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Plueschmors
Wer spricht hier davon, die Bibel für unglaubwürdig zu halten oder etwas davon aufzuheben? Es geht darum, die Bibel recht zu verstehen und nicht auf den Literalsinn zu beschränken. Das Reden von und über Gott muß notwendig ein metaphorisches Reden sein, anders kann man das gar nicht vermitteln. Wie will man Jesus z.B. mit dem Literalsinn im Alten Testament finden? Man muß die Aussagen geistlich deuten. Aber auch gerade die, die die Bibel rein wortwörtlich verstehen wollen, lehnen z.B. das Wort Jesu ab, wenn er davon spricht, tatsächlich sein Blut und seinen Leib im Abendmahl zu geben, da ist das dann doch plötzlich nur ein Symbol. Jeder nach seiner Fasson und so, wie es ihm in den Kram paßt.
Auch darüber gibt die Bibel selbst eine Antwort.
"Alles dies aber wiederfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, ..." (1Kor. 10:11)
Es ist also alles tatsächlich so geschehen, wie es die Bibel berichtet.
Aber es hat auch alles einen tieferen, übertragenen Sinn.
"Darin liegt ein tieferer Sinn." (Gal. 4:24)
Und seine Worte bezüglich seines Fleisches und seines Blutes erklärt Jesus selbst:
"Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben." (Joh. 6:63)
Sie sind demnach nicht fleischlich, nicht buchstäblich, sondern nur geistlich zu verstehen, im übertragenen Sinn.
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Natürlich bin ich das nicht, es sind Buchstaben, die nicht mit mir identisch sind, sondern meinem Gehirn entspringen.
Noch Sokrates sagte: "Sprich, damit ich dich sehe."
Natürlich gibt es Menschen, die auf ihre Worte nicht besonders achten. Heute sagen sie eins, morgen das Gegenteil. Man muß es nicht so genau nehmen.
Bei Gott aber ist das anders. Gott ändert sich nicht. Und er ändert auch seine Meinung nicht.
Gerade darum kann der Mensch sich auf Gott verlassen, auf sein Wort. Denn Gott steht immer zu seinem Wort.
Durch sein Wort teilt Gott uns seine Gedanken mit. Damit wir von ihm lernen und seine Denkweise übernehmen. Soweit er sie uns in seinem Wort offenbart hat.
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Ein Pullover, den ich stricke, ist auch nicht mit mir identisch. Ebenso sagt man zu einem Bild von Rembrandt oder van Gogh auch nicht, daß diese mit den Malern identisch wären, sondern von ihnen stammten, die Bilder sind also nicht Rembrandt oder van Gogh, sondern ein Rembrandt oder von van Gogh.
Niemand spricht von Identität. Das verstehen, oder stellen so hin, nur die, die für sich die Freiheit rechtfertigen wollen, die Bibel zu kritisieren. Sie kritisieren angeblich nicht Gott, sondern nur die Bibel, die ja nicht Gott selbst ist.
Falsch! Wer ein Bild von van Gogh kritisiert, der kritisiert van Gogh, als Künstler.
In seinen Bildern zeigt der Künstler, wie er die Welt sieht.
In seinem Wort teilt uns Gott mit, wie er unsere Welt sieht.
Wer also die Bibel kritisiert, der kritisiert Gott, seine Sichtweise.
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So ist auch das Neue Testament keine Anthologie von Jesus, sondern über Jesus. Ganz offenbar hatten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes mitsamt den anderen Schreibern dieselbe Absicht wie die oder der Schreiber der Genesis: Glauben zu vermitteln.
Glauben an Fantasien oder an Tatsachen?
"Ihr wißt, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm." (Apg. 10:37-38)
Die Aposteln berichteten also Tatsachen.
Genau so haben auch die Schreiber der Genesis Tatsachen berichtet. Allerdings in einer sehr kurzen Fassung.
Z.B. steht geschrieben:
"Dann sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild uns ähnlich. Sie sollen herrschen ..." (Gen. 1:26)
Weiter steht aber:
"Gott schuf also die Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie."
Und wo ist die Ähnlichkeit?
Die kommt noch:
"Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, daß wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist." (1Joh. 3:2)
Wenn diese Zeit kommt, dann wird Gen. 1:27 folgendermaßen lauten:
"Gott schuf also die Menschen als sein Abbild, sich ähnlich." Punkt! Die gesammte Menschheitsgeschichte ist nicht mehr von Relewanz.
Gott hat sich etwas vorgenommen, und hat es auch gemacht. Kurz und bündig.
Und genau so ist in vielen Stellen die Bibel geschrieben. Sie teilt uns nur das Notwendige mit.
Wenn die Menschen aber in ihr eine ausführliche Berichterstattung des Schöpfungsablauf suchen, dann sind sie schief gewickelt.
Genau so das Leben Jesu.
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Ich habe auch nie verstanden, warum die Bibel - und damit leider oft Gott selber nach gewissem Bibelverständnis - automatisch "lügt", nur weil sich die Schrift in manchen Dinge irrt nach dem Erkenntnisstand der heutigen Zeit.
Ich hab mal irgendwo gelesen: die biblischen Wunder wiedersprechen den Naturgesetzen nicht, sondern nur dem was wir über diese Naturgesetze wissen. Und das ist nun mal sehr wenig.
Dieses Wenige zum Maßstab der Wahrheit zu machen, ist sehr unklug.
