Gijor und Ger zedek (Weg jüdisch glaubender Nichtjuden)
Dies ist ein weiterführender Thread aus Gnadenkinder Forum > Rund um den christlichen Glauben > Glaubensfragen > Hatte Judas eine Chance?
Kein Ger Zedek und dennoch Jüdisches verstehen, glauben und leben?
Sonderbar scheint nur das was man so nicht erwartet.
Grundsatz: Einem Zuwenden und Annähern an und zum jüdischen Glauben sollte, keinem Nichtjuden etwas im Wege stehen, wenn gleich es genügend Hindernisse dazu gibt, welche aber überwindbar wären, so man dies wollte.
Neu für mich ist und zwar eine Bewegung von Nichtjuden, vom christlichen Kern hinweg, zumeist ausgehend von Zweifeln, gegenüber der Richtigkeit der christlichen Theologie, der christlichen Bibel und des christlichen Glaubensverständnisses, hinwendend zum jüdischen Denken und Glauben, ohne aber dabei den Weg des Gijur, also den Beitrittsweg vom Nichtjuden zum jüdischen Glauben, einzuschlagen zu wollen.
Wiederholend vorweggenommen, es sollte jedem Menschen frei stehen zu glauben oder zweifeln zu dürfen und entsprechend sein religiöses, oder auch unreligiöses Leben, gestalten und ausleben zu dürfen und zwar so wie es der Einzelne vermag und will. Das heißt auch, dass Nichtjuden jüdischen Glauben ausleben dürfen sollten. Das Problem dabei sollte nicht in der Bedürftigkeit und Ausführbarkeit eines nichtjüdischen (jüdischen) Glaubensleben ruhen, sondern betrifft eher das gegenseitige Verstehen und die Akzeptanz.
Warum bestehen aber nun Unverständnisse, Ablehnungen und Hoffnungen zwischen Juden und jüdisch glaubenden Nichtjuden?
Auf jüdischer Seite versteht man nicht, weshalb lo ger zedek, also ein nicht zum jüdischen Glauben konvertierter Nichtjude, welcher dennoch sich bemüht Jüdisches zu verstehen, zu glauben und zu leben sucht, dass dieser nicht den Weg des Gijur, also den weg zum Konvertieren in den jüdischen Glauben wählt.
Auf einstiger christlicher Seite scheinen, bemüht jüdisch Denkende und Glaubende, welche aber Nichtjüdisch sind zu erwarten, dass das Judentum und einzelne Juden, sie allein wegen der spirituellen und rituellen gleichen Ausübung des jüdischen Glaubens, als Glaubensbrüder anerkennen sollten und ihnen der Weg des Gijur, also das Konvertieren zum Judentum erspart bleiben dürfe.
Über die, welche zwischen zwei Religionen auf dem Weg sind, über deren Empfinden und Gedenken, darauf gehe ich hier, der Individualität und meiner Unkenntnis nicht ein. Aber über die Möglichkeit, dass diese sich Bewegenden auch beim jüdischen Glauben angelangen, aber nicht bereit sein könnten oder wollten, dem real existierendem jüdischen Glauben offiziell beizutreten und diese sich trotz Allem als jüdisch Glaubende betrachten und sich unter Umständen wünschten auch vom Judentum als Solche anerkannt zu werden, dieses Problem will ich hier nicht ausblenden.
Vorerst ein kleiner von vielen Anderen herangezogen und meist nicht so bewusster Unterschied, zwischen Christlichem und Jüdischem.
An Jesus und an den dazugehörigen Erlöser- und erfüllten Messiasglauben kann man glauben oder eben auch nicht. Diese geistige, geistliche und seelische Wahlmöglichkeit hat jeder Mensch. Jesus aber, als eine reale historische Person zu verstehen, wird zwar als sehr wahrscheinlich eingeschätzt, aber eine Nachweisbarkeit dieser Einschätzung ist nach wie vor nicht gegeben. So also muss, der eigene Glaube, an ihn oder gegen ihn, bzw. an oder gegen den christlichen Glauben, entscheiden.
