Dabei ist selbst doch die Offenbarung eine Kopie, oder zumindest stark redaktionell überarbeitet..... und die Aussage würde sich auch nur auf die Apokalypse beschränken..
Dabei ist selbst doch die Offenbarung eine Kopie, oder zumindest stark redaktionell überarbeitet..... und die Aussage würde sich auch nur auf die Apokalypse beschränken..
Ich musste grad über das nachdenken, was Pals schrieb.
In einem hat er/sie recht. Auch wenn die Bibel von Menschen geschrieben wurde, auch wenn man manche Texte hinterfragen kann - trotzdem redet Gott durch die Bibel zu Menschen, trotzdem benutzt er diese Bibel, um uns näher zu kommen.
Ich hab ja auch erst in den letzten Jahren vieles an Hintergrundwissen über die biblischen Texte mitbekommen, vorher wusste ich das auch alles nicht und konnte mich deshalb nur an das halten, was in der Bibel steht.
Aber ich muss sagen, Gott hat in meinem Leben schon ganz viel durch dieses Buch zu mir geredet, das passte oft genau in meine Situation. Und manchmal redet er auch jetzt noch zu mir.
Es muss sicher nicht jeder wissenschaftlich an die Bibel rangehen. Vielleicht haben es auch all die leichter, die ganz kindlich glauben können.
Heißt es nicht: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder .....
Ich bin einerseits dankbar für all das, was ich inzwischen weiß, die andere Seite aber ist, dass es einen nicht unbedingt näher zu Gott bringt, im Gegenteil, es verwirrt auch ganz viel und die Fragen werden nicht unbedingt weniger, sondern eher mehr.
Was war das früher einfach, da konnte ich ganz einfach das nehmen, was in der Bibel stand, und jetzt, da hinterfrag ich viel mehr, da bin ich doch in manchen Bereichen immer noch sehr verunsichert.
Ich will es nicht bezweifeln. Aber das Göttliche deshalb auf die Bibel begrenzen?
Werdet wie die Kinder ... Kinder sind neugierig, nicht wahr? Sie hinterfragen. Ich bin sicher, Du kennst diese berüchtigten "Warum"-Fragen?Vielleicht haben es auch all die leichter, die ganz kindlich glauben können.
Heißt es nicht: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder .....
Wissen zerstört so manche Illusion. Schafft aber auch Platz für Neues. Sagte Paulus nicht irgendwo, daß er, als er erwachsen wurde, das Kindliche ablegte? Erwachsen werden, oder sagen wir besser "groß" werden, zerstört nebenbei viele Illusionen.Ich bin einerseits dankbar für all das, was ich inzwischen weiß, die andere Seite aber ist, dass es einen nicht unbedingt näher zu Gott bringt, im Gegenteil, es verwirrt auch ganz viel und die Fragen werden nicht unbedingt weniger, sondern eher mehr.
Was war das früher einfach, da konnte ich ganz einfach das nehmen, was in der Bibel stand, und jetzt, da hinterfrag ich viel mehr, da bin ich doch in manchen Bereichen immer noch sehr verunsichert.
Wir sind vom Göttlichen nun einmal in die Freiheit geworfen worden. Und unser Anker scheint mir weniger ein Buch als vielmehr die Liebe zum Göttlichen zu sein.
Gruß
LD
Warum spricht Gott nicht durch Moby dick?
Das glaube ich nicht. Die biblischen Bücher wurden von Menschen geschrieben, die das Bedürfnis hatten, verschiedene Ereignisse sowie Reden von Jesus und den Propheten schriftlich für die Nachwelt festzuhalten. Gott hat dazu keinen Auftrag gegeben. Es hat ja auch Jesus selbst nichts Schriftliches hinterlassen.
Hallo an alle!
Ich weiß wir sind hier in einer christlichen Community. Aber wie kommt es, dass Menschen hier nach dem Lesen der Bibel überzeugt sind die Wahrheit steckt in diesem Buch? Wenn genau dieser Mensch im Iran geboren worden wäre, würde er vermutlich über den Koran denken: "da drinnen steckt die Weisheit Gottes und die Wahrheit!"
Ich hatte selbst die Erfahrung gemacht, dass bei einem längeren Bibelstudium (ich hatte mir mit etwa 18 Jahren vorgenommen die ganze Bibel in einem Jahr zu lesen) mit der Zeit das geschriebene als wahr und selbstverständlich annimmt. Grausamkeiten (wie Völkermord o.ä.) kommen einem plötzlich als akzeptabel vor, logische Widersprüche fallen nicht mehr auf und Aussagen werden innerhalb der Schrift gleichzeitig gestützt.
