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Die Chance auf Gnade und Barmherzigkeit

Waage der Gerechtigkeit

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Die Waage

Auf meinen Wanderungen, bin ich auch einmal einen Waldweg entlang gegangen.
Irgendwann verspürte ich Rauch, ein Geruch von verbrennendem Holz. Ich gelangte auf eine
Lichtung. Hier wohnte ein Köhler.
Weil es gerade Mittag war, die Sonne schien warm und hell vom Himmel, saß er vor
seinem Häuschen auf einer Bank. Hinter dem Häuschen stand ein großer Eichenbaum, durch
dessen Blätter das Sonnenlicht in Streifen leuchtete und punktförmige Muster auf der Erde
bildete. Vor sich hatte er einen kleinen hölzernen Tisch, roh zugearbeitet, aber auf dem Tisch
stand eine Apothekerwaage. In der einen Waagschale lagen schwarze Kohlen. Sie wogen
schwer und ließen sie ganz am Boden liegen. Die andere Waagschale war fast leer.
Nur einige kleine goldene Körnchen lagen darin, nicht fähig, ein Gegengewicht zu sein.
Doch gerade auf diese strahlte durch die Blätterlücken ein heller Sonnenstrahl, während die andere im Schatten lag.
Nun entnahm er der einen Waagschale ein kleines Stückchen Kohle und begann es zu
polieren. Es dauerte eine Weile, dann fing es an zu glänzen und, wie rätselhaft, es wurde zu
einem kleinen goldenen Körnchen, welches er dann in die andere Waagschale legte.

Ich gehe hin, grüße ihn und sehe seiner Tätigkeit eine Weile zu. Schließlich frage ich
ihn, was er da macht und wie es sein kann, daß aus Kohle goldene Körnchen werden.
Er sieht mich erstaunt an und fragt:
,,Das willst du wissen und kennst doch die Antwort? Gut! Du willst es von mir hören.

Diese schwarze Kohle symbolisiert die Harmonien des Menschen zur Finsternis. Nun
gehe ich, sein Geist, daran die Harmonien zu verändern, bis diese wieder mit mir, dem
Göttlichen Geist, in Harmonie sind. Stück für Stück, hier ein bisschen und dort etwas mehr.
Irgendwann, ob bald, ob später, wird das goldene Leuchten überwiegen, dann sind die
Göttlichen Harmonien stark genug geworden, den Menschen wieder in das Land des Lichtes
zu bringen. Ein solcher zählt dann zu den Erlösten."

Ich bedanke mich bei ihm und gehe meinen Weg weiter, auf dem die Sonne hell und
klar leuchtet.

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