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Deine Schuhe sollen Eisen und Erz sein
Deine Schuhe sollen Eisen und Erz sein, und wie deine Tage soll deine Kraft
sein. 5. Mose 33,25.
Hier stehen zwei Dinge für den Pilger bereit: Schuhe und Kraft.
Zuerst die Schuhe: Sie sind sehr nötig, um auf rauen Wegen wandern und
tödliche Feinde niedertretet zu können. Wir sollen nicht barfuss gehen; das
schickt sich nicht für Fürsten aus königlichem Geblüt.
Unsere Schuhe sollen auch nicht von gewöhnlicher Art sein, sondern Sohlen
von dauerhaftem Metall haben, das sich nicht abnutzt, auch wenn die Reise
lang und schwierig ist.
Unser Schutz soll den Bedürfnissen des Weges und des Kampes angemessen sein.
Lasst und darum mutig voranschreiten und kein Übel fürchten, auch wenn wir
auf Schlangen treten oder unser Fuß auf den Drachen setzen müssen.
Zweitens die Kraft: Sie soll ausreichen, solange wir leben, und sie soll der
Arbeit und Last jedes Tages angemessen sein.
Es sind nur ein paar Worte: „Wie deine Tage deine Kraft“, aber sie enthalten viel.
Leiden und Arbeit mögen heute auf uns warten, die viel Kraft erfordern, aber
wir können zuversichtlich die entsprechende Kraft erwarten.
Dieses Wort der Verheißung ist allen gegeben, die Glauben haben, es sich anzueignen.
Lasst uns in heiliger Kühnheit zugreifen und seine Wahrheit erleben!
C. H. Spurgeon
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Lieber Gabriel
Zitat:
Zweitens die Kraft: Sie soll ausreichen, solange wir leben, und sie soll der
Arbeit und Last jedes Tages angemessen sein.
Du konntest heute keinen bessern Text für mich reinsetzen. Er hat mich heute irgendewie auf den Beinen gehalten. Ich halte mich daran fest, dass ich die Kraft bekomme die ich brauche, genauso wie du sie bekommen wirst. Immer wieder mal las ich heute diesen Text und bewegte es vor Gott, du weiss ja schon ....
Auch andere Dinge halfen mir heute über den Tag, halfen mir mich einfach in die Arme Gottes fallen zu lassen, zu hoffen, zu wagen, auszuhalten, wieder aufzustehen dort wo ich denke es geht nicht mehr. Danke darf ich das alles mit dir teilen.
Shalom lieber Gabriel und danke für deine Treue die du hier an den Tag legst mit deiner Arbeit wo du hier tust.
Deine Popcorn
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Das ist unsere Hoffnung. Er, der zuerst kam
Zum andernmal wir er ohne Sünde erscheinen denen, die auf ihn warten,
zur Seligkeit. Hebr. 9,28.
Das ist unsere Hoffnung. Er, der zuerst kam, „wegzunehmen vieler Sünden“,
wird ein zweites Mal den Menschenkindern erscheinen.
Das ist an sich schon eine köstliche Aussicht!
Aber diese zweite Erscheinung hat gewisse Kennzeichen, die sie noch
besonders herrlich machen.
Unser Herr wird dann der Sünde ein Ende gemacht haben.
Er hat sie so vollkommen von seinem Volk weggenommen und so wirksam
ihre Strafe getragen, dass er bei seinem zweiten Kommen nichts mehr mit
ihr zu tun haben wird.
Er wird kein Sündopfer bringen, die Sünde wird dann ganz abgetan sein.
Dann wird der Herr das Heil seines Volkes vollenden.
Die Seinen werden endgültig und vollkommen gerettet sein und in jeder
Hinsicht die Fülle des Heils genießen.
Er kommt nicht, um die Folgen unserer Übertretungen zu tragen, sondern um
die Früchte seines Gehorsams einzubringen; nicht
um unsere Verdammung wegzunehmen, sondern um unsere Seligkeit zu vollenden.
So erscheint unser Herr aber nur denen, die auf ihn warten. Bei diesem
Erscheinen werden ihn die Menschen nicht sehen, deren Augen durch Sünde
und Selbstsucht blind geworden sind.
Ihnen wir er am Jüngsten Tag ein furchtbarer Richter sein, nichts weiter.
Wir müssen auf ihn blicken und nach ihm ausschauen, und jedes Mal wird
unser Blick Leben bedeuten.
C. H. Spurgeon
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So demütigtet euch nun unter die gewaltige Hand Gottes
So demütigtet euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, dass er euch erhöhe
zu seiner Zeit. 1. Petr. 5,6.
Das kommt einer Verheißung gleich; beugen wir uns, so wird der Herr uns erheben.
Demut führt zur Ehre; Unterwerfung ist der Weg zur Erhöhung. Dieselbe Hand
Gottes, die uns niederbeugt, wartet drauf, und zu erheben, sobald wir den
Segen tragen können. Wir bücken uns, um zu siegen.
Viele kriechen vor Menschen, ohne dass ihnen die Gunst zuteil wird, die sie
begehren; wer sich aber unter der Hand Gottes demütigt, wird reich gemacht,
erhöht, gestärkt und getröstet von dem, dessen Gnade kein Ende hat.
Es ist Gottes Weise, die Stolzen niederzuwerfen und die Niedrigen zu erhöhen.
Aber der Herr tut alles zu seiner Zeit.
Wir sollten uns heute, ja, in diesem Augenblick demütigen und das immer
wieder tun, ob nun der Herr seine züchtigende Hand auf uns legt oder nicht.
Wenn der Herr zuschlägt, ist es unsere besondere Pflicht, die Züchtigung
demütigen Herzens anzunehmen. Aber unsere Erhöhung durch den Herrn kann
nur „zu seiner Zeit“ geschehen.
Gott selbst weiß am besten, wann die rechte Stunde da ist.
Bitten wir ungeduldig um Gottes Segen? Wollen wir vorzeitig geehrt werden?
Was fällt uns ein! Sicher sind wir noch nicht wahrhaft demütig, sonst würden
wir ehrfürchtig und still auf Gottes Segen warten. Das wollen wir tun!
C. H. Spurgeon
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Er hat deinen Feind hinausgeworfen
Er hat deinen Feind hinausgeworfen. Zeph. 3,15.
Was war das für ein Hinauswerfen! Satan hat seinen Thron in unseren Herzen
verloren, wie ihm sein Sitz im Himmel verloren ging.
Unser Herr Jesus hat dem Feind die Herrschaft über uns entrissen. Er kann
uns plagen, aber er kann uns nicht als sein Eigentum beanspruchen.
Seine Bande fesseln unsere Seele nicht mehr; der Sohn hat uns frei gemacht,
und wir sind recht frei.
Noch verklagt der Erzfeind unsere Brüder; aber auch dem hat der Herr ein
Ende gemacht. Unser Anwalt bringt den Verkläger zum Schweigen.
Der Herr weist unsere Feinde zurecht und tritt für uns ein, so dass uns aus all
den Schmähungen des Teufels kein Schade entsteht.
Als Versucher greift der böse Geist uns immer noch an uns schleicht sich in
unsere Herzen ein; aber auch da hat er viel von seinem früheren Einfluss
verloren. Er windet sich wie eine Schlange, aber er kann nicht regieren wie ein
Herrscher. Er schleudert schreckliche Gedanken in unsere Herzen, wo er nur
Gelegenheit hat.
Wie erleichtert sind wir, wenn Gott ihm gebietet zu schweigen und er sich
davonstehlen muss wie ein geprügelter Hund!
Herr, tue das für alle, die heute durch sein Bellen geplagt und geängstigt
werden! Wirf ihren Feind hinaus und zeige dich ihnen in deiner Herrlichkeit!
