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Andachten von C. H. Spurgeon
Lass nichts von dem Bann an deiner Hand hangen, auf dass der Herr von
dem Grimm seines Zorns abgewendet werde und gebe dir Barmherzigkeit
und erbarme sich deiner und mehre dich, wie er deinen Vätern geschworen hat.
5. Mose 13,18.
Das Volk sollte götzendienerische Städte erobern, alle Beute zerstören und
alles, was durch Götzendienst verunreinigt war, als etwas Verbanntes
betrachten, das mit Feuer zu verbrennen war.
Gegen Sünde aller Art müssen Christen in derselben Weise vorgehen.
Wir dürfen keine einzige böse Gewohnheit bestehen lassen. Wir müssen Krieg
führen bis aufs Messer mit Sünden aller Art und Größe, ob es Sünden des
Leibes, der Seele oder des Geistes sind.
Wir sehen dies Aufgeben des Bösen nicht als etwas an, womit wir uns
Barmherzigkeit verdienen, sondern betrachten es als eine Frucht der Gnade
Gottes, die wir um keinen Preis entbehren möchten.
Wenn Gott uns hilft, kein Erbarmen mit unseren Sünden zu haben, so hat er
doch großes Erbarmen mit uns. Wenn wir dem Bösen gram sind, so ist Gott
uns nicht mehr gram. Wenn wir unsere Anstrengungen gegen die Sünde
verdoppeln, so vervielfältigt der Herr unsere Segnungen.
Der Weg des Friedens, des Wachstums, der Sicherhit, der Freude in Christus
Jesus wird gefunden, indem man den Worten folgt:
„Lass nichts von dem Bann an deiner Hand hangen!“
Herr, reinige mich heute! Erbarmen, Gedeihen, Wachstum und Freude wird
sicher denen zuteil werden, die mit Ernst die Sünde abtun.
C. H. Spurgeon
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Wer seinen Feigenbaum bewahrt, der isst Früchte davon; uns wer seinen Herrn
bewahrt, wird geehrt. Spr. 27,18.
Wer einen Feigenbaum zieht, hat Feigen für seine Mühe, und wer einem guten
Herrn dient, hat Ehre zum Lohn.
Wahrlich, der Herr Jesus ist der beste aller Herren, und es ist eine Ehre, die
geringste Handreichung für ihn tun zu dürfen.
Es gibt Herren, deren Dienst ist, als wenn man einen Holzapfelbaum bewachte
und Holzäpfel zum Lohn äße; aber meinem Herrn Jesus diesen heißt, einen
Feigenbaum mit den süßesten Feigen zu bewahren. Sein Dienst ist aus sich
Freude, das Beharren darin ist Förderung, der Erfolg ist Segen, und sein Lohn
ist die Herrlichkeit droben.
Unsere größten Ehren werden wir ernten, wenn die Feigen reif sind, nämlich in
der künftigen Welt. Engel, die jetzt unsere Diener sind, werden uns heimtragen,
wenn unser Werk getan ist.
Der Himmel, wo Jesus ist, wird unsere ehrenvolle Wohnung sein, die ewige
Seligkeit unser herrliches Teil und der Herr Jesus selbst unsere beglückende
Gesellschaft.
Wer kann sich die volle Bedeutung dieser Verheißung vorstellen:
„Wer seinem Herrn dient der wird geehrt werden!“?
Gott hilf mir, meinem Herrn zu dienen! Lass mich jeden Gedanken an Ehre
aufgeben bis zu der Stunde, wo du selbst mich ehren wirst!
Möge der Heilige Geist mich zu einem demütigen und geduldigen Arbeiter und
Diener machen!
C. H. Spurgeon
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Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen
wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren. Apg. 1,11.
Das erste Kommen unseres Herrn feiern wir jedes Mal zu Weihnachten;
lasst uns heute unsere Gedanken auf die Verheißung seines zweiten Kommens
richten!
Dieses ist so gewiss wie sein erstes Kommen, von dem es einen großen Teil
seiner Gewissheit erhält. Er, der in Niedrigkeit kam, um zu dienen, wird ganz
gewiss wiederkommen, um den Lohn seines Dienstes in Empfang zu nehmen.
Er, der kam, um zu leiden, wird nicht zaudern zu kommen, um zu herrschen.
Diese unsere Hoffnung macht uns froh, denn wir sollen seine Freude teilen.
Heute leben wir in der Verborgenheit und Erniedrigung, wie er auf Erden lebte;
aber wenn er kommt, werden wir offenbar werden, wie er offenbar werden wird.
Tote Heilige sollen bei seinem Erscheinen lebendig werden.
Die Verleumdeten und Verachteten sollen leuchten wie die Sonne in ihres
Vaters Reich. Dann sollen die Heiligen als Könige und Priester erscheinen, und
die Tage ihres Trauerns sollen ein Ende haben. Die lange Ruhe und der
unbegreifliche Glanz des Tausendjährigen Reiches werden ein reichlicher Lohn
sein für die Jahrhunderte des Zeugens und Kämpfens.
O, dass der Herr käme! Er kommt! Er ist auf dem Weg und naht schnell.
Das Geräusch seines Kommens sollte unseren Herzen wie Musik klingen.
C. H. Spurgeon
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Schiwiti ADONAI Lenegdi Tamid....
Ich habe den EWIGEN allezeit vor Augen
denn ist ER zu meiner Rechten,
wanke ich nicht.... (Psalm 16,8 )
shalom...
rivka
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Kommt, wir wollen wieder zum Herrn
Kommt, wir wollen wieder zum Herrn; denn er hat uns zerrissen, er wird uns
auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Hos. 6,1
Es ist des Herrn Art zu zerreißen, ehe er heilt. Darin zeigt sich die aufrichtige
Liebe seines Herzens und die sichere Heilkunst seiner Hand.
Er schlägt auch, ehe er verbindet, sonst wäre es ein ungewisses Werk.
Das Gesetz kommt vor dem Evangelium, das Gefühl der Bedürftigkeit vor der
Erfüllung unseres Verlangens.
Lebst du unter der überführenden, zermalmenden Hand des Geistes? Hast du
den knechtischen Geist empfangen, dass du dich aufs neue fürchten musst?
Das wäre eine heilsame Vorbereitung auf das wirkliche Heilen und Verbinden
des Evangeliums.
Verzweifle nicht, liebes Herz, sondern komm zum Herrn mit all deinen offenen
Wunden, deinen Schmerzen und Krankheiten.
Er allein kann heilen, und er freut sich, es tun zu dürfen.
Es ist unseres Herrn Amt, die zerbrochenen Herzen zu verbinden.
Lasst uns nicht zögern, sondern sofort wieder zum Herrn kommen, von dem
wir uns entfernt haben! Lasst uns ihm unsere offenen Wunden zeigen und ihn
bitten, Hand ans Werk zu legen und es zu vollenden!
Wird ein Arzt schneiden und dann seinen Kranken verbluten lassen?
Wird der Herr unser altes Haus niederreißen und sich dann weigern, uns ein
besseres zu bauen? Vermehrt er je unnötigerweise das Elend armer,
geängsteter Seelen?
Das sei fern von dir!
C. H. Spurgeon
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Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen
Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen. Ps. 91, 14
Sagt der Herr das zu mir? Wenn ich seinen Namen kenne, ja!
Gelobt sei der Herr, ich bin ihm nicht fremd! Ich habe ihn versucht und ihn
erprobt und ihn erkannt, und deshalb vertraue ich ihm.
Ich kenne seinen Namen als den eines Gottes, der die Sünde hasst; denn die
überführende Macht seines Geistes hat mich gelehrt, dass er nie das Böse
übersehen will. Aber ich kenn ihn auch als den Gott, der Sünde vergibt in
Jesus Christus; denn er hat mir alle meine Übertretungen vergeben.
Sein Name ist treue, das weiß ich; denn er hat mich nie verlassen, wenn auch
die Leiden sich auf mich gehäuft hatten.
Dieses Wissen ist eine Gabe der Gnade, und der Herr macht sie zum Grund für
die Gewährung einer anderen Gnadengabe, für das Erhöhen. Das ist Gnade auf
Gnade.
