Ein Bericht, der viele Fragen aufwirft, aber keine Antworten gibt.

Zitat Zitat von Josias
Schalom Berlin (Da wo ich wohne, da ist Israel)

Vielleicht ist Schweigen besser?
Nein, Schweigen ist nicht besser! Sondern reden und versuchen, zu verstehen!

Ich habe einen Traum.

Ich weiß weder, ob dieser Traum überhaupt jemals in Erfüllung gehen kann, noch wievieler Generationen es bedarf, bis er sich erfüllen kann. Auch wenn ich mich immer wieder danach frage, ich weiß nicht einmal, was ich heute zu seiner Erfüllung beitragen könnte.

Ich träume von einem Deutschland, in dem deutsche Juden mit der gleichen Selbstverständlichkeit leben, arbeiten und ihren Glauben ausleben, wie ihre christlichen Nachbarn. Von einem Deutschland, an dem sie ohne Angst und Hass in dem Wissen und Bewußtsein stolz mitbauen, daß ihre Vorfahren schon seit hunderten von Jahren diesen Staat mitgebaut haben, in der Entwicklung von Wissenschaft, Kunst und Kultur wesentliche und unverzichtbare Beiträge geleistet haben, diese Gesellschaft mitgeprägt haben.

Von einem Deutschland, das die Juden, die hier weiterhin leben möchten, "Heimat" nennen. Von einem Miteinander, das den anderen als Selbstverständlichkeit auch in seiner Andersartigkeit wertschätzt.

Aber ich weiß, ich bin ein unverbesserlicher Träumer...

Und wenn ich an der Synagoge in meiner Heimatstadt vorbeifahre, packt mich die kalte Wut, wenn ich sehe, daß dort eine Veranstaltung stattfindet.

Wegen der Veranstaltung? Nein! Wegen der Polizeiwagen, die zu diesen Anlässen vor der Synagoge stehen und wegen der beschämenden Erkenntnis, daß dies erforderlich zu sein scheint.

"Zarte deutsche Volksseele"?

--tiefstes Mittelalter ---