteilung, Deportierung und Erschießung zahlreicher Juden. Wobei vieles auch auf das Konto BERIJAS, einem eifrigen Handlanger STALINs, geschrieben werden muß.

Die Opfer waren bedeutende Juden: Schauspieler, wie Michoels und Suskin; dann, 1952, 26 jiddische Schriftsteller; und beim Ärzte-Prozeß, mit Beschuldigung des Mordversuchs an STALINs, waren es Kapazitäten aus Medizin und Wissenschaft. 60% der Todesurteile betrafen Juden!

Es sollte aber trotz allem die Tatsache nicht unterdrückt werden, daß die Sowjetunion der erste Staat war, der Israel anerkannte, und daß es auch mehrere Juden gab, die in höheren militärischen und politischen Stellungen auch unter Stalin tätig waren (z.B. Litwinow, Maiski).


Chrustschov

Erst die CHRUSTSCHOV-Aera ab 1953, ließ sich bis etwa 1962/3 als 'Frühling' über das russische Judentum nieder; vor allem auf dem Gebieten der Kunst, Kultur und Wissenschaft konnten sie anerkannte Stellen einnehmen, aber auch in politischen Positionen waren sie vertreten. Dieser verhältnismäßig große Anteil, verglichen mit früheren Jahren, ließ aber gleich wieder alte, latente antijüdischen Haltungen erstehen. Dies manifestierte sich zB in den Korruptionsprozessen der Jahre 1963 bis 1964.

In den nachfolgenden Jahren richtete sich die antijüdische Haltung in der Sowjetunion, - die auch Juden in anderen osteuropäischen Ländern betraf -, wegen der pro-arabischen Beziehung aller Warschauer-Pakt-Staaten, je nach der israelischen Außenpolitik.




Gorbatschov

Erst in den Jahren, besonders seit Gorbatschov wird wieder nach einer vernünftigen Lösung für Beziehungen mit Juden, aber auch dem Staat Israel gesucht, die jedoch durch das starke Auftreten 'nationaler Gruppen' und der als 'Pamjat' bekannten Bewegung erschwert werden.

Die letzten Ausreisewellen brachte inzwischen über 600.000 Juden aus der ehemaligen UdSSR nach Israel und ins westliche Ausland.

Schon unter GORBATSCHOVs 'Glasnost' und 'Perestroika'-Politik, aber besonders unter der Regierung JELZINs hat sich in den letzten Jahren zunehmend eine nationale Bewegung, u.a. die PAMJAT, ihren Platz verschafft. Diese GUS-Faschisten, erzeugen nicht nur Angst, sondern haben aufgrund ihres Terrors und antisemitischen Ausschreitungen, unzählige Juden zur Flucht ins westliche Ausland (USA, Israel und Deutschland) getrieben.

Das russische Judentum war die größte Diaspora-Gemeinde, weltweit gesehen. Sie war prägend und beeinfließend nicht nur auf das gesamte Ostjudentum, sondern spielte immer mehr eine zentrale Rolle in der Kultur und sozialem Leben des Judentums überhaupt.

Die Entwicklung des modernen Hebräisch (Iwrith) und Jiddische Literatur, einschließlich des Theaters, und der sich ständig erweiternde Gedanken des nationalen Zionismus, aber auch die sozialer Bewegung, fand in diesem, russischen Judentum, seine liebevolle, vitale und mit tiefer Innigkeit geprägte Anhängerschaft. Sie trugen es mit sich, wohin sie auch als Emigranten kamen, in aller Welt. Das heutige russische Judentum ist keineswegs mehr religiös geprägt.

http://www.hagalil.com/galluth/Image5.jpg
Alte Synagoge

Städte mit beachtlicher jüdischen Einwohnerzahl sind Moskau. Leningrad, Odessa, Kiev und Baku, Birobidschan; dann Charkov, Taschkent, Czernowitz, Kischinjev, Lemberg, Minsk, Wilna, Riga, sowie andere, in denen ein Anteil bis maximal 5000 leben.

Von 1961-1991 erschien die kulturelle Monatsschrift 'Sowjetisch Heimland' in jiddischer Sprache, danach änderte man den Titel in 'Die jiddische Gaß' um.

Seit den 70er Jahren ist auch wieder einiges an kulturellen Ereignissen zu vermerken, wie das neue Jiddische Theater in Moskau, Kunst- und Musik-Veranstaltungen, sowie Gründungen von Kultur-Clubs. Sie sind heute leider wieder Ziele für antisemitische Agitatoren.

