Da ich finde dass Helos Frage und meine Antwort einen Extra Thread wert sind, eröffne ich den hiermit...
Wenn man sich die Torah mal durchliest, wird doch klar, dass sie nur für das Volk Israel bestimmt ist. Es wiederhölt sich ständig die Aussage "denn ich bin euer Herr, der euch geführt hat aus Ägyptenland" (so oder so ähnlich) und ich wüsste nicht, dass da Heiden, Christen oder sonstwas dabei gewesen wären.
Ob Sawelij sie nun einhält oder nicht, ändert doch nichts an der Tatsache dass die Mitzwot nur verpflichtend für die Juden waren.
Achtung, es steht jedem frei sich an die Mitzwot zu halten, wenn er das Bedürfnis danach spürt, auch Nichtjuden. Aber es ist eine absolut falsche Darstellung, die Einhaltung der Mitzwot für Nichtjuden als verpflichtend hinzustellen. Verpflichtend ist sie ausschließlich für Juden, für alle anderen ist es eine freiwillige Angelegenheit.
Unsere Ablehnung dahingehend hat auch so ihren Grund, denn wie man sieht werden mit der Torah von Christen allerlei Schindluder getrieben, Inhalte werden verfälscht, verdreht, missbraucht.
Rabbi Jochanan hatte deshalb so einen Hass bekommen, dass er folgende Aussage dazu traf:
"Wenn ein Nichtjude sich mit der Tora befasst, so verdient er den Tod, denn es heißt: eine Lehre gab uns Mosche, zum Erbbesitze; sie ist Erbbesitz für uns, nicht für sie."
Das finde ich natürlich maßlos überzogen. Ich finde ein Nichtjude kann und sollte sogar die Torah studieren, aber eben nicht verdrehen und verhohnebibeln wie einige das machen, sonst entstehen genau solche Vorbehalte wie bei Rav Jochanan.
Auch Rav Rashi bezeichnet das Torahlernen seitens Nichtjuden (die eben zu seiner Zeit alle Christen waren) als "Diebstahl". Und das, was Christen zum Teil mit der Torah machen, das ist wirklich Diebstahl.
R. Meir sagte im Gegensatz dazu aber: "Woher, dass selbst ein Nichtjude, der sich mit der Tora befasst, dem Hochpriester gleiche? Es heißt: der Mensch, der nach ihnen handelt, wird durch sie leben; es heißt nicht: Priester, Leviten und Israeliten, sondern: der Mensch, dies lehrt dich, dass selbst ein Nichtjude, der sich mit der Tora befasst, dem Hochpriester gleiche!?“ Er fügt aber hinzu: „Dies bezieht sich auf (das Studium) ihrer sieben Gesetze.“
Zusammenfassend ist es also für Nichtjuden erlaubt, von vielen sogar erwünscht, dass sie die Torah studieren, aber unter der Bedingung, dass sie wenn möglich einen jüdischen Gelehrten zu Rate ziehen, damit nicht wie im Falle des Christentums, eine neu konstruierte Religion daraus entsteht.