Zitat von
absalom
IRONIE!!!
Eventuell meint er die Pubertät?
(Bei mir war die so mit ca. 13 Jahren.....)
Nun ich denke schon, dass ich weiß was er meint, nämlich die Zeiten als noch "Zucht und Ordnung" herrschte, also diese Zeiten, wo man über so etwas öffentlich nicht sprach und noch weniger zu Gesicht bekam.
Ich weiß nicht, ob all diese Skandale wirklich allein nur Kirchensystembedingt sind? Sicher ist das Zölibat nicht gerade förderlich für eine erfüllte und gelebte Sexualität, welche uns Menschen nun einmal zu Eigen ist (Triebverhalten). Das hier zwanghafte Handlungen entstehen können scheint mir regelrecht vorprogrammiert. Und natürlich dürfte unsere Kulturform mit ihrem Hang alle „Schamgrenzen“ zu überschreiten, auch auf junge Menschen seine Wirkung nicht verfehlen. So erklärte erst unlängst die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass im Durchschnitt Jugendliche im Alter von 15, 2 Jahren ihren ersten Sex haben. Noch vor wenigen Jahren lag der Schnitt bei 17,4 Jahren. Das gibt schon zu denken.
Wie dem auch sei, ich denke dass man nicht zum einen ständig vom Schutz der Kinder und Jugend reden kann und auf der anderen Seite sind es gerade Medienkonzerne und Konsumgüterproduzenten, die einen regelrechten Körperkult zum Maß aller Dinge erheben. Man denke da nur an die unzähligen Präsentiershows im Fernsehen oder die Schmuddelheftchen. Aktuell ein Beispiel, meine kleine Tochter mag sehr gerne die Prinzessin Lilifee. Gestern habe ich ihr ein Heft gekauft, was klebte an dem Heft, ein Glitter-Schminkset für 3 Jährige. Ich dachte ich spinne.
Auf der anderen Seite muß ich meinem 17 Jährigen Sohn erklären, dass er sich darüber im Klaren sein muß, dass Verhütung, trotz aller Werbeaussagen, eben nicht immer 100 % ig funktioniert und er und seine Freundin sich über die Konsequenzen Gedanken machen muß wenn Fall X eintrifft und ich feststellen muß, dass diese jungen Erwachsenen mit diesem Gedankengang völlig überfordert sind. Auf der anderen Seite erzählt mir mein Freund, der Realschullehrer ist, dass man an seiner Schule mittlerweile eine Kleiderordnung eingeführt hat, weil man nicht mehr unterscheiden konnte ob gewisse Damen auf den Strich oder in die Schule gehen. Ja, er selbst schon solche Damen zum Umkleiden nach Hause schickte, weil ein normaler Unterricht einfach nicht mehr möglich war und dann Eltern erbost waren, weil die Schule sich darüber aufregt, welchen Klamotten- und Schminkstil ihre Kinder frönen. (Ich weiß jetzt nicht, ob meine Gedankengänge dazu richtig rüber kommen).
Ich denke, es läuft da einiges in unserer Gesellschaft ziemlich schief und ich denke auch, dass begünstigt so manches. Klar ist aber auch, es ist schlimm, was Menschen angetan wurde.
Ein anderer Punkt ist, wie kann man kranken Menschen helfen, mit ihren Neigungen in dieser Gesellschaft klar zu kommen. Ich denke, dass allein mit Aburteilungen und Hetzjagden nichts erreicht werden kann. Es müsste diesen Menschen eine Möglichkeit geboten werden sich frei ihren krankhaften Problemlagen zu zustellen ohne gesellschaftliche Vorverurteilung und Ausgrenzung und vor allem müsste es geeignete Früherkennungs- und Therapieangebote für solche Menschen geben. Ich habe gelesen, dass es in den USA und den Niederlanden dazu viel versprechende Ansätze gibt, die jedoch einen sehr langen gesellschaftlichen Umdenkungsprozess voraussetzen und nicht gerade billig sind. Ich denke aber, dass diese kranken Menschen ein Recht auf mitmenschliche Hilfe und Zuwendung haben und mehr noch in ihrer Krankheitssituation vor sich selbst und anderen geschützt werden müssen. Das geht allerdings schlecht mit dem Warnschild um den Hals – Vorsicht Verbrecher. Wie gesagt, eventuelle Frühwarnsysteme können hier schon gewisse Abhilfen leisten, Aufklärung über diese Krankheitsbilder ebenso und geeignete Therapiemaßnahmen inkl. entsprechender Behandlungsorte wäre ein nächster Punkt. Ich glaube nicht, dass Gefängnisse oder psychiatrische Verschlusseinrichtungen die geeigneten Therapieorte für solche Menschen sind.
Ein anderer Punkt ist die Frage, wie geht unsere Gesellschaft mit dem wertvollen Gut Sexualität in Zukunft um.
Absalom
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