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  1. #1
    JC-Freak Gast

    Standard ein Gemeindebesuch

    Zur Zeit besuchen Christoph und ich verschiedene Gemeinden, auf der Suche nach einer neuen Kraftquelle.

    Heute waren wir in einer Gemeinde, zu der wir eigentlich schon vergangene Woche hatten gehen wollen. Da hatten wir es aber nicht finden können.
    Heute zweiter Anlauf. Es dauerte wieder lange, bis wir es dann doch endlich fanden.
    Christoph meinte beim Suchen noch so im Spaß: "Ich glaub, wir sollen da irgendwie nicht hin."

    Als wir schließlich vor dem Gebäude standen, überkam mich ein ungutes Gefühl. Ich wollte gar nicht rein.
    Ich beschloss aber, mich zu überwinden.

    Da drin war dann etwa eine Stunde lang Lobpreis, der eigentlich ganz gut war. Die Musik gefiel mir.
    Irgendwie hatte ich aber immernoch so eine Ablehnung in mir.

    Dann kam ein Teil, in dem einige nach vorne gingen und Endrücke von Gott weitergaben.
    Diese waren wie folgt:

    - Gott will uns heute sehr gerne begegnen
    - der Heilige Geist ist hier vorne wie so eine Flamme und die springt jetzt reihenweise nach hinten weiter
    - Hier beim Lobpreisteam ist der heilige Geist viel stärker da als dort hinten in der letzten Reihe. Wenn ihr mehr von ihm haben wollt, kommt nach vorne!

    Mir stellten sich ehrlich gesagt die Haare auf;
    - Will Gott uns nicht IMMER begegnen? Und ist der Heilige geist nicht immer da, wenn wiedergeborene Christen zusammen kommen?
    - Muss der HG jeden Sonntag neu von einem zum andern hüpfen? Lebt er nicht bleibend in uns?
    - Wenn ich nach vorne komme, krieg ich mehr HG ab als wenn ich hinten sitze???

    Die Predigt war dann ganz gut.
    Aber ich würde doch gerne mal eure Meinung zu der Geschichte hören...

    Danke euch!

  2. #2
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hallo JC-Freak

    Ja, da würden sich mir auch die Haare im Nacken sträuben. Das hat nichts mehr mit irgend einer Lehre aus der Bibel zu tun.

    So wird gebogen und gedreht, damit man Menschen abhängig machen kann und sie binden kann: ein Gefühls- und Erfahrungsevangelium.


    Gruss Alef

  3. #3
    JC-Freak Gast

    Standard

    Danke Alef für die Antwort :)

    Sonst keiner mehr irgendwelche Gedanken dazu? Alle einer Meinung?

  4. #4

    Standard

    @JC-Freak
    Die Gottesdienstgestaltung ist in hohem Masse Geschmachsache. Wenn der Gottesdienst nicht Deinen Geschmack trifft, gehe eben woanders hin. So wie Du den Gotetsdienst schilderst, waere ich wahrscheinlich schon vor Ende des Lobpreises gegangen, weil ich Lobpreis nicht mag.
    Gruss Gerd

  5. #5
    JC-Freak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Gerhardt
    @JC-Freak
    Die Gottesdienstgestaltung ist in hohem Masse Geschmachsache.
    Da hast du natürlich Recht.
    Das war jetzt auch gar nicht so sehr der Punkt.
    meiner Meinung nach ist aber das, was diese Leute da an "Eindrücken" weiter gaben eher unbiblisch und ich hätte mich gefreut gehabt, dazu ein paar mehr Gedanken und Meinungen zu hören...

    Danke dir aber trotzdem :)

  6. #6
    Lorchen Gast

    Standard

    Tja,was soll ich dazu sagen.
    Ich besuche keine Gottesdienste,jedenfalls momentan.
    Die Gründe:Siehe deine BEschreibung des besuchten Gottesdienstes.
    Sie werden immer mehr zu sogenannten Events,und damit kann ich gar nichts anfangen :roll: ,wie gesagt Geschmacksache,aber nachdem was Du schreibst,das dir einiges unbiblisch vorkam,hast Du Dir ja quasi auch schon selbst eine Antwort gegeben :wink: .
    Ansonsten stimm ich Alef 100% zu.
    Soweit mein halber cent zu dem Thema
    Liebe Grüße
    Lorchen

  7. #7

    Standard

    Der Thread ist jetzt schon über eine Woche alt und ich habe lange überlegt, ob ich meinen Senf dazu geben soll, oder nicht. Das Thema ist schwierig, da man sehr leicht Gutes fälschlicher Weise verurteilen kann, aber auch menschliches Handeln mit dem Geist Gottes verwechseln kann.