O, das du ihn ganz aus dieser Welt verbannen möchtest!
C. H. Spurgeon
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Ich will eich wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen
Ich will eich wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen. Joh. 16,22.
Ja, er wird wiederkommen, und wenn er uns dann sieht und wir ihn sehen,
wird große Freude herrschen.
Was wird das für eine frohe Wiederkehr sein!
Aber diese Verheißung wird Tag für Tag in einem anderen Sinn erfüllt.
Es gibt viele „wieder“ im Umgang des Herrn mit uns. Er gab uns Vergebung,
und er „kommt wieder“, um das freisprechende Wort zu wiederholen, wenn
neue Sünden uns Kummer machen.
Er hat uns geoffenbart, dass wir vor Gott angenommen sind, und wenn unser
Glaube daran ein wenig schwach wird kommt er wieder und wieder zu uns und
spricht:
„Friede sei mit euch!“, und unsere Herzen sind froh.
Alle Segnungen der Vergangenheit sind ein Unterpfand der zukünftigen.
Wenn Jesus bei uns war, so wird er wieder zu uns kommen. Seht keine frühere
Gunst als etwas Totes und Begrabenes an, dem man nachtrauern muss,
sondern als einen Samen, der wachsen, Früchte bringen und so die
Verheißung bestätigen wird: „ich will euch wieder sehen!“
Sind die Zeiten dunkel, weil Jesus nicht bei uns ist, wie er es einmal war?
Lasst uns Mut fassen, er wird nicht lange fortbleiben!
Seine Füße, flink wie die eines Rehes oder jungen Hirsches, werden ihn bald
wieder zu uns bringen.
Wir wollen deshalb heute schon beginnen, fröhlich zu sein, weil er uns sagt:
„ich will euch wieder sehen!“
C. H. Spurgeon
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Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten
Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.
Ps. 50,15.
Das ist in der Tat eine Verheißung!
Hier ist eine dringende Angelegenheit – „der Tag der Not“. An einem solchen
Tag ist es um die Mittagszeit dunkel, und jede Stunde scheint schwärzer als die
vorhergehende.
Das ist die gegebene Zeit für die Verheißung; sie ist geschrieben für den
wolkigen Tag.
Hier ist ein leutseliger Rat: „Rufe mich an!“
Wir sollten diese Ermahnung nicht nötig haben; wir sollten Gott immer und alle
Tage anrufen. Welche Gnade, dass es uns freisteht, Gott anzurufen!
Wie viel Weisheit gehört dazu, guten Gebrauch von diesem Vorrecht zu
machen. Wie töricht, hinter Menschen herzulaufen!
Der Herr fordert uns auf, unsere Sachen vor ihn zu bringen.
Lasst uns nicht zögern, das zu tun.
Hier ist die ermutigende Zusicherung: „Ich will dich erretten.“
Wie die Not auch aussehen mag, der Herr macht keine Ausnahmen,
sondern verheißt völlige, sichere, fröhliche Errettung.
Er will mit eigener Hand unsere Rettung herbeiführen.
Wir glauben es, und der Herr ehrt den Glauben.
Der Schluss darf nicht vergessen werden:
„Du sollst mich preisen!“
Sollten wir das nicht von ganzem Herzen tun?
Wenn er uns gerettet hat, wollen wir ihn dankbar preisen: und da er es
sicherlich tun wir, lasst uns gleich damit beginnen, ihn zu verherrlichen!
C. H. Spurgeon
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Danke lieber Gabriel, genau das ist für heute der richtige Text für mich, ich werde ihn mit in meinen Alltag nehmen und ihn auf dem Herzen tragen und umsetzen.
Ja, das Preisen möchte ich nie vergessen - und doch, wie oft vergesse ich es, wie oft vergesse ich zu danken für das Gute, das ich immer wieder erleben darf.
- Aber, ich darf es ja jeden Tag neu versuchen besser zu machen.
Herzlichen Dank für diese Worte!
Ich wünsche allen Lesern hier Gottes Durchtragen, seinen Segen und Hilfe in der Not.
Popcorn
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Ich will aufreichten meinen Bund zwischen mir und dir
Ich will aufreichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen
nach dir, bei ihren Nachkommen, dass es ein ewiger Bund sei, also dass ich
dein Gott sei und deines Samens nach dir. 1. Mose 17,7.
Herr, du hast mit mir, deinem Knecht in Jesus Christus, meinem Herrn,
einen Bund gemacht; und nun bitte ich dich, lass meine Kinder in seine
gnädigen Verheißungen eingeschlossen sein!
Lass mich glauben, dass diese Verheißung mir genauso wie ihrem ersten
Empfänger gilt! Ich weiß, dass meine Kinder in Sünde geboren sind wie die
anderer Menschen auch; deshalb bitte ich nichts für sie um ihrer Geburt willen;
ich weiß ja, „was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch“, weiter nichts.
Aber lass sie unter deinem Gnadenbund durch deinen Heiligen Geist von
neuem geboren werden!
Ich bitte für meine Kinder und Kindeskinder. Sei du ihr Gott, wie du der meine bist!
Meine höchste Ehre ist die, dass du mir erlaubt hast, dir zu dienen. Mögen es
meine Nachkommen in allen künftigen Zeiten ebenso tun!
Oh, du Gott unserer Väter, sei du der Gott unserer Kinder!
Wenn du, Herr, mich in meiner Familie begnadigt hast, so bitte ich dich, nimm
dich der Häuser deiner Kinder an, die bisher ungesegnet blieben.
Sei der Gott aller Familien deines Volkes.
Um deines Sohnes Jesus Christus willen erspare allen, die deinen Namen
fürchten, den Kummer, gottlose und böse Kinder zu haben.
C. H. Spurgeon
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So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein
So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren,
was du sagen sollst. 2. Mose 4,12.
Mancher wahre Diener Gottes hat eine schwere Zunge, und wenn er berufen
wird, für seinen Herrn zu reden, ist er ganz ratlos aus Furcht, eine gute Sache
dadurch zu verderben, dass er sie schlecht vertritt.
In solchem Fall sollten wir uns daran erinnern, dass der Herr die Zunge
gemacht hat, die so schwer ist, und dass wir uns hüten müssen, unseren
Schöpfer zu tadeln.
Eine schwere Zunge ist vielleicht kein so großes Übel wie eine schnelle Zunge;
und wenige Worte können mehr Segen stiften als ein großer Wortschwall.
Ganz gewiss liegt rettende Macht auch nicht in menschlicher Beredsamkeit mit
ihren Phrasen und großen Worten. Der Mangel an Redefluss ist kein so
schmerzlicher Mangel, wie manche meinen.
Wenn Gott mit unserem Mund und unserm Geist ist, werden wir etwas
Besseres haben als das tönende Erz der Beredsamkeit oder die klingende
Schelle der Überredungskunst.
Gottes Unterweisung bedeutet Klugheit, seine Gegenwart bedeutet Macht.
Pharao hatte mehr Grund, sich vor dem stotternden Mose zu fürchten als vor
dem gewandtesten Redner in Ägypten; denn in dem, was er sagte, lag Kraft; er
sprach von Plagen und Tod.
Wenn der Herr in unserer natürlichen Schwachheit mit uns ist, werden wir mit
übernatürlicher Kraft umgürtet.
Darum lasst uns freimütig von Jesus reden, wie es uns aufgetragen ist!
C. H. Spurgeon
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Sei nur getrost und sehr freudig
Sei nur getrost und sehr freudig, dass du haltest und tust allerdings nach dem
Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder
zur Rechten noch zur Linken, auf dass du weise handeln mögest in allem was
du tun sollst. Jos. 1,7.
Ja, der Herr wird mit uns sein in seinem heiligen Krieg, aber er verlangt von
uns, dass wir seine Gebote genau befolgen.
