Lieber Gerhard,
das Datum ist abhängig vom Jüdischen Kalender.
festgelegt wurde der Gedenktag auf den 27.Nissan.
Zur Entstehung schreibt hagalil.com:
Das Zustandekommen des Jom haShoah am27. Nissan
Das Zustandekommen des 27. Nissan als Jom haShoah läßt uns einen Einblick in die Art und Weise bekommen, in der die Wirkungsgeschichte des Gedenken ein Gedenken für sich selbst darstellt.
Im Jahr 1948 erklärte das Oberrabbinat von Israel den 10. Tewet zum Tag des allgemeinen Kaddisch. Als im Dezember 1949 die Asche von Juden, die im KZ Flossenbürg ermordet worden waren, nach Israel überführt wurde, entschied Rabbi S.Z. Kahana, ein Ressortleiter im Ministerium für religiöse Angelegenheiten, deren Asche am 10.Tewet begraben zu lassen. Rabbi Kahanas weiterreichender Vorschlag, diesen Tag als den Tag des Gedenkens an die Schoah festzusetzen, wurde vom Oberrabbinat akzeptiert.
Im Jahre 1951 schlug der Knesset-Abgeordnete Rabbi Mordechai Nurock vor einen eigenen Tag für das Gedenken des Holocaust zu schaffen. Die Argumentation Nurocks ist genau die entgegengesetzte Meinung, die heute die Orthodoxie einnimmt. Er erklärte die Notwendigkeit eines eigenen Gedenktages mit der Einmaligkeit der Schoa. Der Tag sollte zuerst “Jom haShoah Umered Hagetaot", Holocaust- und Ghettoaufstandstag heißen, schließlich einigte man sich auf "Jom haShoah Wehagwurah", Holocaust- und Heldentumstag. "Das Finden eines Datums gestaltete sich schwierig. Die Ghettokämpfer wollten den 19. April, das war der Tag, an dem der Aufstand begonnen hatte. Nur fiel dieses Datum im jüdischen Kalender auf unmögliche Tage, etwa Pessach. Also versuchte man dem Tag einen Platz im jüdischen Kalender zu finden und fand einige wenige Tage zwischen dem Ende von Pessach und den erst 1949 eingeführten Jom Haatzmaut am 5. Ijar mit dem davor liegenden Jom Hasikaron, dem Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten.
Im Jahr 1959 wurde der Jom haShoah, weil er zuwenig Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zog, zum Gesetz erhoben dessen wichtigste Passage lautet:
"Am Jom haShoah soll im ganzen Staat Israel eine zweiminütiges Schweigen eingehalten werden, währenddessen jeder Straßenverkehr ruhen soll. (...) Das Radioprogramm soll dem Charakter des Anlasses entsprechen. (...)" Große Teile der Ultra-Orthodoxie und Teile der Orthodoxie haben diesen Tag aber nie akzeptiert und gedenken der Opfer des Holocaust am 10. Tewet durch das Kaddisch-Sagen und / oder durch das Rezitieren von Trauerelegien am 9. Aw.
So bleibt das Volk Israel im Lande Israel uneinig in seinem Gedenken an die größte Katastrophe im 20. Jahrhundert, so wie es in vielen anderen Punkten seit der Staatsgründung ist, im jüdischen Staat oder im Staat der Juden. (Quelle: http://www.hagalil.com/shoah/holocaust/jom-shoa.htm)
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