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Beten statt heiraten?

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Aus Sicht der katholischen Kirche ist klar: wer sich scheiden lässt, nicht enthaltsam lebt und wieder heiratet, hat kein Anrecht mehr auf die Sakramente. Keine Beichte, keine Kommunion – so steht es im Katechismus Nr. 1665. Der neue harte Kurs wird vom Churer Bischof Vitus Huonder angeführt. Er legt den Geschiedenen wärmstens ans Herz, einen Gebetskreis im Allgäu aufzusuchen – die Rundschau war vor Ort.


Rundschau vom 04.04.2012

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Kommentare

  1. Avatar von dispicio
    So richtig es ist, sich dem zu verweigern, was ausgrenzt - so wie es Pfarrer Frossard tut, indem er auch geschiedenen Wiederverheirateten die Sakramente spendet, so richtig ist aber auch, was die Gläubigen aus dem Gebetskreis in Wigradsbad zum Thema Ehe sagen: "Wenn ich mit meiner Wunde gleich in die nächste Beziehung renne, geht das gleiche Spiel von vorn los und es werden immer noch mehr Menschen in Leid verstrickt". Ich glaube, wir gehen heutzutage zu flüchtig mit Beziehung um. So ist das Ja-Wort vor dem Altar häufig bloß ein ästhetischer Akt - weil eine Heirat in Weiß so schön ist - und nicht die glaubensgrundliegende Verantwortung füreinander und vor Gott, in die sich die Eheleute begeben wollen. Die Scheidungszahlen sprechen für sich.
    Ich halte als Katholik den Katholizismus für gut und richtig. Er repräsentiert eine christliche Lehre innerhalb derer die Sakramente als heilig gelten und insofern bei Zuwiderhandlung einen Ausschluss als konsequent erscheinen lassen. Mit Liebe, Barmherzigkeit und Güte hat das aber wenig zu tun. Und es ist meiner Ansicht nach auch nicht das, was Jesus von uns will. Er stellt die Konsequenz einer Lehre nicht über das menschlich Gebotene: "Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat". Jesus sagte das zu den Pharisäern, als sie ihn und seine Jünger beschuldigten, das Gesetz gebrochen zu haben, indem sie am Sabbat durch das Ausreißen der Ären Arbeit verrichteten. Das Gesetz soll dem Menschen dienen - und wo es das nach den Geboten der Liebe und Barmherzigkeit nicht tut, findet es eben keine Anwendung. Deshalb handelt Pfarrer Frossard richtig, indem er denen nicht folgt, die es für nötig halten, das Gesetz über den Menschen zu stellen wie Bischoff Huonda und Domherr Casseti es tun. Was macht es auch für einen Sinn, gerade die Sünder - und vor Gott stehen wir alle als Sünder da - vom Sakrament der Beichte ausschließen zu wollen? Die katholische Kirche ist in meinen Augen kein exklusiver Club mit Zulassungsbeschränkung. Schließlich stammt das Wort katholisch vom altgriechischen καθολικός (katholikós) ab und bedeutet: das Ganze betreffend, allgemein. καθολικός sondert sich nicht ab und grenzt nicht aus, καθολικός öffnet sich und bezieht mit ein. So wie es auch Jesus tat, als er mit den Zöllnern speiste. Die katholische Kirche lebt im Widerstreit der Meinungen auf der Grundlage von Selbstverantwortlichkeit ihrer Mitglieder und das ist gut so - meine Meinung :)

    *Gruß*
    dispicio