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Selbst wenn man die Bibel als reine Metapher deutet, ändert das nichts an der Wahrheit ihrer Glaubensaussagen. Wieso sollte es etwas an der Wahrheit der Glaubensaussagen ändern, wenn gar nichts in der Schrift tatsächlich so stattgefunden hat, wie es beschrieben wurde?
Weil dadurch die Aussagen Jesu und der Aposteln diffamiert werden, die sich auf die biblischen Ereignisse bezogen, als auf Tatsachen.
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Die Bibel ist das Ergebnis von gottergebenen Schreibern, deren Herz übervoll war vom Eindruck der Gegenwart Gottes und nicht von Beamten oder Journalisten, die alles starr abschrieben und dokumentierten.
Eben. Die Beamten und Journalisten hätten die Tatsachen verdreht, b.z.w. einseitig beleuchtet, günstig für ihre Arbeitgeber.
Die Männer Gottes aber haben es wahrheitsgemäß überliefert, aus der Sicht Gottes. Sie zeigen unverblümt, wie der Mensch wirklich ist, in seinem praktischen Leben.
Und das ist es, was der fleischliche Mensch nicht verstehen kann. Denn er erhebt seine Helden immer auf ein podest.
Würden die biblischen Berichte nur Metaphern sein, dann würden sie nichts über das praktische Leben aussagen.
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Jesus selber war kein Fundamentalist, sondern derjenige, der mit den Pharisäern - den Fundamentalisten zur Zeit Jesu, die ein allzu wörtliches Verständnis der Schrift vertraten - im ständigen Konflikt stand und ihnen den rechten Sinn der Schrift zu erklären bemüht war, denn der Buchstabe allein hat nicht die Kraft, lebendig zu machen, im Gegenteil, sondern allein der Geist dahinter.
Er stand im Konflikt mit den Schriftgelehrten und Pharisäern, die nur am Buchstaben festhielten und nicht nach dem tieferen Sinn suchten.
Den Buchstaben aber lehnte auch er nicht ab. Er hielt am Buchstaben fest und suchte nach dem tieferen Sinn.
Und Fundamentalist ist jemand, der an der Schrift, b.z.w. Bibel, als der Offenbarung Gottes festhält. Dabei kann er auch nach dem tieferen Sinn suchen.
Also war Jesus ein Fundamentalist.
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Die Bibel ist freilich indirekt Gottes Wort, denn das direkte Wort Gottes, das auch die Welt erschuf, ist Jesus Christus. Nicht die Bibel hat die Welt erschaffen, nicht die Bibel ist für uns Mensch geworden und für uns gestorben. Sie erzählt aber von dem einen Wort Gottes, das in die Welt kam, uns zu erlösen: Jesus Christus. Allein um seinetwillen hat sie Autorität, allein um seinetwillen ist sie geschrieben.
Vor allem. Dann gibt es da aber noch viel mehr, was für die Christen noch verborgen ist, die mit der Trinitätslehre geblendet sind.
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Wie unterscheidest Du denn überhaupt zwischen Gott und der Bibel?
Die Bibel ist die Sammlung der Offenbarungen Gottes, wie auch der Erlebnissen vieler Menschen mit Gott.
Gott zeigt sich in jedem Wort der Bibel als Wahrheitsfaktor, und in der Gesammtheit der Bibel als Generationen und Jahrhunderte übergreifendes, einheitliches Konzept.
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Die Bibel als Wegweiser zu Gott? Auf jeden Fall! Aber Gott selbst, den Weg, die Wahrheit und das Leben, den können wir nur selbst und ganz persönlich erfahren. Ein Beitrag von ed läßt mich ed noch lange nicht kennen. Um sagen zu können: "Ich kenne ed", bedarf es jahrelangen Vertrautseins mit Dir und nicht nur mit Deinen Beiträgen. Logisch, nicht?
Richtig. Nur wie willst du mich kenenlernen wenn du meine Beiträge bestreiten und kritisieren würdest? Das würde doch zeigen, daß meine Denkweise dir fremd ist. Oder daß wir aneinander vorbeireden. Unter einem Wort verschiedene Sachen verstehen.
Dwight Moody schreibt in seinem Buch "Forschet in der Schrift", daß wenn wir beten, dann sprechen wir zu Gott. Wenn wir aber die Bibel lesen, dann spricht Gott zu uns.
Und es ist viel wichtiger daß Gott zu uns spricht, als wir zu Gott. Denn was wir sagen wollen, das kennt Gott bereits, was Gott aber uns sagen will, das wissen wir nicht.
Und wenn Gott uns auch persönliche Offenbarungen mitteilt, sie stehen niemals im Wiederspruch zum geschriebenen Wort Gottes.
Das geschriebene Wort Gottes, die Bibel, der Kanon, ist das Prüfmaß jeder Offenbarung.
"Dann wurde mir ein Meßstab gegeben, der aussah wie ein Stock, und mir wurde gesagt: Geh, miß den Tempel Gottes und den Altar, und alle, die dort anbeten!" (Off. 11:1)
Das griechische Wort, das hier als Meßstab übersetzt ist, kann man auch als Kanon übersetzen.
Der Kanon ist also der Meßstab, mit dem der Tempel Gottes/die Gemeinde Christi, der Gottesdienst und jeder einzelne Christ gemessen werden muß. Alles was nicht stimmt, muß weg.