Der Thread ist jetzt schon über eine Woche alt und ich habe lange überlegt, ob ich meinen Senf dazu geben soll, oder nicht. Das Thema ist schwierig, da man sehr leicht Gutes fälschlicher Weise verurteilen kann, aber auch menschliches Handeln mit dem Geist Gottes verwechseln kann.

Zwei Dinge.

1.) Gottes Geist weht, wo ER will! Er läßt sich dabei weder den Zeitpunkt (Gottesdienst am Sonntag morgen) noch den Anlass (Lobpreis, Predigt, Gebet) vorschreiben, sondern er benutzt die Mittel, die IHM genehm sind zu DEM Zeitpunkt, den ER für richtig hält!
Ein lohnendes Thema für eine Bibelarbeit, für die mir leider die Zeit fehlt. Aber ich glaube, Du kennst die vielen Bibelstellen selbst, wo Gott in einem brennenden Dornbusch war, in einem säuselnden Windhauch, einen Walfisch gebrauchte, um Jonas zu belehren, den verdorrten Feigenbaum, auch die Gegenwart der Bundeslade, vor der David und die Propheten in "Verzückung" gerieten und tanzten. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Aber nirgendwo konnte ich eine "Automatik" herauslesen, daß der Geist Gottes z.B. in jedem Windhauch sei, David in ständiger Verzückung lebte, oder jeder Walfisch ein Werkzeug Gottes sei. Genauso wenig gibt es die Automatik, daß heftiger, langanhaltender und lauter Lobpreis zwangsläufig eine besondere Gegenwart Gottes nach sich zieht. Niemand kann den Geist Gottes einfangen, und von irgendwo aus nach eigenem Belieben weiterverteilen. Denn, und hier komme ich zu Punkt zwei:

2.) Gott ist Dein ganz persönliches Gegenüber. Er der Heilige, der Vater redet mit Dir, seinem Sohn / Tochter höchst persönlich. Wenn er auch vielfältige Mittel anwendet, durch alles, aber auch alles um Dich herum sprechen kann, wann, wie und wodurch entscheidet alleine ER! Und vertraue ihm. Wenn Du ehrlich mit ihm und zu ihm hin lebst, wird ER Dir persönlich die Eindrücke vermitteln, die Du speziell brauchst. Vertraue IHM, alleine IHM und dem, was ER Dir sagt.
In meinem Leben was es immer so, daß äußere Dinge nie bestimmend waren, sondern höchstens eine Bestätigung, eine Bekräftigung dessen, was er mir schon in meinem Herzen gesagt hatte; ein Geschenk, um meine Zweifel zu beseitigen, eine Besiegelung eines kleinen "Bündnisses", das ER mit mir schließen wollte, ein Trost, ein Lichtblick, den er mir in der Dunkelheit schicken wollte.

Gott gebe uns ein Gespür für das Wirken des Geistes Gottes, und für unsere menschlichen Gefühle. Ein großer Skeptiker und Atheist sprach mal ein sehr böses Wort, das ich nur sehr ungerne benutze:
"Jeder Mensch hat seinen Vogel, aber nur die Frommen halten ihren für den Heiligen Geist".

Wir wollen diese böse Kritik einmal so stehen lassen und den heilsamen Teil auf uns wirken lassen. Denn ein Körnchen Wahrheit steckt dort drin.

Also, ihr Lieben, laßt Euch nicht verwirren, sondern hört auf die persönliche Stimme Eures Vaters. Schütten wir nicht das Kind mit dem Bade aus, aber lernen wir fein zu unterscheiden, wo Menschen unsere Gefühle zu beeinflußen suchen, wo wir von eigenen Vorstellungen und Wunschdenken beflügelt werden, und wo der Geist Gottes zu uns sprechen will.