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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Isaak Gast

    Pfeil nicht neu und nicht christlich, sondern jüdisch und menscklich ist die Nächstenliebe

    Zitat Zitat von Fisch Beitrag anzeigen
    Könntest du mir sagen, was du denkst, dass die Unterschiede sind zwischen jüdischer Nächstenliebe und christlicher Nächstenliebe? Ich sehe da echt keine Unterschiede......
    User Jakow wird sicher noch selbst antworten. Dem dennoch ein wenig vorgegriffen.

    Allgemein wird nicht selten aus christlicher Seite behauptet, dass Jesus zur Liebe aufrief und dass dies neu gegenüber dem jüdischen Schriftgelehrtenglauben sei.
    Jesu aber zitierte an besagter Bibeltextstelle aber nichts Neues sonder, so diese Gespräch überhaupt tatsächlich stattgefunden haben soll, die Tora und der christliche Leser lauschte da, lesender Weise, einem innerjüdischen Gespräch, welches somit nicht an die Gojim, also alle Völker gerichtet wäre und dies somit nicht zu einem Gebot der Christen gerechnet werden könnte. Aus jüdischer Sicht dürfen Christen diesem jüdischen Gebot folgen, aber christlich ist es nicht.

    Christen verstehen nicht selten zur Aufforderung zur Nächstenliebe: "Glaube und liebe aus dem Glauben heraus." So entsteht nicht selten die innerchristliche Frage, ob die Selbe gute Tat von einem Christen und einem Satanisten das Selbe wären.

    Jüdisch ist aber die Nächstenliebe derart gemeint, dass weil wir alle gleich sind, ob wir nun zu Israel gehören oder zu fremden Völkern, wir einander in und mit der guten Tat einander Lieben sollen und da gibt es keinen Unterschied, ob die Selbe gute Tat von einem Juden oder einem Satanisten und Christen stamme, aber immer das Selbe wäre.
    Das als mögliches Beispiel.

    So gesehen wäre die Ausführung rein theoretisch etwas Gemeinsames, das Verstehen und die Beweggründe etwas grundlegendes verschiedenes, die Herkunft, das Prinzip und die Bewertung weitestgehend anders verstanden und somit auch anderer Art und anderer Weise

    Shalom

    Isaak

  2. #2
    poetry Gast

    Standard

    Nächstenliebe ist Nachstebliebe, egal ob jüdisch, christlich, atheistisch.

    Aber ich warte noch darauf, dass wir diskutieren welche Nächstenliebe die wahre und einzige Nächstenliebe ist ;-)

  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von poetry Beitrag anzeigen
    Nächstenliebe ist Nachstebliebe, egal ob jüdisch, christlich, atheistisch.

    Aber ich warte noch darauf, dass wir diskutieren welche Nächstenliebe die wahre und einzige Nächstenliebe ist ;-)
    Genau diesen Satz hatte ich vorhin schon geschrieben und dann doch wieder gelöscht :)

    Aber mal wieder bin ich hundert prozentisch einer Meinung.

    LG
    Fischi

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von poetry Beitrag anzeigen
    Nächstenliebe ist Nachstebliebe, egal ob jüdisch, christlich, atheistisch.

    Aber ich warte noch darauf, dass wir diskutieren welche Nächstenliebe die wahre und einzige Nächstenliebe ist ;-)
    Diese Frage käme ja nur auf, wenn es sich dabei um den selben Begriff handeln würde, nur dann könnte man diesen auch derart vergleichend einsetzten. Ich aber habe ja gerade behauptet, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche Begriffe handelt.

    Nächstenliebe ist im Judentum ein recht umfangreiches Konzept, welches sich u.a. aus Chesed und Tzedaka zusammen setzt.

    Bei Tzedaka geht es ganz konkret darum, wieivel vom eigenen Einkommen (nicht nur finanzieller Natur) man anderen geben muss. Meistens läuft dieses darauf hinaus im Idealfall 10% seines Einkommens anderen zu geben. Dabei geht es dann auch weiter darum, wer dieses nun bekommt und auf welche Weise.

