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  1. #1

    Standard Was ist das Christentum

    Kuerzlich habe ich den Thread "Zukunft des Christentum" eroeffnet. Ich habe den Eindruck, dass der Begriff "Christentum" unklar ist. Andernfalls verstehe ich manchen Streit nicht.

    Christen berufen sich, wie der Name sagt, auf einen Christos, das griechische Wort fuer Messias. Das typisch christliche scheint mir aber woanders zu liegen.

    Fuer Christen ist die Rechtglaeubigkeit eine wesentliche Sache. Es genuegt nicht, die verschiedenen Glaubensinhalte zu glauben, sondern man muss sie auch mit Ueberzeugung glauben. Wer nur einen Glaubensartikel ablehnt, ist im konventionellen Sinn kein Christ mehr.

    Ein anderer Zug des Christentums ist, dass man Vernunft und Glaube in Uebereinstimmung bringen will. Dies fuehrte und fuehrt zu manchen Wunderlichkeiten. Auch oder gerade deshalb, weil das Christentum zahlreiche Widersprueche enthaelt.

    Mir geht es mit diesem Thread nicht um eine "akademische" Definition des Christentums. (Damit waere ich bei Wikipedia besser aufgehoben.) Mir geht es um so wichtige Fragen wie:
    - wer bin ich?
    - wann bin ich Christ?
    - wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
    - wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?
    - wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?

    Die Tatsache, dass man immer wieder einander den Glauben abspricht und sich gar Gotteslaesterung vorwirft zeigt mir, wie wichtig die Frage ist.

    Falls man mir jetzt Relativismus oder falsche Toleranz vorwirft, so will ich mich diesem Vorwurf gerne Stellen. Deshalb bitte ich um Eure Ansichten. Dass man in diesem Portal ernsthaft streiten kann, zeigen verschiedene Thraed. (Der positive Aspekt von Streit ist, dass man den Anderen ernst nimmt und sich seinen Ansichten stellt.)

    Gruss Gerd
    Edit: Rechtschreibung

  2. #2

    Standard

    ..... der misslungene Versuch, Glauben zu organisieren ...

  3. #3
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    1

    Standard

    Ich war 40 Jahre lang Christ - und dann habe ich mich bekehrt.

    Mir ist nur aufgefallen, dass abgesehen von der einen Stelle in Antiochien, der Ausdruck "Christen" nirgends in der Bibel steht. Da nie eine Doktrin auf einem einzigen Bibelvers aufgebaut werden darf, kann bei der Definition also nicht auf biblische Fakten abgestellt werden. Man muss demnach "christliche" Quellen heranziehen, welche auch immer dies sind. Die Jünger Jesu haben sich selbst jedenfalls nie als "Christen" bezeichnet, sie nannten sich "Talmidim", "Schüler" also. Und so definiere ich mich heute auch.

    Es gibt eine Definition von "Christen", bei der wird jeder als "Christ" bezeichnet, der den Pass eines christlichen Landes hat. Mit dieser Definition kann das Christentum auf unglaubliche 1,3 Milliarden Gläubige festgeschrieben werden und dies, obwohl der Weg schmal und die Pforte eng ist.

    "Wer's glaubt wird selig". Wie das Christentum dieses "es" allerdings formuliert, das zu glauben sei - hmm, da gehen die Meinungen bei Lutheranern, Katholiken oder Orthodoxen, bei Methodisten, Baptisten oder Anglikanern, bei Mormonen, Zeugen Jehovas oder Christlichen Wissenschaftern (nur z. B.) ziemlich weit auseinander.
    wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
    Röm 3: 12 Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer.

    Also ist es realistisch, wenn jeder sich einmal selbst fragt, ob er nicht selber der "Glaubensabweichler" ist. - Wenn Freikirchler sich als "Christen" bezeichnen, identifizieren sie sich nicht unwissend mit allen anderen Christen - ja auch mit denen, die im Namen des Christentums Kreuzzüge und Zwangschristianisierungen durchgeführt haben?

    Vor diesem geschichtlichen religionspolitischen Hintergrund dürfte die erschöpfende Beantwortung des Themas dieses Diskussionsfadens wohl noch lange andauern. Etwas möchte ich aber doch noch in die Runde werfen - nicht zum provozieren, nein, nur zum nachdenken:

    Mat 24: 23 So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr's nicht glauben. 24 Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten.

