selbstständig denken und prüfen
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Ragamuffin
... Aber was ist schon wissen? ...
Nun Wissen ist zumindest kein Glauben und Glauben kein Wissen.
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Ragamuffin
... Somit kann auch nichts allgemein wahr sein. Oder es ist alles gleich. Oder es ist alles unwahr. ...
Wissen scheint eine auf unserer Vernunft basierenden Disziplin zu sein und ist über die Sprache der Mathematik und Logik zugänglich.
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Ragamuffin
... Warum kann deiner meinung nach kein Glaube allgemein wahr sein?...
Glauben hingegen berührt ein Wahrnehmungswesen welches nicht logisch sondern auf der Ebene der Erinnerungen unserer Gefühle basiert. Dort gibt es für den Einzelnen wahre Erinnerungen und Gefühle welche nicht allgemeingültig sein können. Da gibt es nur Ähnlichkeiten zwischen uns Menschen. Da gibt es nichts wirklich Gleiches. Da ist alles einmalig.
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Ragamuffin
...Oder vertrete ich der Meinung, das alle gleichermassen recht haben und niemand beahupten kann (darf? soll?), das er an die absolute Wahrehit glaubt? Hmm..wo ist dann der Unterschied zum Rechthaber? ...
Recht ist eine Frage der Moral, des Zusammenlebens und der Sozialen Ordnung, bzw. Unordnung und dieses hat nur wenig mit Wahrheit zu tun. Recht wird unter den verschiedensten Kulturen unterschiedlich verstanden und gehandhabt. Ein Weltrecht kann es nicht geben, sondern eher ein ständiges Abstimmen zur guten und gesunden Gemeinsamkeit.
Wer aber glaubt Recht im Erkennen einer Wahrheit zu besitzen wird unserer allgemeinen menschlichen Gemeinschaft zum Problem, denn es gibt keine allgemein gültige Wahrheit, welche wir Menschen verstehen könnten. Somit darf ein heutiger Mensch, mit gesunder Seele und gesundem Menschenverstand zwar glauben, aber sollte seine Glauben mit dem heutigem Wissen versöhnen und dies hätte nur zur Antwort, dass es keinen allgemeinen wahren Glauben geben kann, sondern dass man selbst etwas glaubt und dies aber nur für sich selbst momentan wahr-nehmend sein könnte und innerhalb einer ähnlich glaubenden Gemeinschaft freier auslesbar ist, aber dass dies keinem Wissen entspricht und somit nicht für sich selbst und erst recht nicht für die allgemeine Menschheit wirklich wahr sein kann. Glauben könnte eher eine Hoffnung sein als dass er allgemein wahr sein könnte. G"tt kann man nicht wissen, egal wie viele Bücher darüber schreiben und wie viele Autoren und Mitmenschen vorgeben G"tt zu kennen. Auch Chisten hätten darin Platz leben zu können.
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Ragamuffin
... Ich denke, da ist weisheit gefordert, besonders von uns Christen, da wie meinen die absolute wahrheit zu haben. ...
Weisheit scheint ebenso ungriffig wie der Glaube selbst zu sein. Vielleicht reicht auch einfacher gesunder Menschenverstand und eine gesunde Seele. Selbst denke ich, dass die meisten Religionen und Glauben lernen dürfen, dass sie eben keine absolute Wahrheit kennen können, egal was einige Autoren von den entsprechenden heiligen Schriften uns hinterlassen haben. Wir dürfen heute immer noch selbstständig denken und prüfen.
Einen lieben Gruss wieder an den User Ragamuffin!
Shalom
Isaak
Dreieinigkeit, mit aller höchster Wahrscheinlichkeit ...
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absalom
... ich bin antireligiös, es mag sein. Es mag wohl daran liegen, dass ich weiß, Religionssysteme können sich nicht wirklich ändern, wohl aber Menschen. Das lehrt die Geschichte - manchmal. Ich missbrauche nicht die Wissenschaft, ich gebrauche sie um gewisse Strukturen - auch für mich persönlich - sichtbar zu machen. Zumindest weiß ich eins, Gott ist Religionslos und das wird einen guten Grund haben. ...