    Bei Chesed geht es um ganz unterschiedliche Punkte, wie bei Toten für deren Beerdigung zu Sorgen, Arme zu unterstützen, so dass bspw. jeder angemessene Kleider hat usw. Auch hier läuft dieses auf zahlreiche ganz konkrete Punkte hinaus. Manche gehen sogar soweit hierunter auch all dieses zu fassen, was wir gegenüber anderen sagen und auch hierbei den anderen zu respektieren und entsprechend gegenüber zu treten. So ist es hier bspw. verboten über Dritte zu reden oder jemanden negativ zu bewerten.

    Noch ein Beispiel wie weit es hier geht: Jemand fragt uns nach dem Weg. Hier ist man als frommer Jude dazu verpflichtet alles zu tun, damit dieser sein Ziel erreicht. Normalerweise reicht hier eine einfache Wegerklärung. Wenn man dabei aber den Eindruck hat, dass der Betreffende dem nicht folgen kann oder es sich merken kann, muss man in begleiten usw. Dieses kann dann soweit gehen, dass man ihm auch ein Ticket finanzieren muss oder ein Taxis organisieren muss.

    Bei beidem geht es dabei nicht darum, was der einzelne hier vielleicht aus Liebe tun will, sondern es sind Pflichten. Es handelt sich hier also um einen grossen Bereich der Halacha für den Alltag, welche jeder Jude beachten muss und darum gibt es im Judentum auch zahlreiche Organisationen welche sich damit beschäftigen. So muss eine jüdische Gemeinde bspw. über eine Beerdigungsbruderschaft verfügen und meinstens gibt as an Orten wo mehrere orthodoxe Juden zusammen wohnen, daneben auch noch zahlreiche andere Orgaisationen welche armen Menschen helfen, auf eine menschliche Art, also meistens im Geheimen, so dass niemand beschämt wird und sich öffentlich als Armer, Hilfesuchender zu erkennen geben muss.

    Gibt es so etwas wirklich auch im Christentum, mit den gleichen Auswirkungen?
    Isaak zeigt Unterschiede ja noch auf einer ganz anderen Ebene.

    Und noch abschliessend, kann obiges natürlich jeder Mensch ausführen, nicht nur Juden, welche sich dazu verpflicht fühlen und nach jüdische Lehre wird jede entsprechende Tat vor G'tt gleich gewertet. Und diese Taten von allen Menschen sind es, welche die kommende Welt bringen werden (neben anderem).

    Die Bedeutung von Chesed können wir dabei auch schon an der Tora sehen, welche mit Chesed beginnt (Als G'tt Adam und Chawa einkleidete) und mit Chesed aufhört (als G'tt Mosche beerdigte).
    Geändert von Jakow (14.01.2010 um 15:18 Uhr)

  5. #5
    poetry Gast

    Standard

    Lieber Jakow,

    ich mach es mal einfacher Nächstenliebe ist frei von "Du mußt" und "ist verpflichtet" - Nächstenliebe ist eine Angelegenheit des Herzens und muss gelebt sein. Etwa liebe ich meinen Nächsten oder nicht.

    Nächstenliebe ist "einfach" eine Art der Liebe und Liebe ist grenzen-, religions- und denominationslos. Sie ist frei jeder Philosophie und auch frei von Zwängen.

    Und da brauch es auch keinerlei Vorschriften, keine Bibel, keinen Talmud, kein Gesetzblatt.

    Nurmalso meine Meinung.

    poe

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von poetry Beitrag anzeigen
    ich mach es mal einfacher Nächstenliebe ist frei von "Du mußt" und "ist verpflichtet" - Nächstenliebe ist eine Angelegenheit des Herzens und muss gelebt sein. Etwa liebe ich meinen Nächsten oder nicht.
    Eben, das ist die christliche Auffassung davon, womit wir eben den deutlichen Unterschied zu dem haben, was ich geschrieben habe.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Jakow Beitrag anzeigen
    Diese Frage käme ja nur auf, wenn es sich dabei um den selben Begriff handeln würde, nur dann könnte man diesen auch derart vergleichend einsetzten. Ich aber habe ja gerade behauptet, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche Begriffe handelt.