Unsere Siege werden davon abhängen, dass wir ihm von ganzem Herzen
gehorchen und Mut und Kraft in die Taten unseres Glaubens hineinlegen.
Wenn wir mit halbem Herzen handeln, können wir nicht mehr als einen halben
Sieg erwarten.
Wir müssen dem Herrn mit Aufmerksamkeit und Überlegung gehorchen.
Das gilt für jeden Teil des göttlichen Willens. Wir müssen in voller Bereitschaft
gehorchen.
Gottes Anweisung lautet: In allen Dingen nach dem Gesetz zu handeln.
Wir dürfen nicht auslesen und auswählen, sondern müssen die Gebote des
Herrn nehmen, wie sie kommen, eins wie das andere.
Bei alledem müssen wir genau und beständig vorgehen. Unser Weg führt
geradeaus, wir dürfen weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.
Wir dürfen nicht strenger sein als das Gesetz und auch nicht leichtsinnig einen
freieren und bequemeren Weg einschlagen.
Diese Art von Gehorsam wird uns geistlich wachsen lassen.
O Herr, hilf uns, klar zu erkennen, wenn es nicht so ist!
Wir möchten deine Verheißung nicht vergeblich auf die Probe stellen.
C. H. Spurgeon
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Gott der Herr hilft mir
Gott der Herr hilft mir. Jes. 50,7.
Diese Worte reden in prophetischer Vorrauschau vom Leiden unseres
Heilandes am Tag seines Gehorsams bis zum Tode, als er seinen Rücken
denen dar hielt, die ihn schlugen, und seine Wange denen, die ihn
misshandelten. An diesem Tage hat er den göttlichen Beistand erfahren.
Meine Seele, deine Leiden sind wie ein Stäubchen auf der Waage im Vergleich
mit denen deines Heilands!
Kannst du nicht glauben, dass der Herr dir helfen wird?
Dein Heiland war in einer seltsamen Lage: Weil er an der Stelle der sündigen
Menschen stand – als ihr Stellvertreter und Opfer -, musste der Vater sich ihm
entziehen, und seine Seele musste unter dem Gefühl der Gottverlassenheit leiden.
Dir wird keine solche Last auferlegt; du bist nicht gezwungen zu rufen:
„Warum hast du mich verlassen?“
Aber selbst da noch vertraute dein Heiland auf Gott, und du kannst es nicht?
Er starb für dich und machte es dadurch unmöglich, dass du allein gelassen
würdest; deshalb sei getrost!
Sage auch du bei den Mühen und Leiden deines Tages:
„Der Herr wird mir helfen!“
Gehe mutig voran! Wappne dich mit Zuversicht und nimm dir vor, dass keine
Schwäche und Furcht dir nachkommen soll!
Wenn Gott dir hilft, wer kann dich hindern?
Wenn du des allmächtigen Beistands gewiss bist, was kann zu schwer für dich sein!
Beginne den Tag freudig und lass keinen Schatten von Zweifel zwischen
dich und den ewigen Sonnenschein fallen!
C. H. Spurgeon
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Eine jegliche Rebe an mir, die Frucht bringt
Eine jegliche Rebe an mir, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr
Frucht bringe. Joh. 15,2.
Das ist eine köstliche Verheißung für jemand, der um jeden Preis Frucht
bringen möchte.
Zuerst freilich scheint sie ein sehr ernstes Gesicht zu zeigen. Muss auch die
fruchtbare Rebe gereinigt werden? Müssen selbst die besten und nützlichsten
beschnitten werden?
Zweifellos ist es so, denn oft bewirkt der Herr die Reinigung durch Leiden der
einen oder anderen Art. Nicht den Bösen, sondern den Guten gilt die
Verheißung der Trübsal in diesem Leben.
Aber der Erfolg wiegt die schmerzhaften Mittel mehr als reichlich auf.
Wenn wir unserem Herrn mehr Frucht bringen können, wollen wir uns gerne
die Reinigung und den Verlust der Blätter gefallen lassen.
Manchmal geschieht die Reinigung aber auch ohne Leiden nur durch das Wort,
und das hebt alles auf, was an der Verheißung zunächst so herb erschien.
Wir sollen durch das Wort frommer und nützlicher werden.
Der Herr, der uns ein gewisses Maß von Fruchtbarkeit gegeben hat, wird an
uns arbeiten, bis wir noch weit fruchtbarer werden.
Ist das kein Grund zu großer Freunde? Es liegt wahrhaftig mehr Trost in einer
Verheißung der Fruchtbarkeit, als wenn uns Reichtum, Gesundheit und Ehre
versprochen wären.
Herr Jesus, erfülle bald dein gnädiges Wort an mir und lass mich reichlich
Frucht bringen zu deiner Ehre!
C. H. Spurgeon
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Der Herr macht arm und macht reich
Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. 1. Sam. 2,7.
Alle Veränderungen in meinem Leben kommen von ihm, der sich nie ändert.
Wäre ich reich geworden, so hätte ich seine Hand darin gesehen und ihn
gelobt; und wenn ich arm gemacht werde, möchte ich ebenso seine Hand darin
sehen und ihn dann ebenso herzlich loben.
Wenn es in der Welt mit uns abwärts geht, so ist es vom Herrn, und wir dürfen
es geduldig hinnehmen; wenn wir in der Welt vorankommen, ist es vom Herrn,
und wir dürfen es dankbar annehmen. In jedem Fall hat der Herr es getan, und
es ist gut so.
Es ist offenbar des Herrn Art, die zu erniedrigen, die er erhöhen will, und die zu
entkleiden, die er zu bekleiden gedenkt. Wenn es aber seine Art ist, so ist es
die weiseste und beste Art.
Wenn ich also jetzt Erniedrigung erdulde, so habe ich Grund, mich zu freuen,
denn ich sehe darin die Vorbereitung für eine Erhöhung.
Je mehr wir durch die Gnade gedemütigt werden, desto mehr sollen wir in der
Herrlichkeit erhöht werden. Diese Art der Verarmung, die schließlich zu unserer
Bereicherung dienen wird, muss uns willkommen sein.
Herr, du hast mich in letzter Zeit abwärts geführt und mir gezeigt, wie
unvollkommen und sündhaft ich bin.
Das ist keine angenehme Erfahrung, aber ich bitte dich, lass sie zu meinem
Besten dienen.
Mache mich durch sie fähig, dir freudiger zu dienen und brauchbarer zu
werden; schenke es mir um Christi willen. Amen.
C. H. Spurgeon
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Meine Seele harrt auf Gott; von ihm kommt meine Errettung
Meine Seele harrt auf Gott; von ihm kommt meine Errettung. Ps. 62,2.
Wahrhaft und einzig auf den Herrn zu harren, das ist eine gesegneter Zustand.
Möchten wir das den ganzen Tag und alle Tage tun!
Harren auf seine Zeit, harren in seinem Dienst, harren in freudiger Erwartung,
harren in Gebet und Zufriedenheit.
Wenn unsere Seele so harrt, dann nimmt sie die Stellung ein, die einem
Geschöpf vor seinem Schöpfer, einem Knecht vor seinem Herrn, einem Kind
vor seinem Vater an meisten zukommt.
Wir erlauben uns nicht, Gott etwas vorzuschreiben oder über ihn zu klagen;
wir erlauben uns keine Verdrießlichkeit und kein Misstrauen gegen ihn.
Aber wir laufen auch nicht der Wolke voraus und suchen keine Hilfe bei
anderen; all das wäre kein Harren auf Gott, Gott und Gott allein ist die
Hoffnung unserer Herzen.
Eine gesegnete Zusicherung wird hier gegeben. Von ihm kommt Errettung.
