= 3.) Altes Verhalten ist kein heutiges =

SR wurde in den Anfangsjahren wirklich sehr streng geführt. Diese Tatsache allein sollte noch nicht als Lieblosigkeit betrachtet werden.
Nun werden hier strenge, frühere Verhaltensweisen, als die heutigen dargestellt.
Das entspricht nicht der ganzen Wahrheit. Spätregen ist keineswegs dort stehen geblieben, wo es sich vor 50 Jahren befand. Und genau das wird von manch einem hier, sehr fälschlich, dargestellt.

Dazu mal ein ganz einfaches Beispiel.
Ich bin 1958 geboren. Meine Mutter hat mich, als Kind, geschlagen. Das war in den 60ern eine völlig einwandfreie Erziehungsmethode. Kein Mensch hat sich damals etwas Schlimmes dabei gedacht.

War meine Mutter etwa ein "Tyrannen-monster"? -
Nein, sie war für mich die beste und liebste Mutti, die ich mir nur vorstellen kann!
Sie schlug mich aus Liebe und mit Liebe.
(Ich weiß gar nicht, ob heutzutage solch eine Satz überhaupt nachvollziehbar ist?) -
Auf alle Fälle:
Sollte ich meiner Mutter jetzt den Prozeß machen? Sollte ich sie vor ein Gericht schleifen und sie als gemein, boshaft und fies hinstellen?
Ja, das könnte ich, bei den heutigen, antiautoritären Ansichten, womöglich machen!
Aber würde ich damit meiner Herzensempfindung entsprechen?

Nein, ich würde meine Mutter auf schändlichste verunglimpfen und wüßte doch ganz genau, in meinem Gewissen, das ihr Schläge gut gemeint waren.

Weiter bleibt die Frage:
Haben ihre Schläge mir geschadet?
Nein im Gegenteil, heute weiß ich das sie mir gut taten und für mein ganzes Leben sehr wichtig waren!

Wenn dann zB @Stranger (220) schreibt:
Ausbeutung Jugendlicher, regelmässig lange Arbeitstage, z. B. Küchendienst von morgens 5.30 bis abends oftmals 21.30 Uhr.
Agressieve Körpermisshandlung Jugendlicher, beschämend um hierüber zu berichten, man spürte es am andern Tag noch, dabei wurde einem auch fast das Genick gebrochen.

...dann halte ich das für eine sehr übertriebene Darstellung.

Dieweil seine Aussagen sich (falls sie sich tatsächlich genau so zutrugen) auf eine Zeit vor über 40 Jahren beziehen.
Also seit den letzten 35 Jahren (so weit liegt ja mein eigener Erfahrungshorizont zurück) sind solche Dinge einfach nicht vorhanden.
Von einem pausenlosen 16 Arbeitsstunden Tag weiß ich überhaupt nichts zu berichten.

Ja, wenn man zB auf einer Konferenz Küchendienst hatte, dann konnte man schon einmal länger arbeiten. Dann gab es aber immer noch Mittagspausen etc. Und es machte uns richtig Spaß, im Teamgeist, zusammen zu arbeiten.

Geschlagen hat mich auch noch nie irgend jemand!
Also die Art und Weise dieser Darstellung ist für mich ein gedanklicher "Genickbruch"! -

Was soll damit erreicht werden? - Beschämung, Zerstörung, Aburteilung. -
Ich weiß nicht, wie man mit veralteten Dingen noch heute derart hausieren kann?

Ja, es tut mir weh, wenn ich so etwas lese!