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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Auch wenn ich mir eine differenziertere Berichterstattung (kath. Kirche) zu besagtem Thema wünschen würde und auch, dass gewisse Trittbrettfahrer deutlich als solche benannt werden, ist es ein schwieriges und vor allem sehr ernstes Thema, bei dem es um schwerwiegende Tatbestände handelt unter denen noch immer viele Menschen zu leiden haben. Es ist unangebracht in flapsiger Art und Weise hier Opfer zu diskreditieren.

    Darüber hinaus finde ich die Gedankenansätze von Mako sehr interessant!

    Absalom

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard

    Meines Wissens nach ist die empirische Datenlage was die Täter und ihren Hintergrundbetrifft betrifft recht dürftig. Es scheint zwar zu stimmen, daß ein nicht kleiner Prozentsatz der Täter früher selber Opfer waren. Aber dieses Merkmal ist nicht so ausgeprägt, daß es als monokausaler Erklärungsansatz herhalten kann. Interessant fand ich einen Artikel in der Ärztezeitung, daß ein sehr großer Prozentsatz Entwicklungsstörungen verschiedener Art aufweist.
    Leider ist es so, daß es zu wenig in die Früherkennung pädophiler Neigungen investiert wird. Denn den Opfern zu helfen ist zwar zweifellos richtig. Aber besser wäre es, zu verhindern, daß Kinder zu Opfer werden.

    Gruß
    LD
    Geändert von luxdei (10.03.2010 um 12:44 Uhr)

  3. #3
    Picus Gast

    Standard

    und nun kam die Nachricht, dass auch Nonnen ihnen anvertraute Kinder reihenweise sexuell missbraucht haben. D.h., nicht nur Männer sind Täter, sondern auch Frauen sind Täterinnen! Und sogar Frauen, die sich dem Dienst an der Kirche verschrieben haben. Ist das nicht empörend!

    Wie können Frauen solchen Kindern so etwas antun? Wissen sie nicht, dass sie die Seelen dieser Kinder zerstören?

    Besonders schlimm ist es, wenn der Missbrauch in der Familie stattfindet, d.h. wenn Mütter und Väter ihre Kinder missbrauchen.

    Dass outiouti schreibt, dass Täter früher oft Opfer waren, mag zwar richtig sein, hilft den Opfern aber nicht weiter.

    Und natürlich gibt es "objektiv" gesehen schlimmeres. Und es mag auch sein, dass manche Kinder auf ihnen zugefügten sexuellen Missbrauch nicht extrem traumatisiert werden. Aber viele Kinder werden sehr schwer traumatisiert, und können ihr ganzes Leben kein normales Sexualleben entwickeln, oder erkranken gar sehr schwer psychisch.

  4. #4

    Standard

    ich denke es hilft weder die Täter zu beurteilen noch sie zu rechtfertigen zumal jeder einzelne völlig andere motive haben mag oder eine andere Art zu verarbeiten.

    das was ich schwierig finde an dem Thema und wo ich Täter nicht einfach pauschal entschuldigen kann, ist, dass viele Taten sehr gezielt/geplant durchgeführt werden und die Leugnung aufrecht erhalten wird, keine Verantwortung übernommen wird,
    sodass zum Trauma der Tat noch die Wirklichkeitsverdrehung/-verleugnung dazukommt

    und nicht alle Opfer werden automatisch zu Tätern, sondern ebenso gibt es welche die zu besonders umsichtigen sensiblen Menschen werden, die sich so dreckig und beschmutzt fühlen dass sie sich aus der Welt und menschlischen Beziehungen hinausnehmen wollen (auch Männer).

    Ein Anleiter aus der Suchtarbeit sagte mal zu mir "Die Diskussion wieviel Teufel auf eine Messerspitze passen ist nichtig",
    Schaden und Unrecht geschieht da auf jeden Fall,
    oft mit lebenslanger Folge für Opfer und ebenso oft mit lebenslangem Nicht Steuern können bei Tätern.

  5. #5
    poetry Gast

    Standard

    Naja, solange die Kirchen dann nicht die Ursachen in ihrem eigenen Verhalten und Regeln sucht, wird es immer wieder sowas geben.

    Kardinal Mixa schiebt jetzt alles auf die "sexuelle Revolution" - was auch immer das ist.

    poe

  6. #6

    Standard

    Kardinal Mixa schiebt jetzt alles auf die "sexuelle Revolution" - was auch immer das ist.


    IRONIE!!!
    Eventuell meint er die Pubertät?
    (Bei mir war die so mit ca. 13 Jahren.....)

    Nun ich denke schon, dass ich weiß was er meint, nämlich die Zeiten als noch "Zucht und Ordnung" herrschte, also diese Zeiten, wo man über so etwas öffentlich nicht sprach und noch weniger zu Gesicht bekam.

