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Ich bin Christ,habe mich ale Erwachsener nochmals taufen lassen.

Jetzt bekomme ich immer wieder Zweifel ob die Bibel wirklich das Wort Gottes ist oder von Menschen?!

Gibt es ihn wirklich? Ich werde noch verrückt, weil ich keine Sicherheit mehr in mir spüre.

Kann mir jemand helfen?


LG Hope1
Lieber User Hope1!

Nicht nur die Ungläubigen aus dem religiösen Aspekt gesehen, sondern auch die Gläubigen zweifeln im Laufe ihres Lebens hin und wieder an ihrem Glauben. Dies ist jedoch für keinen verwerflich, da ein Glaube starke Willenskraft erfordert. Schließlich gibt es bis heute hin keine eindeutigen Beweise, welche die Existenz von Gott bestätigen könnten. Der Glaube ist und bleibt ein Geheimnis!

Viele Fragen bleiben in den verschiedensten Religionen unbeantwortet. Eine dieser Fragen ist, warum Gott in der Welt so viel Leid und Schmerz zulässt. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass Gott, wenn es ihn denn gäbe, Mittel und Wege hätte, Morde und Kriege zu verhindern. Dies ist der hauptauslösende Faktor für den Zweifel an der Existenz von Gott. Doch im Römer 3,16 und 17 wird ganz eindeutig darauf hingewiesen, dass Gott zwar die Welt erschaffen hat, man ihn jedoch nicht dafür verantwortlich machen kann, was wir aus diesem Geschenk machen. Ob auf der Welt Freud oder Leid herrscht, liegt alleine in der Hand der Menschen. Nach seiner Kreuzigung wurde Jesus begraben. Am dritten Tag nach seiner Kreuzigung fand man sein Grab allerdings leer auf, obwohl es von Römern streng bewacht worden war. Die Tatsache, dass Jesus auferstanden ist, ist für viele Menschen unglaublich.

Auch im großen Zusammenhang der Weltgeschehnisse müssen Leidtragende Trauer, Schmerzen und quälenden Ungewissheiten standhalten. Selbst ein
Blick in die Bibel ergibt Ähnliches: Sie berichtet, dass sich Menschen,
die Gott vertrauen, in Frage gestellt sehen. Insbesondere die Psalmen
sprechen von der Not und Anfechtung glaubender Menschen. Und auch Jesus spricht diese Erfahrung an, wenn er zu Petrus sagt: „Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre!“

Wer kann schon von sich sagen, dass sein Glaube so belastungsfähig ist, dass
er alle Zweifel hinwegtragen könnte? Wer von uns kann denn schon die Hand dafür ins Feuer legen, ob am Ende unseres Lebens der Zweifel vielleicht nicht doch stärker ist als der Glaube? Ja, muss man manchmal nicht sogar staunen,
dass man immer noch glauben kann und darf? Glaube ist ein Zustand des
Gemüts und der Seele, im Sinne des spanischen Mystikers Johannes vom Kreuz, der sagt: „Glaube ist die Vereinigung der Seele mit Gott.“

Glaube entsteht nicht, indem ich aufs Universum und seine Gesetze und Geheimnisse blicke, sondern indem ich, wie ein Mystiker, dem Dag Hammarskjöld hier folgt, in mich hineinhöre, mich auf das Mysterium einlasse, das ich nur auf dem Grund meiner Seele finde und mir so den Glauben ganz persönlich aneigne. Und dann geschieht das Wunder: „Suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan…Wenn du mich von ganzem Herzen suchen wirst, so will ich mich von dir finden lassen… Denn ich habe für dich gebeten,dass dein Glaube nicht aufhöre!..." Wir sind also doch nicht allein gelassen auf der Suche nach Gott, nicht allein gelassen im Spagat zwischen Glaube und Zweifel. Da ist einer, der für uns betet, dass unser Glaube nicht aufhöre: Jesus, der für uns leidet, stirbt, aufersteht, betet und uns so die Tür zum Himmel aufschließt. In diesem Glauben müsste es sich dann doch vertrauensvoll leben und glauben lassen.

Ein Glaube, der nicht hinterfragt werden darf, bindet uns an den Irrtum,
denn in jedem Glauben liegt Unvollständigkeit und Fehlerhaftigkeit. Zweifel ist der Prüfstein der Wahrheit, das Scheidewasser, das den Irrtum wegätzt.

Schau auf Jesus, suche ihn .... immer wieder ... du bist nicht allein, Gott ist mit dir am Abend und am Morgen und gewiss an jedem neuen Tag!.