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Liebes Fischi
Ich schaute mal nach, was eigentlich Tür wirklich heisst. Definiert ist sie als: eine Anlage zum Schließen einer Öffnung in einer Wand und erlaubt somit den Zugang in bestimmte Räume nur Personen mit dem richtigen Schlüssel.
Ich überlegte mir zudem, wie oft pro Tag ich durch eine Tür gehe. Hm, zähl das mal nach, gibt eine stattliche Anzahl. Die Anzahl reduziert sich aber rapide, wenn ich nur noch die Türen zähle, wo ich den Schlüssel benutzen muss. So gesehen sind viele Türen für mich einfach offen, sei es weil es in der eigenen Wohnung ist oder in öffentlichen Gebäuden. Es gibt auch Türen, die sind für mich mal offen, mal verschlossen und ich muss den richtigen Zeitpunkt wählen um dort hinein gehen zu dürfen. So kann ich mitten in der Nacht lange um Einlass begehren im Stadthaus, es nützt mir auch nichts, dass ich mit dem dortigen Hauswartsehepaar eng befreundet bin und auch den amtierenden Stadtpräsidenten persönlich kenne. Ich habe einzig und allein Zugang wenn ich den richtigen Zeitpunkt wähle. Und der ist vorgegeben und an den muss ich mich halten.
Ich denke im Glaubensleben ist es auch so. Man bewegt sich in seinem Umfeld, hat Türen die einem sehr bekannt sind. Es gibt auch Türen die man kennt, aber nicht unbedingt liebt, durch die hindurch man nicht so freudig geht. So kann es sein, dass das Leben ruhig zwischen diesen Türen abläuft. Es kann aber auch sein, dass Gott einem plötzlich eine neue Türe öffnet. Man erschrickt, steht wie angewurzelt still und äugt mal vorsichtig durch die angelehnte Tür. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ich vertraue und betrete an Gottes Hand den neuen Raum, oder ich drehe mich um und gehe zurück und bleibe bei meinen „alten Sicherheiten“. Vielleicht ahne ich was ich verpassen könnte, vielleicht aber auch nicht, weil ich es gar nicht wissen möchte.
So eine neue Tür öffnete sich für mich im letzten Jahr. Als ich sie erstmals bewusst wahrnahm begehrte alles in mir auf. Ich wollte diese Tür nicht wirklich, gesucht habe ich sie auch nicht. Aber Gott hatte da andere Pläne, er wollte eine Entscheidung von mir. Ich durfte selber entscheiden, ob ich durchgehen will oder nicht. In diese Situation hinein, die mich fast aus dem Gleichgewicht brachte, stellte mir ein Freund die Frage: Was hindert dich daran? Diese Frage mir gegenüber ehrlich zu beantworten war ganz schwer, denn mich hinderte Stolz, Kurzsichtigkeit, mangelndes Gottvertrauen, Mut, eine gewissen Überheblichkeit usw. Ich fand keinen einzigen Grund der es rechtfertigen könnte, das neue das Gott mir da präsentierte auszuschlagen. So betrat ich zitternd und zagend die neuen Räume hinter dieser Tür.
Heute, einige Monate später darf ich sagen, es hat sich gelohnt. Seither gingen noch viele Türen auf und es werden immer mehr. Zum Glück hörte ich das liebevolle Rufen Gottes. Es war eindringlich, mein Herz konnte sich dem nicht erwehren. Aber es gab auch grosse Kämpfe, Anfeindungen und Anfechtungen. Und immer wieder die Frage zu Gott, ist es richtig, ist es das was du von mir möchtest? Die Antwort fand ich in den Sprüchen 8,32 - 35:
Und nun, Söhne (Töchter), höret auf mich!
O Glück derer, die hüten meine Wege!
Höret Zucht und werdet weise,
nimmer lasset sie fahren.
O Glück des Menschen, der auf mich hört,
Tag um Tag an meinen Türen zu wachen,
meiner Eingänge Pfosten zu hüten!
Denn wer mich findet, hat Leben gefunden,
Gnade hat er von IHM sich beschert.
Wer mich verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an,
alldie mich hassen, lieben den Tod.
Ja, nicht durch diese Türe zu gehen währe wirkliche Gewalt meiner Seele antun gewesen. Es hätte mein Leben, meinen Glauben beschnitten und auf die Länge wohl verletzt oder sogar krank gemacht, weil ich nicht meine Bestimmung gelebt hätte.
Ich schrieb oben, man müsse den richtigen Zeitpunkt wählen um durch eine Tür zu gehen. Wann ist das denn? Es ist der Zeitpunkt wo Gott einem den Schlüssen anvertraut. Wo er ruft. Es gibt noch eine Tür in meinem Leben, dazu suche ich seit Jahren den Schlüssel. Bis sich diese Türe öffnet mag ich kaum warten. Aber auch hier heisst es - der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn Gott es sagt. Dann kommt es gut, wenn ich das richtige Mass mit Warten und Gehen habe, nach Gottes Plan und Zeit.
Ja, Gott ist gnädig! Ich bin ihm so dankbar!!
Zum Bild: Oft kann man schon von aussen etwas erkennen, erahnen. Aber richtig schön wird es erst, wenn man mutig durch die Türe hindurch schreitet. Dann erst hat man den ganzen Blickwinkel.
Gedanken von
Popcorn