Sie ist unterwegs. Sie wird von ihm kommen und von keinem anderen.
Ihm allein gebührt der Ruh, denn er allein kann und will sie schaffen. Und er
wird es ganz gewiss zu seiner Zeit und in seiner Weise tun.
Er wird uns aus Zweifeln und Leiden, aus Verleumdung und Not retten.
Wenn wir auch noch nichts davon sehen, begnügen wir und damit, in seinem
Willen zu bleiben, denn wir hegen keinen Argwohn gegen seine Liebe und Treue.
Er wird es in kurzer Zeit ganz gewiss tun, und wir wollen ihn schon jetzt für
seine Gnade loben.
C. H. Spurgeon
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Zitat:
Er wird es in kurzer Zeit ganz gewiss tun, und wir wollen ihn schon jetzt für
seine Gnade loben.
Amen!
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Welch wunderbare Verheißungen!!!
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Denn du, Herr, bist meine Leuchte
Denn du, Herr, bist meine Leuchte; der Herr macht meine Finsternis licht.
2. Sam. 22,29.
Bin ich im Licht? Dann bist du, Herr, meine Leuchte.
Zögst du dich zurück, wäre meine Freude dahin. Aber solange du bei mir bist,
kann ich ohne die Fackeln der Zeit und ohne die Kerzen menschlichen Trostes leben.
Was für ein Licht wirft die Gegenwart Gottes auf alle Dinge!
Wir hörten von einem Leuchtturm, dessen Schein zwanzig Meilen weit zu
sehen war; aber unser Herr ist nicht nur ein naher Gott, er wird auch in weiter
Ferne gesehen, sogar im Land des Feindes.
Herr, ich bin glücklich wie ein Engel, wenn deine Liebe mein Herz erfüllt.
Du bist alles, was ich wünsche.
Bin ich im Finstern? Dann wirst du, Herr, meine Finsternis licht machen.
Bald wird sich alles wenden. Die Verhältnisse mögen immer trauriger werden.
Wolke mag sich auf Wolke türmen; aber wenn es so finster wird, dass ich die
Hand nicht vor Augen sehen kann, so kann ich doch die Hand des Herrn noch sehen.
Wenn ich kein Licht in mir selber oder unter meinen Freunden oder in der
ganzen Welt zu finden vermag, so kann doch der Herr, der einmal sprach:
„Es werde licht!“, dasselbe wieder sagen. Er wird noch einmal im Sonneschein
mit mir reden. Ich werde nicht sterben, sondern leben. Der Tag bricht schon an.
Dieser tröstliche Spruch leuchtet wie ein Morgenstern.
Es wird gar nicht lange dauern, dann werde ich vor Freude in die Hände klatschen!
C. H. Spurgeon
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Es soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten
Es soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden,
will ich hören. Jes. 65,24.
Welch schnelle Rettung!
Der Herr hört uns, ehe wir rufen, und genauso schnell antwortet er uns oft.
Da er unsere Nöte und unsere Gebete vorhersieht, ordnet er die Dinge so, dass
schon für Hilfe gesorgt ist, noch ehe die Not wirklich eintrifft, und dass wir
gewappnet sind, ehe die Prüfung über uns kommt.
Das ist die Pünktlichkeit der Allwissenheit, wie wir sie oft erlebt haben.
Ehe wir noch das heraufziehende Leiden ahnten, kam schon der starke Trost,
der uns aufrechterhalten sollte.
Wie gut erhört doch unser Gott Gebete!
Der zweite Satz lässt uns an ein Telefon denken. Obwohl Gott im Himmel ist
und wir auf der Erde sind, sorgt er dafür, dass unser Wort schnell sein Ziel
erreicht, so wie es sein eigenes tut.
Wenn wir auf die rechte Weise beten, sprechen wir in das Ohr Gottes.
Unser gnädiger Mittler bringt unsere Bitten unverzüglich vor, und unser großer
Vater hört sie und hat Wohlgefallen an ihnen. Wie leicht betet es sich dann!
Wer wollte nicht anhalten am Gebet, wenn er weiß, dass er das Ohr des Königs der Könige hat!
So will ich heute im Glauben beten und nicht nur glauben, dass ich gehört
werden soll, sondern dass ich gehört worden bin; nicht nur, dass ich Antwort
erhalten werde, sondern dass ich die Antwort schon habe.
C. H. Spurgeon
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So spricht der Herr: Das ganze Land soll wüst werden
So spricht der Herr: Das ganze Land soll wüst werden und ich will’s doch nicht
gar aus machen. Jer. 4,27.
Im Haushalt Gottes herrscht Zucht, und diese Zucht ist streng genug, um das
Sündigen zu einer schlimmen und bitteren Angelegenheit zu machen!
Jeremia musste dem Volk Gottes mit großem Ernst das Gericht verkündigen,
weil es gesündigt hatte. Die Felder sollten zur Wüste werden, die keine Frucht
trägt, und die Städte sollten in Trümmer gelegt werden.
Ganz deutlicht kam die Züchtigung vom Herrn als Straf für die Sünde.
Gott deckt die Verfehlungen seiner Heiligen nicht zu; er wird seine liebsten
Knechte am empfindlichsten züchtigen, wenn sie aufhören, seinen Gesetzen
uneingeschränkt zu gehorchen.
Vielleicht befinden wir uns in eben dieser Stunde unter einer solchen Züchtigung.
Dann lasst uns demütig rufen: „Herr, zeige mir, warum du mit mir haderst!“
Achtet aber auch auf den tröstlichen Zusatz: „Ich will’s nicht gar aus machen!“
Die Strafe für die Sünde ist ewig, aber Gott züchtigt seine Kinder nur für eine
kurze Zeit. Krankheit, Armut und Niedergeschlagenheit werden verschwinden,
wenn sie ihre beabsichtige Wirkung gehabt haben.
Wir sind ja nicht unter dem Gesetz, sonder unter der Gnade. Die Rute mag uns
schlagen, aber das Schwert soll uns nicht töten.
Unser gegenwärtiges Leiden will uns zur Buße führen, damit wir nicht mit den
Gottlosen umkommen.
C. H. Spurgeon
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Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun
Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater
geehrt werde in dem Sohn. Joh. 14,13.
Nicht jeder Gläubige hat gelernt, in Jesu Namen zu beten.
Das Bitten nicht nur um seinetwillen, sondern in seinem Namen, mit seiner
Vollmacht, das ist ein Gebet höherer Ordnung.
Wir würden es nicht wagen, gewisse Dinge in diesem heiligen Namen zu
erbitten, denn das wäre eine elende Entweihung; aber wenn es sich so
eindeutig um eine rechte Bitte handelt, dass wir es wagen können, den Namen
Jesu hinzuzufügen, dann muss sie gewährt werden.
Das Gebet wird umso gewisser Erfolg haben, als der Vater dadurch in dem
Sohn geehrt wird. Es verherrlicht seine Wahrheit, seine Treue, seine Macht,
seine Gnade.
Die Erhörung des Gebets in Jesu Namen offenbart die Liebe des Vaters zu ihm
und die Ehre, die er ihm gegeben hat.
Die Ehre Jesu und die des Vaters sind so eng miteinander verbunden, dass die
Gnade, die die eine verherrlicht, auch die andere erhöht. Dem Strom wird durch
die Fülle der Quelle sein Ruhm zuteil, und die Quelle wird geehrt durch den
Strom, der aus ihr fließt.
Wenn die Erhörung unserer Gebete unserem Herrn Unehre brächte, würden wir
nicht beten; da er aber durch sie geehrt wird, wollen wir ohne Unterlass beten
in dem teuren Namen, an dem Gott und sei Volk gemeinsam ihre Freude haben.
C. H. Spurgeon
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Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen
Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt
und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. Spr. 28,13.
