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  1. #1

    Standard Erzählungen der Chassidim

    Als Rabbi Bunam im Sterben lag, weinte seine Frau. Er sprach: "Was weinst du?
    All mein Leben war nur dazu da, dass ich sterben lerne."

  2. #2

    Standard

    Die große Schuld des Menschen sind nicht die Sünden, die er begeht - die Versuchung ist mächtig und seine Kraft gering! Die große Schuld des Menschen ist, daß er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann und nicht tut.

    (Rabbi Bunam)

  3. #3

    Standard

    "Wo wohnt G-tt?"
    Mit dieser Frage überraschte der Kosker einige gelehrte Männer, die bei ihm zu Gast waren. Sie lachten über ihn: "Wie redet ihr! Ist doch die Welt seiner Herrlichkeit voll!"
    Er aber beantwortete die eigene Frage: "G-tt wohnt, wo man ihn einläßt."

  4. #4
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    Standard

    G-tt hat dir Licht nicht deshalb gegeben, damit du es am hellichten Tag hochhältst.

    Dieses Geschenk hast du empfangen, um damit etwas zu vollbringen, etwas Schwieriges und Neues zu tun.

    Geh und trage dein Licht in die Dunkelheit, transformiere sie, damit auch sie leuchtet!



    Alef

  5. #5
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    Danke für deine Mühe- hier viel beizutragen. Der obige Spruch ist gut.
    Galater 3, 27-28

    Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, gehört nun zu Christus. Nun gibt es nicht mehr Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen. Denn ihr seid alle gleich - ihr seid eins in Jesus Christus.


    Es gibt fünf Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und das Leben der Christen. Viele Leute lesen nie die ersten vier.
    Ravi Zacharias

  6. #6
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    Eine Geschichte erzählt von einem Menschen, der bei dem Zaddiq Rabbi Mardochai von Nadvorna - es sei seiner zum Segen gedacht - studierte. Vor Rosch ha-Schana bat er darum, vom Unterricht befreit zu werden. Der Zaddiq fragt ihn: "Warum bist du so in Eile?" Und er antwortete:
    "Ich bin Vorbeter und muss noch einen Blick in das Gebetbuch für die Festtage werfen, um meine Gebete in eine Ordnung zu bringen." Der Zaddiq sagte zu ihm: "Das Gebetbuch ist dasselbe wie letztes Jahr. Es wäre besser für dich, wenn du einen Blick auf deine Taten wirfst und dich selbst in Ordnung bringst."

    (Schmu'el Josef Agnon)

  7. #7
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    7

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    wäre besser für dich, wenn du einen Blick auf deine Taten wirfst und dich selbst in Ordnung bringst."
    Und genau das scheint schwerer zu als alles andere.

  8. #8
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    Standard Kabbalistische Wolle?

    Kabbalistische Wolle?

    Schweren Herzens versammelte sich eine Gruppe älterer Chassidim im Haus von Rabbi Tswi Elimelech von Dinow. Ihr Rebbe war erkrankt, und seine Tage waren gezählt. Auch seine Kinder und Enkel waren in seiner letzten Stunde bei ihm. Alle warteten auf letzte Anweisungen von ihrem Lehrer und Vorbild.

    Die Augen des Rebbe waren geschlossen, und sein heiliges Gesicht drückte Beklommenheit und Ekstase zugleich aus. „Unser Meister spricht in seinen letzten Minuten mit seinem Schöpfer“, dachten alle. „Es ist egoistisch von uns anzunehmen, dass er jetzt ein letztes Wort mit uns spricht!“

    Plötzlich öffnete der Rebbe die Augen und betrachtete die Versammelten. Schließlich blieb sein Blick auf einem Mann haften, der an der Seite stand. Die Chassidim machten ihm Platz und schoben ihn sanft zum Bett des Rebbe. „Reb Schmuel“, hörten sie den Rebbe fragen, „was wolltest du mich fragen?“

    „Rebbe“, antwortete der Mann, den bisher noch niemand gesehen hatte, „was soll ich mit der Wolle machen, die ich gekauft habe?“

    „Keine Sorge, Reb Schmuel“, sagte der Rebbe. „Warte bis zum nächsten Winter. Der Preis wird steigen, und du machst einen ordentlichen Gewinn.“ Dann schloss der Rebbe die Augen, und bald darauf ging seine Seele in ihre himmlische Heimat ein.


    .......