Beachtet, dass es gefährlich sein kann, in die Höhe zu klimmen; aber wenn der
Herr uns erhöht, ist unsere Stellung sicher. Er kann uns erhöhen zu großer
Wirksamkeit, zu außerordentlicher Erfahrung, zu Erfolgen in seinem Dienst,
zur Führung seiner Arbeiter, zum Pflegevater der Kleinen.
Wenn er das nicht tut, erhöht er uns vielleicht durch nahe Gemeinschaft,
tiefe Einsicht, heiligen Triumph und das Vorgefühl ewiger Herrlichkeit.
Wenn Gott uns hochstellt, kann der Satan uns nicht herabziehen.
Wenn es doch diesen ganzen Tag lang so um uns bestellt wäre!
C. H. Spurgeon
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Selig sind die Barmherzigen
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Matth. 5,7.
Es ist nicht recht, dass dem, der nicht vergeben will, vergeben wird, und dem,
der den Armen nicht helfen will, soll auch nicht geholfen werden.
Gott wird uns mit unserem eigenen Maß messen, und alle, die harte Herren und
harte Gläubiger gewesen sind, werden sehen, dass der Herr hart mit ihnen
verfahren wird. „Es wird aber ein unbarmherziges Gericht über den ergehen,
der nicht Barmherzigkeit getan hat.“
Lasst uns heute versuchen zu vergeben!
Lasst uns tragen und ertragen!
Lasst uns freundlich, sanft und milde sein!
Lasst uns das Tun anderer nicht zu streng beurteilen,
nicht beim Kaufen zu sehr feilschen,
nicht alberne Zänkereien anfangen,
nicht so verdrießlich sein, dass niemand es uns rechtmachen kann!
Sicher möchten wir gesegnet werden und wollen gern Barmherzigkeit
erlangen; lasst uns barmherzig sein, damit uns Barmherzigkeit zuteil werde!
Lasst uns die Bedingung erfüllen, damit wir die Seligpreisung für uns in
Anspruch nehmen können!
Ist es nicht eine angenehme Pflicht, freundlich zu sein? Ist das nicht schöner,
als zornig und unverträglich zu sein? Wie viel Seligkeit steckt darin!
Außerdem ist es ein reicher Lohn, Barmherzigkeit zu empfangen. Wer anders
als die unumschränkte Gnade konnte eine solche Verheißung geben?
Wir sind gegen unsere Mitsterblichen so oft nur in Pfennigen barmherzig, während der Herr uns „alle unsere Schuld“ erlässt.
C. H. Spurgeon
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Die Frommen werden Gutes besitzen
Die Frommen werden Gutes besitzen. Spr. 28,10.
Das Buch der Sprüche ist auch ein Buch der Verheißungen.
Verheißungen sollten unter dem Volk Gottes Sprichwörter sein.
Hier haben wir eine sehr gnadenvolle Verheißung vor uns.
Wir sind gewohnt, zu denken, dass viel Gutes für uns aufbewahrt ist;
aber hier wird uns gesagt, dass wir es schon jetzt besitzen sollen.
Keine Bosheit und List der Feinde kann unser Verderben bewirken;
sie werden in die Grube fallen, die sie gegraben haben.
Unser Erbe ist uns so sicher zugesagt, dass es uns nicht vorenthalten
werden kann und dass wir auch nicht so vom Wege abirren können,
dass wir es verfehlen.
Also was besitzen wir schon jetzt? Wir haben ein ruhiges Gewissen durch das
kostbare Blut Jesu. Wir haben die Liebe Gotte, die uns gehört, was immer
eintreten mag.
Unser Gebet hat Macht bei Gott in den Zeiten der Not. Wir haben die Vorsehung
Gottes, die über uns wacht, die Engel Gottes, die uns dienen, und vor allem
den Geist Gottes, der in uns wohnt.
Das alles ist tatsächlich unser!
„Es sei das Gegenwärtige oder das Zukünftige, alles ist euer!“
Jesus ist unser. Gott sei gelobt!
Lasst uns nicht jammern und wimmern, knausern und uns plagen, obwohl wir
so viel Gutes besitzen! Lasst uns von unserm Gott leben und uns den ganzen
Tag seiner freuen!
Hilf uns, Heiliger Geist!
C. H. Spurgeon
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Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich
Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich und streckst
deine Hand über den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner
Rechten. Ps. 138,7.
Elendes Wandeln mitten im Leid? Nein, gesegnetes Wandeln, weil eine
besondere Verheissung darauf steht.
Gebt mir eine Verheissung, und was ist dann das Leid? Was lehrt mein
Herr mich hier sprechen? „Du willst mich wieder lebendig machen.“
Ich werde mehr Leben, mehr Kraft, mehr Glauben haben. Ist es nicht oft
so, dass das Leid uns wieder belebt wie ein Hauch kalter Luft, wenn wir
einer Ohnmacht nahe sind?
Wie zornig sind meine Feinde und besonders der Erzfeind? Soll ich meine
Hand ausstrecken und gegen meine Feinde kämpfen?
Nein meine Hand ist besser beschäftigt im Dienst meines Herrn.
Ausserdem besteht keine Notwendigkeit dazu, denn mein Gott will seinen
weitreichenden Arm gebrauchen, und er wird mit den Feinden weit besser
fertig werden als ich, wenn ich es auch versuchte.
„Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr.“
Er will mich mit seiner Macht und Weisheit retten.
Was könnte ich mehr wünschen?
Komm, mein Herz, rede mit dir selber über diese Verheissung, bis sie zum
Lied deiner Zuversicht, zum Trost deiner Einsamkeit wird!
Bete, dass du selbst wieder lebendig werdest, und überlass das andere
dem Herrn, der alles für dich vollbringt.
C. H. Spurgeon
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Der Herr wird dir seinen Schatz auftun
Der Herr wird dir seinen Schatz auftun. 5. Mose 28,12.
Diese Verheissung bezog sich, als sie gegeben wurde, auf den Regen.
Der Herr wird ihn zu seiner Zeit geben. Aber der Regen ist nur ein Sinnbild
all der himmlischen Erquickungen, die Gott seinem Volk schenken will.
Wenn doch ein reichlicher Schauer käme, des Herrn Erbteil zu erfrischen!
Wir denken offenbar, Gottes Schatz könne nur durch einen
Propheten aufgetan werden; aber das stimmt nicht, denn diese
Verheissung gilt allen Treuen in seinem Volk, sie gilt jedem einzelnen von
uns.
Mein gläubiger Freund, „der Herr wird dir seinen guten Schatz auftun“!
Auch du kannst den Himmel aufgetan sehen und mit deiner Hand
hineingreifen und deinen Teil herausnehmen, dazu noch einen Teil für alle
deine Brüder um dich her.
Bitte, was du willst, und es soll dir nicht versagt werden, wenn du in
Christus bleibst und seine Worte in dir bleiben.
Bisher kennst du noch nicht alle Schätze deines Herrn, aber er wird sie dir
zeigen. Sicherlich hast du noch nicht die Fülle seiner Reichtümer
genossen, aber er wird dein Herz in seine Liebe hineinführen und Jesus in
dir offenbaren.
Nur der Herr selbst kann das für dich tun; aber hier ist seine Verheissung,
und wenn du fleissig auf seine Stimme achtest und seinem Willen
gehorchst, sollen seine geistlichen Reichtümer durch Jesus Christus dir
gehören.
C. H. Spurgeon
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Ich will Hornissen vor dir her senden
Ich will Hornissen vor dir her senden. 2. Mose 23,28.
Was die Hornissen waren, brauchen wir nicht zu erörtern.
Sie waren Gottes Heer, das er vor seinem Volk herschickte, um ihm den
Sieg leicht zu machen.
Unser Gott hat seine eigenen Mittel, für sein Volk zu streiten und den
Feinden Schaden zuzufügen, noch ehe der Kampf wirklich beginnt.
Oft verwirrt er die Gegner der Wahrheit, ohne dass die Verteidiger der
Wahrheit selbst etwas dazu tun. Die Luft ist voll von geheimnisvollen
Kräften, die die Feinde des Volkes Gottes plagen. Wir lesen in der
Offenbarung des Johannes, dass „die Erde dem Weib half“.
Wir wollen uns niemals fürchten. Die Sterne auf ihrer Bahn streiten gegen
die Feinde unserer Seele.
