Glaube schwindet mit jedem Tag immer mehr
Hallo allerseits:-)
ich suche verzweifelt nach einer Antwort und hoffe hier etwas zu finden, was mich weiter bringt.
Diese Fragenform ist uralt und ich habe so ziemlich viele Antworten drauf gefunden und genau deshalb zweife ich immer mehr an Gott.
Es wird immer gefragt, warum lässt Gott mich leiden - warum hilft er mir nicht. Und die Frage darauf: "Ich verstehe dich sooo gut, liebe.... Aber Gott hat uns Menschen den freien Willen gegeben, so dass wir selbst entscheiden können, was wir machen wollen. Er mischt sich eben nicht ein. Alles schlechte was geschieht, ist eben das was wir gesäht haben. Habe Geduld, du darfst deinen Glauben nicht verlieren. Es ist eine Prüfung. Gott liebt dich und will das Allerbeste für dich" Und so weiter und so fort.
Und wißt ihr was? ICH KANN DAS NICHT MEHR HÖREN.
Der Gott lässt mich machen, was ich will? Toll. Aber wenn ich mir verirrt habe, und tag für tag zu ihm bete und vom ganzen Herzen nach Hilfe rufe... Und nachts nicht einschlafen kann, weil mein Herzensschmerz mich wach hält, weil meine Gedanken mich verrückt machen, weil ich ununterbrochen weinen muß, weil ich immer wieder zu Gott bete und nach einem richtigen Weg frage und bete, dass er mir den Weg zeigen soll..... Aber es passiert rein GAR NICHTS. Und solche Aussagen: Gott liebt dich - kann ich einfach nicht mehr hören.
Denn daran glaube ich nicht mehr. Das erscheint mir langsam als eine riesig große Lüge, als Trost, sonst wäre ja das Leben zu trostlos....
Ich würde so gern an Gott glauben, aber wenn ich ihn brauche, vom ganzen Herzen brauche, IST ER NICHT DA. Und keiner kann mir erzählen, dass er mir doch freien willen gegeben hat und alles habe ich selbst erschaffen. Man bemüht sich ein normales Leben zu führen, aber diese Schicksalschläge nehmen mir die Lebenslust und den Glauben.
Mein Seelenschmerz ist so groß, die Enttäuschung sitzt so tief, dass mir langsam klar wird, dass es doch gar keinen Gott geben kann. Sonst hätte er mich schon längst erhöhrt und mir geholfen. Es würde doch nicht zulassen, dass ich so lebensmüde bin und dahinvegetiere ohne Zukunftsaussichten...
Denn mein ganzes Wesen hat sich danach gesehnt ihm zu begegnen, aber nichts geschah... Und nun sitze ich vor Scherben meines Lebens und könnte vor Wut und Schmerz brüllen und um mich schlagen, damit ich meine Gefühle der Enttäuschung & Ungerechtigkeit betäuben kann...
G"tt, "ja" oder "nein". Der Sinn unseres Lebens, über den Tod hinaus?
Hallo zusammen,
wir haben hier und im gesamten Gnadenkinder.de bisher nur einen einzigen Beitrag von User/in Seeleseele. Von daher kann zumindest meine Wenigkeit nicht einschätzen ob der/die User/in überhaupt Antworten hier ließt.
Wie auch immer sein/ihr Beitrag zustande gekommen sein mag, dessen Inhalt bewegt meine Wenigkeit und zwar darauf ausführlicher einzugehen.
Hier im Gnadenkinder.de kann man auch lesen, dass G“tt Parkplätze frei halten würde und zwar da wo man es nicht erwartet hätte und es aber dringlich nötig hatte.
Der/die User/in seeleseele schildert, zumindest in dessen Beitrag, eine andere Sichtweise, welche eben scheinbar kein Handeln G“ttes ihn/sie erkennen läst.
Ich denke es könnte hier um Unklarheiten zwischen Glauben und Wissen gehen.
Am Ende, meiner Antwort, gehe ich dann auf "G"tt und Glauben, "ja" oder "nein" ein.