    In den folgenden Tagen debattierten die Chassidim hitzig über die letzten Worte ihres Rebbe. Der rätselhafte Wollhändler war so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Gewiss war er einer der 36 „verborgenen Zadikim“ gewesen oder gar der Prophet Elija! Mehrere Theorien über die kabbalistische Bedeutung der Worte „Wolle“, „Winter“ und „Gewinn“ wurden aufgestellt.

    Als Rabbi Tswi Elimelechs Sohn, Rabbi Dovid, davon hörte, sagte er: „Ihr irrt euch. Von einem Mysterium oder einem verborgenen Sinn kann keine Rede sein. Mein heiligmäßiger Vater wollte nur seine tiefe Liebe für jeden Juden ausdrücken. Reb Schmuel ist ein einfacher Händler, der oft kam, um Vaters Rat einzuholen und sich segnen zu lassen. Neulich hat er eine Menge Wolle gekauft, aber der Preis ist stark gefallen. Der Arme hat sein ganzes Geld verloren und sogar hohe Schulden gemacht, um die Wolle zu kaufen. Darum eilte er nach Dinow, um meinen Vater um Rat zu fragen. Er folgt einfach der Menge, die in Vaters Zimmer strömte, ohne zu ahnen, warum die Leute da waren. Vater spürte die Anwesenheit eines Juden in Not, deshalb war dieser Mann für ihn der wichtigste. Darum versicherte er ihm, dass alles gut wird.“


    Chabbad.org

  9. #9
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    Standard G-ttes Lebensunterhalt

    und für heute noch eine, weil sie so tiefsinnig sind.....


    G-ttes Lebensunterhalt

    Bevor Rabbi Israel Baal Schem Tow, der Gründer des Chassidismus, mit seiner Lehre an die Öffentlichkeit ging und von Nah und Fern Schüler zu ihm strömten, war er fast immer auf Reisen. In den Kleidern eines einfachen Dorfbewohners reiste er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und stellte Fragen. „Wie geht es dir?“ fragte er den Wasserträger unter seinem Joch, die Marktfrau hinter ihrem Stand oder das Kind, das in der Haustür spielte. „Habt ihr genug zu essen? Sind alle gesund?“ Dann pflegten die einfachen, g-ttesfürchtigen und auf G–tt vertrauenden Juden zu antworten: „Baruch Haschem, gepriesen sei der Allm-chtige, es geht uns gut“ oder „Dem H-rrn sei Dank, es geht uns wieder besser“. Dann ging der Wanderer dankbar weiter – er hatte gefunden, was er gesucht hatte.

    Eines Tages kam der Rabbi in ein Dorf und ging zur Synagoge. In einer Ecke saß ein alter Torahgelehrter mit Tallit und Tefillin über seinen Büchern. Das war der Porusch (Asket), der in heiliger Einsamkeit lebte. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nahm er keine Krume Brot und keinen Schluck Wasser zu sich; er sprach mit niemandem und hob nie den Blick von den heiligen Büchern. So lebte er seit über fünfzig Jahren, fern des weltlichen Lebens.

    Warum störte ihn dieser Fremde? „Wie geht es dir?“ fragte er. „Hast du genug zu essen? Bist du gesund?“ Der Asket antwortete nicht und hoffte, der Fremde werde gehen. Doch der trat näher und fragte noch eindringlicher. Ungeduldig deutete der Asket zur Tür.

    „Rabbi“, fragte ihn der Fremde, „warum verweigerst du G–tt seinen Lebensunterhalt?“ Diese Worte hatten die gewünschte Wirkung. Der Alte war empört. G–ttes Lebensunterhalt? Wie dreist dieser ungehobelte Bauer war! „Was redest du da?“ fragte er mit donnernder Stimme. „Wie kannst du es wagen, mich mit deinem blasphemischen Geschwätz zu stören?“

    „Ich wiederhole nur, was König David, der liebliche Sänger Israels, in seinen Psalmen sagt“, erwiderte der Baal Schem Tow. „Sag mir, Rabbi“, was bedeutet der Vers „Und du, der Heilige, der vom Lob Israels lebt?“ Als der Porusch nicht antwortete, fuhr der Baal Schem Tow fort: „Wir sind sterblich und leben von dem, was G–tt uns in seiner großen Güte gibt. Aber wovon lebt G–tt? Vom Lob Israels! Wenn ein Jude einen anderen fragt: Wie geht es dir?, und der andere als Antwort „Baruch Haschem“ und ihm dankt, dann gibt er ihm Nahrung und stärkt das Band zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung.“


    chabad.org

  10. #10
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    Standard Die richtige Füllung