Das ist der Weg zur Barmherzigkeit für einen Schuldigen und Bußfertigen
Sünder. Er muss aufhören, seine Sünde zu leugnen.
Der eine leugnet durch Falschheit, die die Sünde verkleinert; der andere durch
Heuchelei, die sie verhehlt; der eine durch Prahlerei, die sie rechtfertigt; der
andere durch auffällig lautes Bekenntnis; mit dem er die Sünde wettmachen will.
Bekennen und von der Sünde lassen, diese zwei gehören zusammen.
Zum ehrlichen Bekenntnis vor dem Herrn gehört das Anerkennen des
Unrechts, das Bewusstsein seiner Sündhaftigkeit und der Abscheu vor ihm.
Wir dürfen nie die Schuld auf andere schieben, die Umstände verantwortlich
machen oder uns mit unserer natürlichen Schwachheit entschuldigen.
Wir müssen alles geradeheraus sagen und als schuldig bekennen.
Bevor das getan ist, kann uns keine Barmherzigkeit widerfahren.
Und dann müssen wir das Böse lassen und uns ein für allemal von unserer
Sünde lossagen.
Wir können nicht gegen den König rebellieren und doch in seiner Nähe bleiben wollen.
Wir müssen nicht nur die sündige Gewohnheit aufgeben, sondern fortan auch
alle Orte, Gefährten, Beschäftigungen und Bücher meiden, die uns irreführen könnten.
Nicht wegen des Bekenntnisses noch wegen der Besserung, aber in
Verbindung damit erfahren wir Vergebung durch den Glauben an das Blut Jesu.
C. H. Spurgeon
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Wirst Du ihn suchen, so wirst du ihn finden
Wirst Du ihn suchen, so wirst du ihn finden. 1. Chron. 28,9.
Wir haben unseren Gott nötig, und er ist für uns da, wenn wir ihn brauchen;
er wird sich vor keinem von uns verbergen, wenn wir persönlich sein
Angesicht suchen.
Das heißt nicht: „Wirst du ihn verdienen oder seine Gunst erkaufen“,
sondern nur: „Wirst du ihn suchen“.
Die Menschen, die den Herrn schon kennen, dürfen nicht aufhören, sein
Angesicht durch Gebet, durch völlige Hingabe und durch heilige Dankbarkeit
zu suchen.
ER wird ihnen seine Huld und seine Gemeinschaft nicht vorenthalten.
Diejenigen, die ihn bis jetzt noch nicht so kennen, dass ihre Seele Frieden bei
ihm gefunden hat, sollten unverzüglich mit dem Suchen beginnen und nicht
aufhören, bis sie ihn als ihren Heiland, ihren Freund, ihren Herrn und ihren Gott
erkannt haben.
Welch starke Zusicherung gibt diese Verheißung dem Suchenden!
„Wer da sucht, der wird finden.“
Du, ja, du sollst deinen Gott finden, wenn du ihn suchst.
Wenn du ihn findest, hast du Leben, Vergebung, Bewahrung und Heiligung gefunden.
Willst du nicht suchen und immer weiter suchen, da du nicht vergeblich suchen sollst?
Lieber Freund, suche den Herrn jetzt!
Hier ist der Ort, und jetzt ist die Zeit. Beuge das steife Knie, ja, beuge den
steifen Nacken und schreie nach Gott, nach dem lebendigen Gott.
Im Namen Jesu suche Vergebung und Rechtfertigung.
Sie wird dir nicht verweigert werden.
C. H. Spurgeon
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Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten
Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein
Übel rühren. Hiob 5,19.
Darin sagt Eliphas die Wahrheit. Wir mögen so viele Sorgen und Nöte haben,
wie Werktage in der Woche sind, aber der Gott, der an all diesen sechs Tagen
wirkte, wird auch für uns wirken bis unsere Rettung abgeschlossen ist.
An unserem Sabbat werden wir mit ihm und in ihm ruhen.
Es gehört zu den schlimmsten Glaubensproben, wenn Trübsale rasch
aufeinander folgen. Ehe wir uns von einem Schlag erholt haben, folgt ein
anderer und wieder ein anderer, bis wir fast zusammenbrechen.
Aber die ebenso rasche Aufeinanderfolge von Rettungen macht uns über alle Maßen froh.
Der Hammer der Trübsal entlockt dem Amboss neue Lieder. Mögen sechs
Trübsale über uns hereinbrechen, wir sind gewiss, dass es nicht eine mehr
sein wird, als der Herr uns schicken will.
Es mag sogar sein, dass wir keinen Ruhetag haben, dass sieben Trübsale über
uns kommen. Was dann? „In der siebenten wird dich kein Übel rühren.“
Das Übel mag uns anbrüllen, aber es soll um mehr als Armeslänge von uns
ferngehalten werden und wird uns nicht einmal anrühren. Sein heißer Atem
mag uns quälen, aber sein kleiner Finger kann uns nicht antasten.
So wollen wir unsere Lenden umgürten und den sechs oder sieben Trübsalen
kühn entgegentreten!
Die Furcht überlassen wir denen, die keinen Vater, keinen Heiland und keinen
Heiligen Geist haben.
C. H. Spurgeon
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Denn sein Zorn währt einen Augenblick
Denn sein Zorn währt einen Augenblick, und lebenslang seine Gnade;
den Abend lang währt das Weinen, aber des Morgens ist Freude. Ps. 30,6.
Ein Augenblick unter dem Zorn unseres Vaters scheint sehr lang, und doch ist
es in Wirklichkeit nur ein Augenblick.
Wenn wir seinen Geist betrüben, können wir nicht erwarten, ihn lächeln zu
sehen; aber er ist ein Gott, der bereit ist, zu vergeben und bald jede Erinnerung
an unsere Fehler auszulöschen. Wenn sein Missfallen uns sterbenselend
macht, flößt seine Güte uns neues Leben ein.
In diesem Vers schwingt noch ein anderer Ton mit. Die Nacht unseres Weinens
verkehrt sich bald in freudigen Tag.
Die Barmherzigkeit zeigt sich darin, dass die Züchtigung der Gläubigen nur
kurz ist. Der Herr gebraucht nur ungern die Rute bei seinen Erwählten. Er gibt
einen oder zwei Schläge, und alles ist vorüber; und dann wiegen die Gnade
und die Freude, die dem Zorn und dem Weinen folgen, allen Schmerz auf.
Komm, mein Herz, stimme dein Halleluja an!
Weine nicht die ganze Nacht hindurch, sondern trockne deine Tränen im
Vorgefühl des Morgens.
Diese Tränen sind Tautropfen, die ebenso viel Gutes bedeuten, wie die
Sonnestrahlen am Morgen.
Tränen machen das Auge klar für den Anblick Gottes in seiner Gnade und
lassen uns seine Gunst umso kostbarer erscheinen.
Eine Nacht des Leides erzeugt jene Schatten, die die lichten Stellen auf einem
Gemälde deutlicher hervortreten lassen.
C. H. Spurgeon
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Wenn Menschen wider dich wüten, so legst du Ehre ein
Wenn Menschen wider dich wüten, so legst du Ehre ein; und wenn sie noch
mehr wüten, bist du auch noch gerüstet. Ps. 76,11.
Gottlose Menschen werden immer wüten. Wir müssen ihren Zorn als das
Merkmal unserer Berufung tragen.
Wären wir von der Welt, würde die Welt uns lieben; nun aber hasst sie uns,
weil wir nicht zu ihr gehören.
Unser Trost ist jedoch, dass das Wüten der Menschen Gott zur Ehre gereichen soll.
