Erleidet Gandhi nun ewige Strafe/Verdammnis?
Hallo Leute
laut der von Paulus abgeleiteten(!) Deutung vom Tod Jesus, daß [angeblich] einzig und allein nur der Glaube daran einen vor Gott Gerecht sein läßt, alles andere unweigerlich zur ewigen Verdammnis führe, weil alles andere nicht "Gerechtmachend vor Gott" sei, müsste eigentlich die große Seele Gandhi's nun auf ewig Verdammt sein, denn bekanntlich lehnte er den christlichen Sühnetodglauben ab.
Wie sehen diese Angelegenheit die hier anwesenden Anhänger der Sühntod- und Verdammungstheologie, eben daß nur, und einzig und alleine nur, der [zu körperlichen Lebzeiten geglaubte] Glaube an Jesus Tod einen "retten" würde, alles andere jedoch auf ewig verloren/verdammt ginge.
Demnach müsste Gandhis Seele ja nun eigentlich ewig Verdammt sein. Oder?
(PS: Ich persönlich glaube das übrigens ganz und gar nicht, sondern, im Gegenteil, sehe Gandhi den Titel "Sohn Gottes" zur Rechten des Ewigen tragen)
Grüße Net.Krel
Sühnopferglaube nicht Heilsnotwendig?
Hallo
Zitat:
Zitat von
outiouti
@net.krel - wäre nett wenn Du mich aufklärst ....
Ich sprach vor allem von der Theologie des Heilsnotwendigen(!) Sühnglauben.
Geht es nach dieser Theologie, ist jemand nur dann gerettet wenn er zu körperlichen Lebzeiten das sogenannte stellvertretende Sühnopfer Jesus "im Glauben" für sich "in Anspruch" nahm, was ja Gandhi nicht tat.
Zitat:
Zitat von
outiouti
Ghandi setzte sich für die Gerechtigkeit ein .
Seh ich auch so.
Nach der Theologie des Heilsnotwendigen(!) Sühnglauben sind die Werke des Menschens jedoch ohnehin nicht Heilsrelevant (denn niemand kann, angeblich, durch eigene Gerechtigkeit dem Anspruch Gottes zur Gerechtigkeit nachkommen, dazu sind wir ja angeblich zu sündhaft von Geburt auf an) sondern lediglich der Glaube an das Sühnopfer Jesu mache einen Gerecht vor Gott.
Zitat:
Zitat von
outiouti
Nun ich bin Christ - glaube an den Sühnetod von Jesus Christus - und sehe Ghandi gerettet .
Ist in Deinen Augen dann der Sühnopferglaube also nicht Heilsnotwendig?
Grüße Net.Krel
Sühnopferglaube also letztendlich nicht Heilsnotwendig.
Also letztendlich nicht Heilsentscheident.
Sag ich auch. &kaffee2
Grüße Net.Krel
Gandhi: NT nicht fehlerlos, Jesus nicht einziger Gottessohn. Dreieinigkeit abgelehnt
Hallo
@outiouti
Zitat:
Zitat von
outiouti
Ein Mensch der wissentlich verstanden hat warum Jesus starb - und dies aber ablehnt - wird den Tod finden.
Seh ich persönlich nicht so. Damit verdammst "Du", besser gesagt Dein Glaube, bzw. noch exakter: das "was die Religionsgemeinschaften (vor)sagen" (von welchen Du anscheinend meinst Abstand zu haben) eigentlich mindestens die hälfte der Menschheit.
Ich persönlich distanziere mich von solchen die halbe Menscheit "verdammenden" Aussagen, schon allein deswegen, weil der große Pophet Jesus, wie viele andere vor und nach ihm, sagte, daß unser eigener Maßstab auch jener sei, mit dem wir selbst gerichtet werden.
(Letztendlich ist das wiederum das Prinzip der Lehre des Karmas, welches schwer bis gar nicht vereinbar ist mit der Vorstellung daß Jesus alle [vergangenen und zukünftigen] Sünden auf sich nahm... dies aber nur für jemanden gelte wenn dieser daran zu Lebzeiten glaubte [ansonsten ewige Verdammnis], und dieser Glaube wiederum nur dann geschehen könne, wenn Gott einem dieses "Geschenk des Glaubens" zukommen läßt... für mich: "Verquerte Menschenlehre")
Zitat:
Zitat von
Zeuge
Danke für den Link. Das [ganze] Zitat finde ich ausgezeichnet. Wenngleich ich es nachwievor, und nach diesen Link noch mehr, bezweifle, das Gandhi den "Opfertod" buchstäblich, im Sinne eines stellvertretenden Sühnopfer, nahm.