Oft finden wir, wenn wir zum Kampf ausziehen, kein Heer, das sich uns
entgegenstellt. „Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein.“
Gottes Hornissen können mehr tun als unsere Waffen. Wir hätten uns nie
träumen lassen, dass der Sieg durch solche Mittel, wie er sie gebraucht,
gewonnen werden könnte. Wir müssen unserem Marschbefehl gehorchen
und ausziehen zur Eroberung der Völker für Jesus, und dann werden wir
sehen, dass der Herr vor uns hergegangen ist und den Weg bereitet hat,
so dass wir am Ende nur fröhlich bekennen werden:
„Er siegt mit seiner Rechten und seinem heiligen Arm.
C. H. Spurgeon
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Lass dein Brot über das Wasser fahren
Lass dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit. Pred. 11,1.
Wir dürfen nicht erwarten, für das Gute, das wir tun, sofort Lohn zu
empfangen; ebenso wenig dürfen wir unsere Bemühungen auf Orte und
Menschen beschränken, von denen wir annehmen können, dass sie es uns
lohnen.
Der Ägypter wirft seinen Samen auf das Wasser des Nils, was wie eine
schiere Vergeudung des Kornes aussehen könnte. Aber zur gegebenen
Zeit geht die Flut zurück, der Reis, oder um was es sich sonst handelt,
sinkt in den fruchtbaren Schlamm, und rasch spriesst eine Ernte hervor.
Lasst uns heute den Bösen und den Undankbaren Gutes tun! Lasst uns die
Sorglosen und die Hartnäckigen lehren! Trübes Wasser mag
hoffnungsvollen Boden bedecken. Nirgends soll unsere Arbeit in dem Herrn vergeblich sein.
An uns ist es, unser Brot auf das Wasser zu werfen; Gott bleibt es
überlassen, die Verheissung zu erfüllen: „Du wirst es finden.“ Er wird nicht
zögern, sein Wort zu halten.
Das gute Wort Gottes, das wir gesprochen haben, soll leben, soll gefunden werden.
Vielleicht nicht gerade heute; aber eines Tages werden wir ernten, was wir gesät haben.
Wir müssten uns in Geduld üben, denn dann wir der Herr uns Geduld
erweisen. „Nach vielen Tagen“, sagt die Schrift, und in vielen Fällen
werden diese Tage zu Monaten und Jahren werden,
und doch bleibt das Wort wahr, Gottes Verheissung ist JA und AMEN.
Lasst uns dafür sorgen, dass wir dieses Gebot in Ehren halten.
C. H. Spurgeon
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Sie sollen mein sein, spricht der Herr Zebaoth
Sie sollen mein sein, spricht der Herr Zebaoth, an jenem Tag, da ich meine
Juwelen voll machen will. Mal. 3,17.
Es kommt ein Tag, an dem die Kronjuwelen unseres großen Königs gezählt
werden sollen, um zu sehen, ob sie mit dem Verzeichnis, das sein Vater ihm
gegeben hat, übereinstimmen.
Meine Seele, wirst du unter den Kleinoden Jesu sein?
Du bist ihm kostbar, wenn er dir kostbar ist, und du sollt „an jenem Tag“ sein
Eigentum sein, wenn er an diesem Tag dein ist.
Zur Zeit Maleachis pflegten die Erwählten des Herrn so miteinander zu reden,
dass ihr Gott selber ihnen zuhörte. Ihre Gespräche gefielen Gott so, dass er sie
aufzeichnete; ja er machte sogar ein Buch daraus und bewahrte es auf. Da ihre
Gespräche ihm gefielen, gefielen sie selber ihm auch.
Halt inne, meine Seele, und frage dich: Wenn Jesus deinem Reden zuhörte,
würde es ihm gefallen? Ist es zu seiner Ehre und zur Erbauung der Brüder?
Antworte, meine Seele, und sprich die reine Wahrheit!
Welch eine Ehre wird es für uns arme Geschöpfe sein, wenn der Herr uns als
seine Kornjuwelen anspricht! Diese Ehre haben alle Heiligen. Jesus sagt nicht
nur: „Sie sind mein!“, sondern: „ Sie sollen mein sein!“
Er erkaufte uns, er suchte uns, er brachte uns in sein Reich, er hat uns so weit
in sein Bild gestaltet, dass er uns mit all seiner Kraft verteidigen wird.
C. H. Spurgeon
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Des Abends heulen sei wiederum wie die Hunde
Des Abends heulen sei wiederum wie die Hunde. … Ich aber will von deiner
Macht singen und des Morgens rühmen deiner Güte. Ps. 59,15.17.
Hat Gott macht über die Zungen der Hunde? Kann er Hunde vom Bellen
abhalten? Ja, so ist es! Lest nach, was 2. Mose 11,7 geschrieben steht. Wenn
Gott Hunde und hündische Menschen und den großen Hund am Höllentor zum
Schweigen bringt, dann lasst uns ohne Furcht unseren Weg gehen!
Und wenn er den Hunden gestattet, ihre Zungen zu bewegen, so kann er doch
ihre Zähne zurückhalten.
Sie mögen einen furchtbaren Lärm machen und uns trotzdem keinen
wirklichen schaden zufügen. Obwohl sie bellen, können wir Gottes Macht und
Güte rühmen.
Doch wie schön ist die Stille!
Wie wunderbar ist es, sich unter Feinden zu bewegen und wahrzunehmen,
dass Gott sie zum Frieden mit uns zwingt! Wenn dieses Wort des Herrn heute
auch für mich wahr wäre!
Macht mir der Hund bange? Ich will es meinem Herrn sagen. Herr, er reagiert
nicht auf meine Beruhigungsversuche; sprich ein ernstes Wort, und er muss
sich niederlegen!
Gib mir Frieden, o mein Gott, und lass mich deine Hand so deutlich darin
sehen, dass ich klar den Unterschied erkenne, den deine Gnade zwischen mir
und den Ungöttlichen gemacht hat!
C. H. Spurgeon
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Der Herr hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der Herr an
Der Herr hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der Herr an. Ps. 6,10.
Das stimmt!
Das ist auch meine Erfahrung. Ich kann mein Siegel daunter setzen, dass Gott
wahrhaftig ist. Auf wunderbare Weise hat er viele, viele Male die Gebet seines
Knechts erhört. Auch jetzt hört er mein Flehen; er wendet sein Ohr nicht von
mir ab.
Gelobt sei sein Name!
Soviel steht fest: Die Verheißung, die in des Psalmisten gläubiger Zuversicht
liegt, gehört mir. Ich ergreife sie mit der Hand des Glaubens.
Der Herr nimmt mein Gebet an. Er wird es nicht vergessen und wird es erhören
in der Art und zu der Zeit, die seine liebevolle Weisheit als die beste erkennt.
Ich bringe mein armes Gebet vor den großen König; er schenkt mir Gehör und
nimmt meine Bitte gnädig an.
Meine Feinde wollen mich nicht anhören, aber mein Herr tut es. Sie verlachen
meine tränenvollen Gebete, aber mein Herr tut es nicht; er lässt mein Gebet in
sein Ohr und in sein Herz dringen.
Welch ein Empfang ist das für einen armen Sünder! Wir nehmen Jesus an, und
dann nimmt der Herr uns und unsere Gebete an um seines Namens willen.
Gelobt sei dieser teure Name, der unsere Gebete freimacht, so dass sie sogar
durch die goldenen Tore ungehindert eingehen können.
Herr, lehre mich bete, weil du meine Gebete hörst!
C. H. Spurgeon
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Ich gebe ihnen das ewige Leben
Ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen,
und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Joh. 10,28
Wir glauben an die ewige Sicherheit der Heiligen, einmal, weil sie Christi
Eigentum sind und er niemals die Schafe verlieren wird, die er mit seinem Blut
erkauft und von seinem Vater empfangen hat; ferner, weil er ihnen das ewige
Leben gibt.
Wenn es nämlich ewig ist, nun, dann kann es keine Ende haben, wie ja auch
Hölle, Himmel und Gott kein Ende haben können. Könnte das geistliche Leben
aufhören, so wäre es offensichtlich nicht ewiges, sondern zeitliches Leben.