Als die Gottlosen in ihrer Wut den Sohn Gottes kreuzigten, erfüllten sie, ohne
es zu wissen, den göttlichen Ratschluss, und in tausend Fällen tut die Willkür
der Gottfernen heute noch das gleiche. Sie wähnen sich frei und führen doch
wie Verbrecher in Ketten unbewusst die Ratschläge des Allmächtigen aus.
Die Anschläge der Gottlosen werden in Niederlagen verwandelt. Sie handeln
selbstmörderisch und vereiteln ihre eigenen Pläne. Ihre Wut wird nichts
ausrichten, was uns wirklich schaden kann. Als sie die Märtyrer verbrannten,
erregte der Rauch, der von ihren Scheiterhaufen aufstieg mehr Widerwillen
gegen das Papsttum als irgendetwas anderes.
Inzwischen hat der Herr einen Maulkorb und eine Kette für jeden Bären.
Er hält die grimmigste Wut des Feindes zurück.
Er ist wie ein Müller, der den größten Teil des Wassers im Strom zurückhält
und das wenige, was er fließen lässt, benutzt, um sein Rad in Gang zu halten.
Lasst uns nicht seufzen, sondern singen! Alles ist gut, und wenn der Sturm
auch noch so sehr heult.
C. H. Spurgeon
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Ich liebe, die mich lieben
Ich liebe, die mich lieben; und die mich frühe suchen, finden mich. Spr. 8,17.
Die Weisheit liebt, die sie lieben, und sucht, die sie suchen.
Der ist schon weise, der sich bemüht weise zu sein, und wer fleißig nach
Weisheit sucht, hat sie beinahe schon gefunden.
Was von der Weisheit im Allgemeinen gilt, das gilt ganz besonders von der in
unserm Herrn Jesus verkörperten Weisheit. Ihn sollen wir lieben und suchen,
und dafür sollen wir seine Liebe genießen und ihn selber finden.
Unsere Sache ist es, Jesus früh im Leben zu suchen. Glücklich sind die jungen
Menschen, die den Morgen ihres Lebens mit Jesus verbringen.
Es ist nie zu früh, den Herrn Jesus zu suchen. Frühe Sucher werden sichere
Finder. Wir sollen ihn früh mit Fleiß suchen.
Erfolgreiche Kaufleute sind meist Frühaufsteher, und erfolgreiche Heilige
suchen Jesus früh. Wer den Reichtum gefunden hat, den wird in Christus
besitzen, der hat ihn mit ganzem Herzen gesucht.
Wir müssen ihn zuerst, das heißt, vor allem andern suchen. Jesus steht an
erster Stelle, und niemand und nichts kann sich mit ihm vergleichen!
Das Gute dabei ist, dass er sich finden lässt. Er offenbart sich dem Suchenden
immer klarer. ER zieht uns immer mehr in seine Gemeinschaft hinein.
Glücklich sind die Menschen, die den suchen, der immer bei ihnen bleibt,
wenn sie ihn einmal gefunden haben.
Herr Jesus, ich habe dich gefunden; lass mich immer mehr von dir erkennen,
bis meine Freude unaussprechlich wird!
C. H. Spurgeon
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Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen
Denn es steht geschrieben: „Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen,
und den Versand der Verständigen will ich verwerfen.“ 1. Kor. 1,19.
Dieser Vers ist eine Drohung, was die weltlich Klugen anlangt, aber für den
einfachen Gläubigen ist er eine Verheißung.
Leute, die sich für gelehrt ausgeben, versuchen immer wieder, den Glauben
schlichter Gotteskinder zunichte zu machen, aber ihre Versuche schlagen fehl,
ihre Beweise halten nicht Stich, ihre Theorien versinken unter ihrem eigenen
Gewicht, ihre versteckten Pläne treten zutage, ehe ihr Zweck erfüllt ist.
Das alte Evangelium ist nicht ausgestorben und wird nicht aussterben,
solange der Herr lebt. Wenn es ausgerottet werden könnte, wäre es schon
längst von der Erde verschwunden.
Wir können die Weisheit der Weisen nicht zunichte machen und brauchen es
auch gar nicht zu versuchen, denn diese Aufgabe liegt in viel besseren Händen.
Der Herr selbst spricht: „Ich will“, und er fasst nie einen Entschluss vergeblich.
Zweimal erklärt er in diesem Vers sein Vorhaben, und wir können versichert
sein, dass er es nicht aufgeben wird.
Wenn der Herr einmal seine Hand an die Philosophie und Weltweisheit legt,
leistet er ganze Arbeit!
Nichts bleibt von ihrem schönen Schein; er rottet sie aus mit Stumpf und Stiel.
Es steht geschrieben, dass es so sein wird, und darum wird es auch so sein.
Herr, tue es bald! Amen.
C. H. Spurgeon
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So ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe
So ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe. Joh. 15,10.
Man darf diese beiden Stücke nicht trennen, das Bleiben im Gehorsam und das
Bleiben in der Liebe Jesus.
Nur ein Leben unter der Herrschaft Christi kann beweisen, das wir zu denen
gehören, an denen der Herr Freude hat. Wir müssen die Gebote unseres Herrn
halten, wenn wir uns in seiner Liebe sonnen wollen.
Wenn wir in Sünde leben, können wir nicht in der Liebe Christi leben.
Ohne Herzensfrömmigkeit können wir Jesus nicht gefallen.
Wer nicht nach Heiligung strebt, weiß nichts von Jesu Liebe.
Die bewusste Erfahrung der Liebe unseres Herrn ist etwas sehr Zartes.
Sie ist weit empfindlicher für Sünde und Gnade als das Quecksilber für Kälte
und Hitze. Wenn wir gütig sind und darauf bedacht, in unserm Denken, Reden
und Leben unsern Herrn Jesus zu ehren, empfangen wir Zeichen seiner Liebe
ohne Zahl.
Wenn wir solche Seligkeit festhalten wollen, müssen wir in der Heiligung
bleiben. Der Herr Jesus wird sein Angesicht nicht vor uns verbergen, wenn wir
unser Angesicht nicht vor ihm verbergen.
Die Sünde verdunkelt unsere Sonne wie eine Wolke; wenn wir wachsam und
gehorsam und ganz Gott geweiht sind, können wir im Licht wandeln, wie Gott
im Licht ist, und ebenso sicher in der Liebe Jesu bleiben, wie Jesus in der
Liebe des Vaters bleibt.
Hier wird eine tröstliche Verheißung mit einem ernsten „So“ eingeleitet.
Herr, gib mir dieses „So“ in die Hand, denn wie ein Schlüssel öffnet es dieses
Juwelenkästchen.
C. H. Spurgeon
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Dann werden wir Acht darauf haben und fleißig sein
Dann werden wir Acht darauf haben und fleißig sein, dass wir den Herrn
erkennen. Hos. 6,3.
Nicht auf einmal, sondern allmählich werden wir zu heiliger Erkenntnis
gelangen, und es ist unsere Aufgabe, beharrlich Stück für Stück zu lernen.
Wir brauchen nicht zu verzweifeln, auch wenn es langsam vorangeht, denn
einmal werden wir erkennen. Der Herr, der unser Lehrer geworden ist, will uns
nicht aufgeben, wenn wir auch noch so langsame Schüler sind; denn es würde
ihm nicht zur Ehre gereichen, wenn seine Geschicklichkeit an menschlicher
Torheit scheitern würde.
Der Herr hat Freude daran, die Einfältigen weise zu machen.
Unsere Pflicht ist es, uns an das Wichtigste zu halten und uns nicht um diese
oder jeden ausgefallene Lehre, sondern um die Erkenntnis unseres Herrn
selbst zu bemühen.
Vater, Sohn und Geist, den dreieinigen Gott, zu erkennen, das ist das ewige
Leben. Darum sollen wir uns bemühen, denn auf diese Weise wird uns volle
Erkenntnis zuteil.
