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  1. #11
    tanuki Gast

    Standard

    Lieber Alef,
    nein, es braucht sicherlich keine Kerzen auf dem Tisch, wenn die Kerzen im Herzen brennen. Das ist mir so klar wie dir! Dennoch - anders herum - warum sollte man denn nicht der Braut Shabbat und ihrem Strahlen und dem Licht und der Freude, welche man tief im Herzen empfindet, nicht auch durch eine schöne Geste im Raum, in dem man lebt, Ausdruck verleihen?
    In meinem Haushalt ist es z. B. so: ich kann meinen Mann über solche schönen Gesten wie mit dem Shabbatkerzen-Entzünden mit in die Tradition des Judentum hineinnehmen. Und auf einmal empfindet er, ein Buddhist, auch den Shabbat als etwas ganz Besonderes. :wink:
    Shalom,
    tanuki

  2. #12
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Ja Tanuki, da hast du recht.

    Im Äusseren soll ja das Innere dargestellt sein. Und mit einem festlichen Abend, da macht man ja unserem himmlischen Vater Ehre, wenn er ihm geweiht ist.


    Shalom
    Alef



    Baruch ata, adonai eloheinu, melech ha'olam, ascher kidschanu b'mitzwotav; w'zivanu l'hadlik ner schel schabbat.
    (Gottes Licht ist etwas wesentliches in unserem Leben)

  3. #13
    tanuki Gast

    Standard

    Ich rufe mal wieder in die Runde


    SHABBAT SHALOOOOOOOOOOOOOM!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Eure tanuki


    :29

  4. #14
    Popcorn Gast

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    Segensspruch beim Lichter-Anzünden

    Nachdem die Hausfrau die Sabbat-Lichter angezündet, spricht sie:

    Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt,
    der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns befohlen,
    das Sabbatlicht anzuzünden.


    Shabbat Shalom
    Eure Popcorn

  5. #15
    Popcorn Gast

    Standard

    Seit ich mich mit dem jüdischen Glauben auseinandersetze, habe ich immer wieder Fragen und versuche mir dann eine Antwort zu geben (oder geben lassen :wink: ). So interessierte mich als Frau, warum ist in der jüdischen Familie die Frau zuständig für das Anzünden der Shabbatkerzen.


    Ich kam auf folgende Antwort:

    Das Shabbat Kerzen anzünden ist eine Pflicht. Hauptsächlich macht das die Frau des Hauses, ausser sie ist krank. Ist jemand alleinstehend, so zündet diese Person ihre Kerzen selber an, ob Mann oder Frau ist dann egal. Dass die Frau die Kerzen anzündet, kommt aus dem Talmud (Schabath 31b) und wird dort traditionell erklärt. Gemäss dieser Erklärung macht das die Frau, weil sie die Ursache für den Sturz des Mannes war, damals im Garten Eden. Dadurch sei das Licht der Welt verdunkelt worden. Mit dem Anzünden der Shabbatlichter wird das Licht durch die Frau wieder zurückgebracht.


    Wer mehr darüber weiss, wird gebeten hier zu ergänzen, oder zu korrigieren falls ich falsche Aussagen machte.


    Shalom Shabbat an alle!

    Liebe Grüsse
    Popcorn

  6. #16
    tanuki Gast

    Standard

    Liebe Popcorn,
    auch dir und allen lieben Freunden hier auf Gnadenkindern ein
    herzliches
    Shabbat Shalom.
    Ich ergänze nochmal bisschen dein Posting:

    Wenn es Abend ist, noch vor Sonnenuntergang, zündet die Frau des Hauses zwei Shabbatkerzen an, danach sagt sie mit den Händen vor den Augen einen Segensspruch. Das ist das letzte Feuer – zumindest in orthodoxen Häusern – das an diesem Tag angezündet wird. Die eine Kerze bedeutet: Shamor! Hüte den Shabbat! Hüte Gottes Gebote! Die andere bedeutet: Sachor! Gedenke des Shabbat und der Gebote! So wie die Schöpfung mit den Worten „Es werde Licht“ begann, so beginnt der Ruhetag der Schöpfung mit dem Entzünden der Lichter.

