Shalom

Da wurden ja in kurzer Zeit recht viele verschiedene Punkte aufgegriffen.

Da würde ich mal gerne einfach zu vorderst in der Schrift beginnen, was da wirklich steht:
1.Mose 1,27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.

Also die Frau wurde nach dem Bilde Gottes geschaffen, und nicht wie Paulus erklärt, nach dem Bilde des Mannes (1. Kor 11.7). Es stellt sich die Frage, woher er eine solche Behauptung nimmt, die so gegensätzlich zur Stelle in der Torah steht.

Deshalb mal vorab 1. Kor 11 2 Ich lobe euch aber, daß ihr in allem meiner gedenkt und die Überlieferungen (a), wie ich sie euch überliefert habe, festhaltet.

(a) Überlieferung: gr. paradosis = Überlieferung, Tradition, die mündlich neben dem AT bzw. außerhalb des AT weitergegebenen Lehren und Gebote der Schriftgelehrten, die überkommene Lehre (gem. Elberfelder Worterklärung).

Paulus schreibt hier ganz klar, dass er dies, was er im folgenden sagt, aus der mündlichen Überlieferung ist. Selber stellt er diese Überlieferungen andernorts an den Pranger und als Fabeln hin. Ich hätte ja nichts dagegen, wenn wir da diese Überlieferungen etwas näher studieren würden und sie auch mehr ins Bibelverständnis integrieren würden. Aber es war ja genau Jeshua, der auch Überlieferungen und zusätzliche Gesetze in Frage stellte und sie eindeutig wieder der Torah unterstellte. Ist dieses Verhalten des Paulus nun wirklich so von Gott gewollt? Nein, denn es steht im Gegensatz zur Torah.


In der ganzen Torah steht nirgends, dass sich die Frau dem Manne unterordnen muss. Die Frau (Ischa) ist ebenso nach dem Bilde Gottes wie der Mann (Isch).

1.Mose 3,16 Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen!

Dieser Vers wird oft verstanden, dass von nun an der Mann Herrscher über die Frau sein soll. Aber zu wem sagt Gott nun dies und wie sagt er das?
Gott prophezeit hier der Frau, dass der Mann über sie herrschen wird, nicht als Plan Gottes oder als Wille Gottes, sondern als folge der Sünde, da der Mann seinem ICH mehr Recht gibt, als dem ursprünglichen Willen Gottes. Es ist zu beachten, dass er dies der Frau gesagt hat, und nicht dem Manne! Das ist ein wesentlicher Unterschied und dies hat nichts mit Wortklauberei zu tun, sondern mit verstehen!
Und dies hat der Mann ja auch tatkräftig bewiesen, er holt sich, was er kann, was es auch immer ist, er ist der Jäger, er muss herrschen, will Macht und Ruhm. Dies ist die Wirkung der Frucht vom Baum der Erkenntnis, beim Mann auf seine Art, bei der Frau auf ihre Art, aber dies war nicht der Wille Gottes.
Und eigentlich hatte ich gedacht, dass im Christentum der Mensch von der Sünde befreit wäre und er wieder nach dem göttlichen Prinzip leben darf.


Oder gehen wir noch etwas weiter zurück:
1.Mose 2,18 Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.

Das Wort Hilfe (hebr, ezer, ajin, zajin, resch (vgl. Eben Ezer!!)) , welches hier steht, ist nicht obed (ajin, beth, dalet), dienen (Slave) oder untertänig sein, sondern es ist das gleiche Wort, als wenn wir sagen, dass Gott uns eine Hilfe ist, oder dass ein Freund uns Hilft. Das ist ein grosser Unterschied zu Sklave, Diener, Gehilfe usw, denn es drückt freiwilliges Helfen aus, ein Helfen, aus sicher heraus und kommt nicht aus einer abhängigen Stellung heraus.



Nur mal so die wichtigsten Gedanken. Gott will eine Partnerschaft zwischen den Ehepartnern. So bewiesen die Frauen von Abraham, Isaak und Jakob oft mehr geistliche Sicht! Ich würde es mal so sagen, dass da Paulus ein Problem mit Frauen hatte, oder er das explizit für eine bestimmte Situation verstand, was aber leider durch den Kontext nicht zum Ausdruck kommt, und die Kirche dies immer ausgenutzt hatte, aber sicher nicht, dass es Lehre Gottes ist.

Gruss Alef