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Spätregen-Mission in Beilstein Umstrittene Sekte meldet Insolvenz an – Artikel Stuttgarter / Marbacher Zeitung
Die Mitglieder der Deutschen Spätregen-Mission, einer autoritär geführten Freikirche, leben in Beilstein weitgehend abgeschottet vom Rest der Stadt.
Vor wenigen Jahren erregte die Deutsche Spätregen-Mission Aufsehen, weil sie Rentenbeiträge für Aussteiger nachzahlen musste. Nun steht die Glaubensgemeinschaft in Beilstein offenbar vor dem finanziellen Ruin.
Beilstein - Sie berichten von Drohungen, Mobbing und Zwang. Einer von ihnen bezeichnet sie als „schlimmste Psychosekte in Deutschland“: Das Bild, das Aussteiger von der Deutschen Spätregen-Mission (DSM) zeichnen, ist alles andere als schmeichelhaft, die evangelische Freikirche, die in Beilstein (Kreis Heilbronn) ihren Deutschland- und Europasitz hat, gilt als umstritten. Nun hat die Deutsche Spätregen-Mission Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit angemeldet.
Das geht aus den öffentlichen Insolvenzbekanntmachungen des Amtsgerichts Heilbronn hervor. Ausschlaggebend für den Antrag sind Forderungen von Rentenversicherungen. Diese belaufen sich auf zehn Millionen Euro, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Renald Metoja mitteilt. Insidern zufolge hatte ein Gerichtsvollzieher jüngst einen fünfstelligen Euro-Betrag einfordern wollen, den die Mission aber nicht bezahlen konnte. Dieser Zeitung gegenüber wollte sich die Spätregen-Mission nicht zu dem Thema äußern.
Mitglieder sind weitgehend abgeschottet von der Außenwelt
Dass die als autoritär geltende Freikirche in finanziellen Schwierigkeiten ist, kommt nicht überraschend. Ehemalige Mitglieder fordern die Mission seit Jahren auf, Rentenbeiträge nachzuzahlen.
Die fundamentalistische Freikirche wurde 1927 in Südafrika gegründet, in Deutschland gibt es sie seit den 1950er Jahren. Die Mitglieder im sogenannten Haus Libanon in Beilstein leben – weitgehend abgeschirmt von der Außenwelt – in mehreren Häusern und gehen dort innerhalb der Gemeinschaft ihrer Arbeit nach: im Haushalt, der Küche, der Näherei oder missionseigenen Werkstätten auf dem Gelände. Lohn erhalten sie dafür nicht. Ein Mitglied sagte dazu einst, es gehe nicht darum „im irdischen Sinne reich zu werden.“ Dafür verpflichtet sich die DSM, ihre Mitglieder im Alter zu versorgen.
Gericht verpflichtete Mission zur Nachzahlung
So begründet die Glaubensgemeinschaft auch, warum sie jahrelang keine Beiträge in die Rentenkasse einzahlte, obwohl die Mitglieder arbeiteten. Die Freikirche vertritt die Auffassung, die Gläubigen schufteten freiwillig, zum Wohle der Allgemeinheit. Die Rentenversicherung teilt diese Auffassung jedoch nicht: Sie sieht die Spätregen-Mission in der Pflicht, Beiträge zu bezahlen; 2015 ging der Streit ging vor Gericht. Im selben Jahr noch verpflichtete das Sozialgericht Heilbronn die Mission zur Nachzahlung von Rentenbeiträgen für ein Ex-Mitglied, 2018 musste die Freikirche dann auch für ein Paar, das einst Teil der DSM gewesen war, 180 000 Euro Rentenversicherungsbeiträge nachzahlen.