    Deine Tanuki

  7. #17
    tanuki Gast

    Standard

    Ich stelle hier mal aus dem sog. "Heilig-Land-blog" aus dem Net eine recht ausführliche Beschreibung zum Shabbat ein...vielleich informativ und nicht uninteressant:
    Seid gegrüßt von Tanuki


    Der wichtigste jüdische Feiertag ist der Shabbat. Es ist der einzige Tag, der einen eigenen Namen hat. Die übrigen Tage werden mit einer Zahl angegeben: der erste Tag, der zweite Tag usw. Die ersten drei Tage der Woche heißen „Tage nach dem Shabbat“, die drei letzten „Tage vor dem Shabbat“. Mit dem siebten Tag hört die Woche auf. Das Verb shawat bedeutet aufhören.

    Fällt ein Gedenktag auf den Shabbat, wird er immer zugunsten des Shabbat verschoben. Fällt aber der Yom Kippur, der Versöhnungstag, als Shabbat aller Shabbate auf den siebten tag, so wird gefastet.

    Der Feier des Shabbat liegen zwei biblische Aussagen zugrunde. Die erste finden wir in den zehn Geboten: „Gedenke des Shabbattages, dass du ihn heiligest“ (Exodus 20, 8ff). Der andere Hintergrund wird im Buch Deuteronomium 5,15 genannt: „Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägypten warst und der Herr, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat… Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Shabbat halten sollst.“ Ruhe und Befreiung sind also die Kerngedanken des Shabbat. Der Shabbat wird schließlich in Exodus 31,13 ff als ein Shibbolet, als Kennzeichen des Bundes verstanden, dass Gott der Gott Israels ist und sein Volk heiligt.

    Da es in der Schöpfungsgeschichte heißt „Es wurde Abend, es wurde Morgen“, beginnt der jüdische Tag am Vorabend. Am Freitagabend, sobald es dunkel wird, beginnt der Shabbat. Im Laufe des Freitags finden bereits verschiedene Vorbereitungen statt.

    Wenn es Abend ist, noch vor Sonnenuntergang, zündet die Frau des Hauses zwei Shabbatkerzen an, danach sagt sie mit den Händen vor den Augen einen Segensspruch. Das ist das letzte Feuer – zumindest in orthodoxen Häusern – das an diesem Tag angezündet wird. Die eine Kerze bedeutet: Shamor! Hüte den Shabbat! Hüte Gottes Gebote! Die andere bedeutet: Sachor! Gedenke des Shabbat und der Gebote! So wie die Schöpfung mit den Worten „Es werde Licht“ begann, so beginnt der Ruhetag der Schöpfung mit dem Entzünden der Lichter.

    Da der Shabbat der 7. Tag, der Ruhetag Gottes ist, darf auch der Mensch nicht arbeiten. Das Essen ist meist schon vorbereitet, es wird nicht mehr gekocht. In Israel fährt kein einziger Bus mehr. Im orthodoxen Viertel „Mea Shearim“ in Jerusalem wird nicht einmal etwas Elektrisches eingeschaltet und kein Telefonhörer abgenommen. Elektrische Geräte, wenn unbedingt benötigt, schalten sich automatisch ein und aus. Shabbat Shalom!

    In einem jüdischen Volkslied heißt es: „Freitag zur Nacht ist jeder Jud ein König! Das ganze Stübele lacht, und die Menschen sind alle fröhlich!“ Heiligkeit – Ruhe – Freude sind die wichtigsten Merkmale dieses Tages.

    In der Synagoge wird „Königin Shabbat“ wie eine Braut begrüßt. Eine Königin, die Ruhe und Frieden ausstrahlt in die Häuser und Herzen. Man singt das Lied des Rabbi Shlomo Ben Moshe Halevi Alkabez, der im 16. Jahrhundert in Safed lebte. Es bestand ursprünglich aus 9 Strophen. In Safed war es üblich, psalmensingend aus der Synagoge hinauszuziehen, der Königin entgegen, und sie fröhlich hineinzugeleiten.

