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  1. #1
    poetry Gast

    Standard Schläge aus Liebe ....

    Je mehr ich in christlichen Foren lese, um so mehr komme ich ins Grübeln.

    Gestern sah ich in einem Forum zum Thema Kindererziehung folgenden Artikel verlinkt:

    http://www.soundwords.de/artikel.asp...20gef%C3%BChrt


    Den Link las ich in diesem Forum, welches mich auch erstaunen ließ:
    http://www.forum-gott-und-die-welt.d...73926f2&page=1


    Meine Frage an die Eltern in diesem Forum:
    Haltet ihr Schläge für ein legitimes Erziehungsmittel?
    Geht es nicht auch ohne körperliche Gewalt ?

    Grüße,
    Poe

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von aus dem Artikel soundwords
    Jemand hat richtig gesagt: "Das Kind muss selbst unter den Schlägen der Rute verspüren, dass es die Liebe ist, die die Rute anwendet. Kinder merken sehr schnell und empfinden in ihren jungen Herzen sehr scharf, ob Liebe oder Ärger und Zorn des Vaters die Rute führt. Im letzteren Fall wird die Bestrafung alles andere als eine Besserung zur Folge haben. Zorn ruft Zorn hervor. "Ihr Väter, ärgert eure Kinder nicht, auf dass sie nicht mutlos werden". In solch einem Fall wird jeder Schlag der Rute das arme Herz des Kindes seinen Eltern entfremden, anstatt es inniger mit ihnen zu verbinden.
    Das Kind soll bei der Schläge das es erhält die Liebe spüren???? Wie pervers ist das? Schläge ruft Hass hervor, denn man tut einem kleinen Körper Gewalt an. Solche Artikel lösen bei mir Wut aus. Ich frage mich, ob der Schreiber noch ganz bei Trost ist?

    Zitat Zitat von aus dem selben Artikel
    Wie wichtig ist es daher für den Vater oder die Mutter, vor dem Schlagen mit einem demütigen, gebeugten Herzen zu Gott aufzublicken und Ihn um die nötige Gnade und Weisheit zu bitten. Er, "der allen willig gibt und nichts vorwirft", kann durch Seinen Geist der Liebe und Besonnenheit die Hand des Vaters leiten bei der Anwendung der bitteren Zuchtrute."
    Vor dem Schlagen mit einem demütigen, gebeugten Herz zu Gott aufblicken - sowas ist krank. Wer glaubt, dass Gott gefallen an so einem Szenario hat, der gehört in die Klapse. Was aus diesen Kindern wird, denen auch noch vermittelt wird, dass das alles aus Liebe und Gott heraus geschieht, das kann man sich an den 5 Fingern abzählen. Diese Kinder wollen später mal nichts mit Gott zu tun haben - und ich kanns gut verstehen. Wehe diesen scheinheiligen Vätern und Mütter.

    Dass Kindererziehung nicht immer leicht ist und dass Eltern auch Fehler machen und auch mal ein Klaps ausrutschen kann, das können wir wohl alle nachvollziehen. Aber wenn man es unter der Anleitung der Bibel tut und Gott vorschiebt als Initiator des Ganzen - dem gehört mächtig ins Gewissen geredet.

  3. #3
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    Standard

    Ich lese den Artikel nicht zu Ende, denn grad ist die am dampfen.

    Wer steckt hinter dieser Internet Seite? Sie betiteln sich "Sound Words, gesunde Worte.de" Was daran noch gesund sein soll, das frage ich mich allerdings.

  4. #4
    Honigmond Gast

    Standard

    ...ich kenne diese Lehren, kenne ganze Seminare zum Thema „wie man seine Kinder richtig züchtigt“...
    Es ist, denke ich mehr verbreitet, als man meinen könnte, leider.

    Die Argumente sind vielseitig und immer mit „christlichen“ Bibelstellen hinterlegt.
    z.b. Sprüche 13,24: „ Wer seine Rute schont, hasst seinen Sohn...“

    Es ist eine unglaublich wahnsinnige Mischung, wenn Schläge, Züchtigung mit Gürtel, Stock oder ähnlichem ( meist nicht mit der bloßen Hand, damit das Kind keine Angst vor der väterlichen Hand bekommt- so die hohl klingende Argumentation) mit Glauben kombiniert wird.
    Selbst oft genug leider Zeuge solcher Praxis von „gelebtem christlichen Glauben“ ekelt es mich an, solche Dinge zu lesen.

    Wie kann ein Kind vertrauen lernen, wenn es „durch Schläge“ lernt?
    „Schlag mich, wenn du mich liebst... aber ignorier mich nicht...“ solche und ähnliche Gedanken kommen unter anderem heraus, wenn Kinder unter solch einem Druck aufwachsen.