Bei den Prozessen ging es im Kern um die Frage, ob die Mitglieder in einem Beschäftigungsverhältnis standen und ihre Tätigkeiten somit versicherungspflichtig waren. Bei dem Prozess 2015 sah das Gericht dies als erwiesen an, nachdem eine Aussteigerin ausgesagt hatte, täglich mindestens acht Stunden gearbeitet und dabei Druck von oben bekommen zu haben, wenn ihre Leistung nicht stimmte. Dass die Spätregen-Mission keine Beiträge gezahlt hatte, war den Aussteigern erst aufgefallen, als sie ihre Konten bei der Rentenversicherung checken ließen.
Was geschieht im Ernstfall mit den Bewohnern?
Mit dem Insolvenzantrag verschlechtern sich die Chancen der Aussteiger, doch noch an ihre Renten zu kommen. Kann die Mission ihren Forderungen nicht nachkommen, sind sie auf die staatlich finanzierte Grundsicherung angewiesen. Offen ist auch, wie es für die etwa 100 Bewohner auf dem Gelände der Freikirche in Beilstein weitergeht.
Viele von ihnen sind alt und auf die Versorgung im Haus Libanon angewiesen. Dieser Umstand ist dem Bürgermeister Patrick Holl bewusst. Man werde abwarten, wie sich die Situation entwickle, sagt Holl. „Wir werden den Fokus auf die Bewohner der Mission und deren Wohnsituation richten.“
Vorstand hat immer noch Leitungsfunktion
Nachdem der Insolvenzantrag am Donnerstagmorgen öffentlich wurde, hat der vorläufige Insolvenzverwalter Renald Metoja die Insolvenzakte bereits abholen lassen und arbeitet sich nun durch 170 Seiten Papier. Ein Richter am Sozialgericht Heilbronn hat eine so genannte schwache vorläufige Insolvenzverwaltung verhängt. Das heißt, die Leitung der Mission obliegt nach wie vor dem Vorstand, während Metoja in finanziellen Angelegenheiten die Entscheidungshoheit hat.
Der Anwalt wird unter anderem prüfen, ob es sich tatsächlich um eine drohende Zahlungsunfähigkeit handelt – oder ob die Mission längst zahlungsunfähig ist, wie manche Aussteiger befürchten. In dem Fall hätte der Vorstand seine Aufsichtspflichten verletzt und könnte strafrechtlich belangt werden.
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Losung und Lehrtext für Samstag, 07.03.2020
Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet wahrhaftig und recht, schafft Frieden in euren Toren.
Sacharja 8,16
Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit.
1.Korinther 13,6
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Losung und Lehrtext für Sonntag, 08.03.2020
Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich lädst.
3.Mose 19,17
Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Matthäus 5,44-45
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Losung und Lehrtext für Montag, 09.03.2020
Eure Sünden halten das Gute von euch fern.
Jeremia 5,25
Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Römer 7,19
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Losung und Lehrtext für Dienstag, 10.03.2020
Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Psalm 27,1
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
2.Timotheus 1,7
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Losung und Lehrtext für Mittwoch, 11.03.2020
All sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen.
Daniel 4,34
Jesus spricht: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Matthäus 11,29
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Spätregen-Missions-Opfer können zumindest auf Rente hoffen
Beilstein Die Folgen der Insolvenz der Spätregen-Mission für die Bewohner des Glaubenshauses in Beilstein sind noch nicht absehbar. Eine gute Nachricht kommt dennoch vom Insolvenzverwalter.
Das Glaubenshaus Libanon: Mit der Veräußerung der Siedlung am Rande Beilsteins sollen die Forderungen der Rentenversicherungen beglichen werden.
Es besteht die Chance, dass ein Großteil der Ansprüche der Rentenversicherung erfüllt werden kann und somit vielen ehemaligen Mitgliedern der Gang zum Sozialamt erspart bleibt.
Zwei Tage lang haben sich der vorläufige Insolvenzverwalter Renald Metoja aus Sinsheim und der sachbearbeitende Rechtsanwalt Daniel Frauendorf auf dem Gelände des Glaubenshauses Libanon in Beilstein umgesehen. Die Bewohner seien spürbar verunsichert, erzählt Frauendorf im Gespräch mit unserer Zeitung. Aber: "Der Vorstand war auskunftsbereit, hat alle Unterlagen bereitgestellt." Es gebe sogar noch Barmittel in sechsstelliger Höhe.