Hingegen im Jüdischen fehlt, zum Beispiel, die Bundeslade und man geht aber davon aus, dass es diese wirklich gab und möglicherweise noch gibt, egal was diese nun darstellt, war und ist. Und weil die Bundeslade fehlt, wird nicht angestrebt wieder den Tempel in Jerusalem aufzubauen und weil Bundeslade und Tempel fehlen, gibt es auch keinen Hohepriester, also keinen jüdischen Patriarch, wie es zum Beispiel den Papst im Christentum gibt.
Auf jüdischer Seite, so scheinen mir, sind die Beziehungen zwischen Glauben und real existierenden Dingen, ob dies nun Tafeln, Tempel, die Stadt Jerusalem und der Staat Israel sind, viel verwobener und ungetrennter, als dies eben beim Christentum zu sein scheint.
Daher scheint mir eine zwar christlich typischere spirituell freiere Wahl- und Übernahmemöglichkeit des jüdischen Glaubens, von einem Nichtjuden verständlich, aber eben, fürchte ich, von Selbigen unterschätzt.
Nun frage ich, kann man diese jüdische Verwobenheit und hier meine ich die der Juden und nicht die welche das Christentum im Judentum erkennt und interpretiert, spirituell frei von Nichtjuden adoptiert werden? Theoretisch sicherlich, aber mit Fleisch, Haar, Hertz und Seele, welche sich über unzählige Generationen hinweg sammelt, formiert und lebt? Einfach könnte ich mir das nicht vorstellen.
Wenn ich versuche meine jüdische Seele zu ergründen und die wohl guten Versuche von nichtjüdischen Mitmenschen zu verstehen und zwar dass sie sich einer wohlmöglichen jüdischen Heilslehre und Glauben anzunähren suchen, dann sehe ich, einem Höchstgebirge gleichend, unsere Geschichte und Identität ihnen gegenüber, welche dem Heil, auf der einen Seite, auch unsägliches Leid, in eigener Familie und Nation, auf der anderen Seite, ihnen vor die Füße erhebt.
Ich bitte also nicht nur zu überdenken, sondern auch vom Innersten her wirken zu lassen, ob es tatsächlich ein zweites spirituelles Judentum, neben dem real existierendem Judentum geben könnte.
Abrundend geschrieben, sollte einem jeden Nichtjuden es nicht verboten sein, jüdischen Glauben verstehen, glauben und leben zu dürfen. Aber ob es einen neuen spiritualisierten, nichtjüdischen judennahen Glauben, oder ein Juden und Gojim gemischtes neues Judentum geben könnte oder sollte, dem stehe ich sehr nachdenklich gegenüber und wünschte mir eher, wenn dies so vom Einzelnen gewünscht wird, ein Konvertieren zum jüdischen Glauben, aus dem man dann heraus, als Ger zedek, also konvertierter Nichtjude, sicher besser im lebendigen Wandel des jüdischen Glaubens einfügen und selbst wiederfinden könnte, als eben ein spiritueller nichtjüdischer (jüdisch Glaubender) dies wohl vielleicht je könnte.
Dass man dann, unter Umständen, als nicht vollwertiger Jude unter Juden gehandelt wird, kann zum Vorteil und Nachteil genutzt und empfunden werden, aber jüdisch Glaubend und vom Judentum und Jude anerkannt sei man dann alle mal und das vielleicht sogar überzeugender als so mancher Traditionsjude. Dass dann erst die Kindeskinder als vollwertige Juden leben dürfen, können und müssen, das ist eine neue Betrachtungsweise, Thema und Geschichte.
Am Ende entscheidet sicher nicht, als was man geboren wurde, sondern zu was man sich hingezogen und zugeneigt hat.
