Liebe Popcorn,
Hier ein paar Gedanken, die ich mir anlässlich eines Seminars über den Jüdischen Gottesdienst, welches ich mal besucht habe, zusammengefasst habe. Besteht doch der Jüdische Gottesdienst ausser evtl einem kleinen Wort Drascha (Predigt) ausschliesslich aus Gebet.
Drascha = Schriftauslegung ist nicht obligatorisch!
Vielleicht ist ja was für dich dabei.
Ich bin Gebet – Gebet als innere Haltung
Die vormaligen Frommen pflegten eine Stunde zu verweilen und dann erst zu beten, um zuvor ihren Sinn auf Gott zu richten.
(Mischna, Brachot 5,1)
Psalm 109
We ani tefilah = ich bin Gebet
Lehitpalel (Reflexivverb) beten
Pilel = zu Gericht gehen, sich Richtung geben
Sammlung des Inneren (sittlicher, geistlicher Arbeit an sich selbst vor Gott) S.R.Hirsch
Es wird gesagt, dass der Betende sich im Herzen sammeln soll (Lechawen). Er soll sich auf die Worte konzentrieren, die seinen Lippen entspringen, welche die göttliche Präsenz beschreibt, die sich ihm gegenüber befindet: „Ich hege den Ewigen mir stets gegenüber (Psalm 16,8). Er muss seine Konzentration wach halten, alle fremden Gedanken ausschalten, damit sein Geist und sein Gebet rein bleiben. Dies war der Weg der Heiligen und der frommen Menschen. Sie meditierten (hitboded) und konzentrierten sich auf ihre Gebete, bis sie sich der Körperlichkeit entledigt hatten und sich mit dem Geistigen vollkommen verbanden. Somit erreichten sie die Schwelle zur prophetischen Stufe.
(Arba Turim „Die 4 Reihen“ von Rabbeinu, Jakob ben Ascher 1269 – 1343)
Psalm 16,8
Ich habe den HERRN allezeit vor Augen...
Ein Gebet, das ohne „Kawana“ gesprochen wird, ist kein Gebet. (...) Was ist mit Kawana gemeint? Der Betende entfernte alle Gedanken von seinem Herzen und betrachtete sich selbst, als stehe er vor der Schechina. Darum muss er vor dem Gebet innehalten um sein Herz darauf zu richten. Danach bete er ruhig und ihn anflehend und bete nicht als ob er eine Last tragen würde, die er abwerfen möchte, um fortgehen zu können. Deshalb verweile er auch noch eine Zeit nach dem Gebet, bevor er gehe.
(Hilchot Tefila: Regeln für das Gebet, 4,15)
Kawana = Ausrichtung, sich konzentrieren, Richtung geben
Kawa = beständig sein
Sie sagen auch: „wenn jemand nur den ersten Vers des Gebetes konzentriert lesen kann, der hat schon gebetet!“
3. Dialog mit Gott
auf Gott hören
unsere Bedürfnisse vor Gott aus(zu)sprechen
4. Sich Gott nahe bringen
Korban = Opfer
Karov = nahe, sich Gott nahe bringen
Um die Welt in Ordnung (Sühne) zu bringen oder auch für den Erhalt der Welt, braucht es einen regelmässigen Kult
Eigentlich braucht Gott unsere Gebete nicht
Wir beten für uns
Die Menschen können machen, dass Gott sichtbar wird
5. Gott in der Welt sichtbar machen
Sefirot = Wirkungen von Gott
Oder auch sein Reich näher zu bringen
Evtl. auch im Sinne „ein Gedanke Gottes werden“
Sei ganz lieb gegrüsst
Von Helo
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