Wie wird das gehandhabt?
Gibt es noch Tieropfer? Ist das überhaupt noch erlaubt?
Wie läuft das heutzutage?
VLG
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Wie wird das gehandhabt?
Gibt es noch Tieropfer? Ist das überhaupt noch erlaubt?
Wie läuft das heutzutage?
VLG
Na, da lasse ich mal den Anderen den Vortritt! Schlachtet aber nicht zu arg!
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Samu
Wird nicht nur im Tempel geopfert? Damit erübrigt sich dann ja auch die Frage, oder?
Stimmt poetry! Nur im Tempel! Zumindest seid der Religionsreform von Esra und Nehemia.
Samu
`So, nochmal zurück zu dem Thema.
Wenn also nicht geopfert wird, was wird stattdessen gemacht mit den Sünden *neugierigfrag*?
Wie, was? Was wird gemacht? Gott vergibt die Sünden! So einfach ist die Antwort! Wer vergibt sie denn dir, wenn nicht Gott?
Samu
Na, ich meine: wenn früher Opfertiere zur Sündenvergebung nötig waren, jetzt aber nicht mehr geopfert wird, Juden aber auch nicht den Opfertod Jesu annehmen, wie läuft das dann jetzt?
Liebe Tamara, also das ist auch wieder so eine merkwürdige Theologie, die da dem Judentum etwas unterstellt, was es so nie tat! Der Einfachheit halber hier ein Artikel dazu!
Opferarten und ihre Übersetzungen in der Tora
• Olah (עלה) wird übersetzt mit: Aufstiegsopfer, Ganzopfer, Brandopfer, Holocaust
• Mincha (מנחה) wir übersetzt mit: Speiseopfer, Getreideopfer
• Sebach Schlamim (זבח שלמים) wird übersetzt mit: Heilsopfer, Mahlopfer, Friedensopfer
• Chattat (חטאת) wird übersetzt mit: Sündopfer, Verfehlungsopfer, Reinigungsopfer
• Ascham (אשם) wird übersetzt mit: Schuldopfer
Vergebung der Sünden ohne die Erbringung von Opfern
Die Ansicht, dass ohne die Durchführung von Tieropfern Juden nicht für ihre Sünden büssen können ist eine eklatante Falschinterpretation der jüdischen Bibel. Zunächst einmal waren die Tieropfer nur für unbeabsichtigte Sünden vorgesehen (Leviticus 4,1) und dienten als eine Motivation für den Einzelnen, die wahre Buße zu tun. Zahlreiche Stellen, darunter Hosea 14, informieren uns darüber dass unsere Gebete heute den Platz von Opfern einnehmen. Zusätzlich lesen wir: “Die Opfer G-ttes sind ein gebrochener Geist, ein gebrochenes, zerschlagenes Herz” (Psalm 51,19) und “Ich habe gefallen an Güte, und nicht Opfern, an der Erkenntnis G-ttes, mehr als an Brandopfern.” (Hosea 6,6). Durch Reue, Gebet, Fasten und rechtes Handeln, lehrt die Torah, hat jeder die Möglichkeit, zu G-tt unmittelbar zurückzukehren.
Dieses Prinzip ist in den Büchern Jona und Esther sehr schön dargestellt, wo sowohl Juden als auch Nichtjuden bereuten, zu G-tt beteten und ihnen vergeben wurde - ohne die Erbringung von Opfern. Unsere persönliche Beziehung zu G-tt erlaubt es, uns direkt zu jeder Zeit an Ihn zu wenden, wie es in Malachi 3,7 und Sacharja 1,3 heißt: “Kehre um zu mir und ich kehre um zu dir.” und in Ezechiel 18,27, “wenn der Frevler umkehrt von seinem Frevel, den er tat, und Recht und Wahrhaftigkeit tut, der belebt seine Seele.” König Salomon sagte, daß der Hauptzweck der Menschheit ist, an G-tt zu glauben und seine Gebote zu halten, wie es im Buch Ecciesiastes (Kohelet) 12,13-14 steht: “Am Ende der Rede ergibt sich als alles zu hören. Fürchte G-tt und hüte seine Gebote, denn dies ist der Mensch allzumal.” (Deuteronomium 30,1 1-14) lehrt, daß dieser Weg zu G-tt ganz sicher innerhalb unserer Möglichkeiten liegt.