    Zwei Dinge.

    1.) Gottes Geist weht, wo ER will! Er läßt sich dabei weder den Zeitpunkt (Gottesdienst am Sonntag morgen) noch den Anlass (Lobpreis, Predigt, Gebet) vorschreiben, sondern er benutzt die Mittel, die IHM genehm sind zu DEM Zeitpunkt, den ER für richtig hält!
    Ein lohnendes Thema für eine Bibelarbeit, für die mir leider die Zeit fehlt. Aber ich glaube, Du kennst die vielen Bibelstellen selbst, wo Gott in einem brennenden Dornbusch war, in einem säuselnden Windhauch, einen Walfisch gebrauchte, um Jonas zu belehren, den verdorrten Feigenbaum, auch die Gegenwart der Bundeslade, vor der David und die Propheten in "Verzückung" gerieten und tanzten. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Aber nirgendwo konnte ich eine "Automatik" herauslesen, daß der Geist Gottes z.B. in jedem Windhauch sei, David in ständiger Verzückung lebte, oder jeder Walfisch ein Werkzeug Gottes sei. Genauso wenig gibt es die Automatik, daß heftiger, langanhaltender und lauter Lobpreis zwangsläufig eine besondere Gegenwart Gottes nach sich zieht. Niemand kann den Geist Gottes einfangen, und von irgendwo aus nach eigenem Belieben weiterverteilen. Denn, und hier komme ich zu Punkt zwei:

    2.) Gott ist Dein ganz persönliches Gegenüber. Er der Heilige, der Vater redet mit Dir, seinem Sohn / Tochter höchst persönlich. Wenn er auch vielfältige Mittel anwendet, durch alles, aber auch alles um Dich herum sprechen kann, wann, wie und wodurch entscheidet alleine ER! Und vertraue ihm. Wenn Du ehrlich mit ihm und zu ihm hin lebst, wird ER Dir persönlich die Eindrücke vermitteln, die Du speziell brauchst. Vertraue IHM, alleine IHM und dem, was ER Dir sagt.
    In meinem Leben was es immer so, daß äußere Dinge nie bestimmend waren, sondern höchstens eine Bestätigung, eine Bekräftigung dessen, was er mir schon in meinem Herzen gesagt hatte; ein Geschenk, um meine Zweifel zu beseitigen, eine Besiegelung eines kleinen "Bündnisses", das ER mit mir schließen wollte, ein Trost, ein Lichtblick, den er mir in der Dunkelheit schicken wollte.

    Gott gebe uns ein Gespür für das Wirken des Geistes Gottes, und für unsere menschlichen Gefühle. Ein großer Skeptiker und Atheist sprach mal ein sehr böses Wort, das ich nur sehr ungerne benutze:
    "Jeder Mensch hat seinen Vogel, aber nur die Frommen halten ihren für den Heiligen Geist".

    Wir wollen diese böse Kritik einmal so stehen lassen und den heilsamen Teil auf uns wirken lassen. Denn ein Körnchen Wahrheit steckt dort drin.

    Also, ihr Lieben, laßt Euch nicht verwirren, sondern hört auf die persönliche Stimme Eures Vaters. Schütten wir nicht das Kind mit dem Bade aus, aber lernen wir fein zu unterscheiden, wo Menschen unsere Gefühle zu beeinflußen suchen, wo wir von eigenen Vorstellungen und Wunschdenken beflügelt werden, und wo der Geist Gottes zu uns sprechen will.

  8. #8
    Popcorn Gast

    Standard

    Lieber Rudi


    Danke für deinen "Senf" wo du hier dazu gibst. Er ist wirklich gut!


    2.) Gott ist Dein ganz persönliches Gegenüber. Er der Heilige, der Vater redet mit Dir, seinem Sohn / Tochter höchst persönlich. Wenn er auch vielfältige Mittel anwendet, durch alles, aber auch alles um Dich herum sprechen kann, wann, wie und wodurch entscheidet alleine ER! Und vertraue ihm. Wenn Du ehrlich mit ihm und zu ihm hin lebst, wird ER Dir persönlich die Eindrücke vermitteln, die Du speziell brauchst. Vertraue IHM, alleine IHM und dem, was ER Dir sagt.
    Dazu kann ich nur Amen sagen - alles andere wäre zuviel.