Insolvenzverwalter: Schwarze Null möglich
Die Landwirtschaft, die zum Glaubenshaus gehörte, war bereits in den vergangenen Monaten verkauft worden. Was die übrige Anlage und die Gebäude wert sind, ist noch unklar. Ein Gutachter soll das in den nächsten Wochen feststellen. "Im Wesentlichen sind sie frei von Pfandrechten, es sind keine Schulden darauf", sagt Frauendorf und traut sich eine erste Prognose zu: Die Forderungen der Rentenversicherungen seien mit rund zehn Millionen Euro inklusive Säumniszuschlägen etwa in der Größenordnung wie das verbliebene Vermögen der Spätregen-Mission. "Eine schwarze Null könnte möglich sein."
Damit wäre die Altersversorgung auch für Menschen gesichert, die viele Jahre im Glaubenshaus gearbeitet hatten, unter Misshandlungen und psychischem Druck litten und die Gemeinschaft anschließend verließen.
Involvenz-Nachricht hatte sich schon herumgesprochen
Was aus der Siedlung in Beilstein wird, treibt auch die Nachbarn um. Obwohl die strenggläubige Gemeinschaft zurückgezogen lebt, haben sich über die Jahre doch ein paar Bekanntschaften entwickelt. Die Nachricht von der Insolvenz überrascht damit nicht alle im unmittelbaren Umfeld. "Ich habe es schon gehört", sagte eine Anwohnerin gegenüber unserer Zeitung schon im Vorfeld der Berichterstattung.
Alles wird geprüft, bislang kein Fehlverhalten erkennbar
Offen ist, ob für die finanziell harte Landung der Spätregen-Mission jemand Verantwortung übernehmen muss. Der Insolvenzverwalter will auf jeden Fall prüfen, ob finanzielle Mittel nicht bestimmungsgemäß verwendet oder sogar am Finanzamt vorbeitransferiert wurden. Auch könnten sich noch einzelne Mitglieder gegen ihre Gemeinschaft stellen. Einem Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins aber persönliche Verfehlungen nachzuweisen, dürfte in jedem Fall schwierig werden.
Aus Sicht des Insolvenzverwalters waren bislang keine offensichtlichen Unregelmäßigkeiten zu finden. "Manch ein Gerücht, das im Umlauf ist, lässt sich vielleicht sogar erklären", sagt Frauendorf. Es gebe beispielsweise eine sogenannte GbR-Kasse, ein Treuhandkonto, das vereinsrechtliche Hintergründe habe.
Ehemalige Vorstandsmitglieder offenbar außer Landes
Zu den Gerüchten zählt auch, dass sich Vorstandsmitglieder "abgesetzt" haben. Der langjährige Vorsitzende Martin Illig, der 2013 auf die Stimme-Recherchen hin auch den sexuellen Missbrauch von Gemeindemitgliedern einräumte, trat Mitte 2018 zurück. Vor wenigen Tagen war er zwar noch in Beilstein gesehen worden. Inzwischen soll er sich in den USA bei seinen Kindern aufhalten.
Illigs Nachfolger Michael Maslo trat im Oktober vergangenen Jahres zurück, nachdem es offenbar grundlegende Unstimmigkeiten mit der Führung der Glaubensgemeinschaft in Südafrika gegeben hatte. Auch er soll sich nicht mehr in Deutschland aufhalten.
Anfechtungsansprüche müssten jetzt geltend gemacht werden
Der Vorsitzenden-Posten ist seitdem nicht mehr besetzt. Auch das dürfte aber nicht weiter von Belang sein, wie Eberhard Nietzer, zuständiger Richter am Amtsgericht Heilbronn, erläutert. Weil der Rücktritt den Mitgliedern schriftlich mitgeteilt wurde, sei er wirksam. Es könnten sich im Verfahren noch Anfechtungsansprüche ergeben, also unrechtmäßige Zahlungen oder Verkäufe unter Wert, die die Insolvenzmasse verringert haben. Bisher liegen ihm dazu keine Hinweise vor.