Aber der Herr spricht von ewigem Leben, und das schließt die Möglichkeit
eines Endes aus. Beachtet ferner, dass der Herr ausdrücklich sagt:
„Sie werden nimmermehr umkommen.“
Solange Worte einen Sinn haben, sichert dies den Gläubigen zu, dass sie nicht
verloren gehen werden. Der hartnäckigste Unglaube kann den Sinn dieser
Worte nicht leugnen.
Um schließlich die Sache vollständig zu machen, erklärt er, dass die Seinen in
seiner Hand sind, und fordert alle ihre Feinde heraus, die meinen, sie ihm
entreißen zu können. Das ist etwas schlechthin Unmögliches, selbst für den
Fürsten der Hölle.
Wir dürfen sicher sein in der Rechten eines allmächtigen Heilands.
So liegt es an uns, fleischliche Furcht und fleischliches Vertrauen fahren
zulassen und friedlich in der starken Hand des Erlösers zu ruhen.
C. H. Spurgeon
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So aber jemand unter euch Weisheit mangelt
So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt
einfältig jedermann und rücket’s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden.
Jak. 1,5.
„So aber jemand unter euch Weisheit mangelt…“
Es gibt kein „So“ in der Sache, denn ich bin gewiss, dass mir Weisheit
mangelt. Was weiß ich denn? Wie kann ich meinen eigenen Weg gehen?
Wie kann ich andere führen?
Herr, ich bin eine Masse von Torheit, und Weisheit besitze ich nicht.
Du sprichst: „… der bitte Gott!“ Herr, so bitte ich jetzt! Hier zu deinen Füßen
bitte ich, mich mit himmlischer Weisheit auszurüsten für die schwierigen Dinge
dieses Tages und für die einfachen ebenfalls; den ich weiß, ich kann sehr
Albernes tun, sogar in sehr einfachen Dingen, wenn du mich nicht vor Schaden
behütest.
Ich danke dir, dass das Bitten alles ist, was ich zu tun habe.
Wie gnädig von dir, dass ich nur im Glauben zu beten brauche, und dass du
mir dann Weisheit geben willst! Du sagst mir eine gute Erziehung zu und dazu
eine ohne einen zornigen Lehrer und einen scheltenden Schulmeister. Du willst
sie auch ohne Bezahlung gewähren – sie einem Toren gewähren, dem es an
Weisheit mangelt.
Herr, ich danke dir für dieses bestimmte und ausdrückliche Wort:
„So wird sie ihm gegeben werden.“
Ich glaube, du willst dein Kind heute die verborgene Weisheit erkennen lassen,
die die fleischlich Klugen niemals lernen.
Du willst mich nach deinem Wort leiten und mich endlich mit Ehren annehmen
(Ps. 73,24).
C. H. Spurgeon
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Ich will in dir lassen übrig bleiben ein armes geringes Volk
Ich will in dir lassen übrig bleiben ein armes, geringes Volk; die werden auf
des Herrn Namen trauen. Zeph. 3,12.
Wenn wahrer Glaube im Begriff ist, unter den Reichen auszusterben, so findet
er eine Heimat unter den Armen dieser Welt, die an Glauben reich sind.
Der Herr hat auch heute noch seine treuen Übriggebliebenen.
Bin ich einer von ihnen?
Vielleicht lernen die Menschen auf den Namen des Herrn vertrauen, weil sie
arm und gering sind. Wer kein Geld hat, muss sehen, was er mit Kredit
ausrichten kann. Wer von seinem eigenen Namen nichts hält, tut klug daran,
sich auf einen anderen Namen zu verlassen,
und zwar auf den besten aller Namen, den Namen des Herrn.
Gott wird immer ein Volk haben, das ihm vertraut und das wir immer ein armes
und geringes Volk sein. So gering die Welt auch von seinen Kindern denken
mag, ihr Übrigbleiben kann einer ganzen Nation zu unermesslichem Segen
gereichen.
Hier haben wir das bewahrende Salz, das dem Verderben wehrt, das durch die
Sünde in der Welt ist.
Wieder tritt die Frage an jeden von uns heran: Bin ich einer von ihnen?
Betrübt mich die Sünde in mir und um mich her? Bin ich arm im Geist, geistlich
arm nach meinem eigenen Urteil?
Vertraue ich dem Herrn?
Das ist die Hauptsche. Jesus offenbart den Namen, das Wesen, die Person
Gottes; vertraue ich ihm?
Wenn ja, bin ich zu einem Dienst in dieser Welt übrig geblieben.
Herr, hilf mir, ihn zu tun!
C. H. Spurgeon
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Sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht
Sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht. Zeph. 3,13.
Gestern dachten wir an das betrübte und arme Volk, das der Herr als
lebendigen Samen in einer toten Welt lässt.
Der Prophet sagt von diesen Menschen, dass sie kein Böses tun und nicht
falsch reden werden, so dass sie, die weder Rang noch Reichtum schützte,
zugleich ganz unfähig waren, Waffen zu gebrauchen, auf die die Gottlosen so
großes Vertrauen setzen; sie konnten sich weder durch Sünde noch durch
Schlauheit verteidigen.
Was nun? Sollten sie vernichtet werden? Keineswegs!
Sie sollten sowohl weiden als auch ruhen und nicht nur frei von Gefahr sein,
sondern sogar frei von der Furcht vor dem Übel.
Schafe sind sehr schwache Geschöpfe, und Wölfe sind schreckliche Feinde;
doch sind zu dieser Stunde die Schafe weit zahlreicher als die Wölfe.
Außerdem gewinnt die Sache der Schafe ständig, während die Sache der Wölfe
immer mehr zurückgeht. Eines Tages werden Herden von Schafen die Ebene
bedecken, und kein Wolf wird mehr übrig sein.
Tatsche ist, dass die Schafe einen Hirten haben, der ihnen Nahrung, Schutz
und Frieden gibt. Keiner, das heißt nicht einer ob er in menschlicher oder
höllischer Gestalt erscheint, soll sie schrecken.
Wer könnte die Herde des Herrn in Schrecken versetzen, wenn er nahe ist?
Wir legen uns nieder auf grüne Weiden, denn Jesus selbst ist Ruhe und
Erquickung für unsere Seelen.
C. H. Spurgeon
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Der Herr wird dich segnen aus Zion
Der Herr wird dich segnen aus Zion, dass du sehest das Glück
Jerusalems dein Leben lang. Ps. 128,5
Das ist eine Verheißung für den gottesfürchtigen Menschen, der gewissenhaft
auf dem Weg des Herrn bleibt. Sein Haus wird gesegnet sein; seine Frau und
seine Kinder werden ihm eine Quelle großen Glücks sein.
Aber als Glied der Gemeinde möchte er auch diese gedeihen sehen, denn ihm
liegt das Haus des Herrn ebenso sehr am herzen wie sein eigenes. Wenn der
Herr unser Haus baut, dann ist es nur recht und billig, wenn wir sehen
möchten, dass das Haus des Herrn gebaut wird.
Unsere Güter sind nicht wahrhaft gut, wenn wir nicht mit ihnen der Gemeinde
der Erwählten des Herrn Gutes tun.
Ja, du sollst gesegnet werden, wenn du hinaufgehst in das Haus Gottes;
wie ein grüner Ölbaum sollst du sein, wo Gebet und Lobpreisung aufsteigen
und das große Opfer Jesu Christi bezahlt wird.
Der Herr wird dich segnen aus Zion, seinem Heiligtum.
Und nicht dir allein soll das zugute kommen; auch die Gemeinde soll gedeihen;
die Zahl der Gläubigen soll vermehrt werden und ihr heiliges Werk mit Erfolg
gekrönt werden.
An manchen begnadeten Menschen erfüllt sich die Verheißung, solange sie
leben. Wenn sie aber sterben, leidet die Sache.
Lasst uns zu denen gehören, die Gutes im Hause Gottes schaffen ihr Leben lang.
Herr mache mich nach deiner Barmherzigkeit zu einem solchen Menschen!
C. H. Spurgeon
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Nun will ich mich aufmachen, spricht der Herr
Nun will ich mich aufmachen, spricht der Herr; nun will ich mich emporrichten,
nun will ich mich erheben. Jes. 33,10.
