Mako, wenn wir einmal den sprachlichen Terminus über Religion außer Acht lassen, dann geht es freilich auch immer in Religionen – egal welchen – um Glaubensinhalte. Das dir dein Glaube ernst ist dürfte eine Selbstverständlichkeit sein und das dein Glaube Lebens - orientierend ist sollte ebenso selbstverständlich sein.
Schön für dich mag es sein, dass du Gesinnungsgenossen gefunden hast, die deine Ansichten – oder du ihre - im Grundsätzlichen teilst. Das verschafft dir den Zugang zu einer Glaubensgemeinschaft, die immer auch eine Organisation ist. Glaubensgemeinschaften sind immer eine confessio = Bekenntnisgruppe und du folgst innerhalb einer confessio einer differenzierten secta Glaubensrichtung, die sich durch Besonderheiten auszeichnet. Ihr feiert z.B. am Samstag Gottesdienst. Jede confessio ist eine Untergruppe innerhalb eines großen Gebildes, das einen Mittelpunkt zum Inhalt hat. Nämlich den Glauben an eine göttliche „Persona“ und in aller Regel liegt diesem Glauben Offenbarungsliteratur – heilige Bücher, etc zu Grunde. Das nennt man dann Religion.

Das der Begriff Religion heute nur wenig mit Glauben identifiziert wird und sich „intensiv und aktiv“ Gläubige von „normalen“ Religiösen differenzieren wollen ist verständlich, doch eben nicht an der Ablehnung des Begriffes festzumachen.

Dass dein Glaube auch immer ganz persönliches Gut ist, steht außer Frage und darüber kann man nicht diskutieren. Man kann höchstens darüber aufklären, das heißt sich der Umwelt mitteilen, warum du dies oder jenes so als Glaubensgewissheit für dich siehst. Ab einem bestimmten Grad der Intensität wird das dann zur Mission. Das heißt du möchtest andere Menschen von deinen Glaubensinhalten überzeugen. Alle großen – heutigen - Religionen haben genau diesen Ansatz und Auftrag in ihrem Glaubenssystem. Im Endeffekt lebst du das weiter, was deine Religion nun schon seit fast 1700 Jahren tut, sie missioniert und das in ganz vielen Untergruppen – confessio -.

Absalom