Weniger Bewohner
Eingerechnet in die ausstehende Gesamtforderung der Rentenversicherungen von rund zehn Millionen Euro ist laut Insolvenzverwalter auch die Nachversicherung der derzeitigen Glaubenshaus-Bewohner durch die Rentenversicherung. Deren Zahl hat sich in den vergangenen Jahren deutlich reduziert. Etwa 70 der 100 Verbliebenen in Beilstein seien im Rentenalter. Dazu kommen rund 25 Bewohner in Haiterbach im Nordschwarzwald, von denen die Hälfte noch arbeitet, und 13 Bewohner in Thomasburg am Rand der Lüneburger Heide, von denen sechs arbeiten. "Wir gehen davon aus, dass für die älteren Mitglieder Beiträge nachgezahlt werden müssen", sagt Rechtsanwalt Daniel Frauendorf. Bislang durften ältere Gemeindemitglieder kostenlos in den Glaubenshäusern wohnen. Doch die Mitgliedschaft endet jetzt.
Interessent für ehemaliges Altenheim in Haiterbach-Beihingen
Auch die Gebäude in Haiterbach und Thomasburg können noch veräußert werden. Das Glaubenshaus Bethesda in Haiterbach-Beihingen war ursprünglich als Altenheim für ehemalige Bewohner aus Beilstein gedacht. Das ehemalige landwirtschaftliche Gut stammt aus der Familie der Ehefrau des heutigen Spätregen-Missions-Vorstands Hans-Peter Schmitt. Nach Recherchen unserer Zeitung könnte ein anderes kirchliches Altenheim in Haiterbach, das bereits Teile von Bethesda nutzt, als Käufer infrage kommen.
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Losung und Lehrtext für Donnerstag, 12.03.2020
HERR, führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein Wort.
Psalm 119,154
Philippus lief hin und hörte, dass der Mann aus Äthiopien den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
Apostelgeschichte 8,30-31
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Losung und Lehrtext für Freitag, 13.03.2020
Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten.
3.Mose 19,14
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Galater 6,2
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Losung und Lehrtext für Samstag, 14.03.2020
Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.
Psalm 36,10
Wer den Sohn hat, der hat das Leben.
1.Johannes 5,12
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Losung und Lehrtext für Sonntag, 15.03.2020
Gott sprach zu Salomo: Weil du weder um langes Leben bittest noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, auf das Recht zu hören, siehe, so tue ich nach deinen Worten.
1.Könige 3,11-12
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Matthäus 6,33
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Losung und Lehrtext für Montag, 16.03.2020
Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt.
Psalm 57,3
Wer beharrt bis an das Ende, der wird selig.
Markus 13,13
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Losung und Lehrtext für Dienstag, 17.03.2020
Dein Knecht lässt sich durch deine Gebote warnen.
Psalm 19,12
Übe dich darin, den Willen Gottes zu tun!
1.Timotheus 4,7
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Losung und Lehrtext für Mittwoch, 18.03.2020
Es wartet alles auf dich, HERR, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.
Psalm 104,27-28
Ihr habt schon geschmeckt, dass der Herr freundlich ist.
1.Petrus 2,3
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Vermögen gegen Ansehen und Absolution
Beilstein Wie ein Vater, der seine eigene Tochter missbraucht hatte, in der Spätregen-Mission eine Gemeinschaft fand
Von Christian Gleichauf
Das Glaubenshaus Libanon der Spätregen-Mission in Beilstein: Wer hier finanzielle Mittel einbrachte, hatte in der Regel ein gutes Standing.