    Shalom

    Popcorn

  9. #9

    Standard

    "rudi" schreibt "Jeder Mensch hat seinen Vogel, aber nur die Frommen halten ihren für den Heiligen Geist". Dieser Satz enthaelt mehr als nur ein Koernchen Wahrheit. Objektiv betrachtet lasen sich alle religioesen Gefuehle, sei es schlichte Ergriffenheit, sei es Ekstase, auf Einbildung, Autosuggestion oder gar Massenhysterie zurueckfuehren.
    Gruss Gerd

  10. #10

    Standard

    Lieber Gerhardt!

    Genau das ist der Grund, warum ich diesen Satz trotz wahrem Kern so ungerne benutze. Er birgt die Gefahr in sich, daß man mit Verstand und "Objektivität" alles abwürgt, auch das Gute.

    Nach meinem persönlichen Glauben und meiner Überzeugung sind Gefühle ein wunderbares Geschenk Gottes an die Menschen. Was sind wir ohne Liebe? Was ist Liebe ohne das Eifern, ohne "Eifersucht"? Welche Triebfeder haben wir Menschen denn die nicht aus unserer Hoffnung, aus Visionen geboren ist? Was ist ein Leben ohne Treue, ohne Freude, ohne Leidenschaft, ohne Begeisterung? Wie kann man den Verlust eines lieben Menschen besser überwinden, wie durch eine gesunde Trauer?
    Gewiss, auch durch einen scharfen Verstand kann man das Gegenüber beeindrucken. Aber nur das Herz wird das Herz erreichen.

    Warum berührt uns Musik?
    Was ist denn Musik anderes, wie durch Töne mitgeteilte Gefühle?

    Wir sind hier an dem Punkte, wo Wissen aufhört, und Glaube anfängt. Hier muß man sich entscheiden, das Fragen und Suchen nach Beweisen ist sinnlos.
    Auch der, der behauptet nicht zu glauben, glaubt. Denn er kann auch nicht beweisen, das Gott NICHT ist.

    Meine persönliche Entscheidung ist gefallen. Ich glaube an den heiligen Gott der Bibel und erfahre ihn (subjektiv) als lebendiges Gegenüber, das
    mir in meinem Leben erfahrbar begegnet. Und ich bin dankbar, fühlen zu dürfen. Seine Gegenwart, seine Liebe, von der ich mich füllen lassen möchte, und
    das Wirken seines Geistes.

    Selbstverständlich gab Gott uns auch Verstand. Diesen aber nicht, um Gott gleich zu sein (Die Sünde im Paradies) und ihn in seiner Göttlichkeit begreifen und beweisen zu können, sondern um zu prüfen, und das Beste zu behalten.

    Niemand möge mein Posting von gestern so verstehen, als würde ich Lobpreis und Anbetung ablehnen. Anbetung, Lobpreis und Dank ist ein Gebot Gottes, das wir erfüllen sollen (und dürfen). Ein "Opfer", das wir ihm darbringen sollen.

    Aber wir sollen auch das zweite Geschenk Gottes, den Verstand benutzen und die natürliche Schönheit der Lieder, die Gefühle des Komponisten, die wir durch die Musik nachempfinden, nicht mit dem Heiligen Geist und seinem Wirken verwechseln. Gottes Geist läßt sich nicht organisieren.
    Er KANN alles. Er KANN auch, wie im Eingangsposting von JC- Freek fragend beschrieben beim Lobpreisteam mächtig wirken. Er MUSS aber nicht. Schon garnicht regelmäßig und ständig wiederkehrend.

    Es wäre fatal, wenn wir den Verstand ausschalten würden. Es gilt, Verstand und Gefühle durch das Wort Gottes zu reinigen und zu heiligen. Es gilt, beides in einen göttlichen Einklang zu bringen. Gefühle ohne Verstand machen uns zu willenlosen, hilflosen Tieren. Verstand ohne Gefühle, ohne LIEBE ist zerstörerisch, in seiner oberflächlichen "Objektivität" verletzend, streitgebärend hochmütig und gotteslästerlich.

    Gott ist Liebe.
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben ohne Gott.

    Ein Leben ohne Gott ist sinnlos.

    Rudi
    Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
    Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.
    (Psalm 51,12f)


 

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