    Doch zunächst werden im Gottesdienst am Freitagabend im ersten Teil sechs Psalem gebetet: die Psalmen 95,96,97,98,99 und 29. Daran schließt sich das Lecha dodi an, die Gemeinde erhebt sich dazu und wendet sich zur Tür und verneigt sich vor der nun einziehenden Königin. Daran schließen sich die Psalem 92 und 93 an.

    Darauf folgen in einem zweiten Teil Segensworte (Berachot), bevor sich das Schema Jisrael, das Höre Israel, anschließt. Das Siebengebet als dritter Teil wird leise gesprochen. Der Kiddush, die Heilung des Shabbat durch die Segensworte des Vorbeters über einem Becher Wein, folgt als vierter Teil. Der Weinstock steht für Lebensfreude und Fülle, Symbol auch für die Zeit des kommenden Messias. Mit dem Kaddish, dem Gedenken der Leidtragenden, endet der Gottesdienst an Erew Shabbat, am Freitagabend.

    Wer betende Juden sieht, dem fallen manchmal drei Gegenstände auf: Tefillin, Tallit und Siddur.

    Das Gebot, Tefillin, Gebetsriemen zu tragen, geht in biblische Zeit zurück. Die Gebetsriemen bestehen aus zwei kubischen Lederkapseln, in die Pergamentstreifen mit drei Abschnitten aus dem Buch Exodus und dem Buch Deuteronomium eingeschlossen sind. Sie werden von religionsmündigen Männern jeweils zum Morgengebet (außer am Shabbat und an den Feiertagen) an Kopf und Hand angelegt: „zum Zeichen an deiner Hand und zum Erinnerungsmal zwischen deinen Augen“ (Exodus 13,9). Eine Kapsel wird am linken Arm in Herznähe, die andere an der Stirn festgebunden.

    Der Tallit ist ein Gebetsmantel, den gesetzestreue Juden nur beim Morgengottesdienst sowie an Tisha be Aw und am Yom Kippur tragen: ein rechteckiges Tuch aus weißem Stoff, mit Schaufäden (Zizit) an den vier Enden, wird über Schulter oder Kopf gelegt. Die Schaufäden werden symbolisch gedeutet als Zahlzeichen für alle Gebote der Tora. Raschi errechnete 613 Gebote: Der Zahlenwert des Wortes Zizit beträgt 600 (jeder hebräische Buchstabe bedeutet auch eine Zahl), der einzelne Faden besteht aus 8 Fäden und ist fünfmal geknotet. Einen Tallit katan, einen kleinen Gebetsmantel, tragen viele unter der gewöhnlichen Kleidung, wobei die Schaufäden sichtbar hervorschauen.

    Der Siddur ist das Gebetbuch, das es in unterschiedlichen Ausführungen und in unterschiedlichen Übersetzungen gibt.

    Doch zurück zum Shabbat. Der „Gottesdienst“ wird zuhause fortgesetzt. Der Vater segnet seine Kinder, wenn er aus der Synagoge kommt. Seiner Frau spricht er die Lobesworte zu: „Es sind wohl viele tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle“. Am Anfang des Shabbat-Essens zuhause wird erst der Wein durch den Vater gesegnet und ausgeteilt, dann folgt der Segen über den geflochtenen Broten (Challot, manchmal auch Challes genannt). Stückchen davon werden in Salz getaucht und an alle Anwesenden ausgeteilt. Das Brot erinnert an die doppelte Menge Manna, die die Israeliten in der Wüste vor dem Shabbat fanden. Eine Decke unter und eine zweite über den Broten symbolisiert den Tau, der das Manna umhüllte. Brot steht für alles, was aus der Erde wächst. Nun kann die Hauptmahlzeit beginnen.
    Der Gottesdienst am Samstagmorgen kann bis zu drei Stunden dauern und besteht aus drei Teilen: einem erweiterten Morgengebet, der Lesung des Wochenabschnitts (Parasha) mit den Zusatzlesungen Haftara und Mussaf.

    Wie streng der Shabbat auch eingehalten werden mag, nie darf er über menschlichem Leben stehen. Wo Leben bedroht ist, fallen die Gesetze: Pikuach nefesh doche shabbat – Lebensgefahr verdrängt den Shabbat.