    Nein, ich habe nicht alles davon durchgelesen.
    Es widert mich, ehrlich gesagt, an.

    Ich weiß, was es heißt, wenn man Mutter ist. Und ich weiß, dass an manchen Tagen der „normale Wahnsinn“ im Alltag schwer genug sein kann. Doch Liebe findet immer einen Weg, der besser als Schläge ist.
    Wenn man weiß, wie gedemütigt, verunsichert und klein sich Kinder fühlen, wenn Schläge „Christlich legalisiert“ werden... kann man doch icht ernsthaft gezielt schlagen...das hat in meinen Augen nichts mit Liebe zu tun.

    Wut... Trauer... das ist es, was ich fühle, wenn ich so etwas lese.
    An solch einen „Gott“ glaube ich nicht. Von „Christen“, die das leben, habe ich mich distanziert und es hat meinen Kindern und mir gut getan.
    Ich werde niemanden schlagen und schon gleich gar nicht mir anvertraute Kinder.

    „Ich höre nicht, was du sagst, weil das, was du tust, so laut schreit“( ich weiß grad nicht, woher das Zitat genau ist)... ich wünsche mir, dass Kinder uns Erwachsenen vertrauen.
    Was sich nicht alles „christlich“ nennt...

    Ich wünsche allen Eltern Kraft und Weisheit im liebevollen Umgang mit ihren Kindern.

    Eine traurige Honigmond


  5. #5

    Standard

    Der Artikel ist abscheulich. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

    Haltet ihr Schläge für ein legitimes Erziehungsmittel?
    Nein, es ist kein legitimes Erziehungsmittel, es ist einfach nur schwach und anmaßend.


    Geht es nicht auch ohne körperliche Gewalt ?
    Ja es geht, auch wenn es manchmal viele Nerven und vor allem Geduld kostet. Aber es lohnt sich. Meine Kinder 17 und 2 Jahre kennen solches gewalttätige Handeln nicht und es hat bisher ihnen auch nicht gefehlt (abgeleitet aus dem blöden Spruch: „Es hat nicht geschadet“). Was man liebt züchtigt man nicht, sondern man liebt es konsequent! Das heißt, es ist keine Mühe zu groß, kein Weg zu weit um seinen Kindern Grenzen aufzuzeigen und vor allem die entscheidenden Richtlinien und Wegweisungen zu vermitteln. Und darüber hinaus, würde man seinen Lebenspartner auch schlagen – züchtigen, wenn dieser nicht „gehorchen“ will? Normalerweise löst man solche Angelegenheiten in einer vernünftigen Diskussion. Sind Kinder nun wertloser als der Lebenspartner, sind sie Diskussionsunmündiger als Erwachsene? Meine Erfahrung zeigt, dass selbst meine zweijährige Tochter Argumente und Analysen von Sachverhalten versteht und bei entsprechender Zuwendung auch einlenkt, wenn ihr etwas nicht in den „Kram“ passt.

    Kinder sind selbstständig denkende Wesen, welche ihre Welt, ihre Belange, Bedürfnisse und Zuneigungen oder auch Ablehnungen immer aus ihrem Blickwinkel sehen und verstehen. Erwachsene haben die Pflicht sich auf diese Ebenen einzulassen, sie zu verstehen und vor allem sich dieser zu stellen. Das fängt z.B. im Supermarkt an und hört beim zu Bett gehen nicht auf.

    Zudem sollten wir Kinder nicht zu Befehlsempfängern unserer Bedürfnisse und Ansichten deklassieren, sondern darin begleiten und fördern, damit sie mündige Menschen – mit eigenen Bedürfnissen und Empfindungen werden. Das schließt eben darin ein, dass ich akzeptieren muß, wenn mein Kind NEIN sagt und es schließt darin ebenso ein, dass mein Kind ein NEIN akzeptieren muß, wenn es Eltern sagen. Es geht nur in Gleichberechtigung und vor allem in gleicher Wertschätzung und oft nicht ohne Diskussionen und das Ringen um den kommpromisreichen Mittelweg.

    Ich kann nur sagen, ich habe meinen „Großen“ so erzogen und im Vergleich zu so manchen seiner Altersgenossen ist er um einiges Reifer, Mündiger, Kritischer, Selbständiger und vor allem in seinem Handeln Nachdenklicher – Bedachter. Und was mir besonders positiv ins Auge fällt ist, dass wir eine wirklich tiefe und bedeutende emotionale Vater – Sohn, Sohn - Vater Beziehung haben, welche von gegenseitigen Respekt und Vertrauen geprägt ist. Was kann ich mir besseres wünschen?