    Nächstenliebe ist im Judentum ein recht umfangreiches Konzept, welches sich u.a. aus Chesed und Tzedaka zusammen setzt.

    Bei Tzedaka geht es ganz konkret darum, wieivel vom eigenen Einkommen (nicht nur finanzieller Natur) man anderen geben muss. Meistens läuft dieses darauf hinaus im Idealfall 10% seines Einkommens anderen zu geben. Dabei geht es dann auch weiter darum, wer dieses nun bekommt und auf welche Weise.

    Bei Chesed geht es um ganz unterschiedliche Punkte, wie bei Toten für deren Beerdigung zu Sorgen, Arme zu unterstützen, so dass bspw. jeder angemessene Kleider hat usw. Auch hier läuft dieses auf zahlreiche ganz konkrete Punkte hinaus. Manche gehen sogar soweit hierunter auch all dieses zu fassen, was wir gegenüber anderen sagen und auch hierbei den anderen zu respektieren und entsprechend gegenüber zu treten. So ist es hier bspw. verboten über Dritte zu reden oder jemanden negativ zu bewerten.

    Noch ein Beispiel wie weit es hier geht: Jemand fragt uns nach dem Weg. Hier ist man als frommer Jude dazu verpflichtet alles zu tun, damit dieser sein Ziel erreicht. Normalerweise reicht hier eine einfache Wegerklärung. Wenn man dabei aber den Eindruck hat, dass der Betreffende dem nicht folgen kann oder es sich merken kann, muss man in begleiten usw. Dieses kann dann soweit gehen, dass man ihm auch ein Ticket finanzieren muss oder ein Taxis organisieren muss.

    Bei beidem geht es dabei nicht darum, was der einzelne hier vielleicht aus Liebe tun will, sondern es sind Pflichten. Es handelt sich hier also um einen grossen Bereich der Halacha für den Alltag, welche jeder Jude beachten muss und darum gibt es im Judentum auch zahlreiche Organisationen welche sich damit beschäftigen. So muss eine jüdische Gemeinde bspw. über eine Beerdigungsbruderschaft verfügen und meinstens gibt as an Orten wo mehrere orthodoxe Juden zusammen wohnen, daneben auch noch zahlreiche andere Orgaisationen welche armen Menschen helfen, auf eine menschliche Art, also meistens im Geheimen, so dass niemand beschämt wird und sich öffentlich als Armer, Hilfesuchender zu erkennen geben muss.

    Gibt es so etwas wirklich auch im Christentum, mit den gleichen Auswirkungen?
    Isaak zeigt Unterschiede ja noch auf einer ganz anderen Ebene.

    Und noch abschliessend, kann obiges natürlich jeder Mensch ausführen, nicht nur Juden, welche sich dazu verpflicht fühlen und nach jüdische Lehre wird jede entsprechende Tat vor G'tt gleich gewertet. Und diese Taten von allen Menschen sind es, welche die kommende Welt bringen werden (neben anderem).

    Die Bedeutung von Chesed können wir dabei auch schon an der Tora sehen, welche mit Chesed beginnt (Als G'tt Adam und Chawa einkleidete) und mit Chesed aufhört (als G'tt Mosche beerdigte).
    Das was du beschreibst ist gelebte Menschenliebe die man entweder in sich trägt oder nicht. Wenn man das aus einem Gebotszwang heraus tut, dann ist es meiner Meinung nach auch nicht besonders viel wert.

    Viele Dinge die du oben beschreibst, sind für mich selbstverständlich und gar nicht wert erwähnt zu werden. Man lebt es so aus, weil man ein hilfsbereiter und gütiger Mensch ist.

    Im übrigen geben viele Christen neben der Kirchensteuer auch noch ihren Zehnten in ihre jeweilige Gemeinde und diese Gemeinde unterstützt damit auch hilfebedürftige Menschen. Du siehst also, vieles hat einen anderen Namen aber im Grunde haben wir viele Gemeinsamkeiten.