    Euer früher-mal-christlich-geglaubt-habender Shomer

  4. #4

    Standard

    Namensgebung Christ:

    Ich frage mich gerade, warum ich bei meiner Hochzeit den Familiennamen meines Mannes annahm.
    Für mich persönlich war es die Entscheidung der Welt zu zeigen, mein Mann und ich gehören zusammen.
    Ich habe dadurch aber nicht die geheiratet, die seinen Namen tragen. Denn laut Schrift sagte ich Ja zu meinem Mann und nicht Ja, zu seiner Mutter, seinem Vater, seinen Geschwister, all den Onkels und Tanten und ihren angeheirateten Flohzirkus.
    Als Zeichen ein Fleisch zu sein, übernahm ich seinen Namen.

    Was ist so schlimm daran, wenn es ein Mensch in ähnlicher Form tut, wenn er den Namen Christ annimmt?

    Was bedeutet eigentlich das Wort Christus?

    Im schlauen Wikipedia steht:

    Der Begriff Christus ist ursprünglich ein Titel, der verschiedentlich zum Nachnamen werden konnte. Er bezeichnet:
    · die lateinische Form des griechischen Christos, das seit der Septuaginta – der griechischen Übersetzung des hebräischen Tanach – das hebräische Wort Maschiach (dt.: „der Gesalbte“) übersetzt. Er ist damit der griechisch-lateinische Ausdruck für Messias,

    Wenn ich mir nun anmaße zu sagen, dass ich zu Jesus Christus gehören möchte.
    Dass ich bildlich gesehen auch mit ihm „EINS“ werden möchte.
    Was spricht dagegen, dass ich seinen Namen annehme?
    Oder ist er doch nicht Christus? Hm

    Jedenfalls, allein die Tatsache, dass der Name bedeutet der Gesalbte, und die Schrift mir erzählt, dass ich durch ihn gesalbt werde.

    Steht nicht sogar in der Schrift:

    Galater 2,20
    Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

    2 Kor. 1,21
    Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat...



    Mir gefällt es nicht, wie man alles in einen Topf wirft.
    Man kann nicht sagen, jeder der sich Moslem, Jude, Christ, Buddist ... nennt, auch diesen Glauben lebt und auf dem Weg des Glaubens seiner Weltreligion geht. Er übernimmt vermutlich aus gelebter Traditon viele Formen des Glaubens, wie z.b. kein Schweinefleisch essen, Sabbat einhalten, an Weihnachten in die Kirche gehen. Aber viele tun es, weil sie es so gewohnt sind und es auch manchmal schön ist.
    Gibt es nicht auch die Studien, dass es innerhalb der christlichen Weltreligion nur etwa 2% wiedergeborene Christen gibt?

    Und dann frage ich mich noch, wie wichtig es Gott ist, wie man sich nennt. Ob es ihm so wichtig ist, ob man sich Jünger, Christ, Frommi, Baptist und was weiss ich nennt. Ob es ihm nicht wichtiger ist, wie man lebt, wie viel man Gutes sät. Wie seine Nachfolger ihren Auftrag erfüllen, die gute Botschaft zu lehren, damit alle Menschen die Salbung von Jesus erfahren dürfen.

    Wie nenne ich mich?
    Gute Frage, ich weiss es nicht.
    Denn die Titulierung ist mir relativ egal.
    In die Schemas der Religiosität passe ich eh nicht rein.
    Ich weiss dennoch was ich bin.
    Ein Mensch, der zu Gott gehört, der durch die Gnade errettet ist und durch das Blut des Gekreuzigten gesalbt wurde.


    PS
    Was ist eigentlich mit Paulus, desssen Lieblingswort irgendwie Christus war, wenn er von der Beziehung zwischen Menschen, der Gemeinden und ihm erzählte?


    Socke
    Vielleicht - Vielleicht auch nicht.

  5. #5

    Standard

    Ha, ich revidiere.
    Ich habe eben einen Namen für mich gefunden.
    Ich werde mich nicht Christ, Nachfolger und was weiss ich mehr nennen.
    Ich gebe mir den Namen Maranathanerin.

    Für die, die das Wort nicht kennen:
    Maranatha >Unser Herr kommt!<

    :D :D Socke
    Vielleicht - Vielleicht auch nicht.

  6. #6
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    Das Thema dieses Fadens ist nicht, wie jeder einzelne Christ sein Christsein definiert, sondern wie "man" das "Christentum" definiert.