Fortsetzung Folgt

Quelle HaGalil

tomex
01.12.2006, 15:37
Zaristisches Rußland, Sowjetunion, GUS

von Chaim FRANK

http://www.hagalil.com/galluth/Image6.gif

BIROBIDSCHAN

Unter Stalins Anfangszeit kam es am 28.3.1928 zur Gründung des Jüdischen Nationalen Rayons und am 7.5.1934 auf Beschluß des Zentralexekutivkomitees zur Umwandlung in das Jüdische Autonome Gebiet. BIROBIDSCHAN ist ein Territorium von 36.000 qkm mit (heute) einer Einwohnerzahl von 200.000 im Süden des Sowjetischen Fern-Ost, am rechten Rande von Chabarowsk.

http://www.hagalil.com/galluth/Image7.jpg
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Hölzerne Synagoge in Birobidschan Alter Jude in Birobidschan

http://www.hagalil.com/galluth/Image9.jpg

In einer jüdischen Grundschule von Birobidschan

Obwohl heute nur noch etwa 3.000 gläubige Juden sich unter den übrigen Bewohner dieses Gebiets befinden, kann keineswegs nur von einer Diskriminierung seitens der ehemaligen Sowjetmacht sprechen. Über alle Jahre hinweg, selbst unter Stalins Terrorwellen, konnten sie mehr oder weniger unbehelligt leben, mit eigenständiger sozialer und kultureller Struktur. Dies hatte sich neben kleineren literarischen Ereignissen sehr wohl auch im musikalischen und theatralischen Bereichen (Kammermusiktheater und Jiddisches Theater) bis heute erhalten. In Schulen wird neben (natürlich) Russisch auch in Jiddisch unterrichtet. Ferner existierte seit 1930 die Gebietszeitung 'Birobidshaner Shtern' täglich, außer Samstag und Sonntag, früher je in russischer und jiddischer Sprache. Seit einigen Jahren aber erscheint sie nur noch zweisprachig.

Die Menschen in Birobidschan lebten vorwiegend von der Landwirtschaft und industriellen Betrieben (z.B. Schuh-, Strumpf-Fabrik, Landmaschinenbau 'Daselmasch').

Um Birobidschan und um deren Geschichte ranken sich viele Gerüchte und ebensoviele Ansichten. Zum einen hieß es, daß es sich bei der Bevölkerung vorwiegend um 'linientreue' jüdische 'Kommunisten', handelte - und wenn hierzu kein Zusammenhang gefunden werden konnte, so behauptete man einfach, daß es sich um 'zwangsumgesiedelte' bzw. dort hin 'deportierte' Juden handelte. Kollektiv kann man das jedenfalls nicht so sehen.

Und doch stimmt es, zumindestens bei etlichen tragischen Fällen, daß sehrwohl jüdische Familien kurzer Hand nach Birobidschan 'verschickt' wurden. Andere kamen wiederum freiwillig, sogar aus Übersee. Davon zeugen unverfälscht Literatur, Bilder und noch lebende Zeitzeugen.

''Doß Lied fun Birobidschan''

Jogn sich zwaj Tajchn,
Biro un Bidschan.

Zwischn di zwaj Tajchn
a fejlech Land faran.

Holz basorgn Welder,
Tajchn gebn Fisch,

Felder Broit derlangen
zu dem najen Tisch.

Zwischn gedichte Welder
jogt mit Frajd a Bohn,

naje Jidn kumen
noch Birobidschan.

Un oif frische Felder
Stroi oif najen Doch,

ß`hobn asoi Jidn
kejnmol nischt gelocht!

Hern sich zu di Bajmer,
hert si zu di Erd,

oj, asa Gelechter,
kejnmol nischt gehert!

Sol gesunt oif Erdn sajn
jeder najer Schpon,

ß`singen di naje Arbeter
ot in Birobidschan.

Tatsache ist jedenfalls: die Juden Russlands (inklusive der nachfolgenden Sowjetunion) hatten im Verlauf der Geschichte - abgesehen vom mörderischen Holocaust, der alle Juden und rassistisch Verfolgte betraf - wesentlich mehr zu erdulden, als ihre Glaubensbrüder der anderen Diaspora-Länder Und doch hatten sie - oftmals unter schwerem Druck - viel geschaffen und überaus wertvolle Beiträge zur russischen Kultur, Literatur und Wissenschaft geleistet. Den wahren Verlust, gerade durch die Abwanderung der Juden, was vorallem durch die heutigen Nationalisten und Faschisten bedingt ist, hat man bereits in der GUS festgestellt. Er ist unwiederbringlich, nämlich ebenso, wie man dies in Europa nach dem Hitler-Krieg einsehen mußte.

Ende des Beitrags..

Quelle HaGalil

poetry
11.12.2006, 15:14
Auch wenn es etwas OT ist:

Lieber Tomex,
Du hast hier schon lang nicht mehr geschrieben und ich hoffe, es geht Dir gut.

Ich warte hier schon gespannt auf die weitere Fortsetzung ;)

Shalom,
Poetry