    Dazu bedurfte es keiner Züchtigung, keiner Schläge, böser Worte oder Abstrafungen egal welcher Art, sondern lediglich der innigen und liebevollen Zuwendung. Aber sicher, es ist Arbeit und es ist oft auch Verzicht und „HintenDranStellen“ eigener Bedürfnisse und Ansichten. Doch wer Kinder „in die Welt setzt“, sollte sich auch dessen klar sein, dass wir eine Verantwortung und Aufgabe gegenüber diesen Menschen haben, welche NIEMALS UNSER EIGENTUM sind, und nur auf Zeit uns anvertraut sind!

    Die „Produkte“ unserer gelebten sexuellen Lust und Befriedigung sind eben nicht unser Eigentum mit dem wir machen können was wir wollen!

    Absalom

  6. #6

    Standard

    Ich kann jetzt nicht als Eltern antworten, ich hab ja keine Kinder, aber ich antworte als eine, die in ihrer Kindheit mehrmals Prügel von meiner Mutter bekommen hat, mit dem Stock und mit der Hand, und zwar ganz ordentlich auf den Po.

    Ich erinnere mich, wenn von uns 3 Großen jemand was angestellt hat und jeder es abstritt, haben wir sogar alle 3 Prügel bekommen. Ich war sicher meistens unschuldig.

    Ich denke, das war damals noch eine Zeit, wo es üblich war, Kinder zu schlagen, meine Eltern wussten es vielleicht nicht anders. Sie haben sicher gemeint, sie müssten ihre Kinder gut erziehen und da gehört das Schlagen dazu. Ich betone, es waren christliche Eltern. Außerdem war meine Mutter sicher auch überfordert mit 7 Kindern.

    Ich kann jetzt nur aus eigener Erfahrung reden. Und da muss ich sagen, bei mir hätte genügt, wenn man mit mir geredet hätte, denn ich wollte ohnehin immer alles recht machen. Mir haben die Prügel geschadet, ja, es hat meine kindliche Seele sehr verletzt - und ich habe keinerlei Liebe beim Schlagen gespürt.

    Da brauch ich wohl gar nicht mehr betonen, dass ich es nicht für richtig halte, wenn Kinder geschlagen werden, egal, aus welchem Grund.

  7. #7
    poetry Gast

    Standard

    Ich will meine Frage selber beantworten:

    Wir sind Eltern einer 13. fast 14-jährigen Tochter und wir wissen, dass es auch ohne jegliche Gewalt geht. Sie kennt auch keinen Klaps auf den Po und ist mehr als verwirrt, wenn sie sieht, wie Mütter in der Öffentlichkeit ihren Kleinen den Hintern versohlen. Diese Mütter sind dann auch verstört, wenn sie von mir angesprochen werden (ich kann mich da nicht zurückhalten).

    Der Gipfel der Perversität ist für mich, wenn man Gott als Entschuldigung für seine Ohnmacht darbietet.

    poe
    Geändert von poetry (11.12.2009 um 15:18 Uhr)

  8. #8
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    Standard

    Wer keine Worte mehr hat ist schwach und greift oft zu anderen Mitteln.
    Nur bringt man dann seinen Kindern auch bei ohne Worte zu handeln .....es wird zur Spirale der endlosen Gewalt.

    Wer mal die Sendung der Super Nany verfolgt hat, der kann sehen wie sich das Leben der Kinder entwickelt die ohne Zuneigung und Liebe und Gewaltlosigkeit aufwachsen - das meine ich wenn ich von einer Spirale der endlosen Gewalt rede.

  9. #9

    Standard

    ...und wer kein Gespür (mehr) hat fürs Leben, für Bedürfnisse, fürs Menschsein,
    der klammert sich an irgendwelchen konstruierten Erziehungsmethoden die durch eine ganze Gemeinde hochgehalten und entsprechende Bibelstellen abgedeckt sein können

    und die ja so fromm und heilig klingen oder scheppern, und die auch laut tönen können weil da nur noch Hohlräume da sind.
    Jemand der Gefühl und VErstand einschaltet kann doch eigentlich nicht auf so nen Mist kommen mit dem demütigen aus Liebe züchtigen oder??

    und die kinder werden auch noch völlig paranoid erzogen weil schlechtes als gut und falsches als richtig verkauft wird.

    Und dann heißt es der Glaube macht frei.
    das macht mich auch wütend.

    tiffi

  10. #10

    Standard

    Wer sein Kind liebt der züchtig es, das seh ich schon ein...

    Nur die Art der Züchtigung ist eben die Frage. Wer das mit Schlägen auslegt, der vergisst das wichtigste Gebot: die Liebe untereinander.

    Gott erzieht und züchtigt uns auch. Aber ich persönlich verstehe unter Züchtigung in Bezug auf Kinder in erster Linie Konsequenz. Und die in Verbindung mit Verständnis und Liebe. Da wäre schon vielen Kindern geholfen...

    LG


 

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