Als die Zerstörer das Land verwüstet hatten, als sei es von Heuschrecken
verheert worden, und als die Krieger, die das Land verteidigt hatten, sich
hinsetzten und wie Frauen weinten, da kam der Herr zur Hilfe.
Als niemand mehr in die Stadt Gottes reiste und Basan und Karmel wie
Weinberge waren, die keine Frucht mehr trugen, da stand der Herr auf.
Gott wird erhöht in einem betrübten Volk, denn die Trauernden suchen sein
Angesicht und vertrauen ihm. Er wird noch mehr erhöht, wenn er auf die Rufen
hin aufsteht, um sie zu befreien und ihre Feinde zu stürzen.
Ist dieser Tag für uns ein Tag des Leides, so lasst uns erwarten, dass wir den
Herrn in unserer Befreiung verherrlicht sehen werden.
Drängt es uns, aus tiefstem Herzen zu beten? Rufen wir ihn Tag und Nacht an?
Dann ist die für seine Gnade bestimmte Zeit nah.
Gott wird sich zur rechten Stunde erheben. Er wird aufstehen, wenn es am
meisten zu seiner Ehre dient. Uns liegt an seiner Ehre mehr als an unserer
eigenen Befreiung. Wird der Herr erhöht, so ist unser Hauptwunsch erfüllt.
Herr, hilf uns erkennen, dass du am Werk bist! Dann wollen wir dich erheben.
Lass alle um uns her erkennen, was für ein großer und guter Gott du bist!
C. H. Spurgeon
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Ich will aber gedenken an meinen Bund
Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir gemacht habe zur Zeit
deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. Hesek. 16,60.
Trotz unserer Sünden liebt der Herr uns treu wie eh und je.
Er schaut zurück. Seht, wie er an die Tage denkt, als er einen Bund mit uns
schloss und wir uns ihm übergaben! Was waren das für glückliche Tage!
Der Herr wirft sie uns nicht vor und klagt uns nicht der Unaufrichtigkeit an.
Nein, er schaut mehr auf seinen Bund mit uns als auf unseren Bund mit ihm.
Auf seiner Seite war darin auch nicht die leiseste Spur von Falschheit.
Wie gnädig ist der Herr, so in Liebe zurückzuschauen!
Er schaut auch voraus. Er hat beschlossen, dass der Bund nie aufhören soll.
Wenn wir uns nicht an ihn halten, er tut es. Er erklärt feierlich:
„Ich will mit dir einen ewigen Bund aufrichten.“
Es kommt ihm nicht in den Sinn, seine Verheißungen zurückzunehmen.
Gelobt sei sein Name! Er sieht das heilige Siegel, „das Blut des ewigen
Bundes“, und er denkt an unseren Bürgen, in dem er diesen Bund bestätigte,
seinen eingeborenen lieben Sohn, und deshalb hält er an seinem
Bundesverpflichtungen fest.
„Er bleibt treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.“
Herr, lege mir dieses kostbare Wort ans Herz und hilf mir, mich den ganzen Tag
daran zu laben!
C. H. Spurgeon
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Gott wird mit euch sein. 1. Mose 48,21
Gott wird mit euch sein. 1. Mose 48,21.
Der alte Vater konnte nicht bei seinem Sohn bleiben, dann seine Sterbestunde
war gekommen; aber er verließ den Sohn ohne Sorge, denn er konnte
zuversichtlich sagen:
„Gott wird mit euch sein.“
Wenn der Tod unsere nächsten Verwandten oder unsere hilfreichsten Freunde
abruft, müssen wir uns mit dem Gedanken trösten, dass der Herr nicht von uns
getrennt ist, sondern für uns lebt und immer bei uns bleibt.
Wenn Gott bei uns ist, befinden wir uns in edler Gesellschaft, wenn wir selbst
auch arm und verachtet sind. Wenn Gott bei uns ist, kann es uns an Kraft nicht
fehlen, denn für den Herrn ist nichts zu schwer.
Wenn Gott bei uns ist, sind wir immer sicher; denn niemand kann denen
schaden, die unter seinem Schatten wandeln.
Wie froh können wir sein!
Gott ist nicht nur bei uns, er will auch bei uns sein, bei jedem einzelnen, bei
uns als Familie, bei uns als Gemeinden. Lautet nicht sogar der Name Jesu
„Immanuel“, Gott mit uns?
Ist das nicht das Beste von allem, dass Gott bei uns ist? Lasst uns tapfer sein
und fröhlich hoffen! Unsere Sache muss gut vorangehen, die Wahrheit muss
gewinnen, denn der Herr ist bei denen, die für ihn sind.
Mögen alle Leser sich über diesen tröstlichen Zuspruch freuen!
Ein größeres Glück werden sie nirgends finden.
C. H. Spurgeon
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Lieber Gabriel
Ich erlaube mir mal diese Andachten zu unterbrechen und dir dafür zu danken. Wie oft holte ich mir hier schon gute Gedanken ab und Nahrung. Gerade heute wieder!
Zitat:
Wenn Gott bei uns ist, befinden wir uns in edler Gesellschaft, wenn wir selbst
auch arm und verachtet sind. Wenn Gott bei uns ist, kann es uns an Kraft nicht
fehlen, denn für den Herrn ist nichts zu schwer.
Wenn Gott bei uns ist, sind wir immer sicher; denn niemand kann denen
schaden, die unter seinem Schatten wandeln.
Wie froh können wir sein!
Gerade in schweren Stunden, Wochen, Monaten oder sogar Jahren ist es wichtig, dass man sich immer wieder klar macht, dass Gott da ist. Es können Jahre der Dürre sein, in welcher Beziehung auch immer - aber Gott ist da, auch wenn man es nicht spürt. Oft sieht man die Segensspur durch diese Zeiten erst im Rückblick auf diese Zeiten oder sogar noch später, wenn man Rückblick auf sein Leben macht.
Ich wünsche an diesem schönen Sonntagmorgen allen Lesern, diese Gewissheit die froh macht, dass Gott auch bei ihnen ist. Niemand ist alleine. ER hat alles im Griff!
Liebe Grüsse
Popcorn
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Seinen Freuden gibt er’s schlafend
Seinen Freuden gibt er’s schlafend. Ps. 127,2.
Wir führen unser Leben nicht in ängstlicher Sorge, sondern in fröhlichem
Glauben.
Unser himmlischer Vater will für die Bedürfnisse seiner Kinder sorgen, und er
weiß, was wir nötig haben, ehe wir ihn bitten. Wir können uns deshalb zur
rechten Zeit schlafen legen und brauchen uns nicht kaputt zu machen mit
spätem Aufsitzen, um zu planen und zu überlegen.
Wenn wir gelernt haben, unserem Gott zu vertrauen, werden wir nicht wach
liegen, weil die Furcht an unseren Herzen nagt, sondern alle Sorgen dem Herrn
überlassen; unser Nachdenken über ihn wird tröstlich sein, und er wird uns
erquickenden Schlaf schenken.
Dass der Herr uns liebt, ist die höchste Ehre, die man sich denken kann, und
wem die zuteil wird, der wird das Gefühl haben, dass selbst der Ehrgeiz sich
nicht mehr wünschen könnte und jeder selbstsüchtige Wunsch sich daher
schlafen legen kann.
Gibt es etwas Größeres im Himmel als die Liebe Gottes?
Darum sei ruhig, meine Seele, den du hast, was du brauchst!
Trotzdem wälzen wir uns hin und her, bis der Herr selbst uns nicht nur Grund
zur Ruhe, sonder auch die Ruhe selbst gibt. Und das tut er, Jesus ist unser
Friede, unsere Ruhe, unser alles.
An seiner Brust schlafen wir in vollkommener Geborgenheit,
im Leben wie im Tode.
Mit diesem Blut aufs neu besprengt, schlaf ich nun ruhig ein, es ist dein Arm,
der mich umfängt; drum wer’ ich sicher sein.
C. H. Spurgeon
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Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe
Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem
Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn
in die Ferse stechen. 1. Mose 3,15.
Das ist die erste Verheißung, die dem gefallenen Menschen gegeben wurde.
Sie enthält das ganze Evangelium und den Kern des Gnadenbundes.
Zum Großen Teil ist sie bereits erfüllt worden. Der Same des Weibes, unser
Herr Jesus, wurde in die Ferse gestochen, und das war ein schrecklicher Stich!
