OK,

ich entnehme deinen Worten, dass das Christentum seine zum Teil blutige Geschichte nicht aufgearbeitet bzw. nicht genügend aufgearbeitet hat und es sinnvoll ist immer wieder daran zu erinnern. Dieses Anliegen kann ich akzeptieren.
Nicht akzeptieren kann ich, dass du die christlichen Seelsorger in Afganistan kritisierst. Daraus entehme ich, dass du den ganzen Einsatz in Afganistan sehr kritisch gegenüber stehst, aber das auf das Christentum abzuwälzen ist falsch. Der Einsatz ist vielmehr weltpolitischer Natur anstatt christlicher, so zu sehen auch bei der Auseinandersetzung mit dem iranischen Diktator usw..
Wahrscheinlich unterscheiden wir uns also in der politischen Richtung.
Du sprichst von deiner "aufklärerischen" Enthüllungsarbet in der du aufzeigst, was Ursachen und Folgen sind.
Kann es sein, dass du einfach die Menschen an sich anprangerst(deshalb der Vergleich mit der Demokratie als tolle Stattsform, die aber der Steigbügelhalter für die krankesten Ideologien sein kann, oder aber einfach den Weg zum orwellschen Überwachungsstaat anstrebt), denn zumindest schreibst du ja, dass das Urchristentum nichts Schlechtes an sich ist, sondern erst durch die Anpassungen während der Jahrhunderte eine schlechte und zum Teil auch verherende Wirkung auf Menschen hatte.
Nun, ich für meinen Teil sehe die aktuelle Entwicklung des Christentums etwas anders und zwar back to the roots des Urchristentums, mache mir aber keine Illusionen darüber, dass es in Gänze klappen kann.
Du sprichst von Fundamentalen Christen und den Millionen Anhängern, vergisst aber zusätzlich zu erwähnen, dass es Milliarden Christen auf dieser Welt gibt, dies sei nur der Relation halber erwähnt.
So kann ich behaupten, dass z. Bsp. Deutschland nicht aus seiner Nazigeschchte gelernt hat, nur weil 3% die NPD wählen, was ja immerhin bei 40Mio Wählern, 1,2Mio Rechtsextreme bedeuten würde. Um es propagandistsch (absalomisch :-)) zusammenzufassen, bedeutet das: Millionen von Nazis in Deutschland, die nur darauf warten loszumarschieren um auf Judenjagd zu gehen.
Was ich damit sagen möchte?
Du findest faule Früchte selbst innerhalb einer Familie, wieso sollte das innerhalb einer Milliarden großen Glaubensgemeinschaft anders sein?
Du darfst mich nicht falsch verstehen, der Kampf gegen den oben erwähnten Rechtsextremismus muss stattfinden, nur übersieht man dabei gerne die Gefahr von der linsextremistischen Seite, die ihre Anliegen durch Gewalt gegen Staatsgewalt durchsetzt, gegen Eigentum anderer kämpft(in 2009 schon 268 PKW nur in Berlin von linken Gruppierungen angezündet) und israelfeindliche Parolen äussert(schau dir deren Internetseiten an, "Kauft nicht beim Besatzer, kauft nicht bei Juden"). Also ganz die Brüder im Geiste der Rechtsextremen und in der Israelhetze nehme ich noch Korantreue Moslems dazu. Hierzu empfehle ich dir einen Artikel von Henryk Broder: Antisemitismus ohne Antisemiten.
Wieso du also ausgerechnet in der heutigen Zeit bei Christen einen latenten Antisemitismus vernehmen willst, kann ich so nicht nachvollziehen.


-„Ferner beschreibt es auch den Unwillen und die Faulheit sich mit dem Inhalt zu beschäftigen.“
Damit meinte ich nicht dich, sondern hab es allgemein in den Raum gestellt, da es ja immernoch ein öffentliches Forum ist und auch andere mitlesen. Ich habe es nicht gekennzeichnet und somit musstest du leider annehmen es wäre an dich gerichtet, so wollte ich das nicht und nehme es in Bezug auf dich selbstverständlich zurück.

- "Stimmt, aber dann darf man sie nicht als Willen Gottes legitimieren! Darum geht es mir!"
Da bin ich bei dir und unterstütze diese These innerhalb meiner Gemeinde nachdrücklich.

Shalom