Wann immer über die Spätregen-Mission berichtet wird, werden bei Gisela K. (Name geändert) schmerzhafte Erinnerungen wach. "Ich muss das jetzt loswerden", beginnt die 82-Jährige das Gespräch mit unserer Zeitung. Die sektenähnliche Glaubensgemeinschaft erlebte sie zwar nur aus der Beobachtung ihres Vaters. Doch was sie sah, habe eine riesige Enttäuschung hinterlassen.
Ihre Kindheit endet früh
Die Geschichte beginnt Anfang der 1950er Jahre, noch bevor die Spätregen-Mission in Deutschland Fuß fasst. Für Gisela K. endet die Kindheit früh. Weil ihre Mutter gesundheitlich angeschlagen ist, soll das Mädchen schon im Alter von elf, zwölf Jahren für seine jüngeren Geschwister sorgen. Sie verlässt die Schule vorzeitig und ohne Abschluss, um zu Hause zu arbeiten.
Als sie 13 ist, missbraucht ihr Vater sie sexuell. "Meine Mutter hat es mitbekommen, sie hat getobt." Doch ihr Vater habe nur gesagt, man dürfe mit dem Kind doch wohl noch "Hoppe hoppe Reiter" machen. Mit 16 verlässt sie das Elternhaus und findet Unterstützung in Heilbronn-Böckingen bei ihren Großeltern. Sie arbeitet, holt ein Schuljahr nach, arbeitet weiter, findet ihren Ehemann.
Der erste Eindruck war nicht gut
Um das Jahr 1970 kommt ihr Vater erstmals in Kontakt mit der Spätregen-Mission in Beilstein. "Ein Arbeitskollege hat ihn mitgenommen. Nach dem ersten Besuch hat er das alles noch komplett abgelehnt", erzählt die 82-Jährige. Doch schnell sei ein Sinneswandel erfolgt. Und als ihre Mutter stirbt, findet der Vater in der Glaubensgemeinschaft eine neue Frau.
Gleich zum Prediger geworden
Der Vater genießt die Anerkennung im Glaubenshaus. Handwerker wie er sind gefragt. Mit dem Vermögen, das er in die Spätregen-Mission einbringt, gehört er zu denjenigen, die in den Gottesdiensten als Prediger "auf der Plattform" Platz nehmen dürfen. Statt eines Zwölf-Quadratmeter-Zimmers, wie es die einfachen Bewohner des Glaubenshauses zugewiesen bekommen, darf er sich eine komfortable Wohnung ausbauen.
In den 1970ern werden in der Spätregen-Mission regelmäßig Kinder und Jugendliche missbraucht. Der Vater, der sich an seiner eigenen Tochter verging, gehört möglicherweise nicht zu diesen Tätern. Sollten ihn aber Gewissenbisse geplagt haben, so konnte er in der sektenähnlichen Gemeinde auf Absolution hoffen.
Das zeigt nicht zuletzt der Fall eines Mädchens, das als Kind durch einen Prediger der Spätregen-Mission in Südafrika missbraucht wurde. Von ihrer eigenen Familie wie auch von Verantwortlichen der Spätregen-Mission hörte sie daraufhin, dass sie diesen Missbrauch selbst gesucht habe und büßen müsse.
Zwei-Klassen-Gesellschaft
Ähnliches beschreiben auch Opfer aus Beilstein. Einfache Leute wurden unter Druck gesetzt, klein gehalten, sollten buchstäblich in "Sack und Asche" Buße tun. Jene, auf deren Vermögen man hoffen durfte, wurden dagegen umschmeichelt und mit Nachsicht behandelt. "Ich bekam mit, dass die zwei jeden Monat zur Bank gefahren wurden, 1200 Mark in bar abhoben und diese der Mission übergaben", erzählt Gisela K.
Lebensabend im spärlich eingerichteten Zimmer
Das alles endete wohl an dem Punkt, an dem nichts mehr zu holen war. "Mein Vater hatte mir anfangs noch erzählt, wie er seinen Lebensabend in einem tollen Altenheim im Schwarzwald verbringen dürfe, mit Schwimmbad", erinnert sich Gisela K. Als sie ihn Jahre später dort im Glaubenshaus Bethesda besuchte, fand sie ihn in einem kargen Zimmer mit Bett und Schrank. Vom Vermögen der Familie war da nicht mehr viel übrig.