Warum glaubt man, dass man errettet ist? Na, weil das doch in der Bibel steht. Warum sind alle Menschen verdorben und schlecht? Na, steht doch in Genesis. Woher weiß ich, dass es nur einen, dreifaltigen Gott gibt? Es steht in der Bibel...
Ich weiß nicht wie es zum Kanon der Bibel gekommen ist. Es scheint mir aber von vielen Faktoren abhängig zu sein und finde es immer wieder erstaunlich, wenn evangelikale Christen absolut überzeugt sind, dass die Kanonauswahl von Luther genau die Heilige Wahrheit enthält.
Beim Lesen des Koran würde man auf einige biblische Vorstellungen gar nicht kommen, da diese in ihm nun mal nicht enthalten sind. Welche heilige Schrift man nun liest, ist sehr stark vom Kulturkreis abhängig in dem man aufwächst.
Auch enthält die Bibel gerne Zahlenangaben, die kaum stimmen oder wörtlich zu nehmen sind - riesige Armeen, die in der Antike einfach nicht verwaltbar waren. Wenn man anfängt selbst zu entscheiden was nun wahr ist, dann wird die Auslegung willkürlich. Heute kommt wohl keiner mehr auf die Idee Wahrsagerinnen vor die Stadttore zu führen und diese zu steinigen. Die Aufforderung steht aber nun mal im mosaischen Gesetz. Gibt nun Gott die Ethik oder gibt sich der Mensch selbst eine Ethik?
Liebe Grüße,
Sapientia :-)
Man muss auch die Bibel mit den Methoden der Quellenkritik und Sachkritik lesen - so wie jedes andere Buch, insbesondere aus der Antike, auch. Man muss prüfen, wann und in welchem historischen Kontext ein Text verfasst wurde, in welchem zeitlichen Abstand er zum beschriebenen Ereignis verfasst wurde, wie die Überlieferungsqualität war und was der Autor bezweckte. Und man muss die Darstellungen auf ihre Plausibilität abklopfen und inwieweit sie mit außerbiblischen Quellen in Einklang gebracht werden können. Dass man dabei jedoch selten zu eindeutigen Ergebnissen kommt, ist aber auch klar.
Was z. B. das mosaische Gesetz betrifft: Da muss man bedenken, dass die Bücher Mose vermutlich erst Jahrhunderte später, etwa im 10. Jhdt. v. Chr., verfasst wurden, und außerdem hat auch Jesus selbst gesagt, dass Mose diese Gesetze nur gegeben habe, weil die Menschen seiner Zeit so hartherzig waren. Er weist also selbst darauf hin, dass sie eine Anpassung an die Lebensumstände zur Zeit Moses waren, aber nicht zeitliche Allgemeingültigkeit beanspruchen können.
Es ist ein sehr menschliches Phänomen. Der überwiegende Teil der Menschheit orientiert sich daran, was und wie es andere machen. Und wenn das Umfeld der Religion X angehört, dann nehmen auch sie diese Religion an - sofern sie denn religiös sind. Herdentrieb eben.
Die Textgeschichte der Bibel ist sehr interessant und aufschlußreich.Ich weiß nicht wie es zum Kanon der Bibel gekommen ist.
Meiner Meinung nach ist es eher ein ängstliches Klammern an diesen Gedanken. Deshalb vertragen Fundamentalisten (ich setze es mal gleich Evangelikale) auch Bibelkritik so schlecht. Und letztlich sind sie ja auch in einer misslichen Situation: Jeder bloße Zweifel an der angeblich wortwörtlichen göttlichen Wahrheit könnte den Zorn Gottes auf sich ziehen - so glauben sie. Wenn wir uns Pals Ausspruch anschauenfinde es immer wieder erstaunlich, wenn evangelikale Christen absolut überzeugt sind, dass die Kanonauswahl von Luther genau die Heilige Wahrheit enthält.
so ist es offenkundig, daß ihm dies auch geschehen kann, wenn er die Bibel wörtlich nimmt. Sie wie ein zehnjähriges Kind verstehen will. Schließlich könnte Gott anmerken, daß er ja schließlich alle Methoden der Textkritik zur Verfügung gehabt hätte."Pal, was hast du mit meinem Wort gemacht? Pal, du hast es völlig verdreht! Du hast aus meiner biblischen Wahrheit einen Haufen Lügen gesponnen! Pal, was hast du damit angestellt? Du hast auch anderen Menschen, mit deinen Lügen, die göttliche Wahrheit verdreht! Du hast ihnen meine Bibel zu einem Märchenbuch degradiert. Pal, schämst du dich nicht? - "
Gruß
LD
Geändert von luxdei (11.11.2010 um 07:41 Uhr)
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