Wenn wir danach trachten, den Herrn zu erkennen, wird uns Heilung zuteil,
nachdem wir verletzt wurden, werden wir verbunden, wo man uns geschlagen
hatte, und empfangen wir Leben, nachdem wir tot waren.
Die Erfahrung wird vollendet, wenn das Herz dem Weg des allmächtigen Gottes folgt.
Meine Seele, halte dich nach zu Jesus, bemühe dich, Gott in Jesus zu
erkennen, dann wird dir Erkenntnis Christi zuteil werden, die vorzüglichste
aller Wissenschaften.
Der heilige Geist wird dich in alle Wahrheit leiten.
C. H. Spurgeon
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Wir wissen, dass Trübsal Geduld bringt.
Wir wissen, dass Trübsal Geduld bringt. Röm. 5,3.
Das ist, zwar nicht der Form, aber doch dem Wesen nach eine Verheißung.
Wir haben Geduld nötig, und hier sehen wir den Weg, sie zu erlangen.
Nur durch Erdulden lernen wir erdulden, wie man nur durch Schwimmen
schwimmen lernen kann. Auf trockenem Land lernt niemand schwimmen,
und niemand lernt leiden ohne Geduld.
Ist es nicht der Mühe wert, Trübsal zu haben, um den schönen Gleichmut der
Seele zu gewinnen, der sich ruhig in den Willen Gottes ergibt?
Dennoch spricht unser Text eine einzigartige Tatsache aus, die nicht natürlich,
sondern übernatürlich ist. Die Trübsal wirkt an sich Ungeduld, Unglauben und Empörung.
Nur durch die heilige Kunst der Gnade wirkt sie Geduld in uns.
Wir dreschen den Weizen nicht, um den Staub zu binden, und doch tut der
Flegel der Trübsal das auf Gottes Tenne. Wir schütteln einen Menschen nicht,
um ihm Ruhe zu geben, und doch verfährt der Herr mit seinen Kindern so.
Das ist wahrlich nicht der Menschen Art, sondern gereicht unserem
alleinweisen Gott zur höchsten Ehre.
Wenn ich doch die Gnade hätte, mir meine Prüfungen zum Segen werden zu lassen.
Warum sollte ich mir wünschen, mich ihrer gnadenvollen Wirkung zu entziehen?
Herr, ich bitte dich, meinem Leiden ein Ende zu machen, aber ich bitte dich
zehnmal mehr, mich von meiner Ungeduld zu erlösen!
Teurer Herr Jesus, grabe mir dein Kreuz, das Bild deiner Geduld, tief ins Herz!
C. H. Spurgeon
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Der Herr wird mächtig daselbst bei euch sein
Der Herr wird mächtig daselbst bei euch sein, gleich als wären da weite
Wassergräben, darüber kein Schiff mit Rudern fahren noch Galeeren schiffen
können. Jes. 33,21.
Der Herr will unser höchstes Gut sein ohne einen der Nachteile, die notwendig
mit den besten irdischen Dingen verbunden scheinen.
Wenn eine Stadt breite Flüsse hat, kann sie leicht durch Galeeren mit Rudern
und andere Kriegsschiffe angegriffen werden. Aber wenn der Herr das
Übermaß seiner Güte mit diesem Bild darstellt, bannt er ausdrücklich die
Furcht, die dieses Bild einflößen könnte.
Gesegnet sei seine Vollkommene Liebe!
Herr, wenn du mir einen Strom von Reichtum schickst, lass nicht eine Galeere
mit Rudern herauf kommen in Gestalt von Weltlichkeit oder Stolz.
Wenn du mir volle Gesundheit und ein fröhliches Gemüt schenkst, lass nicht
das stattliche Schiff fleischlicher Bequemlichkeit die steigende Flut hinaufsegeln.
Wenn meinem Dienst in der Gemeinde Erfolg zuteil wird, breit wie der stolze
Rhein, lass mich nie der Galeere des Dünkels und des Selbstvertrauens auf
den Wellen meiner Wirksamkeit begegnen.
Sollte mir das große Glück beschieden sein, Jahr für Jahr dein Angesicht zu
schauen, so lass mich doch nie deine schwächeren Heiligen verachten.
Lass auch nie zu, dass eitler Stolz über meine Vollkommenheit die breiten
Ströme meiner Heilsgewissheit hinaufsegelt!
Herr, gib mir den Segen, der reich macht und weder Schmerz zufügt noch
Sünde fördert.
C. H. Spurgeon
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Der Satan hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten
Der Satan hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten wie den Weizen;
ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Luk. 22,31.32.
Das Sichten dauert immer noch an.
Wo wir auch hingehen, wir werden geworfelt und gesichtet. In allen Ländern
wird Gottes Volk geprüft, wie man das Korn mit einem Sieb sichtet.
Zuweilen hält der Teufel das Sieb und schüttelt uns gewaltig in dem
ernsthaften Verlangen, uns für immer zu vernichten.
Der Unglaube ist nicht faul, unser Herz und Gemüt mit seinen ruhelosen
Befürchtungen hin und her zu werfen. Die Welt leiht eine willige Hand dazu und
schüttelt uns mit großer Kraft nach rechts und links.
Das Schlimmste ist, dass die Kirche, die zum großen Teil vom Herrn abgefallen
ist, sich mit Macht an diesem Prozess der Sichtung beteiligt.
Nun gut! Mag es nur weitergehen! So wird die Spreu vom Weizen getrennt.
Der Weizen wird von Staub und Spreu befreit.
Und wie groß ist die Barmherzigkeit, die unser Wort uns zusagt:
„Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“
Alles soll bewahrt werden, was gut und wahr und anmutig ist.
Nicht einer der geringsten Gläubigen soll verloren gehen, und ebenso wenig
soll ein Christ etwas verlieren, was wirklich den Namen Verlust verdient.
Wir sollen beim Sichten so bewahrt bleiben, dass es durch Jesus Christus zu
einem echten Gewinn für uns wird.
C. H. Spurgeon
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Ja, alles, was darin lebt und webt
Ja, alles, was darin lebt und webt, dahin diese Ströme kommen, das soll leben.
Hesek. 47,9
Das lebendige Wasser in der Weissagung des Propheten floss ins Tote Meer
und brachte Leben selbst in diesen stehenden See.
Wo die Gnade hinkommt, da ist geistliches Leben die unmittelbare und nie
aufhörende Folge.
Die Gnade strömt ungehindert nach Gottes Willen, wie ein Fluss in allen seinen
Windungen seinem eigenen Willen folgt; und wo sie hinkommt, da wartet sie
nicht darauf, dass das Leben zu ihr kommt, sondern sie schafft Leben durch
ihren eigenen belebenden Strom.
Wenn sie doch durch unsere Straßen fließen und die kleinsten Gassen
überfluten wollte!
Wenn sie doch jetzt in mein Haus käme und stiege, bis sie jede Kammer
überschwemmt!
Herr, lass das lebendige Wasser zu meiner Familie und zu meinen Freunden
fließen, und lass es nicht an mir vorübergehen!
Ich glaube ja, dass ich schon davon getrunken habe; aber ich wünsche mir,
darin zu baden, ja, darin zu schwimmen.
Mein Heiland, ich habe reichlicheres Leben nötig! Komm zu mir, ich bitte dich,
bis jeder Teil meines Wesens mit aller Kraft tätig ist!
Herr, mein Gott, ich bitte dich, fülle mich mit Leben von dir!
Ich bin ein armer, dürrer Stab, komm und mach mich so lebendig, dass ich
grüne, blühe und Frucht trage zu deiner Ehre!
Belebe mich um meines Herrn Jesus willen! Amen.