    LG
    Fischi

  8. #8
    Isaak Gast

    Pfeil der, das Nächste bitte

    Zitat Zitat von poetry Beitrag anzeigen
    Nächstenliebe ist Nachstebliebe, egal ob jüdisch, christlich, atheistisch.

    Aber ich warte noch darauf, dass wir diskutieren welche Nächstenliebe die wahre und einzige Nächstenliebe ist ;-)
    Tja lieber poetry,

    Liebe ist also Liebe, und das Nächste das Nächste, egal ob man dafür bezahlt oder eine Ehe lebt.
    Wenn's nur so einfach wäre.

    Nun, selbst suche ich hier aber nach Gemeinsamkeiten zwischen Jüdischem und Christlichem und den Spass, lieber poetry, kann das Judentum, inklusive meine Wenigkeit, Dir nicht bieten und zwar festzustellen, welche Nächstenliebe die wahre und einzige Nächstenliebe ist.

    Ich würde themenbezogen sagen wollen, Nächstenliebe gestaltet sich im Jüdischen und Christlichen verschieden und ist eben nicht das Selbe und berührt da eben eher weniger eine Christlich Jüdische Gemeinsamkeit.

    Pauschal gesehen, darüber nachzudenken, zu diskutieren, welche nun die Richtigere und Wahrere wäre, das käme einem Bordellbesuch, bei seiner eigenen Ehefrau gleich, welche man nicht bezahlen wolle, weil man sie liebe. ;-) ;-(

    lehit

    Isaak

    P.S. Gern geschehen liebe Fisch.
    Lieber Jakow, hier im Thread suchen wir Gemeinsamkeiten, für die Unterschiede gibt es den Therad.
    click it
    Eine vielleicht blöde Frage von einer Christin (Was genau unterscheidet denn das Judentum vom Christentum? )
    click it
    Geändert von Isaak (14.01.2010 um 16:45 Uhr)

  9. #9
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    Lieber Isaak

    Was man teilen will, muss ja für den anderen auch geniessbar sein – nein, es muss munden. Also wer etwas teilen will, der schaut, was der andere mag, oder wenn es etwas Neues ist, muss man es schmackhaft machen.


    Nun, ich weiss nicht, wie andere deine Beiträge lesen, aber ich verstehe sie mit einigen Ausnahmen nicht als teilen, sondern eher als deine Ansichten, welche du ja zeitweise wieder relativierst, und als Information. Vielleicht ist ein Forum ja auch nicht zum „Teilen“, da dies wohl eher über eine persönliche Beziehung geht.

    Im meinen Beitrag hatte ich das aber eher für das praktische Leben gedacht, und weniger für die virtuelle Welt des Internets.



    Lehit

    Alef

  10. #10
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    Gemeinsamkeiten gehen ja nicht über Begriffe, Namen oder Bezeichnungen. Die versteht ja dann jede Gruppe, ob Christ oder Jude, und innerhalb derselben auch wieder, oft anders, wie es sich nun mit dem Begriff der Nächstenliebe zeigt.

    Nun, als „Gemeinsamkeit“ ;-) kann man ja mal Jesus zitieren:

    Mt 22,3 Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.« 38 Dies ist das größte und erste Gebot. 39 Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« 40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

    (Hillel sagte es ja recht ähnlich)


    Im Kontext geht es hier um das Gesetz, welches der Mizwoth das grösste sei. Dabei will man aber nicht das Grösste herausschälen und isolieren, sondern viel eher die Basis, das Gefäss des Gesetzes, respektive den Weisungen Gottes zeigen. Also ist diese Nächstenliebe nicht losgelöst vom Rest der Torah, welche ja genau aufzeigt, wie diese Liebe gestaltet werden kann, dass sie nicht vernachlässigt wird, oder auch dass sie nicht überbordet resp. dass es keine Affenliebe daraus gibt.

    Somit deckt sich das nun recht gut mit den Bemerkungen von Isaak und Jakob.



    Alef


 

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