Hallo,
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Weshalb nun der Ewige männlich angesprochen wird, habe ich dir ja gesagt, da geht es aber nicht um ein Geschlecht (weiss überhaupt nicht, weshalb du Gott in ein Geschlecht zwängen willst)
Ich zwänge hier nichts in ein Geschlecht. Es ist allerdings eben so, dass das Göttliche eben eine weibliche und eine männliche Seite. Was macht das Göttliche, wenn es sich zeigen will? – Es spaltet sich. Kennst du den kabbalistischen Lebensbaum aus der jüdischen Mystik? Die linke Seite der obersten Sephira ist Binah und stellt die Göttin dar. Die rechte Seite ist Chockmah und stellt den Gott dar. Beide zusammen vereinen sich in Kether – dem Göttlichen. Beide sind in sich eins und gehören aber ebenso zusammen.
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wobei dies überhaupt nicht Bewertend ist
Das sehe ich nicht so. Ich weiß schon, du wirst da jetzt wieder deine ganzen Begründungen für anführen, und ich hab eben meine plausiblen Begründungen für. Und Tatsache ist, dass ich und andere mir das eben nicht ausgedacht haben. Denn ich hab mich eingehend mit dem Christentum beschäftigt und bin eindeutig zu dem Schluss gekommen, den ich hier vertrete.
Und frag dich mal, wieso es prozentual gesehen immer mehr Frauen als Männer sind, die sich nicht mit dem Christentum identifizieren können, eben weil – wie gesagt – Maria keine wirkliche kraftvolle Identifikationsfigur ist, mit der sich frau identifizieren kann.
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Männer und Frauen sind nun mal unterschiedlich, im Fühlen, Handeln, Denken, auch Physisch
Nein, sind sie eben nicht. Woran machst du das denn bitte fest? Hast du Statistiken, wo dies belegt ist? Immer her damit – ich bin für alles offen.
Worin unterscheiden sich denn bitte Frauen und Männer? Mir fällt da jetzt wirklich nichts ein? Meinst du vielleicht das Sexualverhalten? Nun, wenn die Hoden vom Mann eben mehr Sperma produzieren, muss Mann das eben irgendwo ablassen. Die Geschlechtsorgane der Frau haben nicht eine solche Drüsenfunktion. Und das sich Frauen und Männer physisch voneinander unterscheiden, habe ich ja bereits geschrieben. Aber das ist alles wissenschaftlich bzw. physiologisch erklärbar. Und Frauen denken sicher nicht anders als Männer – es sei denn, sie werden halt so aufgezogen bzw. so getrimmt, auf eine bestimmte Art und Weise zu Fühlen, zu Handeln und zu Denken ;)
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ansonsten würdest du dir ja auch nicht eine Göttin suchen
Nö, die Göttin ist für mich auch das Weibliche bzw. das Gebärende Prinzip. Das ist etwas völlig anderes, als das Vater-Prinzip. Seit wann können denn Männer Leben gebären? Und was das jetzt mit Fühlen, Handeln und Denken zu tun hat, würde mich brennend interessieren.
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Ein Patriarchat, eine Männermacht, wie sie du nun darzustellen versuchst, und sie auf Gott hin projizieren willst, ist nicht durch die Torah vorgegeben, sondern eben durch die Gesellschaft geworden.
Du, wenn wir das Christentum gar niemals bekommen hätten, gäbe es so was wie eine institutionalisierte Ehe überhaupt nicht. Heißt, jeder könnte sich sexuell an dem Geschlecht orientieren, an der es ihr/ihm passt. Da wir aber dieses christliche Leitbild von Vater-Mutter-Großer Bruder-Kleine Schwester haben, wird man eben heute noch teilweise schief angeschaut, wenn Mann-Mann oder Frau-Frau durch die Stadt gehen. In den südlichen Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg) ist das wirklich extrem, und da könnte man denken, da wird noch hautnah im Mittelalter gelebt.
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Dieser eine Gott in der Tenach ist nun alles in allem, der einzige, und ausser ihm ist kein Gott.
Ja ja, das kennen wir ja jetzt schon alles *Müde werd und auf die Uhr schau*
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Willst du nun von einem Wesen nur die Seite betrachten oder nur einer Seite die Berechtigung geben (wie es leider oft getan wird)?
Wieso nur einer Seite die Berechtigung geben? Ich mach das sicher nicht. Aber so ist das, wie es das Christentum handhabt.
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sondern eine reine Vernunftsache!