Lieber absalom,
wir dürfen zum Glück sein wie wir wollen, ob nun Antireligiös oder Religiös. Selbst hat meine Wenigkeit mehr Respekt vor anderen Meinungen als ein Bedürfnis viele Verbündete, passend zu meiner Ansicht finden zu wollen und noch weniger hat meine Wenigkeit ein Bedürfnis meine Meinung anderen ungefragt erklären zu wollen.
Ich habe keine Ahnung wie Du zu dem Schluss gekommen bist, dass sich Religionssysteme nicht wirklich ändern könnten.
Für meine Wenigkeit ist die drastischste Systemänderung, vom Glauben und dessen Gesellschaftskörper, in der Aufklärung zu beobachten.
Hier wurde eine Disziplin der Wissenschaftlichkeit verfeinert und versucht Glaube vom Wissen zu trennen. Die Folgen daraus waren und sind, dass wir einen differenzierteren Einblick in uns Selbst und unsre uns umgebende Natur, befreiter vom Glauben an einen G"tt und dessen Schöpfung, angehen konnten. Ereicht haben wir aber auch, dass Glaube auf die Seite des Unwissens und Wissen auf die Seite der Wissenschaft geschoben wurden. Auf einer dieser Seiten scheinst Du Dich wieder zu finden. Oder sind doch beide Seiten bei Dir lebendig?
Religion entspricht einem Gebäude der Glaubenden und dessen Glaubensysteme sind vielleicht doch nicht so stereotyp, bzw. monoton und steif, wie Du es zu beweisen versuchst. Sie sind lebendig, wenn auch oft träge. Sie sind ebenso falsch wie viele Wissenschaftliche Ergebnisse falsch waren und zwar so lange bis man passendere Erklärungen und Beweise fand. Ebenso ähnlich scheint es mit der Theologie der Religionen zu sein. Natürlich gibt es einige Wissenschaftler, welche ihren Stand des Wissens nicht aufgeben wollen und können, um neuen Wissensständen Raum zu schenken. Genau so gibt es mehr als genug Religionen und Religionsführer, welche nicht altüberkommenes aufgeben wollen und können, damit Glauben und Religion sich frei sich bewegen könnten.
Deine Feststellung, dass G"tt Religionslos sei gefällt mir zwar, aber meine Wenigkeit kennt G"tt offensichtlich nicht so gut wie Du, so dass ich hätte es so schreiben können wie Du. Selbst fürchte ich, Religion ist nicht vermeidbar und das deshalb nicht, weil wir Menschen sind und einander benötigen und Glauben einander greifbar und als festen Bestand in unser Leben bauen wollen.
Zustimmend bin ich Dir, dass Du gegen die festgefahrenen und offensichtlich fehl gelaufenen Richtungen der Religionssysteme angehst, denn dort wo sich Glauben zum Wissen erhebt da würde ich es ebenfalls wieder einreißen wollen.
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absalom
... und allein schon aus diesem Grund weiß ich um mein Unwissen, mein Missverstehen, meine Unzulänglichkeiten vor Gott und den Menschen. ...
Ach, ab und an überlese ich auch Selbsteinschätzungen, welche zwar stimmen könnten, aber im selben Moment das Licht unter den Scheffel schieben.
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absalom
... Man möge mir mein Menschsein nachsehen. ...
Da meine Wenigkeit selbst Mensch ist erübrigt sich ein Nachsehen hier Dir gegenüber und allerhöchstens erlaube ich mir an unsere gemeinsamen Selbstüberhöhung zu rütteln. Tief können wir dabei nicht fallen, da wir ja weder Engel noch G"tter sind.
So könnte man, so man kann und will, die Dreieinigkeit dann als Erklärungsversuch Glaubender Menschen verstehen, welche selbsterklärend keine Wahrheiten erklären konnte und auf alte religiöse Vorbilder religiöser g"ttlicher Dreieinigkeiten, bewusst und sicher auch unbewusst, zurückgriff. Die religiösen Reproduktionen göttlicher Dreieinigkeiten sagen höchstens aus, dass wir immer aus Altem Glauben und Wissen schöpfen und darauf Neues setzen und nie von "Null-Ahnung" beginnen und dass Neues zumeist nur um weniges besser zu sein scheint, aber bisher noch nie eine absolute Wahrheit erklären und definieren werden konnte.
Mit aller höchster Wahrscheinlichkeit kann keiner von uns wissen wie G"tt überhaupt im Ganzen ist und nicht ist.
Shalom
Isaak