Gruß Isaak
mitten christlichem und jüdischem am Ewigen
Tja Alef,
sehr interessiert habe ich deine beiden Reaktionen, also erklärenden Beiträge gelesen.
Aber dieser hiesige Thread wurde von mir geöffnet, weil ich mich entschied auf Helo’s Frage „in wie weit spirituell und rituell nichtjüdisches Verstehen, Glauben und Leben von Nichtjuden neben dem Judentum gelebt werden könnte“ zu antworten und diese Frage wollte ich nicht im Thtread „Hatte Judas eine Chance“ beantworten.
Wie nun schon mein Titel verrät, „Gijor und Ger zedek (Weg jüdisch glaubender Nichtjuden)“ entspricht meine Vorstellung und mein Wunsch einer Konversation zum Judentum. Dass natürlich mein Wunsch nicht der einzig möglichen Möglichkeit entsprechen kann und zwar sich dem Ewigen nur derart nähern zu können, in dem man entweder Jude sei oder zum jüdischen Glauben Konvertiert, ist sicher selbstverständlich klar. Es besteht keine Parallele zwischen dem christlichen Ausschlussverfahrens und zwar dass nur über Jesus der Ewige zu erreichen sei, gegenüber einem Muss oder einer Notwendigkeit, den jüdischen Glauben anzunehmen zu müssen, um zum Ewigen gelangen zu können. Es ist absolut nicht notwendig jüdischen Glaubens zu sein um in der Nähe des Ewigen bestehen zu können. Der jüdische Glauben ist keine und soll keine Weltreligion und auch keine Heilsglauben sein. Er ist ein Bund zwischen dem Ewigen und Israel.
Im 1. Teil fragst du nach dem richtigen jüdischen Glauben, ob dieser Orthodox, Konservativ, Liberal, Reformjüdisch, Chassidisch … oder gar säkular sei. Aber es gibt keinen richtigen jüdischen Glauben, sondern eher Interpretationsunterschiede, Ansichtsdifferenzen und deren Vertreter und Verteidiger. Im 2. Teil fragst du ob es unter den verschiedenen jüdischen Glaubensrichtungen einen gäbe welcher vollkommen sei. Natürlich gibt es da keinen einzigen vollkommenen.
Du siehst nicht die Erfüllung im Judentum und der Ewige versprach uns Juden Anteil an der Erfüllung. Sicher es steht uns frei zu verstehen und zu erkennen. Und ja dieses Versprechen geht über Abraham und dessen Nachkommen. Sicher kann und darf Jeder, auch jeder Nichtjude aus der Tora lernen. Und gewiss kann sich Jeder unter Zuhilfenahme der Bücher Tenach, dem Talmud, der Kabbala, versuchen sich dem Ewigen zu nähern und sich dennoch bewusst entscheiden kein jüdischen Glauben anzunehmen. Daran sehe ich nichts verkehrtes, nichts verwerfliches, oder gar verbotenes.
Meine Bitte und mein Wunsch zum Konvertieren zum jüdischen Glauben spricht die an, welche spirituell und rituell jüdischen Glauben leben wollen, oder schon leben und eben keine Juden sind.
Aber ein Freund, ein Kind des Ewigen muss nicht jüdisch glauben und kann sich dennoch sehr wohl mit jüdischen Glauben beschäftigen, diesen lernen zu verstehen und auch das geglaubt Verstandene zu erklären. Damit hätte ich kein Problem.
Es stellt sich mir aber die Frage in wie weit man jüdischen Glauben überhaupt getrennt vom Juden verstehen könnte. Und ob man jüdischen Glauben und die Tora, als Nichtjude, überhaupt jüdisch erklären könnte. Oder könnte man als Nichtjude die Tora eher eben dann nichtjüdisch erklären? Ist es nicht wichtig zu differenzieren und zu erklären, dass man als Nichtjude, die Tora, den Ewigen und den jüdischen Glauben so und so verstünde? Und könnte man dann wirklich, als Nichtjude, die Evangelien jüdisch erklären? Ich könnte mir das als sehr sehr schwierig vorstellen. Wer also Jüdisches verstehen und am Ende dieses zu erklären wünscht, sollte sich dieser nicht doch nicht nur mit den jüdischen Texten beschäftigen, sondern eben auch mit dem Juden. Und dennoch ist es Jedem frei zu stellen, in wie weit er eben glaubt die Tora auch ohne die Juden verstehen zu können. Aus meiner und also jüdischer Sicht wäre dies halt nur schwer zu verstehen.