    Die richtige Füllung

    Ein König hatte drei Söhne. Da er alt wurde und wusste, dass er bald einen seiner Söhne zum Nachfolger bestimmen musste, rief er alle drei zu sich. „Ihr müsst an einem Wettstreit teilnehmen, damit ich herausfinde, wer mein Königreich regieren soll. Ihr habt einen Monat Zeit, um meinen Weinkeller zu füllen – womit ihr wollt. Wer ihn ganz füllt, wird mein Erbe.“

    Der König und seine Söhne beschlossen, nach dem Alter vorzugehen. Der älteste Sohn sollte den Keller zuerst füllen. Er dachte lange nach, dann entschied er sich für Steine. Jeden Tag sammelte er stundenlang Steine im Garten, in der Stadt und auf den Feldern. Er sammelte Felsbrocken und Kiesel und ließ sich Marmor und Alabasterbocken, Wetzsteine und Feuersteine bringen. Der Keller begann sich mit Steinen aller Formen, Größen und Farben zu füllen. Bald waren 30 Tage vergangen, und der König ging in seinen Weinkeller. Um Mitternacht wurde die Tür geschlossen und das Fenster geöffnet. Der König schaute hinein, sah sich um, nickte und sagte lächelnd: „Sohn, du hast gute Arbeit geleistet. Der Keller ist voll mit Steinen. Aber wegen ihrer Form ist viel Platz zwischen ihnen, und darum ist der Raum nicht wirklich voll. Immerhin liegt du vorläufig in Führung.“

    Am nächsten Morgen war der mittlere Sohn an der Reihe. Er sammelte helle und dunkle Federn von Pfauen und Raben. Er warf ganze Truthähne in den Keller, um ihn zu füllen. Tagaus, tagein ging er in die Stadt und kaufte alle Federn, die er kriegen konnte. Am letzten Tag ging der König erneut in den Keller. Man schloss die Tür und öffnete das Fenster. Der König schaute hinein und lächelte breit. „Du hast meine Erwartungen übertroffen. Aber man kann Federn immer nach unten drücken, um noch mehr Platz zu schaffen. Dennoch hast du deinen Bruder besiegt.“

    Am nächsten Tag bei Sonnenaufgang machte sich der jüngste Sohn ans Werk. Seine Brüder schauten neugierig zu. Würde er den Keller gründlicher füllen als sie? Aber der junge Mann betete und studierte nur. Es schien ihn nicht zu stören, dass seine Zukunft auf dem Spiel stand. Am nächsten Tag und die ganze erste Woche lang änderte sich nichts. In der Mitte der zweiten Woche tuschelten die beiden älteren Brüder: „Er arbeitet nicht an dem Projekt. Offenbar ist es ihm egal.“ – „Glaubst du, er versteht, wie wichtig der Wettbewerb für ihn ist?“ Sie beschlossen, mit ihrem Vater zu reden. Vielleicht konnte er seinen Jüngsten ermuntern, endlich aktiv zu werden. Als der König sie angehört hatte, ließ er den jüngsten Sohn rufen.

    „Mein Kind, du bist viel jünger als deine Brüder“, sagte er. „Wenn du eine weitere Woche brauchst, sind wir bereit, sie dir zu gewähren.“ Zum Erstaunen des Königs erwiderte der Sohn: „Vater, ich danke dir. Aber ich brauche keine zusätzliche Woche. Mir genügen 30 Tage, und ich werde dich nicht enttäuschen.“

    Der König und seine älteren Söhne redeten nicht mehr über die Sache, aber alle waren aufgeregt, als der letzte Tag des Monats anbrach und der jüngste Sohn immer noch nicht mit der Arbeit begonnen hatte. Kurz vor Mitternacht betrat er den Keller mit einem kleinen Sack. Um zwölf Uhr verließ er den Raum und schloss langsam die Tür. Der König schaute durchs Fenster.

    Verwundert sahen die Söhne, dass er breit lächelte. Der König rief die zwei älteren Söhne zu sich, damit auch sie einen Blick in den Keller werfen konnten. „Lieber Sohn“, sagte der König mit Tränen in den Augen, „das Licht, das du in den Keller gestellt hast, kann ihn nicht vollständiger füllen, als die Freude mein Herz füllt. Mögest du viele glückliche Jahre lang mein Erbe sein!“


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