In erster Linie handelt es sich natürlich um Antizionismus, allerdings sind die Grenzen zum Antijudaismus und Antisemitismus oft wohl fließend.
Das ist aber schon etwas komplizierter:
1. Die Juden begründen ihren Anspruch auf Palästina nun einmal damit, dass ihnen dieses Land von Gott gegeben wurde. "Beweis" gibt es dafür freilich keinen, ob man die entsprechenden Stellen des AT für wahr hält oder nicht, ist Glaubenssache. Allerdings anerkennen grundsätzlich auch die Moslems die Tora, wenngleich sie für sie natürlich nicht denselben Stellenwert hat wie der Koran. Insofern müssten sie eigentlich auch den jüdischen Anspruch anerkennen.
2. Die Moslems begründen ihren Anspruch auf Jerusalem doch auch damit, dass Mohammed von dort aus in den Himmel gefahren sei. Diese Geschichte ist aber nicht einmal im Koran enthalten, dort wird Jerusalem überhaupt nicht erwähnt. Wenn man also religiös argumentiert, ist der Anspruch der Moslems auf Jerusalem eindeutig schwächer als der der Juden.
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