Sei lieb gegrüßt.
Isaak
nichtjüdische und jüdische Beschneidung
Hallo Victor,
es heißt vieles und so manches so und so.
Sicherlich dürfen, aber müssen wir nicht alle unsere Konversationen in zwei grob geteilte Blickwinkel sortieren. Der eine ist der persönliche und der andere der allgemeine Winkel unserer Betrachtungen. Es gibt also einen fast unmöglich zu beschreibenden, der Fülle und Vielfalt wegen, allgemeinen Standpunkt des Jüdischen und in diesem eingeflochten einen jeweiligen persönlichen.
Wenn gleich mein Versuch dir zu antworten und zwar im Punkt einer allgemeinen jüdischen Sichtweise, scheitern muss, weil ich, also kein einzelner Jude, für die allgemeine Sicht des Judentums sprechen kann und es immer somit eine persönliche Meinung darstellen wird, will ich, der Weise Erklärt, wie folgend antworten:
Es wird sich möglicherweise im jüdischen ebenso wie in allen abrahimsch zuordnungsmöglichen Religionen verhalten und zwar wenn ein Jude sich zur Hälfte zu einer anderen Religion, als der Jüdischen, zugehörig fühlt.
Also, so dies seinen Glaubensbrüdern bekannt ist werden sie ihn, je nach ihrem Sandpunkt einschätzen suchen und ihn dementsprechend behandeln.
Ein ultraorthodoxer Jude würde auf seine Weise ihn als Verirrten erkennen wollen und vielleicht sogar müssen, diesem entweder aus dem Weg gehen, oder ihn wieder versuchen zurückzuholen.
Ein antireligiöser Jude würde ihn belächeln und ihn tun und glauben lassen was dieser will, oder in ermuntern jeglichen Glauben aufzugeben.
Du fragst weiterhin, was Menschen nichtjüdischer Religion, welche aber jüdisch denken und glauben, hinsichtlich einer Beschneidung tun sollten.
Auch bei dieser Frage ist zwischen einer allgemeinen und privaten Stellungnahme, aus jüdischer Sicht zu separieren und ich müsste mich in ähnlicher Weise, wie oben, wiederholen.
Aber jeder Mensch und aus allen Nationen, unserer gemeinsam bewohnten Erde, sollten sich doch beschneiden lassen dürfen und das in Unabhängigkeit davon, ob sie nun glauben jüdisch denken zu können und jüdisch glauben würden, oder dies eben nicht tun.
Einen Unterschied scheint es da zu geben und zwar, ob man sich nun während des Weges zum jüdischen Glauben von Juden und deren Regeln beschneiden lässt, oder eben von irgendeinem nichtjüdischen Arzt oder sonst einem Befähigten.
Zum Beispiel, fast alle philippinischen Männer sind beschnitten und das wurde dort bereits vor dem Eintreffen der Europäer und Christen, in diesem Fall waren es die Spanier, dort praktiziert. Man könnte fast beobachten, dass Nationen um den Äquator und in der dazugehörigen tropischen Landschaft, verschiedenste Traditionen pflegten, oder noch pflegen, welche Beschneidungen zu Folge haben.
Was also könnte der Unterschied zwischen einer jüdischen Beschneidung und einer nichtjüdischen Beschneidung sein? Und wohin würdest du eine Bescheidung eines Mitmenschen, welcher versucht jüdisch zu denken und jüdisch glaubt und welcher sich deshalb überlegt, oder bereits sich beschneiden ließ hinverstehen?