C. H. Spurgeon
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Zitat:
Die Gnade strömt ungehindert nach Gottes Willen, wie ein Fluss in allen seinen
Windungen seinem eigenen Willen folgt; und wo sie hinkommt, da wartet sie
nicht darauf, dass das Leben zu ihr kommt, sondern sie schafft Leben durch
ihren eigenen belebenden Strom.
Ich wünsche mir so, endlich wenigstens ansatzweise zu begreifen was Gnade ist.
Danke Gabriel für diese Postings immer wieder, wie oft kann ich mir da etwas mit in den Tag nehmen.
Sei gesegnet!
Popcorn
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Wenn der Herr Lust hätte, uns zu töten
Wenn der Herr Lust hätte, uns zu töten, so hätte er das Brandopfer und
Speisopfer nicht genommen von unsern Händen; er hätte uns auch nicht
solches alles erzeigt. Richt. 13,23.
Ja, so muss man Gottes Handeln verstehen und deuten!
Hier wird aus sicheren Tatsachen ein richtiger Schluss gezogen.
Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Herr zu Manoah und seiner Frau von
einem Sohn gesprochen hätte, wenn er entschlossen gewesen wäre, sie zu
verderben. Die Frau folgerte richtig, und wir werden gut daran tun, von ihrer Art
der Beweisführung zu lernen.
So hat unser himmlischer Vater das große Opfer von Golgatha angenommen
und sein Wohlgefallen, daran erklärt; wie könnte es ihm jetzt gefallen, uns zu töten?
Warum ein Stellvertreter, wenn der Sünder doch noch umkommen müsste!
Nein, das angenommene Opfer Jesu macht der Furcht ein Ende.
Der Herr hat uns unsere Erwählung, unsere Kindschaft, unsere Gemeinschaft
mit Christus, unsere Vermählung mit seinem geliebten Sohn gezeigt:
Wie kann er uns jetzt verderben?
Die Verheißungen sind so voller Segen, dass wir notwendigerweise für das
ewige Leben bewahrt werden müssen. Der Herr kann uns unmöglich verwerfen
und dennoch seinen Bund halten.
Die Vergangenheit macht uns dessen gewiss, und die Zukunft bestätigt es.
Wir werden nicht sterben, sondern leben, denn wir haben Jesus gesehen und,
vom Heiligen Geist erleuchtet, haben wir in ihm den Vater gesehen.
Um dieses lebendig machenden Anblicks willen müssen wir leben.
C. H. Spurgeon
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Siehe, das Volk wird besonders wohnen
Siehe, das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden gerechnet
werden. 4. Mose 23,9.
Wer möchte wohl unter den Heiden wohnen und zu ihnen gezählt werden?
Aber auch wir, die wir unter lauter „Christen“ wohnen, fühlen uns oft so
unverstanden, dass wir am liebsten in die Wüste ziehen würden.
Der Herr will, dass sein Volk einen anderen Weg gehen soll als die Welt und
sich entschieden und deutlich von ihr unterscheiden soll; das ist klar!
Wir sind durch Gottes Ratschluss ausgesondert. Er hat uns erkauft und
berufen, und unser inneres Erleben unterscheidet uns wesentlich von den
Menschen der Welt.
Deshalb ist unser Platz nicht auf dem Markt der Eitelkeit und auch nicht in der
Stadt des Verderbens, sondern auf dem schmalen Pfad, auf dem alle wahren
Pilger ihrem Herrn folgen müssen.
Das mag uns nicht nur mit der Kälte und dem Hohn der Welt aussöhnen,
sondern sie uns sogar mit Freuden ertragen lassen als etwas, das zu unserem
Bundesanteil gehört.
Unsere Namen stehen nicht in demselben Buch, wir sind nicht von demselben
Samen, wir wohnen nicht, wo sie wohnen, wir dienen auch nicht demselben
Gesetz; deshalb ist es gut, dass die Welt uns verachtet und hasst und uns
nicht zu den Ihren rechnet.
Solange wir nur zu den Erlösten gezählt werden, sind wir zufrieden,
Außenseiter und Einsame zu sein.
C. H. Spurgeon
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Denn du wirst mein Licht anzünden
Denn du wirst mein Licht anzünden. Ps. 18,29.
Es kann sein, dass meine Seele im Finstern sitzt; und wenn diese Finsternis
geistlicher Art ist, kann keine menschliche Macht mir Licht bringen.
Gelobt aber sei Gott!
Er kann meine Finsternis erleuchten und mein Licht anzünden.
Selbst wenn mich Finsternis umgäbe, die man mit Händen greifen kann, kann
er doch das Dunkel durchbrechen und es gleich hell um mich her machen.
Das Gute ist, dass niemand das Licht ausblasen kann, wenn er es anzündet,
und dass es auch nicht aus Mangel an Öl erlöschen oder im Laufe der Zeit von
selber ausgehen wird.
Die Lichter, die der Herr am Anfang der Welt anzündete, scheinen noch heute.
Die Lampen des Herrn müssen vielleicht einmal gereinigt werden, aber er
löscht sie niemals aus.
So lasst mich also wie die Nachtigall im Dunkeln singen!
Die Erwartung wird mir eine Melodie schenken, und die Hoffnung soll den
Grundton angeben.
Bald werde ich mich über ein Licht freuen, das Gott angezündet hat.
Im Augenblick bin ich in trüber Stimmung und verzagt. Vielleicht liegt es am
Wetter oder an körperlicher Schwachheit oder an der Bestürzung, in die ein
plötzliches Unglück mich versetzt hat; aber was die Finsternis auch verursacht hat:
Gott allein kann Licht hineinbringen. Meine Augen schauen nur auf ihn.
Bald wird das Licht des Herrn mich erleuchten;
und später, zu der von ihm festgesetzten Zeit, werde ich dort sein, wo man
keine Lampe und kein Sonnenlicht mehr nötig hat.
C. H. Spurgeon
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Diese Andacht hat mich gestern durch den Tag getragen. Dadrin liegt soviel Hoffnung.
Danke Gabriel!
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Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes
Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes. Hebr. 4,9.
Gott hat eine Ruhe bereitet, und einige sollen in sei eingehen.
Diejenigen, denen sie zuerst verkündigt wurde, konnten um ihres Unglaubens
willen nicht hineinkommen, deshalb ist diese Ruhe für das Volk Gottes aufgehoben.
Der Psalmist sang davon: aber er musste es leise tun, denn sein Volk verwarf
die Ruhe Gottes, Josua konnte sie nicht geben und Kanaan sie nicht
gewähren; sie ist den Gläubigen vorbehalten.
Kommt also, wir wollen uns nach dieser Ruhe ausstrecken.
Lasst uns aufhören, uns mit der Sünde und dem Ich zu plagen.
Lasst uns kein Vertrauen auf irgendwelche Werke setzen, nicht einmal auf die,
von denen man sagen könnte: „Sie sind sehr gut!“
Haben wir solche Werke aufzuweisen? Lasst uns trotzdem ruhen von unseren
Werken wie Gott von den seinen!
Lasst uns nur in dem vollendeten Werk unseres Herrn Jesus Trost finden!
Es ist alles vollbracht: die Gerechtigkeit verlangt nicht mehr.
In Jesus Christus wird uns großer Friede zuteil.
Was nun das Gandenwerk in der eigenen Seele und das Wirken Gottes in den
Seelen anderer betrifft, so wollen wir diese Last auf den Herrn werfen und in
ihm ruhen.
Wenn der Herr uns ein Joch zu tragen gibt, so tut er es, damit wir unter diesem
Joche Ruhe finden.
Im Glauben bemühen wir uns, in die Ruhe Gottes einzugehen und entsagen
aller Ruhe der Selbstzufriedenheit und der Trägheit.
Jesus selbst ist die vollkommene Ruhe, in ihm werden wir mit Ruhe erfüllt.
C. H. Spurgeon