Die Tempelzerstörung und Verschriftlichung der Ersatzhandlungen
Die Rabbinen diskutieren nach der Tempelzerstörung darüber, welche Handlungen nun an die Stelle der Tieropfer treten könnten. Sie kamen zu drei Ergebnissen:
• das Gebet (damit ist die Amida gemeint)
• gute Werke
• das Studium der Tora
Auf der Basis von prophetischen Texten wie Hosea 14,3 oder Psalm 51,17-19, eine Umfangreichere Quellensammlung finden Sie im Anschluß an diesen Artikel, setzte sich schließlich rechtsgültig das Gebet als liturgische Opfer-Ersatzhandlung für die tägliche Olah durch. Im Judentum wurde das Gebet daher eine religiöse Pflicht, die wie das antike Opfer zu festgelegten Zeiten (Morgens und Nachmittags) mit einem festgelegten Bittenkanon erfüllt wird.
Quellensammlung:
Äußerliche G-ttesdienste sind unzureichend - Die so erbrachten Opfer sind überflüssig
1 Samuel 15,22
Amos 5,22
Jeremia 6,20
Jesaja 1,11-14
Micha 6,7
Hosea 6,6
Psalm 51,17-19
Brand und Speiseopfer sind faktisch für Sühne nicht nötig
Amos 5,25
Micha 6,8
Hosea 14ff
Weiterführende Informationen zum Thema Opfer im Judentum:
Sidra Wajikra: Die Begründung der Opfer
Paraschat HaSchawua kommentiert von Nechama Leibowitz
Parashat Vajikra (Leviticus 1-5)
Von Eli Erich Lasch und Cornelia Fuchs
- Noch einmal zusammen gefasst, es waren nie Opfertiere nötig für die Sündenvergebung! Wäre es so gewesen dann wären wohl innerhalb nur eines Tages alle Tiere Israels weg gewesen, geopfert!
- Was hätten all die Leute gemacht, als sie in Persien oder sonst wo in der Verbannung waren? Opfern war da nicht möglich!
- Gott sagt selbst, dass er das Schlachten nicht will! Er ist kein Blutsüchtiger Gott!
- Die Pädagogik des Opfersinns ist der entscheidende Faktor hinter diesen Ritual!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Samu
Danke Samu!
Sehr hilfreich.
Um das mal kurz aufzugreifen.
Mit der Zerstörung des Temples und der vertreibung aus Eretz Jisrael wurde das Opfer abgeschafft, denn es war ein Ritus der Priester im Tempel. Für das Tieropfer ist nun das Gebet da.
„Wie wird das gehandhabt?
Gibt es noch Tieropfer? Ist das überhaupt noch erlaubt?
Wie läuft das heutzutage?„
Was ist mit dem Opfern – vielmehr was wird damit sein?
Ich bin ziemlich überrascht, wie leicht es sich die meisten mit dieser Frage machen, obwohl sie vor allem das jüdische Volk angeht. In Jeremia 33 ist der Prophet beauftragt, zu verkünden:
„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das gnädige Wort erfüllen will, das ich zum Hause Israel und zum Hause Juda geredet habe. 15 In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen gerechten Sproß aufgehen lassen; der soll Recht und Gerechtigkeit schaffen im Lande. 16Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher wohnen, und man wird es nennen «Der HERR unsere Gerechtigkeit».
17Denn so spricht der HERR: Es soll David niemals fehlen an einem, der auf dem Thron des Hauses Israel sitzt. 18Und den levitischen Priestern soll's NIEMALS fehlen an einem, der täglich vor meinem Angesicht Brandopfer darbringt und Speisopfer in Rauch aufgehen läßt und Opfer schlachtet.
19 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia: 20 So spricht der HERR: Wenn mein Bund mit Tag und Nacht aufhörte, daß nicht mehr Tag und Nacht sind zu ihrer Zeit, 21so würde auch mein Bund aufhören mit meinem Knecht David, daß er keinen Sohn mehr hat zum König auf seinem Thron, und mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern. 22Wie man des Himmels Heer nicht zählen noch den Sand am Meer messen kann, so will ich mehren das Geschlecht Davids, meines Knechts, und die Leviten, die mir dienen.
23 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia: 24 Hast du nicht gemerkt, was diese Leute reden: «Die beiden Geschlechter, die der HERR auserwählt hatte, hat er verworfen», und sie verachten mein Volk und lassen es nicht mehr ein Volk sein in ihren Augen. 25 So spricht der HERR: Wenn ich jemals meinen Bund nicht hielte mit Tag und Nacht noch die Ordnungen des Himmels und der Erde, 26 so wollte ich auch verwerfen das Geschlecht Jakobs und Davids, meines Knechts, daß ich nicht mehr aus ihrem Geschlecht Herrscher nehme über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will ihr Geschick wenden und mich über sie erbarmen. (s.auch Jer.31,35-40)
Was wohl gemeint sein kann mit "Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher wohnen und man wird es nennen «Der HERR unsere Gerechtigkeit». Eine verflossene Zeit etwa? Jerusalem und Juda haben die Wendung ihres Geschickes doch noch vor sich, vielmehr ganz Israel.