Ist eine von Nichtjuden und unter aller Einhaltung aller Vorschriften und Regeln ausgeführte Beschneidung eines Nichtjuden jüdisch? Oder ist eine Beschneidung überhaupt jüdisch? Oder ist nur eine jüdische und zwar von Juden durchgeführte Beschneidung jüdisch?
Deine eigene Bewertung und eigene Beantwortung, dieser meiner Fragestellungen, sind nicht meinetwegen dir selbstverständlich freizustellen und zu akzeptieren, sondern es ist allein der nötige Respekt, welcher uns vielleicht gemeinsam zu unterschiedlichen Bewertungen und Beantwortungen, zur Frage der Beschneidung, führen lassen dürfen sollten.
Solltest du etwas Brauchbares aus meiner Antwort entnehmen können, empfände ich es als gut und wenn nicht, dann ist es sicher auch recht, aber in einen Streit, zum Zweck einer eindeutigen und rechten Antwort, möchte ich mich nicht hineinbegeben.
Ebenfalls einen sehr lieben Gruß!
Isaak
Alle Wege führen nicht nach Rom, aber zum Ewigen.
Liebe Helo,
ebenfalls vielen Dank für deine Antwort.
Vielleicht finden wir noch Gelegenheiten und zwar über Aufträge des Jüdischen einander auszutauschen. Im Moment möchte ich dies noch hinten anstellen.
Aus dem Alten zum Neuen. Möglicherweise würde ich das Christliche nicht unbedingt alt nennen wollen und das Jüdische demnach nicht als noch älter. Ich finde, es ist gut wenn du viele Teile, wenn auch nicht die Fülle und alle, vom Christlichen kennst und dir inne wohnen und entsprechend ist es sicher ebenfalls gut so viel wie nötig vom Jüdischen zu kennen. Das Neue würde ich vielleicht auch nicht als neu bezeichnen wollen, sondern vielleicht als ein Berühren des Weges. Man kann nicht von wo anders her kommen als man gekommen ist und man kann nicht woanders den Weg berühren, als da wo man gerade ist. Auf diesem Wegenetz zu zappeln, als wäre es ein Spinnennetz ist zwar auch für mich sehr bekannt, aber dieses Gefühl kommt wohl eher von unserem frei glaubenden Geist, welcher sich so viel mehr vorstellen kann, als unser Körper berühren kann. Die Spinne ist eher vielleicht die welche uns glauben lässt, dass wir tun und lassen könnten was wir wollen und sein könnten was und wo wir wollen.
Sicher kann man alte Bäume ausreißen und neue Samen pflanzen. Weißt du, der Apfelbaum und G“tt, dieser Apfelbaum ist ein asiatischer Apfelbaum, ein Wildbaum, die Äpfel so groß wie kleine Pflaumen. Wenn du jemals die Gelegenheit haben solltest diese Wildäpfel, welche man noch in China auf dem Markt finden und kaufen kann, essen könntest, dann würdest du etwas schmecken wie vielleicht bei einer Wilderdbeere, aber eben auf Wildapfelart. Das Christliche ausreißen, sicher unmöglich ist das nicht, aber notwendig, nach meiner Meinung, auch nicht, denn meiner Meinung nach geht das nicht wirklich und am Ende, wenn es einen doch zu gelingen scheint ist zumindest das (Wilde) das Natürliche am schwinden und eher (künstliches) übrig. Das Christliche neu verstehen und unter Umständen, wenn nötig total neu zu verstehen, ob nun im radikalsten Sinn als Lüge, oder im realerem Sinn als fehlerhaft über die zeit Transportiertes, oder als etwas Anderes und während dieser Bewegung neues sammelnd und begegnend, also verinnerlichend, ob nun total ins Jüdische hineingehend, oder vom jüdischen mit Aufgenommenes und aber anders und sehr eigen verstandenes und vielleicht von völlig hier noch nicht erwähntem Dazugelegtes, … das könnte ein Weg sein zum Ewigen, denn es ist scheinbar nicht das was man berührt, sondern das wie ehrlich man wählt um zum Ewigen zu gelangen was es aus macht bei IHM anzukommen, denn möglicherweise steht ER selbst am Ende aller Irrwege. Wie schon oft erwähnt, der Bund des Ewigen mit Jisrael ist nicht der Ewige selbst und Israel ist nicht der Ewige und der Ewige ist unendlich größer als Israel.
