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    15.01.2007
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    647

    Standard Prozess gegen Gott

    Prozess gegen Gott

    Wie geht er aus?

    Am Ende der Zeiten versammeln sich Millionen von Menschen vor dem Thron
    Gottes. Die einen schauen ängstlich in das gleißend – helle Licht.
    Andere kümmert das alles nichts. Sie stehen in Gruppen zusammen und
    diskutieren hitzig miteinander. Sie haben nur ein Thema: wie kann Gott
    das Leid zulassen, das die Menschen jetzt im Lebensrückblick so aufgehäuft
    und erdrücken sehen. „Das soll ein Gott der Liebe sein?! Wie kann er
    über uns zu Gericht sitzen ? Was versteht er schon von unserem Leid?
    Hat er denn jemals leiden müssen ?“ faucht eine alte Frau mit
    schneidender Stimme. Sie zieht ihren Ärmel hoch und zeigt auf die eintätowierte
    Nummer eines Konzentrationslagers.
    Ein farbiger junger Mann öffnet aufgeregt seinen Hemdkragen: „Schaut euch das
    an“, fordert er die Umstehenden auf und zeigt seine Wundmale am Hals,
    Male eines Strickes. „Gelyncht haben sie mich, nur weil ich schwarz
    bin und nicht weiß. In Sklavenschiffe hat man uns verschleppt. Von
    unseren Liebsten wurden wir getrennt. Wie Tiere mussten wir arbeiten.
    Soll das ein Gott der Liebe sein? Ein junges Mädchen starrt still und
    teilnahmslos vor sich hin. Auf ihrer Stirn ist das Wort zu lesen:
    „Unehelich.“
    Überall kommt jetzt ärgerliche Stimmung auf. Die Leute sind empört. Und jeder
    richtet seine Klage gegen Gott, weil er das Böse, das Leid, das Unrecht
    in der Welt zugelassen hat. DAS WILL EIN GOTT DER LIEBE SEIN... „Wie
    gut hast du es doch, Gott“ sagen sie alle. „Wie gut hast du es in
    deinem Himmel in all der Schönheit und Heiligkeit. Bei dir gibt es
    keine Tränen, keine Angst keinen Hunger, keinen Hass, kein Leid. Ja du
    hast es gut. Aber wir? Kannst du dir überhaupt vorstellen, was der
    Mensch alles auf der Welt erdulden muss? Was es heißt, Leid zu ertragen
    und Tränen zu vergießen?

    Schließlich führst du, Gott, doch ein behütetes und beschauliches
    Dasein....“ So reden die Leute vor dem Thron Gottes.

    Und plötzlich hat jemand eine Idee: „Wir wollen Gott den Prozess machen.
    Wir wollen ihn verurteilen“ jede der Gruppe wählt sich einen Sprecher.
    Es ist immer derjenige, der in seinem leben am meisten gelitten hat.
    Da ist ein Jude, ein Schwarzer, eine uneheliche Tochter, ein Unberührbarer
    aus Indien, ein entstellter Leprakranker, ein Bombenopfer, ein gefolterter aus den
    Arbeitslagern Sibiriens.... Sie alle diskutieren aufgeregt miteinander.
    Und dann sind sie mit der Formulierung der Anklage gegen Gott einig:
    Bevor Gott das Recht hat, über uns Gericht zu sitzen, soll er erst mal
    ertragen, was wir Menschen auf Erden an leid erdulden mussten. Gott soll
    dazu verurteilt werden, auf dieser Welt zu leben. ALS MENSCH.

    Weil Gott aber Gott ist, stellten die Menschen in ihrem Prozess
    bestimmte Bedingungen: Er soll keine Möglichkeit haben, sich aufgrund
    seiner göttlichen Natur selbst zu helfen. Er soll als Jude geboren
    werden. Damit soll er sehen, wie das ist, als Jude leben zu müssen. Die
    Legitimität seiner Geburt soll zweifelhaft sein. Unehelich im
    weltlichen Recht soll er geboren werden. Niemand soll wissen, wer
    eigentlich sein Vater ist. Als ein solcher Mensch soll er versuchen,
    seinen Mitmenschen zu erklären, wer Gott ist. Ja, er soll mit dem
    Anspruch auf die Erden kommen, selber Gott zu sein. Von seinen engsten
    Freunden soll er schließlich verraten werden, nachdem er nur drei
    Jahrzehnte unter Entbehrungen, Verfolgung, Hunger, und Anfechtungen
    gelebt hat. Mit falschen Anschuldigungen soll ihm der Prozess gemacht
    werden.

    Ja, die Leute vor dem Thron Gottes übertrumpfen sich förmlich gegenseitig mit Vorschlägen,
    wie man Gott bestrafen soll. Schließlich soll er das erleiden, was
    ihnen in ihrem Leben widerfahren ist. Und zwar in geballter form. Sein
    Prozess soll mit falschen Anschuldigungen geführt werden. Von einem
    voreingenommenen Gericht soll er verhört werden. Ein feiger Richter
    soll ihn aburteilen. Er soll erfahren, was es heißt, von allen Menschen
    verlassen und total einsam und hilflos zu sein. Er soll brutal gequält
    werden und dann grausam sterben. Und das in aller Öffentlichkeit. Eine
    Menge von Zeugen sollen dabei sein; lachend, spottend, höhnend.
    Die Menschen vor dem Thron Gottes sind sich einig: Gott soll auf der Erde alles das
    erleiden, was ihnen in der Zeit ihres Lebens widerfahren ist. Jeder der
    Sprecher verkündet sein Urteil gegen Gott. Hart und erbarmungslos.
    Ein Prozess ohne Gnade.

    Und während ein Urteilsspruch nach dem anderen vorgetragen wird, geht plötzlich ein
    Raunen durch die Menge. Als der letzte sein Urteil fällt, wird es ganz
    still. Ein großes Schweigen macht sich breit. Ein betretenes Schweigen.
    Eine Stecknadel könnte man fallen hören. Alle, die Gott so grausam
    verurteilt haben, senken ihre Köpfe. Beschämt und erschüttert wenden
    sie sich ab. Keiner wagt mehr zu sprechen. Jedem ist klar: Gott hat die
    Strafe ja schon längst auf sich genommen. Das Urteil hat er schon längst
    ertragen.

    Jesus kam in diese Welt. Als Sohn Gottes wurde er geboren.
    Von einer Jungfrau in einem ärmlichen Stall.
    Jesus, als Jude geboren, in den Dreck der Welt gekommen. Er
    behauptete, Gottes Sohn zu sein. Aber die Menschen haben ihn verkannt,
    verlacht, verspottet und schließlich verurteilt. Jesus, in den letzten
    Stunden seines Lebens einsam, total verlassen, gequält und gemartert.
    Alles, was man sich an Leid und Ungerechtigkeit vorstellen kann, ist
    zusammengeballt auf diesen einen.
    Plötzlich wurde allen klar, die den angeblich so grausamen und selber leidlosen Gott
    verurteilen wollen: Das Urteil ist ja bereits vollzogen. Gott hat das
    leid bereits ertragen. Am eigenen Körper hat er es durchgemacht. In der
    Person seines Sohnes Jesus Christus. Wir brauchen Gott keinen Prozess
    mehr zu machen.


    (Verfasser ist nicht bekannt) (http://www.soulsaver.de)
    Ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin. Hes 36,11
    Baruch Ata Adonai Elohenu Melech HaOlam - Gelobt seist du Ewiger, unser Gott, König der Welt

  2. #2

    Standard

    amen

    danke dir, Gabriel, fürs Reinsetzen


 

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