Glaube
Denn, der wer glaubt der deutet und interpretiert auch alle Geschehnisse und Ereignisse mit seinem Glauben. Für den Gläubigen ist also der eigene Glaube eine Gewissheit und zwar dass er alles was er wahrnimmt auch richtig versteht und deutet.
Wissen
Für einen Mitmenschen, welcher sich auf die Disziplin des Wissens ausrichtet, sind Deutungen und Interpretationen nichts Stichhaltiges und vor allem nichts befriedendes, wenn dieser Mitmensch nach G“tt sucht und nicht nur einfach glauben mag, sondern IHN wirklich unzweifelhaft begegnen möchte. Dessen Wahrnehmungen schwanken zwischen „G“tt begegnen wollen“ und der Disziplin des Wissens.
Meine Wenigkeit empfiehlt nun nicht „einfach zu glauben“ und oder "nach G"tt zu schmachten", "IHN zu lieben", selbst wenn man IHM nicht persönlich begegnet ist. Sondern meine Wenigkeit empfiehlt, sich bewusst zu machen, dass wir postmoderne Menschen in einer Situation leben, in welcher Glauben und Wissen getrennt und man könnte fast glauben unvereinbar, gegeneinander um uns und in uns bestehen.
Glauben, entspricht einer inneren Gewissheit und Zustimmung, einer festeren Überzeugung und zwar dass es entweder G“tt, bzw. einen Sinn des eigenen persönlichen Lebens, über den Tod hinaus gibt. Dies entspricht aber keinem Wissen und zwar dass es so ist.
Die Disziplin des Wissens hingegen beruht auf Forschen, Prüfung und Nachweisbarkeit.
Noch vor Jahrhunderten waren Wissenschaft und Glauben bedeutend ungetrennter.
Möglicherweise gehört aber Glaube und Wissen viel mehr zusammen als wir es heute oft und im allgemeinen wahrnehmen. Denn z.B. wissenschaftliche Ergebnisse können wir nur selten selbst erforschen, prüfen und nachweisen, sondern müssen uns oft eher entscheiden diesen zu glauben oder auch nicht.
Hingegen zu glauben, dass es keinen Sinn des eigenen Lebens und das über den Tod hinaus gäbe und auch dass es keinen G“tt gäbe, entspricht ebenfalls einer inneren Entscheidung, einem eigenen Glauben und zwar dies so zu glauben. Und das deshalb, weil man eben Nichts, auf Grund der Disziplin des Wissens, als von G“tt bewegtes und geschaffenes, bzw. beeinflusstes deuten und interpretieren mag und kann.
Meine Empfehlung ist an die, welche G“tt begegnen wollen, vorran das Wesen des Glaubens und die Disziplin des Wissens kennen zu lernen. Denn diese Beiden lassen sich nicht trennen und je nach dem auf welcher Seite wir uns bewegen, auf der Seite des Glaubens oder des Wissens, so werden wir entweder Etwas von und aus uns selbst heraus uns selbst vorgaugeln, oder eben Viel durch die innere Verweigerung zum Glauben, uns selbst an Wahrnehmungen vorenthalten.
Meine Wenigkeit, hat einen winzigen Teil G"ttes erst kennen gelernt, als ich Religion und Glauben aufgab, verloren und an gesunder Stelle wieder gefunden habe. Meine Einfachheit, hat einen winzigen Teil G“ttes erst kennen gelernt, als ich unsere moderne Disziplin des Wissen innerhalb vom Glauben wieder fand.
Heute glaube ich zu wissen, dass meine unwesendliche Person, das Wenigste weiß und das Meiste glaubt.
So versuche ich zu hoffen, dass es einen Sinn über den Tod hinaus gibt und auch einen G“tt.
Deutungen und Interpretieren vermeide ich selbst so gut es geht.
Und unser Leben und Alles in und um uns herum spricht eine klare deutlöiche Sprache und man kann IHM glauben.
Wir dürfen Mitmenschen glauben lassen, welche nur glauben wollen und können und wir dürfen Mitmenschen wissen lassen, welche nur Wissen und nur glauben wissen zu können. Wir dürfen aber auch Glauben und Wissen als etwas was aus demselben Material besteht erkennen und das nenne ich hier Bewusstsein.
Shalom
Isaak