Ich habe hier einen Brief, geschrieben von einer jungen Frau (19Jahre]
Die Frau war Satanistin, bekennende wohlgemerkt - sie schnitt sich, hat mehrere Selbstmordversuche hinter sich und hat doch noch den Dreh zu Jesus gefunden.
Es geht aus dem Brief nicht sooo deutlich hervor, wer sie aber gekannt hatte, weiß es zwischen den Zeilen zu lesen.
Ja, richtig gelesen, gekannt hatte, habe ich geschrieben. Die junge Frau wurde Anfang der Woche tot in ihrer Wohnung aufgefunden.
Selbstmord kann aber schon einmal ausgeschlossen werden.
Der Brief ist ein Mutmachbrief - ich habe ihn auch auf Glaube.de veröffentlicht, denn gerade dort weiß ich einige, die sich ritzen.
Also lest mal selbst:


Heute schneide ich nicht mehr:


Ich liebe es zu leben, und ich freue mich über jeden Tag, den ich erleben darf. Meine Vergangenheit gehört zu mir, aber ich trauere ihr nicht hinterher.
Meine Augen funkeln, wenn ich mich in Spiegel ansehe, denn ich bin da. Ich stehe im Leben und es ist wunderbar. Vögel singen mir keine Trauerlieder, sondern sie pfeifen fröhliche Töne.
Meine Tür steht offen und wenn ich hinausgehe, rieche ich die bunten Blumen und spüre die Sonne, wie sie scheint. All diese schönen Dinge habe ich früher nicht gesehen.
Ich wollte sie nicht sehen, denn ich war in mir und der Welt gefangen. Eine Welt die aus Hass und Dunkelheit aufgebaut war.
Doch diese Welt ist für mich nicht mehr präsent, soll sie auch nicht mehr sein - wird sie auch nicht mehr sein. Wenn ich heute noch an meine gelebten Tage in der Vergangenheit denke,
weiß ich, ich habe viele von denen verschenkt. Ich hätte fröhlich sein können. Ich finde es schade, dass ich vieles nicht erleben konnte,
weil ich so gelebt habe, wie ich gelebt habe.



"Auch möchte ich Euch ansprechen, die immer noch in dem Schmerz und den Hass leben, wie ich es getan habe.
Es ist schwer für mich zu sagen "Hört auf!" und es wäre nicht richtig.
Ich weiß, was es heißt sich so zu fühlen wie ihr, und dass man in so einer Zeit nichts von Welt oder Freude hören möchte. Doch denkt bitte daran:
Jeder Tag an dem Blut fließt ist ein verlorener Tag. Und jeder Tag, an dem euer Körper mit neuen Wunden berührt wird, ist schmerzvoll. Schmerz in der Seele.
Glaubt ihr, ihr habt Schmerzen verdient?! Nein!
Muss einem Hund nach der Geburt der Schwanz abgeknipst werden, damit er für uns Menschen später schöner ist?! Nein! Muss ein großer Fisch den scharfen Angelhaken schlucken,
nur damit wir Menschen ihn wieder ins Wasser schmeißen, um unsere Freunden erzählen zu können, was für einen tollen Fisch wir gefangen haben? Nein!
Kein Tier und kein Mensch braucht Schmerzen, um zu spüren, dass er noch lebt. Schmerzen zerstören und Wunden verletzen.
Verletzt Euch nicht selber um Euch weh zu tun. Verletzt Euch nicht selber, um anderen wehzutun. Verletzt Euch nicht selber, um Eure inneren Gefühle nach aussen zu bringen.
Verletzt Euch nicht selber, um zu bestrafen! Egal wen ihr bestrafen wollt, es ist der falsche Weg. Dieser Weg führt nicht zu einem Ende. Er wird immer weiter gehen. Niemals aufhören.
Der Weg, den ihr gehen müsst liegt auf der anderen Seite des Flusses. Fragt Freunde oder Bekannte, ob sie Euch helfen ein Floß zu bauen und gemeinsam mit Euch den hellen Weg gehen möchten. Sie werden helfen, sie werden ihn mit Euch gehen. Aber ihr müsst so viel Mut haben und um Hilfe bitten. Denn KEINER hat verdient UNSCHULDIG an den Marterpfahl gebunden zu werden. Wollt ihr dort hängen und langsam aus der Welt entfliehen? Vielleicht wollt ihr es in Euer jetzigen Situation, aber es ist nicht die richtige Lösung.
Versucht langsam in das Leben einzusteigen. Schritt für Schritt. Möglicherweise werden es viele Schritte, aber es sind nicht ZU viele für Euch.
Eure Kraft ist stärker und größer, als ihr Euch vorstellen könnt. Ihr müsst lernen Euch zu vertrauen. Stärken und Schwächen hat jede Person, die auf dieser Welt lebt.
Schämt Euch nicht für eure Schwächen, hasst Euch nicht dafür. Es gibt keinen Grund. Findet die Stärken in Euch und fangt an sie zu akzeptieren, zu respektieren....“


Die Worte an Euch sollen zeigen, dass auch ich weiß, wie ihr denkt und fühlt. Mit Sicherheit nicht genauso, aber ich glaube wir haben alle etwas gemeinsam. Was?!
Das lest ihr in meinen Zeilen.
Ich weiß wie anstrengend es ist sich zu hassen, andere zu hassen.
Doch mit meinen Worten möchte ich Euch auch näher bringen, dass aus einem Hassbündel (ich + ihr) ein fröhlicher und zuversichtlicher Mensch werden kann....


Nicole Jubin