Stimmst Du eigentlich dem Rest der Aussagen des Zitates auch zu, @Zeuge?
Also z.B. daß die gesamte Bibel (zumindest NT) nicht(!) fehlerloses 100%tige Wort Gottes ist; daß die in der Bergpredigt gemachten Seeligpreisungen Einschränkungslos seien; daß die Dreieinigkeitslehre nicht buchstäblich zu nehmen ist; daß Jesus nicht der einzige "Sohn Gottes" ist.
Zitat:
Meine Zuneigung zu Jesus ist wirklich groß. Seine Lehre, seine Einsicht und sein Opfertod bewegen mich zur Verehrung. Aber ich muß die orthodoxe Lehre, daß Jesus eine Inkarnation Gottes im feststehenden Sinne des Wortes gewesen oder daß er der einzige Sohn Gottes ist, ablehnen. Ich glaube auch nicht an die Lehre von der Übertragbarkeit der überschüssigen Verdienste. Sein Opfertod ist Vorbild und Beispiel für uns. Jeder von uns muß sich um seines Heiles willen kreuzigen lassen. Ich kann die Ausdrücke »Gott Sohn«, »Gott Vater« und »Gott Heiliger Geist« nicht buchstäblich nehmen. Es sind alles bildhafte Ausdrücke. Ebensowenig kann ich die Einschränkungen gutheißen, die der Bergpredigt gegenüber geltend gemacht werden. Ich finde im Neuen Testament keine Rechtfertigung des Krieges. In meinen Augen ist Jesus einer der größten Propheten und Lehrer, die der Welt je gegeben wurden. Daß ich in der Bibel keinen unfehlbaren Bericht vom Leben Jesu sehe, brauche ich wohl nicht besonders hervorzuheben. Ebensowenig halte ich jedes Wort im Neuen Testament für ein Wort Gottes.
(Zitat Gandhi)
http://www.philos-website.de/index_c...hi_c.htm~main2 )
Grüße Net.Krel
Unter welchen Umständen wird ide halbe Menscheit verdammt?
Ja sag es doch nun einfach.
Sag es frei raus, unter welchen Umständen, in Deinen Augen, die Seele verdammt/vernichtet ("den Tod finden") wird, und wann nicht, und was ein wissentliches Verständnis von Jesus Tod und dessen Ablehnung dabei für eine Rolle spielt.
Ich bin ganz Ohr.
Gandhi: Christus ist nicht die einzige Offenbarung Gottes
Hallo
@Zeuge,
Deinen Beitrag lass ich einfach mal so stehen wie er ist ohne meinen Senf dazuzugeben, was aber natürlich nicht bedeutet daß ich dies alles exakt so sehe wie Du.
Ich sehe es vielmehr tatsächlich so, zumindest sehr ähnlich, wie Gandhi (ihn nochmals aus Deiner gefundenen Quelle, die mir übrigens sehr gefällt, zitiert):
Zitat:
Christus ist nicht die einzige Offenbarung Gottes
Gott hat sich im Laufe der Zeiten unter verschiedenen Formen inkarniert. In der Gita sagt Krishna: »Wenn die Religion zerfällt, wenn die Irreligion herrscht, dann trete ich zutage. Zum Schutz des Guten, zur Zerstörung des Bösen und zur Aufrichtung des Dharma erstehe ich wieder und immer wieder«. Das Christentum hat teil an meiner Theologie. Christus ist eine strahlende Offenbarung Gottes. Aber nicht die einzige Offenbarung. Ich setze ihn nicht auf einen einsamen Thron.
Im Hinduismus ist Platz genug für Jesus ebenso wie für Mohammed, Zoroaster und Moses. Für mich sind die verschiedenen Religionen schöne Blumen aus demselben Garten... Deshalb sind sie alle gleichermaßen wahr, wenngleich als empfangen und gedeutet mit menschlichen Mitteln gleichermaßen unvollkommen. Es ist mir unmöglich, mich mit der Idee des Übertritts in der Art, wie er in Indien und anderswo heute geschieht, zu versöhnen. Das ist ein Irrtum, der vielleicht das größte Hindernis für das Fortschreiten der Welt zum Frieden ist.
(Quelle: http://www.philos-website.de/index_c...hi_c.htm~main2 )
Liebe Grüße Net.Krel