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Losung und Lehrtext für Donnerstag, 19.03.2020
Der HERR wandte sich Israel wieder zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob und wollte sie nicht verderben, verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf diese Stunde.
2.Könige 13,23
Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.
Römer 11,29
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Losung und Lehrtext für Freitag, 20.03.2020
Der HERR deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes.
Psalm 27,5
Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2.Korinther 12,10
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Losung und Lehrtext für Samstag, 21.03.2020
Der Herr spricht: Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.
3.Mose 26,6
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.
Philipper 4,7
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Losung und Lehrtext für Sonntag, 22.03.2020
Es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart.
Daniel 2,28
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Kolosser 2,3
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Losung und Lehrtext für Montag, 23.03.2020
HERR, du bist's allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist.
Nehemia 9,6
Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.
Apostelgeschichte 14,17
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Losung und Lehrtext für Dienstag, 24.03.2020
Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.
Psalm 145,17
Darum lassen auch wir nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht.
Kolosser 1,9
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Losung und Lehrtext für Mittwoch, 25.03.2020
Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts!
Jesaja 29,16
Alle miteinander bekleidet euch mit Demut.
1.Petrus 5,5
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Losung und Lehrtext für Donnerstag, 26.03.2020
Ich bekenne meine Schuld, bekümmert bin ich meiner Sünde wegen.
Psalm 38,19
Die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Umkehr, die niemanden reut.
2.Korinther 7,10
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Wir möchten gerne das neue Mitglied "Budgie" bei den Gnadenkindern HERZLICH WILLKOMMEN heißen.
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Die Administration
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Losung und Lehrtext für Freitag, 27.03.2020
Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun.
Jeremia 17,9-10
Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
1.Johannes 3,19-20
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Losung und Lehrtext für Samstag, 28.03.2020
Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.
Psalm 147,11
Jesus spricht: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
Markus 3,35
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Losung und Lehrtext für Sonntag, 29.03.2020
Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.
Psalm 142,4
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis.
2.Korinther 1,3-4
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Losung und Lehrtext für Montag, 30.03.2020
Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme?
Jeremia 8,4
Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.
Johannes 6,37
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Losung und Lehrtext für Dienstag, 31.03.2020
Jene, die fern sind, werden kommen und am Tempel des HERRN bauen.
Sacharja 6,15
Durch Jesus Christus werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Epheser 2,22
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Losung und Lehrtext für Mittwoch, 01.04.2020
Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.
Jesaja 65,19
Jesus sprach zu den Jüngern: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22
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Losung und Lehrtext für Donnerstag, 02.04.2020
Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.
Psalm 71,17
Simeon nahm das Kind Jesus auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.
Lukas 2,28-30
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Losung und Lehrtext für Freitag, 03.04.2020
Wohl dem Volk, das jauchzen kann! HERR, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln.
Psalm 89,16
Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5,8-9
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Losung und Lehrtext für Samstag, 04.04.2020
Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.
Psalm 115,2.3
Gottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken.
Römer 1,20
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Losung und Lehrtext für Sonntag, 05.04.2020
Lobet Gott in den Versammlungen.
Psalm 68,27
Als die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!
Johannes 12,12-13
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Losung und Lehrtext für Montag, 06.04.2020
Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre.
Hosea 8,12
Jesus spricht: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
Johannes 18,37
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Losung und Lehrtext für Dienstag, 07.04.2020
Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.
Zefanja 3,15
Jesus sprach zu den Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
Markus 4,40
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Mittwoch, 8. April 2020:
Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Psalm 51,14
Eure Traurigkeit soll zur Freude werden.
Johannes 16,20
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Losung und Lehrtext für Donnerstag, 09.04.2020
Lasst uns gehen, den HERRN anzuflehen und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen mit euch gehen.
Sacharja 8,21
Als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
Markus 14,26