Du fragst mich, was Christsein mit Kirche zu tun hat? Sehr viel, so meine ich doch. Es beginnt mit der Taufe und endet mit dem Begräbnis. Dazwischen liegt die Kinderstunde, Konfirmation, Hochzeit, Gottesdienste, Gemeindestunden, Bibelkreise, Lobpreisveranstaltungen, Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern, Seelsorge, usw. All das findet in der Kirche statt. Sie ist der Rahmen für das Christsein. Die Kirche ist doch nicht nur ein Gebäude, sondern auch der Ort unserer kulturellen Identität als Christen.

Eine andere Frage wäre, was hat Kirche mit der Bibel zu tun? Hier würde sich dann eine Fragestellung wirklich ergeben. Denn die Urgemeinde kannte keine Kirche, sondern die Synagoge und Privathäuser als Versammlungsort. (Lexikon zur Bibel)
Auch waren die Riten und Gebräuche orientalisch- israelitisch geprägt und nicht griechischen oder römischen Ursprungs.

Da wir nun einmal in dieser Welt leben und in diese Kultur hinein geboren wurden, gibt es meines Erachtens nur zwei Möglichkeiten, entweder man richtet sein Leben auf die Bibel aus oder man lässt es sein und übernimmt unsere kirchlich – kulturelle Lebensweise.

Was man hinein interpretiert und was nicht, steht hier doch nicht zur Debatte, sondern ich verstehe den Artikel so, dass er auf Ursprünge eingeht, die in einem großen Kontext für unser kulturelles Verständnis und religiöses Empfinden verweist. Die Frage ist doch eher so zu stellen, wie viele kulturelle Einflüsse anderer Kulturen und Religionen sind zu unseren Glaubensansichten geworden. Was nehmen wir als selbstverständlich für unseren Glauben hin, als Wahrheit und Voraussetzung und als Basis für unser Verständnis zu Gott. Wo beginnen die Irrtümer und Fehlentwicklungen in unserer Geschichte und wo müssen wir Korrekturen vornehmen. Das dies nichts mit Lebkuchen oder Weihnachtsbaum zu tun hat und auch nichts mit Ostereiern ist völlig klar. Klar ist jedoch auch, dass wir Christen Dingen huldigen, die sehr zweifelhaft sind. Das beginnt dann dort, wo Kulturgut mir religiöser Praxis vermischt wird (Osterfeuer, Weihnachtsgottesdienste, Ostergottesdienste, Lobpreiskommerz und Lobpreiskontests, Heiligenbilder, etc) Da gibt es so viel Vermischungen und Zwischenbereiche die nicht selten zur religiösen Praxis werden, doch mit Gott überhaupt nichts zu tun haben.

Jedem sein Weihnachten und Ostern, etc, doch bitte nicht mit Gott in Verbindung bringen, denn die Bibel kennt diese Feste und vieles mehr nicht. Darum geht es doch, die Grenzen aufzuzeigen.

die weiße