Wie schrecklich wird es sein, wenn einmal der Kopf der Schlange zertreten
wird. Der Wirkung nach geschah das schon, als Jesus die Macht Satans brach;
aber es wird noch vollständiger geschehen, wenn unser Herr am Tag des
Gerichts wiederkommt.
Uns sagt diese Verheißung voraus, dass wir durch die Mächte des Bösen in
unserer niederen Natur leiden und so in die Ferse gestochen werden sollen;
aber in Christus werden wir triumphieren, weil er den Fuß auf den Kopf der
alten Schlange setzt. Es mag sein, dass wir durch die Versuchungen des
Teufels und die Bosheit der Gottlosen, die sein Same sind, jahrelang an dem
ersten Teil der Verheißung zu lernen haben. Sie mögen uns so stechen, dass
wir mit unserer verwundeten Ferse hinken:
aber wir wollen uns an den zweiten Teil des Spruches halten, dann werden wir
unverzagt sein.
Im Glauben wollen wir uns freuen, dass wir trotz allem in Jesus Christus,
dem Samen des Weibes, herrschen sollen.
C. H. Spurgeon
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Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße
Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem.
Röm. 16,20.
Diese Verheißung schließt sich gut an die gestrige an. Wir sollen offenbar
unserem großen Herrn gleich werden, nicht nur durch den Stich in die Ferse,
sonder auch im Sieg über den Bösen.
Selbst unter unsere soll der alte Drache getreten werden. Die Gläubigen in Rom
waren traurig über den Streit innerhalb der Gemeinde,
aber ihr Gott war „der Gott des Friedens“ und gab ihnen Ruhe.
Der Erzfeind überlistete die, die nicht auf ihrer Hut waren und verführte die
Herzen der Einfältigen; aber er selbst sollte am schlimmsten dabei
wegkommen und von denen niedergetreten werden, die er geplagt hatte.
Dieser Sieg sollte den Kindern Gottes nicht durch ihre eigene Gewandtheit
oder Kraft zuteil werden, sondern Gott selbst wollte Satan zertreten.
Unter ihre Füße, aber durch Gott allein sollte das Zertreten geschehen.
Lasst uns beherzt den Fuß auf den Versucher setzen! Nicht nur Geister
niederen Ranges, sondern der Fürst der Finsternis selbst muss vor uns
niederfallen.
In unwandelbarem Vertrauen auf Gott wollen wir auf den baldigen Sieg hoffen.
„in kurzem.“ – Herrliches Wort!
In kurzem sollen wir unseren Fuß auf die alte Schlange setzen. Was für eine
Freude wird es sein, das Böse zu zermalmen! Was für eine Schmach für den
Satan, wenn sein Kopf von menschlichen Füßen zertreten wird!
Lasst uns im Glauben an Jesus den Versucher niederwerfen!
C. H. Spurgeon
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Aber dich will ich erretten zur selben Zeit spricht der Herr
Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der Herr, und du sollst den
Leuten nicht zuteil werden, vor welchen du dich fürchtest. Jer. 39,17
Wenn die Getreuen des Herrn für ihn leiden, wird Gott ihnen tröstliche
Botschaften der Liebe schicken und ihnen zuweilen frohe Nachrichten für
diejenigen geben, die Mitleid mit ihnen haben und ihnen helfen.
Ebed-Melech war nur ein verachteter Mohr, aber er war freundlich gegen
Jeremia, und darum gab ihm der Herr diese Verheißung durch den Mund
seines Propheten.
Lasst uns die verfolgen Diener Gottes nicht vergessen, und er wird es uns lohnen!
Ebed-Melech sollte von den Leuten befreit werden, deren Rache er fürchtete.
Er war nur ein armer Schwarzer, aber der Herr wollte für ihn sorgen. Tausende
wurden von den Chaldäern erschlagen, aber diesen armen Mann konnten sie
nicht verletzen.
Auch wir fürchten uns vielleicht vor mächtigen Leuten, die uns nicht
wohlwollen. Wenn wir aber in der Stunde der Verfolgung der Sache des Herrn
treu geblieben sind, wird er auch uns treu sein.
Was können Menschen im Grunde tun, ohne dass der Herr es zulässt? Er legt
einen Zaum in den Mund der Wurt und einen Zügel um den Kopf der Macht.
Lasst uns den Herrn fürchten, dann werden wir niemand anders zu fürchten haben!
Kein Becher Wasser, der einem verachteten Propheten gegeben wird, soll ohne
Lohn bleiben; und wenn wir treu für Jesus einstehen, will er treu für uns einstehen.
C. H. Spurgeon
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Also hat Gott die Welt geliebt
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeboren Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben
haben. Joh. 3,16.
Von allen Sternen am Himmel nütze der Polarstern dem Seemann am meisten.
Dieses Wort ist ein Polarstern, denn es hat mehr Menschen zum Heil geführt
als irgendein anderes Schriftwort. Es ist unter den Verheißungen, was der
Große Bär unter den Sternbildern ist.
Mehrere Worte darin leuchten mit einem ganz besonderen Glanz.
Hier haben wir Gottes Liebe und dabei ein Also, das ihre unermessliche Größe
anzeigt. Und dann haben wir Gottes Gabe in all ihrer freien Zugänglichkeit und Größe.
Zugleich auch Gottes Sohn, die einzigartige und unschätzbare Gabe einer
Liebe, die nie ganz offenbar werden konnte, bis der eingeborene Sohn kam, um
für die Menschen zu leben und zu sterben. Diese drei Punkte sind voller Licht.
Aber mehr noch: Da ist die einfache Forderung zu glauben, die gnädig auf eine
Heilsweg deutet, der für schuldige Menschen geschaffen ist. Diese Forderung
ist in einen weiten Rahmen gefasst – „alle, die an ihn glauben“.
Viele haben in diesem „alle“ Raum gefunden, die sich durch ein engeres Wort
ausgeschlossen gefühlt hätten.
Und daran schließt sich die große Verheißung, dass alle, die an Jesus glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leen haben.
Wir glauben an den Herrn Jesus, und wir haben das ewige Leben.
C. H. Spurgeon
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Petrus aber antworte und sprach zu ihm:
Petrus aber antworte und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle sich an dir
ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern. Matth. 26,33.
„Ja“, ruft jemand, „aber das ist doch keine Verheißung Gottes!“
Ganz recht, es war die Verheißung eines Menschen, und deshalb wurde nichts daraus.
Petrus meinte, er würde sicherlich ausführen können, was er sagte; aber jede
Verheißung, die keine bessere Grundlage hat als einen menschlichen
Entschluss, bleibt leer. Kaum war die Versuchung da, verleugnete Petrus
seinen Meister und bekräftigte seine Verleugnung mit einem Eid.
Was ist eines Menschen Wort?
Ein irdener Topf, der mit einem Schlag zerbrochen wird. Was ist ein eigener
Entschluss? Eine Blüte, die durch Gottes Sorgfalt zur Frucht werden kann, die
aber, sich selbst überlassen, auf den Boden fallen wird beim ersten Wind, der
den Zweig bewegt.
An eines Menschen Wort hänge nur das, was es tragen kann.
Auf deinen eigenen Entschluss verlasse dich überhaupt nicht!
An die Verheißungen deines Gottes hänge Zeit und Ewigkeit, diese und die
zukünftige Welt, dein alles und all deiner Lieben alles!
Dieses Bändchen ist ein Scheckbuch für Gläubige, und diese Seite will sie
warnen, achtzugeben, auf welche Bank sie ziehen und wessen Unterschrift sie
annehmen.
Baue auf Jesus ohne Einschränkung!
Traue dir selbst oder irgendeinem anderen Menschen nicht über Gebühr,
sondern vertraue einzig und völlig deinem Herrn!
C. H. Spurgeon
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Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten
Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. Ps. 34,8.
Wir können die Engel nicht sehen, aber es genügt, dass sie uns sehen können.
Der Engel des Herrn ist der Heiland, den wir nicht gesehen haben und doch
lieben, und sein Auge ist Tag und Nacht auf uns gerichtet.
Er hat ein Heer von Engeln unter sich, und er schickt sie aus, um seine
Heiligen zu bewachen und sie vor allem Übel zu behüten. Wenn Teufel uns
schaden, so dienen uns die Engel.