    Lassen sich die ersten drei Sterne am Himmel sehen, wird die Königin verabschiedet. In der Familie entzündet man zur Hawdala, dem Unterscheidungssegen, eine Kerze, die aus mindestens zwei dünnen Kerzen geflochten ist. Der Kleinste aus der Familie darf die Kerze halten. Man füllt den Kiddushbecher bis zum Überlaufen und spricht ein Segenswort. Damit man das „gute Aroma“ des Shabbat nicht vergisst, schnuppert jeder an der Bessamim-Büchse, einem Behälter mit wohlriechenden Gewürzen, oft in der Form eines Turmes gestaltet, denn Gott gleiche einem Turm von Wohlgerüchen (Hoheslied 5,13). Zum Schluss wird der Unterscheidungssegen gesprochen: „Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, der unterscheidet zwischen heilig und profan, zwischen Licht und Finsternis, zwischen Israel und den Völkern, zwischen dem siebten Tag und den sechs Werktagen.“ Dann wird etwas vom Wein auf einen Teller geschüttet, und die Kerze erlischt im Wein.

  8. #18
    Popcorn Gast

    Standard

    Danke liebe Tanuki :P sei geknuddelt! :22

  9. #19
    Popcorn Gast

    Standard

    Aus dem Israelitschen Gebetsbuch, Gebet für den Shabbat:


    Höre, Israel, der Ewige, unser Gott,
    der Ewige ist einzig!

    Gelobt sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches
    immer und ewig.


    Shalom Shabbat an alle!

    Popcorn

  10. #20
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    Standard

    ich habe gesucht liebe popi aber nichts darüber gefunden, dass es auf die sünde der frau im paradise zurückgeht...und sie deswegen heute wieder durch anzünden der sabbatlichter das licht in die welt zurückbringt. wäre wohl schön...aber ich fand nichts drüber.

    aber ich habe eine schöne beschreibung eines sabbat anfang gefunden und einen einblick wie es in den jüdischen familien zelebriert wird.

    Sabbat im jüdischen Haus

    "Wenn die Familie am Freitagabend aus der Synagoge nach Hause kommt, liegt der von der Mutter gedeckte Tisch bereits im warmen Licht der von ihr gesegneten Kerzen. Am Platz des Vaters steht der Kelch mit Wein und daneben die Schabbatbrote unter einer schönen Decke. Der Vater spricht über Brot und Wein den Segen. Zuvor nimmt die Mutter auf einem Stuhl Platz; den Vater und Kinder geschmückt. Ein schlichtes Lied begrüßt die Engel des Friedens, die ihren Einzug halten, danach wird ein Lied zur Ehre der jüdischen Frau und Mutter angestimmt. Das anschließende Mahl wird durch fromme und frohe Gesänge wieder und wieder unterbrochen. Wenn irgend möglich, verliest der Vater auch noch während des Essens oder nach Tisch den für jeden Schabbat bestimmten Wochenabschnitt aus den fünf Buchern Moses mit Kommentaren und bringt ihn damit seinen Kindern nahe. Am anderen Tag findet der Schabbat auch im Hause seine weitere Akzentuierung, wenn man sich zum mittäglichen Mahle niedersetzt und über Wein und Brot den Segen spricht. Die dritte häusliche Feier ist die Feier des Abschieds von einem Tag, der zwischen Weltschöpfungs- und Erlösungsgedanken die Mitte hält. Alle versammeln sich um den Vater, der den Segen über den Wein spricht, über wohlriechende Gewürze und zum Schluß über das Licht. Ausklang ist der Unterscheidungssegen über das Heilige und Werktägliche, Licht und Finsternis, Israel und die Völker, den siebten Tag und die sechs Werktage. Dann wird etwas Wein auf einen Teller geschüttet, und die Kerze, die der Kleinste bis dahin halten durfte, erlischt im Wein. Die Familie singt noch einmal von jüdischer Hoffnung und Erwartung in dem Lied des Propheten Elia, dem Vorboten des Messias."

    Robert Raphael Geis, Vom unbekannten Judentum,
    Freiburg 1961, 61 f mit Auslassungen


 

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