In dieser Zeit muss auch in kürzester Zeit der 3. Tempel wieder errichtet werden.
Warum in kürzester Zeit? Es ist schwer vorstellbar, dass nach der Errettung, die laut Sach. 12, Sach. 14 und Joel 4 G"TT SEINEM Volk ganz gewiss geben wird - und nach dem Gericht über die Nationen, das um die gleiche Zeit etwa stattfinden muss - der EWIGE unter SEINEM Volk wohnen könnte ohne das Heiligtum, den 3. Tempel! Wie aber könnte es so schnell gebaut werden?
Jesaja 54,11-12 sagt, dass G“TT selber sich darum kümmern will:
“Du Elende, über die alle Wetter gehen, die keinen Trost fand! Siehe, ICH will deine Mauern auf Edelsteine stellen und will deinen Grund mit Saphiren legen 12 und deine Zinnen aus Kristallen machen und deine Tore von Rubinen und alle deine Grenzen von erlesenen Steinen.“
Fortsetzung folgt
Offenbarung 21 sagt das gleiche und führt es etwas weiter aus:
1 "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß"
In Matth, 5,17-18 weist Immanuel ganz entschieden darauf hin, dass eher Himmel und Erde vergehen, als dass nur der kleinste Buchstaben an der Torah und an den Propheten verändert werden dürfte.
Nun möchte ich auf Hesekiel 44,9 und 15-16 anführen, wo zum einen auch Fremde (Nichtjuden) erwähnt sind, die nun auch zu Tempel dürfen und wo zum andern klar gesagt ist, dass der Opferdienst neu aufgenommen werden wird, weil der EWIGE es so gesagt hat.!
Hesekiel 44,9. 15-16 Darum spricht Gott der HERR: Es soll kein Fremder mit unbeschnittenem Herzen und unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum kommen von allen Fremdlingen, die unter den Israeliten leben, ...
...15-16 Aber die levitischen Priester, die Söhne Zadok, die den Dienst an meinem Heiligtum getan haben, als die Israeliten von mir abfielen, die sollen vor mich treten, um mir zu dienen, und vor mir stehen, um mir Fett und Blut zu opfern, spricht Gott der HERR. 16 Sie sollen hineingehen in mein Heiligtum und vor meinen Tisch treten, um mir zu dienen, und sollen meinen Dienst tun.
Was ist daran so unvorstellbar oder anstössig? Anstössig ist gewiss, dass unsere Lehre mächtig am Bröckeln ist - weil G"TTES Volk als SEIN Zeuge uns vor Augen gestellt wurde: Mit der Rückgabe des Landes, und mit allem, was seither so geschah...
Kann es eine größere Ehre geben, als SEINEM Volk tatkräftig zu helfen - wenn auch dienend und nicht mehr herrschend?
Selbstverständlich bin ich zu dieser Ansicht nicht von allein gekommen, sondern durch jüdische Hilfe. Ein entscheidender Wegweiser ist mir dabei das Buch „Hier ist IMMANUEL“ auf der Seite
http://www.israel-shalom.net.
Je heller es in und über Israel wird, umso dunkler wird es unter und über den Völkern sein, wie wir es eigentlich wahrnehmen könnten und wie u.a. in Jes. 60 auch versichert ist:
Jes. 60, 1-3 „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.“
Abstand erstmal davon zu nehmen, dass wir Nichtjuden nicht mehr als die Wahrheitsbesitzer gelten können, scheint mir der erste Schritt dahin zu sein, wie wir unsere immer schwieriger werdende Zeit bestehen und auch vor jeglicher Betäubung mit G“TTes Hilfe bewahrt bleiben können.
Zu Euch in diesem Thread anwesenden (echten) Juden möchte ich nur sagen: Verzeiht bitte, dass ich etwas draufgesetzt habe - denn ich weiß und bin überzeugt, dass jegliche Lehre nur dem jüdischen Volk gegeben ist. Andererseits: Ich habe auch nur von meiner jüdischen Unterweisung weitergegeben, für die ich sehr dankbar bin.
Streichholz