Glaube und Religion sind scheinbar miteinander Verwoben wie Längst- und Querfasern eines und desselben Teppichs. Scheinbar könnten die Längstfasern, langen dickeren Fäden gleichend, wie Religionen sein, sie sind Erinnerungen gleich und Regel gebend, in die Zukunft weisend. Darum herum schlängeln sich die Querfasern, die Glauben, welche scheinbar freier sind und einer inneren Gewissheit zu gleichen scheinen, welche zu verstehen scheinen was wahr sei. Ohne die Längstfasern könnten die Querfasern nicht halt finden und weder Längstfasern und Querfasern sind ausschlaggebend, oder eines von Beiden oder Beide zusammen sind recht und richtig, sondern am Muster des Teppichs kann man lesen wie man IHM zu begegnen sucht. Wenn der Teppich sehr schön ist, dann ist sicher auch der Ewige daran schön.
Sollen wir nicht das Unkraut jäten, damit uns das Korn nicht verderbe? Das Gute nehmen und das schlechte verwerfen? Einen großen saftigen Apfel bevorzugen und einen wilden pflaumengroßen Apfel verwerfen? Möglich wäre es und sicher nicht wirklich falsch und dennoch, wer ist so klug, um nicht doch viele Kornranken zu schädigen beim Jäten?
In Prag steht eine kleine sehr alte Synagoge. Schmück und Schönheit glänzen nicht an ihr und dennoch ist sie sehr Europäisch. Warum wird Europäisches mit Christlichem in Verbindung gebracht, selbst wenn bereits viele moderne Europäer nicht mehr viel vom Christlichen wissen? Warum leuchtet ein grellrotes Kreuz auf Krankenwägen? Warum gibt es dennoch mehr Kirchen als Synagogen, Moscheen und Tempel asiatischer Glaubens? Sind Sozialabgaben völlig abgekoppelt von einstigen Aufträgen der Nächstenliebe? Sieht man vieles nicht mehr im Zusammenhang möglicher Ausgangspunkte, nur weil sich diese verselbstständigt haben? Ist vielleicht oft mehr Christliches drin, wo gar nichts mehr davon drauf steht?
Aufpfropfungen sind Veredelungen und sicher innerhalb einer Art möglich und dennoch unmöglich wenn es keine Urarten gegeben hätte. Andererseits sind Urarten nicht unveränderlich sondern ändern sich ständig, aber stets langsamer ohne menschlichen Eingriff. So sind das Judentum vor 2500 Jahren nicht das Selbe wie es heute ist und ebenso das Christliche vor 1700 Jahren nicht das Selbe was es heute ist. Dem heutigem Judentum etwas aufzupfropfen was sich vom heutigen Christlichen hinweg und aber nicht wirklich zum heutigen Judentum hinzu, sondern irgendwie aus Einem heraus und ins Andere nicht hinein zum Ewigen wendet, würde nach meiner Meinung nicht anwachsen, aber im Ewigen dennoch sicherlich aufgehen können.
Nicht dass ich wüsste warum der Ewige so vieles schuf und nun vieles nebeneinander lebt und existiert und auch wenn ich nicht weiß, dass nicht vollkommene Einheit sich einander begegnet, so glaube ich, dass es gut scheint, dass wir uns im Ewigen einander begegnen könnten.
Mein Dank ist bei dir.
Shalom Issak