    LG Shomer

  7. #7

    Standard

    Ja Shomer, ich weiss welches Thema hier behandelt wird.

    Doch du selber schreibst ja:

    Zitat Zitat von Shomer
    Ich war 40 Jahre lang Christ - und dann habe ich mich bekehrt.
    Ist ein Christ das Christentum?
    Ist etwas christliches das Christentum?

    Ich denke, ein einzelner Christ, hat vielleicht gar nicht so viel mit dem Christentum am Hut.

    Shomer, könntest Du mir jedoch bitte einmal erklären, wohin du dich jetzt bekehrt hast?
    Im Grunde hört es sich eben so an, du hast 40 Jahre den falschen Glauben gelebt, hast dich dann von diesem Glauben abgewandt und dich zum (vielleicht) richtigen Glauben bekehrt.

    Socke
    Vielleicht - Vielleicht auch nicht.

  8. #8

    Standard Re: Was ist das Christentum

    Sorry, hab ganz vergessen hier noch einmal den Faden des Threads in den Mittelpunkt zu stellen, damit wir nicht zu sehr von der Disskusion abweichen

    Gerhardts Thematik liegt in den Fragen:

    Zitat Zitat von Gerhardt

    Mir geht es mit diesem Thread nicht um eine "akademische" Definition des Christentums. (Damit waere ich bei Wikipedia besser aufgehoben.) Mir geht es um so wichtige Fragen wie:
    - wer bin ich?
    - wann bin ich Christ?
    - wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
    - wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?
    - wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?

    Die Tatsache, dass man immer wieder einander den Glauben abspricht und sich gar Gotteslaesterung vorwirft zeigt mir, wie wichtig die Frage ist.
    Alles Liebe
    Socke
    Vielleicht - Vielleicht auch nicht.

  9. #9
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    Standard

    Als die ersten Jünger wirkten, da gab es das Christentum noch gar nicht. Dies wurde erst offiziell beim Konzil von Nicäa anno 325 installiert. Man frage einmal einen Juden, z. B. den samu, ob das, was die ersten Jünger waren, lehrten, taten oder glaubten auch nur annähernd etwas mit dem zu tun hatte, was heute unter "Christentum" verstanden wird.

    hast dich dann von diesem Glauben abgewandt und dich zum (vielleicht) richtigen Glauben bekehrt.
    Ich bin froh darüber, dass ich jemanden kenne, der den "richtigen Glauben" abschliessend definiert. Wenn ich von "bekehrt" spreche, dann meine ich damit eine Abkehr von Traditionen hin zu IHM, der schlussendlich das Sagen hat.

    Dann hört das Lesen der Bibel durch eine Denominationsbrille auf. Wahrlich: Am Ziel angekommen bin ich noch nicht - ich bin aber auch nicht mehr dort, wo ich einmal war - ganz anders, als in den vorangegangenen 40 Jahren. Wer das "Christentum" einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet hat - und nicht etwa nur von innen - der muss (es geht nicht anders) zum Schluss kommen, dass das, was sich der HEILIGE unter Jesusnachfolge vorstellt und das, was in registrierten Organisationen abläuft nicht identisch sein kann. Aber das ist vom Standpunkt eines jeden einzelnen abhängig, ob er das sieht. Wer in dem System drin steckt, der betrachtet die draussen als Abweichler, wer draussen steht, diejenigen drinnen. Das ist ganz normal. Das kann nicht anders sein. Wie ich mit denen drinnen umgehe, das ist ja hinlänglich bekannt: falsch nämlich ;).

    LG Shomer

  10. #10
    Samu Gast

    Standard

    Fragt den Samu bitte nicht! :wink:

    Samu, der hat da ganz andere Sorgen, nämlich wie er Milchglas so polieren könnte, dass man trotz Milchglasbrille trotzdem einen guten Durchblick bekommt, um diese dann absetzen zu können, weil man merkt, Gott wollte nie, das wir Glaubensbrillen tragen.

    Ja, ein Einwand bei Brille, bei den Mormonen gabs das ja, "die göttliche" Brille, die goldene des Verführers. Naja, dazu muss man aber dann auch nichts mehr sagen, siehe Buch Mamon - ach nein, es heißt doch Mormon, ja, ja immer diese Namen. :mrgreen:

    Samu der Rabenvogelbaumsitzer!

    :roll:


 

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