    Ich weiß nicht, ob all diese Skandale wirklich allein nur Kirchensystembedingt sind? Sicher ist das Zölibat nicht gerade förderlich für eine erfüllte und gelebte Sexualität, welche uns Menschen nun einmal zu Eigen ist (Triebverhalten). Das hier zwanghafte Handlungen entstehen können scheint mir regelrecht vorprogrammiert. Und natürlich dürfte unsere Kulturform mit ihrem Hang alle „Schamgrenzen“ zu überschreiten, auch auf junge Menschen seine Wirkung nicht verfehlen. So erklärte erst unlängst die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass im Durchschnitt Jugendliche im Alter von 15, 2 Jahren ihren ersten Sex haben. Noch vor wenigen Jahren lag der Schnitt bei 17,4 Jahren. Das gibt schon zu denken.

    Wie dem auch sei, ich denke dass man nicht zum einen ständig vom Schutz der Kinder und Jugend reden kann und auf der anderen Seite sind es gerade Medienkonzerne und Konsumgüterproduzenten, die einen regelrechten Körperkult zum Maß aller Dinge erheben. Man denke da nur an die unzähligen Präsentiershows im Fernsehen oder die Schmuddelheftchen. Aktuell ein Beispiel, meine kleine Tochter mag sehr gerne die Prinzessin Lilifee. Gestern habe ich ihr ein Heft gekauft, was klebte an dem Heft, ein Glitter-Schminkset für 3 Jährige. Ich dachte ich spinne.
    Auf der anderen Seite muß ich meinem 17 Jährigen Sohn erklären, dass er sich darüber im Klaren sein muß, dass Verhütung, trotz aller Werbeaussagen, eben nicht immer 100 % ig funktioniert und er und seine Freundin sich über die Konsequenzen Gedanken machen muß wenn Fall X eintrifft und ich feststellen muß, dass diese jungen Erwachsenen mit diesem Gedankengang völlig überfordert sind. Auf der anderen Seite erzählt mir mein Freund, der Realschullehrer ist, dass man an seiner Schule mittlerweile eine Kleiderordnung eingeführt hat, weil man nicht mehr unterscheiden konnte ob gewisse Damen auf den Strich oder in die Schule gehen. Ja, er selbst schon solche Damen zum Umkleiden nach Hause schickte, weil ein normaler Unterricht einfach nicht mehr möglich war und dann Eltern erbost waren, weil die Schule sich darüber aufregt, welchen Klamotten- und Schminkstil ihre Kinder frönen. (Ich weiß jetzt nicht, ob meine Gedankengänge dazu richtig rüber kommen).
    Ich denke, es läuft da einiges in unserer Gesellschaft ziemlich schief und ich denke auch, dass begünstigt so manches. Klar ist aber auch, es ist schlimm, was Menschen angetan wurde.

    Ein anderer Punkt ist, wie kann man kranken Menschen helfen, mit ihren Neigungen in dieser Gesellschaft klar zu kommen. Ich denke, dass allein mit Aburteilungen und Hetzjagden nichts erreicht werden kann. Es müsste diesen Menschen eine Möglichkeit geboten werden sich frei ihren krankhaften Problemlagen zu zustellen ohne gesellschaftliche Vorverurteilung und Ausgrenzung und vor allem müsste es geeignete Früherkennungs- und Therapieangebote für solche Menschen geben. Ich habe gelesen, dass es in den USA und den Niederlanden dazu viel versprechende Ansätze gibt, die jedoch einen sehr langen gesellschaftlichen Umdenkungsprozess voraussetzen und nicht gerade billig sind. Ich denke aber, dass diese kranken Menschen ein Recht auf mitmenschliche Hilfe und Zuwendung haben und mehr noch in ihrer Krankheitssituation vor sich selbst und anderen geschützt werden müssen. Das geht allerdings schlecht mit dem Warnschild um den Hals – Vorsicht Verbrecher. Wie gesagt, eventuelle Frühwarnsysteme können hier schon gewisse Abhilfen leisten, Aufklärung über diese Krankheitsbilder ebenso und geeignete Therapiemaßnahmen inkl. entsprechender Behandlungsorte wäre ein nächster Punkt. Ich glaube nicht, dass Gefängnisse oder psychiatrische Verschlusseinrichtungen die geeigneten Therapieorte für solche Menschen sind.
    Ein anderer Punkt ist die Frage, wie geht unsere Gesellschaft mit dem wertvollen Gut Sexualität in Zukunft um.


    Absalom

  7. #7
    poetry Gast

    Standard

    Die Mediengeschichte sehe ich 100% genauso.
    Ich habe vor einem Jahr meinen Kabelanschluss aus genau diesen Gründen gekündigt.

    Wir können unsere Kinder aber nicht zeitlebens vor allem schützen - aber wir können ihnen einen gesunden Umgang mit diesen Dingen mit auf den Weg geben.


    poe

  8. #8

    Daumen hoch

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    IRONIE!!!
    Eventuell meint er die Pubertät?
    (Bei mir war die so mit ca. 13 Jahren.....)

