Passionszeit - Fastenzeit
Heilfasten nach Hildegard von Bingen
ich habe zwölf Tage mit nur Trinken hinter mir und kann mich
den Worten von Frau Lydia Reutter anschließen:
8. Tag
Ihr Körper hat sich nun an den Reinigungsvorgang gewöhnt. In dieser Phase des Fastens schält sich mehr und mehr der gesunde Körper - als Leib und Seele - aus den alten Schlacken heraus.
Heilfasten heißt Ballast abzuwerfen und die Verhaftung im Äußeren zu überwinden. Es bedeutet ein Loslassen von Ablenkungen und Überflüssigem und eine Hinwendung zur tiefen Essenz des eigenen Daseins, eine Pilgerreise zum Substanziellen. Wir kommen dem näher, was wir wirklich im Leben brauchen.
Fasten ist ein Akt der Unterscheidung und Klärung zwischen essentiellem Kern und überflüssig Belastendem. Die Fastenaskese erleichtert einen ungeschminkten Blick auf uns selbst. Sie trägt dazu bei, uns zu sehen, zu hören, zu fühlen. Sie macht uns frei, tiefere Wahrheiten zu erkennen und innere Räume zu betreten. Der Sinn unseres persönlichen Daseins erschließt sich zunehmend von innen her. Für den realen Menschen wird das tägliche Leben zur angewandten Meditation. Meditative Wahrnehmung führt tiefer in das Leben hinein: nicht weg vom Leben, sondern mitten durch das Leben hindurch.
Das ist eine revolutionäre Sicht, die unser gesamtes Leben, unsere Würde, unseren Wert, Glück und Anerkennung von einer inneren Neuorientierung her definiert und nicht mehr von äußeren Maßstäben.
So ist Heilwerden durch Fasten ein Weg der Mystik, ein Weg nach innen und wieder zurück nach außen, der den Menschen im unfassenden Sinne authentisch und gesund werden läßt.
ein Rat welchen niemand folgen muss
Liebe Obertonmusik,
möglicherweise war Jesus ein Jude und kannte folgenden Psalm:
Psalm 22
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen
bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort
ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.
Aber du bist heilig
du thronst über dem Lobpreis Israels.
und dieser Psalm geht noch weiter und wird von Juden und Christen verschieden angewandt und verstanden.
Wichtiger scheint aber zu sein, dass keiner außer Dir Selbst weiß, was Du während einer Schweige- und Meditationswoche in Deinem Haus der Stille erlebt hast und was es für hiesige Leser sein könnte, was Du uns hier schilderst.
Ich empfinde es wirklich als mutig dies hier, unter aller Fremde, öffentlich zu posten und nicht damit zu rechnen, dass Dir dies hier jemand nicht zerpflückt.
Was immer Du teilen möchtest und so tief es Dein Selbst berühren mag, solches würde ich Dir nicht empfehlen, in einen völlig öffentlichen Forum zu schreiben.
Es wäre schön, wenn Du nur Gleichfühlende und Gleichgesinnte hier antreffen würdest, welche es meines bescheidenen Wissens nach auch zahlreich hier gibt. Aber es sind eben auch hier Mitmenschen welche, das was Dir vielleicht sogar fast heilig ist, auseinander nehmen würden das vielleicht bereits machen und das würde ich Dir nicht selbst antun, in dem Du so freizügig mit Deinem Innersten bist.
Denn schau, selbst ich und das als Jude bin versucht, Dir sagen zu wollen, dass es nicht stimmen kann, was Du erlebt hast.
Und ich wollte Dir sagen wollen, dass vielleicht diese Deine Erfahrung eher in Deinem Selbst durch Dich Selbst, in Dir Selbst freigelassen wurde, gefüttert von Sagen und Geschichten.
Da aber Dein Erlebtes vielleicht einen tiefen Wesenskern in Dir ausmachen könnte, würde ich diesen auch nur Dir Vertrauten und Gleichgesinnten Mitmenschen anvertrauen.
Deine Wahrheit ist die Deinige und nie die Allgemeine. Solange Du diese Deine Wahrheit beleben magst und Dich nicht prüfen lassen wünschst, neben den vielen vielen und abermals vielen anderen Wahrheiten, welche neben der Dir und der Deinigen bestehen, würde ich Dir nahe legen obigen Rat zu überdenken.
lehit
Isaak