Vernunftsache? Nee, ist klar…
Weißt du, mache was du willst, mir egal, nur ist es so, dass du ein großes Ungleichgewicht schaffst, wenn du in IHM (!!!) das einzige Göttliche findest und die weibliche Hälfte (SIE) ausblendest.
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Utopisten gibt es meines Erachtens genug. Tut mir leid, solche Argumente kommen wirklich aus der Mottenkiste, scheinbar hat man noch nichts Neues erfunden.
Was ist daran Utopie? Es ist halt wie es ist. Es wird ja niemand dazu gezwungen; die Frau wird nicht gezwungen zu hause zu bleiben und der Mann wird nicht gezwungen zu arbeiten. Das sind alles Rollen, in die wir mit der Zeit rein wachsen, wenn du es nicht vorziehst dein eigenes Ding zu machen? Verstehst du nicht? Es wird heute als normal angesehen, dieses Bild von Mann und Frau, wovon ich gerade schreibe.
Genau so ist es mit den islamischen Frauen, die meinen sie würden freiwillig Kopftücher tragen und machen das aus freien Stücken. Das mag ja alles sein, aber auf der anderen Seite machen sie es ja nur, weil sie es nicht anders kennen. Ganz unabhängig davon, ob sie jetzt dazu gezwungen werden oder nicht.
Weißt du, als ich in der Grundschule war, hatte ich eine sehr konservative Lehrerin, die erstmal bei jedem Grundschüler einen Besuch zu hause gemacht hat, um sich ein Bild vom Familienkontext zu machen. So, da aber meine Eltern BEIDE arbeiten gegangen sind und ich Nachmittags bei meiner Oma war, weil es eben nicht anders ging (Meine Eltern mussten beide arbeiten!), hat das nicht in den Kram meiner Grundschullehrerin gepasst, weil es ihrem christlichen Wertebild von Mann=geht arbeiten und Frau=bleibt zu hause und kümmert sich um Kinder, total widersprochen hat. Tja, so wurde ich direkt als asozial abgespempelt. Aber ich glaube mehr muß ich nun nicht mehr sagen.
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Und siehe da, auch wieder jemand, der die Arbeit der Mütter und Hausfrauen abwertet, von denen haben wir ja langsam
Wie ich gesagt habe. Ich werte nichts ab, aber wenn eine Frau lieber arbeiten geht und beschließt Karriere zu machen, und keine Kinder haben will, muss ihr das gestattet sein, ohne das Leute mit dem Finger auf sie zeigen, und ASOZIAL! schreien.
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Lebensaufgaben wahrnehmen möchte und es mir nicht vorgeschrieben wird von aussen.
Ja, es ist wirklich bedauerlich wenn man nicht selbst entscheiden kann…
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Schlimm genug, dass nun in Folge der sogenannten “Gleichberechtigung“ = Gleichschaltung - das Geld mit einem Einkommen für eine Familie oft nicht mehr ausreicht, und auch noch Zusatzstress in Kauf genommen muss, na ja weit haben wir es gebracht!
Das hat ja mit Gleichberechtigung nun gar nichts zu tun. Das ist ein familienpolitisches Thema.
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Was kannst du schon aus dir heraus schöpfen, alles ist schon da, es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Hör mal *grins*, glaubst du wirklich, dass die Erde bzw. unsere Welt das Einzigste wäre, was es im Universum gibt? Denkst du vielleicht wir wären die einzigsten? Aber das fand ich an den Menschen immer schon lustig: Sie denken immer, sie wären die Krone der Schöpfung. Dabei sind wir ein ganz kleiner Furz im Universum. Na ja, aber du wirst mir ja sicher gleich sagen, wie viel Quadrat-Kilometer das Universum hat...
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Auch du bist völlig abhängig von diesem Einen, ob du es wahrhaben willst oder nicht! Im übrigen rede ich nicht von einem besonderen „christlichen“ Gott. Gott bleibt Gott!
Was heißt abhängig? Wir sind alle Teil des All-Einen, und sind somit untrennbar miteinander verbunden. Wir stammen alle aus der gleichen Urquelle. Wir sind das Wasser im Meer und die Steine im Tal, ob wir wollen oder nicht. Und nö, meiner Meinung ist der christliche Schöpfergott genau so ein Einzelaspekt wie der griechische Zeus oder der indische Ganesha. Und alle Götter sind der eine Gott – der Urvater. Und alle Göttinnen sind die eine Göttin – die Urmutter. Und wenn ich das alles zusammen nehme, habe ich das All-Eine. That's all.
Gruß
Kubaba