    Nun ich denke schon, dass ich weiß was er meint, nämlich die Zeiten als noch "Zucht und Ordnung" herrschte, also diese Zeiten, wo man über so etwas öffentlich nicht sprach und noch weniger zu Gesicht bekam.

    Ich weiß nicht, ob all diese Skandale wirklich allein nur Kirchensystembedingt sind? Sicher ist das Zölibat nicht gerade förderlich für eine erfüllte und gelebte Sexualität, welche uns Menschen nun einmal zu Eigen ist (Triebverhalten). Das hier zwanghafte Handlungen entstehen können scheint mir regelrecht vorprogrammiert. Und natürlich dürfte unsere Kulturform mit ihrem Hang alle „Schamgrenzen“ zu überschreiten, auch auf junge Menschen seine Wirkung nicht verfehlen. So erklärte erst unlängst die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dass im Durchschnitt Jugendliche im Alter von 15, 2 Jahren ihren ersten Sex haben. Noch vor wenigen Jahren lag der Schnitt bei 17,4 Jahren. Das gibt schon zu denken.

    Wie dem auch sei, ich denke dass man nicht zum einen ständig vom Schutz der Kinder und Jugend reden kann und auf der anderen Seite sind es gerade Medienkonzerne und Konsumgüterproduzenten, die einen regelrechten Körperkult zum Maß aller Dinge erheben. Man denke da nur an die unzähligen Präsentiershows im Fernsehen oder die Schmuddelheftchen. Aktuell ein Beispiel, meine kleine Tochter mag sehr gerne die Prinzessin Lilifee. Gestern habe ich ihr ein Heft gekauft, was klebte an dem Heft, ein Glitter-Schminkset für 3 Jährige. Ich dachte ich spinne.
    Auf der anderen Seite muß ich meinem 17 Jährigen Sohn erklären, dass er sich darüber im Klaren sein muß, dass Verhütung, trotz aller Werbeaussagen, eben nicht immer 100 % ig funktioniert und er und seine Freundin sich über die Konsequenzen Gedanken machen muß wenn Fall X eintrifft und ich feststellen muß, dass diese jungen Erwachsenen mit diesem Gedankengang völlig überfordert sind. Auf der anderen Seite erzählt mir mein Freund, der Realschullehrer ist, dass man an seiner Schule mittlerweile eine Kleiderordnung eingeführt hat, weil man nicht mehr unterscheiden konnte ob gewisse Damen auf den Strich oder in die Schule gehen. Ja, er selbst schon solche Damen zum Umkleiden nach Hause schickte, weil ein normaler Unterricht einfach nicht mehr möglich war und dann Eltern erbost waren, weil die Schule sich darüber aufregt, welchen Klamotten- und Schminkstil ihre Kinder frönen. (Ich weiß jetzt nicht, ob meine Gedankengänge dazu richtig rüber kommen).
    Ich denke, es läuft da einiges in unserer Gesellschaft ziemlich schief und ich denke auch, dass begünstigt so manches. Klar ist aber auch, es ist schlimm, was Menschen angetan wurde.

    Ein anderer Punkt ist, wie kann man kranken Menschen helfen, mit ihren Neigungen in dieser Gesellschaft klar zu kommen. Ich denke, dass allein mit Aburteilungen und Hetzjagden nichts erreicht werden kann. Es müsste diesen Menschen eine Möglichkeit geboten werden sich frei ihren krankhaften Problemlagen zu zustellen ohne gesellschaftliche Vorverurteilung und Ausgrenzung und vor allem müsste es geeignete Früherkennungs- und Therapieangebote für solche Menschen geben. Ich habe gelesen, dass es in den USA und den Niederlanden dazu viel versprechende Ansätze gibt, die jedoch einen sehr langen gesellschaftlichen Umdenkungsprozess voraussetzen und nicht gerade billig sind. Ich denke aber, dass diese kranken Menschen ein Recht auf mitmenschliche Hilfe und Zuwendung haben und mehr noch in ihrer Krankheitssituation vor sich selbst und anderen geschützt werden müssen. Das geht allerdings schlecht mit dem Warnschild um den Hals – Vorsicht Verbrecher. Wie gesagt, eventuelle Frühwarnsysteme können hier schon gewisse Abhilfen leisten, Aufklärung über diese Krankheitsbilder ebenso und geeignete Therapiemaßnahmen inkl. entsprechender Behandlungsorte wäre ein nächster Punkt. Ich glaube nicht, dass Gefängnisse oder psychiatrische Verschlusseinrichtungen die geeigneten Therapieorte für solche Menschen sind.
    Ein anderer Punkt ist die Frage, wie geht unsere Gesellschaft mit dem wertvollen Gut Sexualität in Zukunft um.


    Absalom

    Vielen Dank für diesen klasse Beitrag.
    Auch wenn wir uns in religiösen Dingen nie einigen werden können :-), so unterstütze ich jedes von dir geschriebene Wort, denn es ist deckungsgleich mit meiner empfundenen Realität.


 

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