Beachtet, dass der Herr der Engel nicht kommt und geht und uns nur
vorübergehend besucht, sondern dass er und seine Heere sich um uns lagern.
Das Hauptquartier der Armee des Heils ist dort, wo Menschen leben, die dem
lebendigen Gott vertrauen.
Dieses Lager umgibt die Gläubigen, so dass sie von keiner Seite angegriffen
werden können, es sei denn, der Gegner durchbricht die Verschanzungen des
Herrn der Heerscharen.
Wir haben einen festen Schutz, eine ständige Wache. Von den Boten Gottes
bewacht, sollen wir nicht durch plötzliche Angriffe überrascht oder durch
gewaltige Übermacht verschlungen werden.
Befreiung ist uns zugesagt, Befreiung durch den großen Herzog unserer Seligkeit,
und diese Befreiung soll uns immer wieder zuteil werden, bis unser Krieg
beendet ist und wir den Kampfplatz mit der Ruhe der Heimtat vertauschen.
C. H. Spurgeon
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Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande
Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, dass sie bei mir wohnen;
und habe gerne fromme Diener. Ps. 101,6.
Wenn der Psalm sagt, dass Gott die Treuen sucht, dann dürfen wir gewiss sein,
das der Sohn Gottes ebenso denkt.
Jesus schaut aus nach treuen Menschen, um sie voranzubringen, sie zu
ermutigen und zu belohnen. Kein Treuer soll denken, dass er übersehen wird!
Der König selbst hat sein Augenmerk auf ihn gerichtet.
Es werden zwei Folgen dieser königlichen Bekanntmachung genannt. Zuerst
lesen wir: „dass sie bei mir wohnen“. Jesus bringt die Treuen in sein Haus,
lässt sie in seinem Palast wohnen, macht sie zu seinen Gefährten, erfreut sich
an ihrer Gesellschaft.
Wir müssen unserem Herrn treu sein, dann wird er sich uns offenbaren. Wenn
unsere Treue uns am meisten kostest, wird sie am besten belohnt werden; je
wütender die Menschen uns verwerfen, desto freudiger wird der Herr uns
aufnehmen.
Und dann sagt er von dem Aufrichtigen: „ Der soll mir dienen.“
Jesus wird die zu seiner Verherrlichung gebrauchen, die kluge Tricks verachten
und ihm, seinem Wort und seinem Kreuz treu sind. Die sollen als geehrte Diener
seiner Majestät in dem königlichen Gefolge sein.
Gemeinschaft mit Gott und Fruchtbarkeit sind der Lohn der Treue.
Herr, mache mich treu, damit ich bei dir wohne und dir diene!
C. H. Spurgeon
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Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes
Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen,
und siehe gnädig an dein Heiligtum… Denn wir liegen vor dir mit unserem
Gebet, nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Dan. 9,17.18.
Unsere Gebete für die Gemeinde werden erhört werden. Die festgesetzte Zeit ist da.
Wir lieben die Gebetsgemeinschaft und die Sonntagsschule und alle
Versammlungen im Haus des Herrn. Wir sind dem ganzen Volke Gottes von
Herzen verbunden und können wahrhaftig sagen:
Wie gut ist’s Christi Schäflein werden
und in der Hut des treusten Hirten stehen!
Kein höh’rer Stand ist auf der Erden,
als unverrückt dem Freunde nachzugehen.
Wenn dies das allgemeine Gefühl ist, werden wir bald Zeiten der Erquickung
vor Gottes Angesicht genießen.
Unsere Versammlungen werden voll sein, Heilige werden neu belebt und
Sünder bekehrt werden.
Das kann nur durch die Barmherzigkeit des Herrn geschehen: aber es wird
eintreten, und wir werden aufgerufen, es zu erwarten.
Lasst uns tätig sein! Lasst uns ausharren im Gebet für Gottes Volk! Lasst uns
die geringste Wahrheit, den geringsten Auftrag, den geringsten Gläubigen
achten, auch wenn andere sie gering schätzen!
Wenn wir die Gemeinde lieben wird Gott sie bald sehr gnädig ansehen
Wenn wir Freude am Werk des Herrn haben, wird der Herr der Herren noch viel
wohlwollender darauf blicken.
C. H. Spurgeon
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Wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben
Wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?
Joh. 11,26.
Ja, Herr, wir glauben es; wir werden nimmermehr sterben.
Unsere Seele mag von unserem Leib getrennt werden, und das ist eine Art von
Tod; aber unser Seele soll nie von Gott getrennt werden, was der wahre Tod
wäre – der Tod, der das Urteil über die Sünde war, die schlimmste Strafe, die
verhängt werden kann.
Wir glauben das ganz gewiss; denn wer kann uns scheiden von der Liebe
Gottes, die in Jesus Christus, unserem Herrn, ist?
Wir sind Glieder des Leibes Christi; wird Jesus Teile seines Leibes verlieren?
Wir sind mit Christus vermählt; kann er seine Braut verlieren und verwitwet werden?
Unmöglich!
Es ist ein Leben in uns, das unmöglich von Gott geschieden werden kann.
Der Heilige Geist wohnt in uns, wie könnten wir sterben? Jesus selbst in unser
Leben, und deshalb gibt es für uns kein Sterben, denn er kann nicht noch
einmal sterben.
In ihm sterben wir der Sünde einmal, und das Todesurteil kann nicht zum
zweiten Mal vollstreckt werden.
Nun leben wir und werden ewig Leben, und wir haben nichts Geringeres als die
Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und können deshalb die höchste Auszeichnung
beanspruchen.
Wir haben das Leben und haben den Glauben und sind gewiss, dass ewiges
Leben und himmlische Freude vor uns liegen; deshalb drängt alles in uns
vorwärts, bis wir ohne Unterlass den schauen, an den wir hier geglaubt haben.
C. H. Spurgeon
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Der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen
Der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten
aber zu behalten zum Tage des Gerichts, sie zu peinigen. 2.Petr. 2,9.
Die Frommen werden versucht und geprüft. Das ist kein wahrer Glaube,
der nie auf die Probe gestellt wurde.
Aber die Gläubigen werden aus ihren Versuchungen erlöst, und das nicht
durch Zufall oder irgendwelche Hilfsorgane, sondern durch den Herrn selbst.
Er übernimmt persönlich das Amt, diejenigen zu erlösen, die ihm vertrauen.
Gott liebt die Frommen und Gottesfürchtigen. Er weiß genau, wo sie sind und
wie es ihnen geht.
Zuweilen scheint ihr Weg ein Labyrinth zu sein, und sie können sich nicht
vorstellen, wie sie der drohenden Gefahr entgehen werden.
Aber was sie nicht wissen, weiß ihr Herr. Er weiß, wen er zu erlösen hat, wann
er zu erlösen hat und wie er zu erlösen hat. Er erlöst so, wie es für seine Kinder
am heilsamsten ist, für den Versucher am schmachvollsten und für ihn selbst
am glorreichsten.
Das Wie wollen wir dem Herrn überlassen und zufrieden sein, wenn wir uns
darüber freuen dürfen, dass er die Seinen auf die eine oder andere Art durch
alle Gefahren, Leiden und Versuchungen dieses armen Lebens hindurch zu
seiner Rechten in der Herrlichkeit bringen wird.
Heute ist es nicht meine Sache, in die Geheimnisse meines Herrn
hineinzugucken, sonder geduldig auf seine Zeit zu warten:
„Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl.“
C. H. Spurgeon
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Denn ich will dich sicherlich erretten
Denn ich will dich sicherlich erretten, dass du nicht durchs Schwert fallest,
sondern sollst dein Leben wie eine Beute davon bringen, darum dass du mir
vertraut hast, spricht der Herr. Jer. 39,18.
Seht, welch eine schützende Macht das Vertrauen zu Gott ist!
Die großen Männer der Stadt fielen durch das Schwert, aber der arme
Ebed-Melech war geborgen, denn er vertraute dem Herrn.
Wem anders sollte ein Mensch vertrauen als dem der ihn geschaffen hat?
Wir sind töricht, wenn wir das Geschöpf dem Schöpfer vorziehen. Wenn wir
doch in allen Dingen durch den Glauben leben könnten, dann würden wir zu
allen Zeiten der Gefahr enthoben sein!
Niemand hat je dem Herrn vergeblich vertraut, und niemand wird das je tun.
Der Herr spricht: „Ich will dich sicherlich erretten!“
Achtet auf das göttliche „sicherlich“! Was sonst auch ungewiss sein mag,
Gottes Fürsorge für die Gläubigen ist gewiss.
Gott selbst ist der Hüter für die Frommen. Unter seinen heiligen Flügeln ist
Sicherheit, wenn überall Gefahr droht. Können wir diese Verheißung als gewiss
annehmen? Dann werden wir in jeder Not finden, dass sie fest steht.
Wir hoffen vielleicht, erlöst zu werden, weil wir gute Freunde haben, oder weil
wir klug sind oder weil wir viel versprechende Zeichen sehen; aber nichts von
alledem ist halb so gut wie Gottes einfaches:
„Darum, dass du mir vertraut hast.“
Lieber Leser, versuche es auf diese Weise, und wenn du das tust, wirst du dein
Leben lang dabei bleiben. Gottes Weise ist so tröstlich wie gewiss.
C. H. Spurgeon
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Wirf deine Last auf den Herrn, der wird dich stärken
Wirf deine Last auf den Herrn, der wird dich stärken, er wird den
Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Ps. 55,23.
Drückt dich eine schwere Last?
Wälze sie auf den Allmächtigen!
Jetzt ist es deine Last, und sie drückt dich nieder; wenn der Herr sie auf
sich nimmt, wird sie für ihn eine Kleinigkeit sein!
Bist du aber berufen, sie weiter zu tragen, so will er dich stärken. Die Last
wird auf dir liegen und doch nicht auf dir. Er wird dich stützen, dass die
Last dir zum Segen wird.
Halte dich an den Herrn, und du wirst aufrecht stehen unter dem, was
dich sonst erdrücken würde!
Unsere schlimmste Furcht ist die, dass unser Leid uns vom Weg der Pflicht
abbringen könnte; aber das wird der Herr nie zugeben. Wenn wir vor ihm
gerecht sind, wird er nicht zulassen, dass die Trübsal unser Verhältnis zu
ihm ändert.
In Jesus nimmt er uns als gerecht an, und in Jesus will er uns gerecht erhalten.
Wie steht es nun in diesem Augenblick?
Gehst du allein in die Prüfungen dieses Tages hinein? Sollen deine armen
Schultern wieder von der schweren Last niedergedrückt werden?
Sei nicht töricht! Bring all deinen Kummer zum Herrn und lass ihn damit
fertig werden! Wirf deine Last nicht nieder, ums sie dann wieder
aufzunehmen, sonder wälze sie auf den Herrn und lass sie da liegen!
Dann sollst du frei umhergehen, ein fröhlicher, entlasteter Christ, der das
Lob seines grossen Lastenträgers singt!
C.H. Spurgeon
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Ich will den Hinkenden helfen
Ich will den Hinkenden helfen. Zeph. 3,19.
Es gibt viele von diesen Lahmen, männliche und weibliche. Ihr könnt
zwanzigmal in einer Stunde einem Hinkenden begegnen.
Sie sind auf der rechten Straße und bemühen sich, sorgsam darauf zu gehen;
aber sie sind lahm, und ihr Gang ist kümmerlich.
Auf der Himmelsstraße gibt es viele Krüppel. es mag sein, dass sie in ihren
Herzen sprechen:
Was wird aus uns werden? Die Sünde wird uns überrumpeln, Satan wird uns
umwerfen; wir sind von Natur aus „zum Hinken geeignet“; der Herr kann nie
gute Krieger aus uns machen, nicht einmal schnelle Boten, um seine Aufträge
eilig auszurichten.
Aber trotzt alledem: Er will uns erretten, und das ist nichts Geringes.
Er sagt: „Ich will den Hinkenden helfen.“ Indem er uns rettet, verherrlicht er
sich selbst. Jeder wird fragen: Wie kam dieser Lahme dazu, den Lauf zu
vollenden und die Krone zu gewinnen?
Und dann wir alles Lob der allmächtigen Gnade gelten.
Herr, ich hinke zwar im Glauben, im Gebet, im Loben im Dienst und in der
Geduld, aber errette mich, ich bitte dich!
Du allein kannst Krüppel retten, wie ich einer bin!
Herr, lass mich nicht umkommen, weil ich unter den Letzten bin, sondern führe
durch deine Gnade mich, den langsamten deiner Pilger, heim!
Er hat gesagt, es soll so sein, und darum halte ich Gott fest im Gebet und
marschiere weiter, wenn auch das Gelenk meiner Hüfte verrenkt ist!
C. H. Spurgeon
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Die vom Volk, so ihren Gott kennen, werden sich ermannen
Die vom Volk, so ihren Gott kennen, werden sich ermannen und es ausrichten.
Dan. 11, 32.
„Der Herr ist ein Kriegsmann, Herr ist sein Name.“ Wer sich unter seine Fahne
stellt, soll einen Feldherrn haben, der ihn für den Kampf ausbilden und ihm
Kraft und Mut geben wird.
Die Zeiten, von denen der Prophet schrieb, waren allerschlimmster Art.
Da kam die Verheißung, dass das Volk Gottes sich von der besten Seite zeigen
sollte: Es sollte stark und mutig dem mächtigen Gegner entgegentreten.
Wenn wir unseren Gott doch recht kennen würden, seine Macht, seine Treue,
seine unveränderliche Liebe, und dann bereit wären, alles um seinetwillen zu wagen!
Seine Vollkommenheit begeistert uns und macht uns willig, für ihn zu leben
und für ihn zu sterben. Wenn wir doch in inniger Gemeinschaft mit unserm
Gott lebten; denn dann sollen wir ihm gleich werden und die Kraft haben, die
Wahrheit und Gerechtigkeit zu verteidigen!
Wer eben das Angesicht Gottes geschaut hat, wird nie das Angesicht der
Menschen fürchten.
Wenn wir in ihm blieben, werden wir Mut fassen, und eine Welt von Feinden
wird uns nur wie ein Tropfen am Eimer erscheinen.
Ein zahlloses Heer von Menschen oder auch Teufeln wird uns so gering
erscheinen, wie die Völker es vor Gott sind, der sie nur wie Heuschrecken betrachtet.
Möchten wir doch tapfer sein für die Wahrheit in diesen Tagen der Falschheit!
C. H. Spurgeon
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Ich will sie in eine Wüste führen und freundlich...
Ich will sie in eine Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Hos. 2,16.
Die Güte Gottes sieht, dass die Sünde uns lockt und beschließt die
mächtigeren Lockungen der Liebe an uns zu versuchen.
Erinnern wir uns nicht, welche Anziehungskraft der Freund unserer Seele
zuerst auf uns ausübte und wie er uns von den Bezauberungen der Welt
weglockte?
Das will er immer wieder tun, wenn er uns in Gefahr sieht, vom Bösen
umstrickt zu werden.
Er verheißt, uns beiseite zu nehmen; denn so kann er am besten auf uns
einwirken, und der Ort, an den er uns führt, soll nicht ein Paradies sein,
sondern eine Wüste.
Weil dort nichts ist was unsere Aufmerksamkeit von Gott ablenkt.
In der Wüste der Trübsal wird die Gegenwart des Herrn alles für uns. Dann liegt
uns sehr viel mehr an der Gemeinschaft mit ihm als in Zeiten, in denen wir
unter unserm eigenen Weinstock und Feigenbaum in der Gesellschaft unserer
Gefährten saßen. Einsamkeit und Leiden bringen mehr Menschen zu sich
selber und zu Gott als irgendwelche anderen Mittel.
Wenn wir so angelockt und in die Einsamkeit geführt sind, hat der Herr uns
köstliche Dinge zu unserm Trost zu sagen.
„Er redet zu unserm Herzen“, heißt es im Original.
Wenn uns doch heute diese Verheißung durch unsere eigene Erfahrung
ausgelegt würde!
Gelockt durch Liebe, abgesondert durch Leiden und getröstet durch den Geist
der Wahrheit, das ist der Weg, den Herrn zu erkennen und neue Freudenlieder
anzustimmen.
C. H. Spurgeon